Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Solarzellenschalter;


von interrupt (Gast)


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Hallo,
ich habe hier eine Solarzelle mit den Nenndaten 12 V / 2 W.

Zur Versorgung eines Verbrauchers soll an die Solarzelle eine Schaltung 
mit geringem Eigenverbrauch angeschlossen werden, die ab ca. 9 V  an der 
Solarzelle mit möglichst wenig Innenwiderstand / Spannungsverlust 
durchschaltet und ab ca. 6 V wieder sperrt.

Wie würdet ihr das lösen ?

Danke, interrupt

von Michael B. (laberkopp)


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interrupt schrieb:
> Wie würdet ihr das lösen ?

Erst mal Grundlagen über Solarzellen lernen.

Die unbelastete Spannung an einer Solarzelle sagt fast nichts über die 
Leistung aus die sie auf Grund der Sonneneinstrahlung bringen kann 
(sondern mehr über die Temperatur der Zelle).

Es macht auch wenig Sinn, warum eine Schaltung wenig Eigenverbrauch 
haben soll, wenn die Leistung der Solarzelle sowieso nicht benutzt wird 
weil abgeschaltet. Die Schaltung darf da die ganze Leistung der 
Solarzelle für sich nutzen, denn einen anderen Abnehmer gäbe es eh 
nicht. Nur wenn sie durchschaltet sollte die möglichstw enig Leistung 
für sich selbst abzwacken. Am wenigsten verbrauchen Schaltungen, die gar 
nicht da sind. Die sind auch am einfachsten aufzubauen und kosten am 
wenigsten.

Also auch erst mal grndlagen über Logik lernen.

Und sich zum Schluss die Frage stellen: Warum sollte man eine Solarzelle 
abschalten, die sowieseo nicht genug Leistung bringt, um den Verbraucher 
zu versorgen ? Etwa um Leistungsverbrauch einzusparen ?

von Rainer U. (r-u)


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So wie es alle machen - mit der Solarzelle einen Pufferakku laden und 
den Verbraucher aus dem Akku betreiben.

von interrupt (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> So wie es alle machen - mit der Solarzelle einen Pufferakku laden und
> den Verbraucher aus dem Akku betreiben.

Es soll damit eine Ladeschaltung für einen Akku versorgt werden, um 
Überspannungen am Akku (wenn er voll ist und die Solarzelle trotzdem 
noch Energie liefert), vermeiden zu können.

von interrupt (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Warum sollte man eine Solarzelle
> abschalten, die sowieseo nicht genug Leistung bringt, um den Verbraucher
> zu versorgen ? Etwa um Leistungsverbrauch einzusparen ?

Ev.um undefinierte Pegelsprünge bzw.Oszillstionen zu vermeiden.

Ich habe daran gedacht, die von der Solarzelle abgegebene Energie mit 
einer Diode und einem nachgeschalteten Kondesator bis zu einem gewissen 
Grad zu puffern.

von Stefan F. (Gast)


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Mir fallen unterschiedliche Lösungen je nach Akku-Typ ein. Welchen hast 
du?

von interrupt (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Mir fallen unterschiedliche Lösungen je nach Akku-Typ ein. Welchen hast
> du?

Blei-Akku, 6 V

von Stefan F. (Gast)


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Ok, beim Bleiakku hast du eine definierte Ladeschluss-Spannung von 
ungefähr 6,9 Volt (genauere Werte bitte dem Datenblatt des Akkus 
entnehmen).

Der Ladestrom wird von der Solarzelle selbst begrenzt.

Du brauchst also eine Schaltung, die überflüssige Energie aufnimmt, wenn 
der Akku nichts mehr aufnehmen kann (voll ist).

Schaltplan:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/296847/laderegler2.png

Nimm für R1 47k Ohm und für P1 nimmst du 10k Ohm anstatt 1k Ohm. An dem 
Poti stellst du die gewünschte Lade-Schluss-Spannung ein. Der dicke 
Transistor kann bis 10 Watt verheizen, wenn er einen ausreichend großen 
Kühlkörper (mit ca. 4k/W) bekommt. Mehr Leistung sollte die Solarzelle 
nicht abgeben.

Achtung: Bevor du den Akku anschließt, muss er entladen werden! Wenn die 
aktuelle Spannung des Akkus höher ist, als die am Poti eingestellte, 
bekommst du sonst einen Kurzschluss und der Transistor brennt durch.

von interrupt (Gast)


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Hallo Stefan

vielen Dank, werde ich ausprobieren.
Wie viel Leistung verbrauchtz die Schaltung selbst im nicht 
durchgeschalteten Zustand ?

von Stefan F. (Gast)


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6,9V / (47k + 10k + 27k) = 82µA

82µA * 6,9V = 566µW

Dazu kommt aber noch die Stromaufnahme des TL431 Chips. Das kannst du ja 
mal selbst in dessen Datenblatt nachschauen.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Stefan U. schrieb:
> Achtung: Bevor du den Akku anschließt, muss er entladen werden! Wenn die
> aktuelle Spannung des Akkus höher ist, als die am Poti eingestellte,
> bekommst du sonst einen Kurzschluss und der Transistor brennt durch.

Wenn zwischen Transistor und Minus eine Last > Solaroanel ist, sollte 
auch eine versehentlich zu niedrig eingestellte Spannung nicht zum 
sofortigen Verlust von einem der Bauteile oder des Akku führen (klar, 
bei nahe Null Volt ist Der doch irgend wann hin).
Wobei hier getestet werden müsste, wie sich diese Last auf die 
Spannungsbegrenzung auswirkt - haben ja Nichts davon, wenn jetzt zwar 
ein Lämpchen an geht, aber dafür die Spannungsschwelle nicht mehr passt.

MfG

von Mani W. (e-doc)


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Da der TO offensichtlich NULL Ahnung hat, sollte er einen 
handelsüblichen
Shunt-Regler nutzen, der die Solarzelle kurzschließt...

interrupt schrieb:
> Zur Versorgung eines Verbrauchers soll an die Solarzelle eine Schaltung
> mit geringem Eigenverbrauch angeschlossen werden, die ab ca. 9 V  an der
> Solarzelle mit möglichst wenig Innenwiderstand / Spannungsverlust
> durchschaltet und ab ca. 6 V wieder sperrt.

Vielleicht kann er mal erklären, was er (theoretisch) vor hat und wozu
die 9/6 V Schwelle gut sein soll?

von Stefan F. (Gast)


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Wenn man den Shunt Regler vor die Diode platziert, bekommt man bei zu 
hoher Akkuspannung keinen Kurzschluss. Dafür muss die Spannugn des Shunt 
Regler aber etwas höher eingestellt werden:
1
            + o----------+-----|>|------+-------o +
2
                         |              |
3
Solarpanel            Regler           Akku      Ausgang 6V
4
                         |              |
5
            - o----------+--------------+-------o -

von Mani W. (e-doc)


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Stefan U. schrieb:
> Dafür muss die Spannugn des Shunt
> Regler aber etwas höher eingestellt werden:

Das ist nicht ganz korrekt:


Die Messung erfolgt üblicherweise direkt am Akku und der üblicherweise
eingesetzte MosFet schließt vor der Diode die Solarzelle kurz...

Dies kann mit oberer und unterer Schaltweise realisiert werden
(Schmitt-Trigger) oder besser noch mit Pulsweitenmodulation (PWM)...

von Stefan F. (Gast)


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> Die Messung erfolgt üblicherweise direkt am Akku

Dem entsprach auch mein ERSTER Vorschlag.

Es ging bei meinem ZWEITEN Vorschlag jedoch darum, eben NICHT direkt am 
Akku zu messen, damit dieser nicht permanent entladen wird. Wenn man das 
mit einer Diode trennt, muss man deren Verlustspannung ausgleichen.

> oder besser noch mit Pulsweitenmodulation (PWM)

Jetzt wird es aber schräg. Wenn du eine SOlarzelle mit PWM kurz 
Schließt, wird der Akku mit Strom-Impulsen geladen. Wozu soll das gut 
sein?

von Mani W. (e-doc)


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Stefan U. schrieb:
> Wozu soll das gut
> sein?

Ist eine übliche Technik, bis zum allmählichen Erreichen der
Ladeschluss- oder auch Gasungsspannung gibt es keine PWM, erst zum
Schluss setzt die PWM ein und reduziert den mittleren Strom bis
auf ein Minimum, so dass die Spannung konstant bleibt...

Und der Punkt des Einsetzens der PWM wird durch einfache Analogregelung
bewerkstelligt, am besten noch mit Themperaturnachführung...

Das kann auch in einem kleinen Bereich erfolgen - Analog eben!

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