Forum: HF, Funk und Felder Röhrenradio UKW Tuner defekt


von Holler (Gast)


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Moin,
mein Sohn hat ein altes Röhrenradio Loewe Bella Luxus von 1956 
rausgekramt, wollte es wieder in Betrieb setzen. Da funktionierte gar 
nichts mehr.
Habe erstmal durch Wechseln diverser Teerkondensatoren die 
Gleichspannungs-Arbeitspunkte der Röhren halbwegs wiederhergestellt. 
Brumm ist noch drauf, aber um Elkos kümmere ich mich später.

Erstmal geht es mir um den UKW-Empfang, da geht nichts.
Diverse Meßgeräte sind im Zugriff, mir fehlt aber Erfahrung mit diesen 
Röhrentunern, steckt zudem in einer separaten Metallumantelung. Wegen 
der Skalenseile will ich den zunächst nicht ausbauen. Die ZF geht über 
einen ca 10cm langen unabgeschirmten Draht über Tastensatz auf das 
Steuergitter 1 einer ECH81. Wenn ich da lose über 8,2p ein 
FM-moduliertes ZF-Signal einspeise, kommt der Ton leicht verzerrt aus 
dem Lautsprecher.
(Haupt-) Fehler liegt also im Tuner. Der Doppeldreko ist von außen 
zugänglich. Per HF-Tastkopf an einem Plattenpaket knapp 100mV gemessen. 
Halte ich das Oszi an meinen angelöteten 8,2pF Kondensator am ZF-Ausgang 
sehe ich dort ein gut 50mV starkes Signal mit etwa ZF-Frequenz! Ändert 
sich nicht beim Drehen an der Abstimmung.

Darf doch nicht sein, oder? Im Tuner stecken vermutlich nur Keramik-Cs, 
die sind meiner Erfahrung nach unverwüstlich.

Lohnt ein Wechsel der ECC85? Müsste mir eine bestellen, habe keine 
Ersatzröhren da.

Holler

von ZF (Gast)


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Sind am Drehko die einzigen zugänglichen Messpunkte? Siehst du an der 
einen heißen Platte das Eingangsspektrum? An der anderen eine zur 
Drekostellung passende LO Frequenz? Sind natürlich beides nicht die 
optimalen Messpunkte, gibt aber vielleicht Anhaltspunkte vor dem öffnen.

von Kondy (Gast)


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Kondensatoren blind tauschen ist der völlig verkehrte Ansatz.

von Bernhard D. (pc1401)


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Kondy schrieb:
> Kondensatoren blind tauschen ist der völlig verkehrte Ansatz.

Nicht bei Teerkondensatoren in 60 Jahre alten Radios.

Ansonsten, wenn am ZF Ausgang Signal anliegt: Die Tastensätze überziehen 
sich nach langer Standzeit gerne mit hochisolierenden und schwer zu 
entfernenden Schichten. Wahrscheinlich ist hier Reinigung oder Austausch 
nötig.

von michael_ (Gast)


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Die ECC85 solltest du mal tauschen.
Muß nicht neu sein.

Holler schrieb:
> Im Tuner stecken vermutlich nur Keramik-Cs,
> die sind meiner Erfahrung nach unverwüstlich.

Nein, die damaligen Scheibenkondensatoren können auch ausfallen.
Die Silberschicht löst sich da.
Aber nur im Notfall tauschen!

Stell doch mal auf das untere Bandende ein, ca. 88MHz.
Rechne die ZF dazu 98,7MHz und stelle ein anderes UKW-Radio daneben.
Damit kannst du den unmodulieren Oszillator hören und überprüfen.

von Holler (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten.
Soviel vorab, die Tasten können es nicht sein, wenn ich ein externes 
10,7 MHz Signal einspeise geht es ja.
Hatte die zuvor schon mit Elektronik-Reinigungsspray behandelt.

Habe zwei Dinge ausprobiert:

Radio auf 88MHz gedreht, und mit einem analogen Kofferradio unmittelbar 
neben dem Röhrengerät ein Oszillatorsignal um 99MHz gesucht, aber nichts 
gefunden. Habe langsam zwischen 95-101MHz durchgestimmt, aber fand 
nichts plausibles.

Mit dem Meßsender 88 MHz mit -10dbm in den Antenneneingang und mit dem 
Oszi auf die Dreko-Platten. Auf dem einen Paket war das sehr starke 
10,35MHz Signal, auf dem anderen ein schwaches 88MHz, weniger als 
eingespeist.

Habe mich übrigens Vermessen, das waren nicht knapp 50mV sondern knapp 
5V (!)
Der eine Tastkopf ist wohl hin. Anbei ein Bild vom Signal: da schwingt 
der Tuner-Oszillator auf knapp ZF-Frequenz statt im UKW-Bereich?!

Wie gesagt, eine EEC85 müsste ich erst bestellen. Neu gibts nur 
Vergleichstypen mit amerikanischer Bezeichnung oder irgendwelche mir 
nicht bekannten Hersteller (London, Ei).

Sieht mir aber eher nach einem anderen Fehler aus, die Röhre schwingt ja 
mit ordentlichem Pegel!

Holler

von michael_ (Gast)


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Holler schrieb:
> Wie gesagt, eine EEC85 müsste ich erst bestellen. Neu gibts nur
> Vergleichstypen mit amerikanischer Bezeichnung oder irgendwelche mir
> nicht bekannten Hersteller (London, Ei).

Hast du wirklich niemand, wo du eine borgen kannst?
Ein Funker-Club, Repair-Cafe usw.


Wenn die Heizung geht und die Spannungen stimmen, sollte sie in Ordnung 
sein.
Bei mir haben sich mehr als 10 gebrauchte angesammelt.
Gehen alle.

Holler schrieb:
> Anbei ein Bild vom Signal: da schwingt
> der Tuner-Oszillator auf knapp ZF-Frequenz statt im UKW-Bereich?!

Das ist sehr komisch.

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wenn die Heizung geht und die Spannungen stimmen, sollte sie in Ordnung
> sein.

Bei 100 MHz reicht schon ein verbogener Draht um etwas zu verstimmen. Ob 
da schon mal einer herumgefummelt hat??? Der Tausch einer UKW-Röhre ist 
zwar möglich, könnte aber eine Nachstimmung des Tuners erfordern, wenn 
die volle Empfindlichkeit wieder erreicht werden soll. Das gelingt nicht 
jedem Heimwerker mit dem Schraubendreher! Ich würde erst mal prüfen ob 
der Oszillator überhaupt schwingt.

von Holler (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Das gelingt nicht
> jedem Heimwerker mit dem Schraubendreher! Ich würde erst mal prüfen ob
> der Oszillator überhaupt schwingt.

Text nicht gelesen, oder was sollen solche Sprüche?
Mehr als ein Schraubendreher ist schon da.
Und der Oszillator schwingt, und wie! Bloß auf der falschen Frequenz.

Habe jetzt eine ECC85 Marke "London" bestellt. Kommt Mittwoch.

Und ne Skizze von den Seilzügen angefertigt. Neben dem Tunerproblem 
funktioniert auch die mechanische Kupplung zwischen dem UKW/AM 
Skalenantrieb schlecht, klemmt alles sehr.

Wenn die Ersatzröhre auch nicht geht, muss ich Skalenseile abnehmen den 
Tuner öffnen.

von michael_ (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei 100 MHz reicht schon ein verbogener Draht um etwas zu verstimmen. Ob
> da schon mal einer herumgefummelt hat??? Der Tausch einer UKW-Röhre ist
> zwar möglich,

Keine Panik!
Das ist doch kein UHF-Tuner.

Holler schrieb:
> Wenn die Ersatzröhre auch nicht geht, muss ich Skalenseile abnehmen den
> Tuner öffnen.

Die Anodenströme solltest du aber von außen messen können.
Mindestens laut Schaltplan an R3 und L4.
Möglichst mit einem alten Zeigerinstrument von damals.

von Holler (Gast)


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michael_ schrieb:
> Die Anodenströme solltest du aber von außen messen können.
> Mindestens laut Schaltplan an R3 und L4.

Ja stimmt, mache ich morgen.
Und die Heizungen gehen natürlich, das Glas der Röhre schaut zu 3/4 aus 
der Abschirmung raus so dass man das sicher sieht.

Gruß Holler

von michael_ (Gast)


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Geh doch mal spaßeshalber mit Kältespray oder Warmluft auf den Tuner 
los.

von michael_ (Gast)


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Und die R R4/R5 kannst du auch von außen prüfen.
Zieh die Röhre raus, such den Gitter und Anodenkontakt und messe gegen 
Masse, bzw. MP an Dr4.

von Paul B. (paul_baumann)


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michael_ schrieb:
> Geh doch mal spaßeshalber mit Kältespray oder Warmluft auf den Tuner
> los.

Aber erst, wenn die Röhre eine Weile geheizt hat, sonst ist der Effekt 
nicht so groß...


MfG Paul

von Holler (Gast)



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Paul B. schrieb:
> Aber erst, wenn die Röhre eine Weile geheizt hat, sonst ist der Effekt
> nicht so groß...

Ich glaube das lass ich erstmal :-)

Hier noch ein paar Gleichstrommessungen:
- Gesamtstromaufnahme des Tuners 1,0mA an 205V => viel zu wenig.
- Einzelstrommessung von außen nicht möglich, siehe Bild. Müsste den 
Anschlußdraht von DR4 durchschneiden.
- Gitter- und Anodenwiderstand R4 und R5 passen.
- R1 der Vorstufe ist korrekt, Anodenwiderstand R3 nicht messbar.
  Erklärt z.T. die geringe Stromaufnahme und die fehlende 
Signalverstärkung, der Tuner muss dann so oder so raus. Vielleicht ist 
R3 durchgebrannt.

Hab mal zwei Elkos ausgebaut und vermessen. Den Ratio-C und den 
Parallel-C zum EL84 Kathodenwiderstand. Sind auch nicht mehr koscher, 
Kapazitäten mehr als verdoppelt. Innenwiderstand kann ich leider nicht 
messen.

Gruß Holler

von Holger L. (73holger)


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Das zweite System der ECC85 arbeitet als selbstschwingende Mischstufe. 
Die Oszillatorfrequenz wird von L6/C10/C13/C14 bestimmt. Wenn die 
Oszillatorfrequenz nicht paßt, wäre da zuerst zu prüfen.
Das vom ersten System verstärkte Antennensignal wird über L5 vom 
Serienkreis L3/C9/C8 entnommen und dem Gitter zugeführt. Die ZF wird im 
Auskoppelfilter an L8/C19 entnommen und sollte am heißen Ende von L8 
meßbar sein.
Die angegebene Anodenspannung kann mit jedem modernen Multimeter 
gemessen werden. C15 ist ok?

: Bearbeitet durch User
von Holler (Gast)


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Wie gesagt, habe den Tuner noch nicht ausgebaut und geöffnet.
Wollte ich wegen der zu erwartenden Fummelei mit den Skalenseilen 
eigentlich vermeiden, ist aber jetzt unvermeidlich.
Werde den C15 demnächst messen. Und R3.
Gruß Holler

von michael_ (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Das vom ersten System verstärkte Antennensignal wird über L5 vom
> Serienkreis L3/C9/C8 entnommen und dem Gitter zugeführt.

Die erste Stufe brauchst du erst mal nicht unbedingt.
Wenn du dort eine Antenne anschließt, sollten bei intakter Mischstufe 
einige starke Sender zu hören sein.

C5 und C16 sollen Schwingneigung unterbinden.

Holler schrieb:
> Wie gesagt, habe den Tuner noch nicht ausgebaut und geöffnet.
> Wollte ich wegen der zu erwartenden Fummelei mit den Skalenseilen
> eigentlich vermeiden,

Davor habe ich auch immer Angst.
Der Tuner ist auch wirklich sehr schlecht zugänglich.

von Ralph B. (rberres)


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Holler schrieb:
> Anbei ein Bild vom Signal: da schwingt
> der Tuner-Oszillator auf knapp ZF-Frequenz statt im UKW-Bereich?!

Ich weis nicht. Das Bild sieht komisch aus.

Ein Oszillator schwingt normalerweise mit einer sauberen Sinus.

Ist der Oszillograf nicht in der Lage mangels Bildschirmauflösung einen 
sauberen Sinus darzustellen? Oder siehst du Aliasingprodukte?

Oder vielleicht 10cm lange Massestrippe des Oszillografentastkopf und 
dazu noch an ungeeigenten Massepunkt angeschlossen?

In der Schaltung kann der Oszillator niemals ca 10MHz mit 5V Amplitude 
liefern.



Holler schrieb:
> Anodenwiderstand R3 nicht messbar.
>   Erklärt z.T. die geringe Stromaufnahme und die fehlende
> Signalverstärkung, der Tuner muss dann so oder so raus. Vielleicht ist
> R3 durchgebrannt.

Selbst wenn C15 oder C16 einen Kurzschluss hat ( was ich noch am ehesten 
glaube ).

Ralph Berres

von Lothar M. (Gast)


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Holler schrieb:
> Radio auf 88MHz gedreht, und mit einem analogen Kofferradio unmittelbar
> neben dem Röhrengerät ein Oszillatorsignal um 99MHz gesucht, aber nichts
> gefunden. Habe langsam zwischen 95-101MHz durchgestimmt, aber fand
> nichts plausibles.

Bei diesen alten Radios schwingt der Oszillator um die ZF unterhalb der 
Empfangsfrequenz. Das hat man damals so gemacht, weil es noch keine PLL 
gab und die Oszillatoren bei niedriger Frequenz weniger driften.
Also sollte bei einer Empfangsfrequenz von 88MHz der Oszi um 77,3MHz 
schwingen.

Hast du einen Dipper zur Verfügung? Damit könntest du grob den Oszi 
testen.

von Holler (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ein Oszillator schwingt normalerweise mit einer sauberen Sinus.
>
> Ist der Oszillograf nicht in der Lage mangels Bildschirmauflösung einen
> sauberen Sinus darzustellen? Oder siehst du Aliasingprodukte?

Das habe ich mich auch schon gefragt. Auf dem (TFT-) Schirm sieht der 
Sinus sauber, aber etwas fett geschrieben aus. Sobald ich den "Print"- 
Knopf zum Speichern drücke wird die Linie dünn und verzittert. Könnte 
ein Aliasingfehler sein, bloß warum? Das Oszi sampled mit 1 G/s.

Das Signal habe ich direkt am heißen Ende des Drehkos mit dem Tastkopf 
gemessen, da ist kein Kabel zwischen. Findet sich in etwas geringerer 
Amplitude auch am ZF-Ausgang.
Und die 5Veff stimmen. Habe den Tastkopf nochmal am Kalibierausgang des 
Oszi geprüft, nachdem mir ein anderer Tastkopf Unsinn anzeigte.
Warum soll der Oszillator das auch nicht schaffen, bei 200V 
Betriebsspannung?


Lothar M. schrieb:
> Bei diesen alten Radios schwingt der Oszillator um die ZF unterhalb der
> Empfangsfrequenz. ...
>
> Hast du einen Dipper zur Verfügung? Damit könntest du grob den Oszi
> testen.
Das wusste ich nicht. Einen Dipper habe ich nicht, aber einen alten, 
analogen Anritsu MS2601B. Notfalls baue ich den mal auf, aber das kleine 
Oszi ist mit 100 MHz auch nicht überfordert. Glaube ich zumindest, das 
Meßsendersignal bildet es mit eingestelltem Pegel sauber ab.


Mir ist übrigens ein weitere Messfehler unterlaufen, bedingt durch den 
verwinkelten Aufbau übersah ich die separate Speiseleitung zur Vorstufe.
Fiel mir erst beim Ausbau des Tuners auf.
Dennoch lieferte die Vorstufe keine Verstärkung, das Signal an C9 war 
schwächer als am Einspeisepunkt der Antenne. Habe natürlich zuvor auf 
Maximum mit C9 gedreht.

Anbei ein Bild vom geöffneten Tuner. Interessant finde ich die lose 
Kopplung des ZF Filters L7 / L8. Da sind ca 2cm Luft zwischen, sonst 
nichts?!

Muss den geöffneten Tuner erstmal mit langen Drähten versorgen um weiter 
zu messen. Heute Abend gehts weiter.

Gruß Holler

von Ralph B. (rberres)


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Holler schrieb:
> Das Signal habe ich direkt am heißen Ende des Drehkos mit dem Tastkopf
> gemessen, da ist kein Kabel zwischen.

Ich meinte das Massekabel des Tastkopfes.

Holler schrieb:
> Das habe ich mich auch schon gefragt. Auf dem (TFT-) Schirm sieht der
> Sinus sauber, aber etwas fett geschrieben aus. Sobald ich den "Print"-
> Knopf zum Speichern drücke wird die Linie dünn und verzittert.

Das spricht für einen starken Jitter in der Triggerung. Könnte 
eingefangenes Brummen sein. Vielleicht doch ungünstiges angeschlossenes 
Massekabel , welches viel zu lang ist?

Holler schrieb:
> aber einen alten,
> analogen Anritsu MS2601B.

dieser Spektrumanalyzer dürfte bei 5V Eingangsspannung dann danach das 
zeitliche gesegnet haben. Insbesonders wenn da 200V Gleichspannung am 
Eingang anliegen.

Holler schrieb:
> Dennoch lieferte die Vorstufe keine Verstärkung, das Signal an C9 war
> schwächer als am Einspeisepunkt der Antenne. Habe natürlich zuvor auf
> Maximum mit C9 gedreht.

Der messpunkt wird durch die Eingangskapazität des Tastkopfes so stark 
belastet werden, das die Spannung zusammenbricht.

Vielleicht solltest du erst mal bei beiden Stufen dafür sorgen, das die 
Anodenspannung wieder vorhanden ist. Vermutlich ist einer der 
Kondensatoren
C5 C7 C14 C15 defekt und hat einen Kurzschluss.

Gut möglich das als Folge einer der Anodenwiderstände verbrannt ist.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Holler (Gast)


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Hallo Ralph,
habe die Tastkopf-Masseklemme direkt ohne Verlängerung ans Chassis 
gebracht,  dachte das wäre bei HF Messungen selbstverständlich.

Ansonsten kann ich deinem Post nicht so recht folgen,  habe nirgends 
geschrieben dass ich den Anritsu auf die 5V geklemmt habe noch ist da 
irgendwo Gleichspannung.  Beide Dreko -  Seiten liegen am heißen Ende 
gleichspannungsmäßig auf Masse,  der ZF Ausgang sowieso.

Wie gesagt,  wenns passt messe ich heute Abend weiter.

Gruß Holler

von Ralph B. (rberres)


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Holler schrieb:
> Ansonsten kann ich deinem Post nicht so recht folgen,  habe nirgends
> geschrieben dass ich den Anritsu auf die 5V geklemmt habe noch ist da
> irgendwo Gleichspannung.  Beide Dreko -  Seiten liegen am heißen Ende
> gleichspannungsmäßig auf Masse,  der ZF Ausgang sowieso.

Ich habe dich so verstanden das du mit dem SA an einer Stelle messen 
willst, wo 5VSS HF sind. Bei so hohen Pegeln muss man sher aufpassen wie 
man den SA einstellt. Die Mischdiode im Eingang haben eine maximale 
Sperrspannung von 4Volt!! Da dort auch noch die HF des 1. 
Localoszillators mit ca 1Veff mit anliegt, wird es schon bei 1Veff am 
Eingang schon ziemlich eng.

Klar man kann den Abschwächer einschalten um den Mischer zu entlasten. ( 
Muss man sowieso da der Mischer für einen maximalen Pegel von -30dbm 
ausgelegt ist, wenn der IM3 Abstand von 80db eingehalten werden soll ).

Aber bedenke das man auch bei einen kleinen Spanbereich am Mischer alles 
zwischen 0 und 2,2GHz anliegt, auch wenn man es auf dem Bildschirm 
momentan nicht sieht.

Das kann fatale Folgen für den SA haben. z.B. du willst die ZF sehen 
welche einen momentanen Pegel von 10mV hat und stellst den SA 
entsprechend ein. Aber  ein Oszillatorsignal von 5V bei 100MHz siehst du 
jetzt nicht, da der Span zu klein eingestellt ist. Jetzt könntest du auf 
die Idee kommen den Abschwächer rauszunehmen, weil die 10MHz Linie nur 2 
Skalenteile hoch ist. Bereits hier ist der SA durch die 100MHz schon 
hoffnungslos übersteuert.

Wenn du jetzt den Abschwächer rausnimmst, um die 10MHz besser sichtbar 
zu machen, ist es um den Eingangsmischer geschehen. Den hats danach 
zerupft.

Bedenke auch das der SA 50 Ohm Eingangswiderstand hat, und man mit so 
einen nierderohmigen Eingang nicht einfach an den hochohmigen Punkten in 
einer Röhrenschaltung messen kann.

Bedenke auch, wenn du mit der Messpitze ( oder was du für deine SA 
verwendest ) abrutscht und an die Anodenspannung kommst, ist der SA 
augenblicklich zerstört. Der eventuell vorhandene Koppelkondensator am 
SA Eingang hält maximal 50V DC aus.

Es wäre schade um den wirklich guten SA den du hast.

Holler schrieb:
> habe die Tastkopf-Masseklemme direkt ohne Verlängerung ans Chassis
> gebracht,  dachte das wäre bei HF Messungen selbstverständlich.

Ich kann ja als Mitleser nicht wissen welche berufliche Vorbildung , bzw 
welche Erfahrungen du auf dem Gebiet der HF Messtechnik hast.

Aber Ich würde mal behaupten das der größere Teil der Forenmitglieder in 
Sachen HF keine Erfahrungen haben und der Sache ziemlich blauäugig 
gegenüber stehen.

Sorry wenn ich mit meinen Warnungen mal an jemand gerate, der 
offensichtlich schon eher weis was er macht. Aber zumindest Schäden am 
teuren Messequipment will ich dadurch vermeiden helfen.

Ralph Berres

von Holler (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Sorry wenn ich mit meinen Warnungen mal an jemand gerate, der
> offensichtlich schon eher weis was er macht. Aber zumindest Schäden am
> teuren Messequipment will ich dadurch vermeiden helfen.

Kein Problem, ich weiß die Warnung zu schätzen.
Den SA brauche ich erstmal nicht, das ist ein Messgerät für die Details.

Hier ist aber ein grober Fehler drin.
Die Stromaufnahme der Vorstufe beträgt 6,0mA (statt 7,8mA im Plan), die 
Anodenspannung passt nahezu.

Am Oszillator/Mischer passt nichts. 1mA Stromaufnahme statt 2,5mA, damit 
Anodenspannung zu hoch und vor allem die 11,35MHz Schwingung hat satte 
70Vss an der Anode. Aber schön sinusförmig ...

Kurzgeschlossene Cs habe ich auf Anhieb nicht gefunden, alle lassen sich 
wegen parallelen Spulen auch nicht messen.
Zum Bestimmen der Kapazität kommt man ums auslöten wohl nicht rum?!

Gruß Holler

von Ralph B. (rberres)


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Wenn die Anodenspannung zu hoch ist und der Strom zu niedrig ist, würde 
ich den Widerstand R4 0,5M mal überprüfen.

Ralph Berres

von oszi40 (Gast)


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Holler schrieb:
> allem die 11,35MHz Schwingung

Dann ist wohl was verdreht oder kapazitiv belastet?
So ca. 77 od. 118 Mhz hätte mir besser gefallen. Versuche mal alternativ 
über eine Leiterschleife in der Nähe einzukoppeln statt direkt den 
Oszillator zu verstimmen bei der Messung.

von Holler (Gast)


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Die Widerstände passen alle.
Eine Leiterschleife baut über L7 ordentlich Spannung auf.
Habe C15 einseitig abgelötet und gemessen. Kapazität passt.
Der Schwingkreis für die korrekte Oszillatorfrequenz ist damit 
abgekoppelt.
Auf die 10,35 MHz Schwingung hat das keinen Einfluss.

Frage mich gerade wie die Rückkopplung für das Signal verläuft: über die 
DR2?
Ist ja nur eine Luftspule, sieht man gut auf dem Foto oben.
Worin besteht überhaupt der Nutzen des kapazitiven Teilers C17/C18?
Eine leichte Rückkopplung zur Erhöhung der ZF-Verstärkung?

Jetzt fehlt mir die Erfahrung mit solchen Röhrenschaltungen.

Gruß Wulf

von Ralph B. (rberres)


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oszi40 schrieb:
> Holler schrieb:
>> allem die 11,35MHz Schwingung

das kommt mir die ganze Zeit spanisch vor.
>
> Dann ist wohl was verdreht oder kapazitiv belastet?
> So ca. 77 od. 118 Mhz hätte mir besser gefallen.

so weit kann man den Kreis garnicht verdrehen das er auf 11 MHz 
schwingt.

Ich tippe eher darauf das es irgendwelche Kippschwingungen sind , welche 
nichts mit der Resonanzfrequenz des Oszillatorkreises zu tun hat.

Oder der ZF Schwingkreis ist als Oszillatorkreis dominant.

Überprüfe doch mal ob der C 18 290pF überhaupt noch Kapazität hat.

Ralph Berres

von michael_ (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Wenn die Anodenspannung zu hoch ist und der Strom zu niedrig ist, würde
> ich den Widerstand R4 0,5M mal überprüfen.

Und welche Spannung fällt da ab?
Die sollte auch direkt am Gitterkontakt zu messen sein.
Und die Kathode hat auch richtigen Kontakt nach Masse?

von B e r n d W. (smiley46)


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Ich versuchs mal mit einer Schaltungsdiagnose

Die Oszillatorrückkopplung findet über C15, L6 und L5 statt. Bei L7, L8 
und C19 handelt es sich um das erste 10,7MHz ZF-Filter. Um zu 
verhindern, daß die Triode auf 10,7MHz schwingt, ist die Schaltung über 
den Pfad C18, C17, Dr2 und C12 neutralisiert. Die Dr2 sperrt für VHF, 
läßt jedoch höchst wahrscheinlich Teile des ZF-Signals durch. 
Gleichzeitig ist C12 auch für die Schwingung des VFOs erforderlich. 
Deshalb würde ich mit der Fehlersuche bei C12 anfangen.

Gibts eine zweite Meinung/Gegenstimmen?

von Holler (Gast)


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michael_ schrieb:
> Und welche Spannung fällt da ab?

Habe es nicht mehr genau parat, waren wenige Volt negativ gegen Masse, 
schien mir plausibel.


Ralph B. schrieb:
> Überprüfe doch mal ob der C 18 290pF überhaupt noch Kapazität hat.

Yep, der wars. Hat nur noch 60p statt 290p. Habe erstmal eine Folie 
eingelötet, hatte nichts anderes in der Spannungsklasse da.
Der Oszillator schwingt jetzt gut 10 MHz oberhalb (!) der 
Empfangsfrequenz.
Stromaufnahme stieg auch von 1mA auf 2,2mA, immerhin fast Sollwert.

Danke euch für die rege Beteiligung!!!
War ein Erfolg.

Morgen Abend messe ich mal die Vorstufe durch, macht erst jetzt Sinn wo 
der Mörder-ZF-Pegel weg ist.

Ob der neu abgeglichen werden muss?
Meßgeräte wären da, aber die Kerne sind leider verklebt worden.

Gute Nacht.

von oszi40 (Gast)


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Holler schrieb:
> Ob der neu abgeglichen werden muss?

Teste erst mal so. Geplatzte Spulenkörper sind ungünstig.

von michael_ (Gast)


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Holler schrieb:
> Yep, der wars. Hat nur noch 60p statt 290p. Habe erstmal eine Folie
> eingelötet, hatte nichts anderes in der Spannungsklasse da.
> Der Oszillator schwingt jetzt gut 10 MHz oberhalb (!) der
> Empfangsfrequenz.
> Stromaufnahme stieg auch von 1mA auf 2,2mA, immerhin fast Sollwert.

Mach doch mal meinen Vorschlag, an der Einkopplung eine provisorische 
Antenne (einen Meter Draht) an L5 anzuschließen.
Ein starker Ortssender kommt da sicher schon durch.

Holler schrieb:
> Ob der neu abgeglichen werden muss?

Brauchst du wahrscheinlich nicht. Im Oszillatorteil wird doch nur die 
untere und obere Bandgrenze festgelegt.

von Route_66 H. (route_66)


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Holler schrieb:
> Jetzt fehlt mir die Erfahrung mit solchen Röhrenschaltungen.

Aus meiner Erfahrung hat man früher nur AM gehört. Kaum einer hatte eine 
ordentliche UKW-Antenne und die mit der internen oder Wurfantenne 
empfangbare Senderzahl war gering.

Auf Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle wimmelte es nur so vor 
Rundfunksendern.

Bei AM-Betrieb wurde aber die Anodenspannung zum UKW-Tuner abgeschaltet, 
damit die 10,7 MHz keinen Ärger machen.
Die ECC85 wurde weiter geheizt und deshalb "taub".

Neue Röhre oder regenerieren!

Beitrag #5132554 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Gast)


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guter Rat schrieb im Beitrag #5132554:
> Warum sich dann noch mit Technik von vor hundert
> Jahren herumärgern?

Weil es einfach Spass macht so ein altes Gerät noch am Leben zu halten.

Genauso wie es anderen Leuten Spass macht mit einem Oldtimer-Auto oder 
Oldtimer-Motorrad herumzufahren.

Ich könnte mir heute in den A...sch beissen, weil ich so viele schöne 
alte Sachen entsorgt habe.

von Holler (Gast)


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Habe heute Abend provisorisch über einen 15cm (!) langen Draht die ZF 
ans Radio angeklemmt, der Tuner liegt noch geöffnet neben dem Radio.
Einen 1/2m langen Draht an L1 gehangen, aber da kommt kein Sender rein.
Sind allerdings schwierige Empfangsbedingungen im Bastelkeller.

Dann das Koax-Kabel vom Meßsender Außenleiter an die Mittenanzapfung von 
L1, Innenleiter an einen der Dipolanschlüsse.
-20dBm mit 1kHz FM bei 40kHz Hub eingestellt und der Ton kommt bei 
entsprechender Abstimmung voll auf die Lautsprecher, Vollausschlag am 
Magischen Auge.
Ab -40dBm rührt sich das Magische Auge.
Ab -60dBm hört man leise den Ton.

Der geöffnete Tuner ist sicher alles andere als ideal, aber die 
Empfindlichkeit sollte doch besser sein.

Mit -20dBm am Eingang habe ich per Oszi am Anzapfpunkt von L5 die 
Verstärkung der Vorstufe gemessen, die ist deutlich <1.
Umgekeht schlägt das Oszillatorsignal mit über 20mVss auf den 
Antenneneingang durch. Habe deshalb für die Verstärkungsmessung den 
Oszillator abgeschaltet.

Zusammen mit dem Mischer ergibt sich eine leichte Gesamtverstärkung des 
Tuners von Antenne zu ZF, siehe angehängtes Oszillogramm. Eingang 
-20dBm.

Vielleicht ist die ECC85 wirklich taub, aber dann müßte doch der 
Anodenstrom geringer sein, oder?
Vermute eher einen weiteren defekten Kondensator.

Oder sind die Verstärkungsfaktoren von Röhren im UKW-Bereich so klein?
Hatte vor ein paar Jahren einen simplen 470Mhz Vorverstärker mit 
modernen Transistoren aufgebaut, der lieferte bei 1mA rund 30dB.
So 10dB würde ich von einer betagten Röhre schon erwarten.

Gruß Holler

von Ralph B. (rberres)


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Holler schrieb:
> Vielleicht ist die ECC85 wirklich taub, aber dann müßte doch der
> Anodenstrom geringer sein, oder?
> Vermute eher einen weiteren defekten Kondensator.

Messe erst mal die beiden Anodenspannungen, die sich im Betrieb 
einstellen.

Wenn diese im etwa stimmen, dann überprüfe mal den C6 und C7 ob diese 
noch Kapazität haben. C7 ist vom Wert her kritisch da er die pimäre 
Resonanzfrequenz mitbestimmt.

Die ECC85 hatte nicht mehr als ca 10db Verstärkung. Die Mischstufe im 
rechten System ist additiv als selbstschwingende Mischstufe ausgelegt. 
Die Mischverstärkung dürfte eher so Richtung 1 anzusiedeln sein.

Die Empfindlichkeit dieser Röhrentuner war damals nicht sonderlich hoch.

Die Hauptverstärkung liegt in der ZF. Im eingebauten Zustand kannst du 
mit einer Empfindlichkeit von ca 1-2mV rechnen um einen halbwegs 
vernünftigen Empfang zu bekommen. Anders als die modernen 
Transistorempfänger.

Eventuell ist in der ZF die ECH81 taub.



Holler schrieb:
> Mit -20dBm am Eingang habe ich per Oszi am Anzapfpunkt von L5 die
> Verstärkung der Vorstufe gemessen, die ist deutlich <1.

womit hast du gemessen? Bedenke dieser Punkt an L5 hat einen 
Innenwiderstand von einigen hundert Ohm. Keine 50 Ohm wie dein 
Spektrumanalyzer. Und ein 100MHz Oszillograf hat bei der Frequenz 
bereits einen Amplitudenabfall von 3db , zudem wird durch die 
Eingangskapazität des Tastkopfes der Schwingkreis massiv verstimmt.

Besser wäre es du gibst die 100MHz am Eingang rein ( ca 10mV nicht 
mehr!! ) und misst die 10MHz ZF mit dem Scope ( nicht mit dem 
Spektrumanalyzer der ist zu niederohmig ), und stimmst mit dem Dreko auf 
maximalen Pegel ab.

Dann bekommst du eine Ahnung wie hoch die letztendlich massgebende 
Durchgangsverstärkung des Tuners ist.



Holler schrieb:
> Ab -40dBm rührt sich das Magische Auge. also 2,2mV
> Ab -60dBm hört man leise den Ton.       also 220uV

Das ist eigentlich normal


Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Holler (Gast)


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Die Anodenspannungen stimmen so etwa, kann auch nicht anders sein wenn 
Stromaufnahme und Vorwiderstände halbwegs passen.
Die bei beiden Cs sind in Ordnung, stimmen sehr genau.

Habe die Vorstufe nochmal sorgfältig bei -24dBm Eingangssignal 
vermessen. Um Frequenzgangfehler der Tastköpfe zu vermeiden, eine 
Relativmessung von Eingang zum Anzapfpunkt von L5. Die Verstimmung durch 
den Tastkopf ist hier gering, läßt sich außerdem leicht mit dem Dreko 
nachstimmen.

Siehe Oszilloskopbild: gelb=Eingang, blau=L5-Anzapfung.
Verstärkung ist 4, also 12 dB. Ist doch im zu erwarteten Rahmen.
Der ZF Ausgang ist nicht so einfach messbar: einmal wegen des 
allgegenwärtigen Oszillatorsignals und weil der Ausgang sehr empfindlich 
auf den Tastkopf reagiert.

Ist denke ist auch nicht so wichtig: gestern in meinem letzten Post 
hatte ich schon ein ZF-Signal bei -20dBm Eingang gezeigt, allerdings 
wusste ich da noch nicht dass das von der Tastspitze deutlich 
bedämpft/verstimmt wird. Sieht man am magischen Auge und hört man im 
Lautsprecher.

Habe meine Behelfsantenne im Keller etwas verbessert: höre jetzt 3 UKW 
Sender in mäßiger Qualität. Ok, der Ratio-Elko fehlt noch.

Ich denke das Thema ist erstmal durch: baue den Tuner wieder zusammen. 
Bevor ich den einsetzte, wird die defekte AM/UKW Antriebskupplung 
repariert. Wird sicher fummelig.
Bis ich das Radio zusammen habe, ist sicher auch die Ersatz-ECC85 da. 
Glaube aber nicht das die was bringt. Der entscheidente Fehler war der 
Neutralisations-Kondensator C18.

Gruß Holler

von Holler (Gast)



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Der UKW Tuner im Radio ist wieder eingebaut und spielt perfekt!
Habe noch Interesse halber im eingebauten Zusand ein paar Messungen 
getätigt, die Ergenisse sind gegenüber dem offenen Tuner, zumal an 
langen Kabeln, deutlich besser:

Die Verstärkung von Anntennen-Eingang zu ZF Ausgang.
====================================================
Beim geöffneten Tuner lag die etwa bei 2, siehe Bild 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/340388/BellaLuxusZF-20dBmInputTunerOffen.gif
Geschlossen mit der originalen Valvo ECC85 bei knapp 5-fach. 
Wahrscheinlich wurde das sehr lose gekoppelte ZF-Filter durch das 
fehlende Blech verstimmt.

Neue ECC85
==========
Eine neue ECC85 Marke "London" hat einen deutlich höheren Anodenstrom in 
der Vorstufe gebracht (8,5mA statt 6,0mA und Stromlaufplan 7,8mA), 
minimal mehr Verstärkung aber letztlich merkt man beim Empfang keinen 
nennenswerten Unterschied.

Empfindlichkeit
===============
Ist im eingebauten Zustand sehr viel besser geworden, wohl wegen der 
ZF-Verstimmung.
Vollausschlag magisches Auge: -46dBm (1mV)
Magisches Auge rührt sich:    -70dBm (70uV)
Rauscharmer Empfang           -80dBm (23uV)
Meßton gut hörbar             -93dBm (5uV)

Zusammen mit der anscheinend sehr guten eingebauten Rahmenantenne lassen 
sich viele Sender rauschfrei empfangen. Kaum Unterschied zu einem 
modernen Radio (ok, kann nur Mono). Nur findet bei schwächeren Sendern 
keine wirkliche Begrenzung statt, das Radio wird leiser um man muß die 
Lautstärke nachregeln.

NF-Frequenzgang
===============
Mit dem Meßsender grob von 20-20kHz durchgefahren. Je nach Klang-Presets 
(Jazz, Sprache, Orchester, Bass) sehr unterschiedlich. Orchester klingt 
am neutralsten. Dabei starke Bassanheben, vermutlich kompensiert das den 
eingebauten Lautsprecher. Nach oben ist der Frequenzgang nahezu linear 
bis 20kHz (-3dB). Genau habe ich es nicht gemessen. Klirr ist optisch 
nicht erkennbar.

Klingt alles in allem sehr angenehm. Die Ratio-Kurve fällt nicht perfekt 
auf das Empfindlichkeits-Maximum, aber wegen der verklebten Kerne gehe 
ich da nicht bei.

Gruß Holler

von Holler (Gast)


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Holler schrieb:
> Geschlossen mit der originalen Valvo ECC85 bei knapp 5-fach.

Ist ja Unsinn, habe jetzt nicht mehr mit -20dBm, sondern mit nur noch 
-34dBm eingespeist. Verstärkung also 100mV/4,5uV = 23 fach, also über 
20dB.

von Ralph B. (rberres)


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herzlichen Glückwunsch!

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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Holler schrieb:
> Verstärkung also 100mV/4,5uV = 23 fach

Bitte erkläre mir das mal?

meintest du 86db?

100mV / 10uV sind bereits 80db. 5uV währen schon 86db.

Oder habe ich mich jetzt verrechnet?

oder meintest du 100mV/4,5mV =23db? wäre immer noch 3db daneben.

Ralph Berres

von Holler (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> herzlichen Glückwunsch!

Danke, hat Spaß gemacht!


Ralph B. schrieb:
> Holler schrieb:
>> Verstärkung also 100mV/4,5uV = 23 fach
>
> Bitte erkläre mir das mal?
> meintest du 86db?

Ja, man sollte seinen Text durchlesen bevor man auf "Absenden" drückt.

Oben sieht man das ZF-Oszillogramm mit einem Pegel von 300mVss.
Das sind 106mV effektiv.
Eingangspegel an der Antenne -34dBm, also 4,5mV (und nicht uV).
Die Verstärkung ist dann 23,6 fach, also 27dB. Das "gut 20 dB" meinte 
ich im Sinne von "etwas mehr als" und ist mindestens Missverständlich.

Die 23-fach bzw 27dB im Einbauzustand sind viel mehr als 2-fach bzw 3dB 
beim offenen Tuner. Da liefert die additive Mischstufe doch einiges an 
Verstärkung (27dB-12dB), wenn das ZF-Filter in Resonanz ist.

Gruß Holler

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