Meine Frage hat nur im weitesten mit HF zu tun, da sie aber den Amateurfunk tangiert stelle ich sie in diesem Forum. Bei APRS arbeitet man mit AFSK (Audio Frequency Shift Keying) mit 1200 Baud. Den beiden logischen Pegeln wird dabei die Frequenz 1200 Hz und 2200 Hz zugewiesen. Was ich jetzt überhaupt nicht versehen, ist wie man damit auf eine Baudrate von 1200 kommen kann. Bei 1200 Baud steht für jedes Bit eine Zeitspanne von 8,333µs zur Verfügung. In diese Zeit passt eine Periode eines 1200 Hz Signals und 1,833 Perioden des 2200Hz Signals. Dies würde ja bedeuten, dass man gerade mal eine Periode des niederen Signals und 1,833 Perioden des schnellen Signals überträgt. Ist dem so? Hätte jetzt erwartet, dass man von jeder Frequenz mehrere Perioden überträgt, was dann aber doch zwangsläufig zu einer kleineren Baudrate führen würde. Und noch eine Frage: Wenn tatsächlich nur eine bzw. 1,833 Perioden pro Bit übertragen werden, wie schafft man es, dass bei einem Pegelwechsel das NF-Signal von einer Frequenz nahtlos auf die andere Frequenz übergeht? Ein Spannungssprung (weil z.B. jedes Bit immer mit dem NF-Nulldurchgang beginnt) wäre ja gleichbedeutend mit Oberwellen, was der schmalbandige Übertragungskanal ja nicht gerne sieht, oder bügelt er dies aufgrund seiner Filterwirkung einfach glatt? Nur dann ist das Detektieren einer einzigen Periode doch bestimmt nicht so ganz einfach, wenn da noch ein Einschwingvorgang überlagert ist. Sorry, aber irgendwie steige ich jetzt da gerade mal überhaupt nicht durch. Besten Dank Michael
In der Praxis verwendet man zb ein 4bit DAC, einfache Widerstände sowie eine Sinuatabelle. Alle 833 uS wird ein bit weiter geschoben und alle 8/13/26 uS wird der DAC mit einem neuen Wert upgedatet. Je nach Mark/space wird 13 oder 26 verwendet, für Satelliten verwendet man 8/26 uS weil diese 3khz brauchen um das Signal zu decodieren.
Ich kann da auch nur im Nebel stochern. Aber als erstes Baudrate != Bitrate. In deinem speziellen Fall stimmt es aber schon, da du ja nur 2 Symbole (1200Hz und 2200Hz) hast. Ich könnte mir vorstellen dass das über die Dauer der Nulldurchgänge gehen sollte. Im Nulldurchgang "Stopuhr" starten und schauen wie lange es bis zum nächsten dauert. Ich glaube, das es da auf Senderseite wesentlich schwieriger sein wird, die entsprechenden Frequenzen so genau zu wechseln. Aber wie gesagt, alles ohne Garantie. Nur das was mein verqueres Hirn sich auf die schnelle dazu ausgemalt hat, ohne in der Materie zu stecken. MfG Chaos
Es werden nicht beim Nulldurchgang die Frequenz umgeschaltet sondern einfach die Sinustabelle schneller oder langsamer durchlaufen.
chris schrieb: > Es werden nicht beim Nulldurchgang die Frequenz umgeschaltet sondern > einfach die Sinustabelle schneller oder langsamer durchlaufen. Das ist natürlich sinnig. Wenn ich Baud höre, denke ich irgendwie immer an "alt und irgendwie analog". Aber wenn man mit digitalen Bausteinen empfangen kann, geht das natürlich auch beim Senden.
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Bearbeitet durch User
Michael schrieb: > einfach, wenn da noch ein Einschwingvorgang überlagert ist. Sorry, aber > irgendwie steige ich jetzt da gerade mal überhaupt nicht durch. Du 'siehst' nur die Periodenläge vor dir. Das ist aber ein kompletter Sinuszug. Um zu erkennen ob es sich um 1200Hz oder 1800Hz handelt reicht ein Teil einer Sinusschwingung schon aus. Der muss auch nicht im Nulldurchgang beginnen. Die Erkennung kann mit einer Resonanzkreisschaltung oder auch per Software, welche einen Sinus "nachahmt", also nach den Umständen suchen die ein Sinusartiges Signal hat, erfolgen. Beim TCM3105 z.B. werden einfach entsprechende Spannungsänderungen, einmal diejenigen die einem 1200Hz Sinussignal, einmal die die dem 1800Hz Sinussignal entsprechen auf den IC-Ausgang und somit auf den Sender, draufgeschaltet. Die Umschaltung geschieht dabei in dem Moment in dem der Steuerpin umgeschaltet wird. Stell dir den 'Sinus' als Zeiger vor der einen Kreis befährt. Bei '1800' ist er schneller unterwegs als bei '1200' Die Auswerteschaltung braucht also nur zu erkennen wenn/ob er schnell/langsam ist. Kurt .
Besten Dank für die Antworten, jetzt ist mir einiges klarer. Es sind somit nicht zwei voneinander unabhängige frei schwingende Oszillatoren von denen man den einen oder anderen auf den Mikrofoneingang schaltet, sondern ein Oszillator der einfach mal schneller oder langsamer läuft. Klar, dann gibt es einen kontinuierlichen Signalverlauf. Jetzt wird die Sache schon viel klarer.
Michael schrieb: > anderen auf den Mikrofoneingang schaltet, sondern ein Oszillator der > einfach mal schneller oder langsamer läuft. Klar, dann gibt es einen > kontinuierlichen Signalverlauf. Jetzt wird die Sache schon viel klarer. Ja, das kommt hin. Kurt
Michael schrieb: > Bei 1200 Baud steht für jedes Bit eine > Zeitspanne von 8,333µs zur Verfügung. Rechnen ist nicht deine Stärke?
Sieht so aus. Kann aber zu meiner Verteidigung sagen, dass ich den Fehler vor dir entdeckt habe (vor 4:45). Aus der Fragestellung dürfte aber hervorgehen, dass es sich da um einen Kommarutscher handelt, aber du hast recht: Das ist in der Technik nicht akzeptabel, denn es macht schon einen Unterschied ob man mit 1,2kB oder 120kB kommuniziert.
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