Forum: Offtopic 2025 - ein Rückblick auf den Hype um die Wolke


von Icke ®. (49636b65)


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Im Jahre 2025 zeigt die Cloud ihr wahres Gesicht:

https://www.channelpartner.de/a/die-cloud-agenda-2025,3047503

Nicht ganz ernst gemeint, aber auch nicht soo abwegig...

von (prx) A. K. (prx)


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Durchaus nicht abwegig und liegt auf der Linie meiner Einstellung zu 
Clouds. Wer die Hoheit über seine wesentlichen Daten verliert, wer 
kritische Firmenprozesse in die Hände Anderer legt, geht erhebliche 
Risiken ein. Zudem stellt sich oft heraus, dass das tatsächlich so arg 
viel billiger nicht ist, wenn man gross genug ist, es auch selbst 
erledigen zu können.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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> Infrastrukturen ganzer Nationen
> - die kommunale Finanzierung aus Arbeits- und Handelssteuern -
> sind zusammengebrochen, Straßen, Parks und Innenstädte tot.

sowas ähnliches hörte man vom Y2K Bug

BTW:
wer SAP nutzt, lagert doch quasi auch so einiges aus.
Das findet doch auch nicht nur lokal statt.

von (prx) A. K. (prx)


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● J-A V. schrieb:
> wer SAP nutzt, lagert doch quasi auch so einiges aus.

Das klassische SAP besteht aus normalen 3-Tier Anwendungen mit Datenbank 
darunter. Kann man gehostet betreiben, muss man aber nicht. Betreibt man 
es lokal, ist keine Cloud beteiligt. Migration eines gehosten SAP von 
einem Hoster zum nächsten, oder zu einem lokalen System, ist eine recht 
normale Aktion.

: Bearbeitet durch User
von Jeffrey L. (the_dude)


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Es ist eben wie mit allem, der einfache Mensch sieht zuerst die eigenen 
Vorteile. Die Nachteile erlernen wir erst später auf schmerzhafte Weise 
weil wir anfangs nicht auf andere hören wollten.

[Zynismus]
Und so sitzen wir auf einem Berg aus Atommüll, Asbest, 
Polyethylenterephthalat umringt von Feinstaub und NOx ohne zu wissen wer 
unsere virtuellen, Personenbezogene Daten hat und was dieser damit 
anstellt. Dafür leuchten die Bananen jetzt im Dunkeln...
[/Zynismus]

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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der Mensch ignoriert gerne die Risiken von
Rauchen, Alkohol und Fress-Füllerei.

-Hat dafür aber panische Angst vor Terror-Anschlägen.

von Richard H. (richard_h27)


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● J-A V. schrieb:
> der Mensch ignoriert gerne die Risiken von
> Rauchen, Alkohol und Fress-Füllerei.
>
> -Hat dafür aber panische Angst vor Terror-Anschlägen.

Menschen rauchen, saufen, fressen, weil es ihnen Spass macht und der 
Preis dafür ist ein früher Tod. Ein Terror-Anschlag kostet auch 
vorzeitig das Leben, hat aber vorher keinen zusätzlichen Spaß 
eingebracht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es ist vor allem ein Unterschied, ob man sich selbst dafür entscheidet 
oder die Entscheidung jemand anderes trifft. Selbst eingegangene Risiken 
sind mehr oder weniger bewusste Entscheidungen des freien Willens einer 
Person.
Terrorakte und Gewalt durch wen auch immer ausgeübt und gleich mit 
welchen Mitteln sind das genaue Gegenteil einer freiwilligen 
Entscheidung der Betroffenen.

Genau genommen sind die gesellschaftlichen Konflikte welche mit Gewalt 
ausgetragen werden dem Unvermögen der menschlichen Gesellschaft 
geschuldet Gewalt grundsätzlich, also auch Staatsgewalt, zu ächten.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Bad U. (bad_urban)


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● J-A V. schrieb:
> wer SAP nutzt, lagert doch quasi auch so einiges aus.

SAP nutzen ja nur größere Firmen. Die haben IdR ihre eigenen Server 
dafür. Klar müssen auch Daten zu anderen Standorten weltweit geschickt 
werden. Aber dafür haben diese Firmen dann auch eine spezialisierte IT.

Da würde ich eher ein Problem bei Privatnutzern mit FB, Google oder 
Payback sehen.

Und wer weiß.. Vielleicht endet Industrie 4.0 ähnlich wie CIM in den 
90ern....

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Der große Vorteil der Cloud sind die Kosten. Zentralisierte Hardware in 
großen Rechenzentren, Personal, Lizenzverwaltung, Wartung, Klima, 
Stromversorgung, Datensicherung, Spam- und Virenschutz, Sicherheit 
allgemein (Zugang) usw.

Wer Kostenvorteile wesentlich findet, wird die Cloud benutzen, wer 
Vertraulichkeit höher einschätzt, eben nicht ... ganz einfach ...

: Bearbeitet durch User
von Bad U. (bad_urban)


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Also privat gesprochen ist es für mich auf lange Sicht billiger 1-2 
Festplatten zur Datensicherung zu kaufen als einen Cloudspace im 
dreistelligen GB zu mieten.

Bei Firmen sind die Datenmengen ja noch sehr viel höher. Große Firmen, 
weil ja auch die Rede von SAP war, haben eh eine IT. Zugangskontrolle 
fängt da schon am Werkstor an. Und diese Firmen sollten dann auch 
Spezialisten haben die die Risiken auch einschätzen können.

Klar, der 5-Mann-Krauter um die Ecke hat das nicht. Aber der hat auch 
keine Notwenigkeit was in der Cloud zu speichern. Das fängt IMHO erst an 
wenn mehrere Standorte synchron auf Daten zugreifen müssen.

So wie Privatpersonen. Mails, Bilder und Videos auf allen Endgeräten und 
sogar mobil zu verfügung zu haben. Und wenn da jemand eine Lösung 
anbietet gibts da auch keinen IT-Experten der da mal drüberschaut.

von (prx) A. K. (prx)


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"Politische" Erwägungen aussen vor gelassen ist eine wirtschaftliche 
entscheidende Frage, ob sich der Aufbau eigenen Knowhows lohnt oder 
nicht. Es gibt Lösungen, bei denen man ein erhebliches Masse an Knowhow 
benötigt. Wird dies im Alltag immer mal gebraucht, lohnt sich der Aufbau 
eigenen Knowhows.

Wird das aber nur selten gebraucht und liegt sonst brach, kann es 
sinnvoller sein, das einzukaufen. Je nach Sachverhalt kann damit auch 
eine Auslagerung des gesamten Betriebs dieser Lösung einher gehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bad U. schrieb:
> Klar, der 5-Mann-Krauter um die Ecke hat das nicht. Aber der hat auch
> keine Notwenigkeit was in der Cloud zu speichern.

Der wird selbst meist nicht Fähigkeiten haben, den IT-Kram selbst zu 
erledigen.  Entweder kauft er sich also jemanden ein, der das für ihn 
mit lokal vorhandenem Equipment erledigt, oder er verwendet die Cloud.

Letzthin hat hier jemand eine Mail-Lösung gesucht. Das ist eine Sache, 
die sich recht gut in die Cloud legen lässt, wenn man das Vertrauen 
darin hat. Die Kosten sind gut kalkulierbar und benötigen keine teuren 
Investitionen. Es gibt Support und es gibt Backups. Security-Scanner und 
Spamfilter werden professionell gepflegt.

Alternativ kann man das durch einen kleinen Dienstleister erledigen 
lassen, der den Kram vor Ort hinstellt und pflegt. Allerdings bindet man 
sich damit nicht selten an eine Person, die das als Einziger wirklich 
kennt. Fällt diese Person aus, oder ist man mit ihr unzufrieden, dann 
wird es kompliziert.

Ergo: Genau dieser kleine Krauter kann ein starkes Motiv haben, 
Cloud-Dienste zu nutzen. Während ein Unternehmen mit 1000 Angestellten 
sich eine IT und entsprechende Investitionen leisten kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Bad U. schrieb:
> SAP nutzen ja nur größere Firmen. Die haben IdR ihre eigenen Server
> dafür.

SAP-Hosting ist recht verbreitet. Aber nicht so sehr der Server wegen. 
Sondern wegen Pflege und recht speziellem Knowhow. Man ist bei dieser 
Art von Anwendung von sich fortwährend ändernden Rechtsgrundlagen 
getrieben und benötigt zudem oft kundenspezifische Anpassungen.

Andererseits ist der Aufwand nicht überall so hoch, dass es sich lohnt, 
für Betrieb und/oder Entwicklung mehrere eigene Leute abzustellen. 
Folglich gibt es ein Motiv, das an darauf spezialisierte Firmen 
auszulagern.

von Bad U. (bad_urban)


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Klar sind da wirtschaftliche Akspekte auch ein Thema. Aber heute große 
Firmen waren ja nicht immer groß, sondern sind gewachsen und haben sich 
in den letzten Jahrzehnten auch mit der IT auseinandergesetzt.
Wenns nur um die PCs an den Arbeitsplätzen geht wird das sicher schnell 
outgesourced. Bei "Wichtigem" gehen die Firmen da sensibler um.
Das ist aber vielleicht auch von der Branche abhängig. Aber ein Thema 
ist das in Firmen schon. Bei denen halt die es sich leisten können und 
auch die Notwendigkeite eines Datenaustauschs haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Es kann auch viel davon abhängen, was für Personal man dafür zur 
Verfügung hat. Traut man das den eigenen Leuten zu, bzw. trauen die es 
sich selbst zu? Kompetenz ist recht unterschiedlich verteilt.

Müsste man für eine neue Lösung neues Personal einstellen, weil das 
bestehende Personal weder Ahnung hat, noch man ihm zutraut, das 
aufzubauen? In dem Fall ist die Neigung, die Lösung extern zu vergeben 
gross. Zumal, wenn neu einzustellendes Personal mit passenden 
Kenntnissen benötigt würde, denn die sind u.U. wesentlich teurer und 
auch nicht so leicht zu finden.

In diesem Aspekt unterscheiden sich auch grössere Unternehmen z.T. 
erheblich voneinander. Bei Kompetenz und Effizienz gibt es in der IT 
grosse Unterschiede.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Frank E. schrieb:
> Der große Vorteil der Cloud sind die Kosten. Zentralisierte Hardware in
> großen Rechenzentren, Personal, Lizenzverwaltung, Wartung, Klima,
> Stromversorgung, Datensicherung, Spam- und Virenschutz, Sicherheit
> allgemein (Zugang) usw.

Leider eine sehr kurzzichtige Denkweise. Sobald sich Cloudlösungen so 
weit verbreitet haben, daß lokale Alternativen gar nicht mehr zur 
Verfügung stehen, können (und werden) die Cloudanbieter die Preise 
diktieren.
Reales Beispiel:
Der Wolters-Kluver Konzern integrierte vor einigen Jahren ein 
Online-Portal in seine Steuerberater-Software, welches sowohl dem 
Datenaustausch mit den Mandanten als auch der Übertragung von Steuer- 
und Sozialversicherungsanmeldungen dient. Eine durchaus nützliche Sache. 
Nur mit einem kleinen Haken. Jede Transaktion wird berechnet, einzeln 
gesehen Centbeträge, in der Masse kumuliert jedoch nennenswert. Die 
Nutzung des Portals für Voranmeldungen war bis letztes Jahr optional, 
man konnte sie alternativ auch über parallel integrierte Module der 
Finanzverwaltung (ERIC) bzw. ITSG (Dakota) übertragen. Kosten entstanden 
lediglich in geringer Höhe für die Dakota-Zertifikate. Inzwischen hat 
Wolters-Kluver die Unterstützung der externen Module ersatzlos 
gestrichen, Voranmeldungen direkt aus der Software sind nunmehr 
ausschließlich über das eigene Portal möglich, sodaß bei jeder 
Transaktion die Kasse klingelt. Zwar könnte man die Voranmeldungen 
weiterhin händisch mit externen Anwendungen erledigen, nur ist der 
Aufwand dafür bei großer Anzahl von Mandanten so exorbitant, daß es nur 
mit zusätzlichem Personal praktikabel wäre.
Und genauso wird es bei anderen Cloudanwendungen zukünftig ebenfalls 
laufen. Haben die erst das Monopol, ist Schluß mit billig.

von Lutz H. (luhe)


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Die Bedeutung des Menschen wird klar überbewertet. Nach der Beseitigung 
der Industrie und der Natur ist bis dahin auch die Beseitigung der 
Information darüber möglich.

Icke ®. schrieb:
> Haben die erst das Monopol, ist Schluß mit billig.
Es gab  Butterpreise von 80 Cent, wann war das?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wenn eine Migration auf einen anderen Anbieter sehr aufwändig ist, dann 
begibt man sich in diese Abhängigkeit und der Anbieter kann versuchen, 
das auszunutzen.

Wenn eine Migration im gleichen Produkt bleibt, wie beim erwähnten 
Wechsel eines SAP-Hosters, ist das nicht möglich.

Bei Cloud-Lösungen für Allerwelts-Anwendungen wie Mailing sollte man 
deshalb darauf achten, dass beim Wechsel eine Altdatenübernahme möglich 
ist.

von c. m. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn eine Migration auf einen anderen Anbieter sehr aufwändig ist, dann
> begibt man sich in diese Abhängigkeit und der Anbieter kann versuchen,
> das auszunutzen.

der anbieter muss das nicht mal ausnutzen, der kann auch einfach keine 
lust mehr haben.
oracle hat z.b. grade alle SPARC und solaris-entwickler entlassen, 
wollen auch irgendwas "cloud-mäßiges" machen munkelt man, keine neuen 
solaris-versionen mehr sondern "rolling updates", aber keiner weiß was 
genaues weil oracle nur macht, aber nichts sagt.

jetzt fehlt nur noch, dass diese idiotenarschlöcher java kaputt machen…

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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c. m. schrieb:
> jetzt fehlt nur noch, dass diese idiotenarschlöcher java kaputt machen…

und dann?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Bad U. schrieb:
> Also privat gesprochen ist es für mich auf lange Sicht billiger 1-2
> Festplatten zur Datensicherung zu kaufen als einen Cloudspace im
> dreistelligen GB zu mieten.

Das stimmt, wenn man nur die Kosten für die Festplatten betrachtet. Wenn 
man hingegen die Gesamtkosten betrachtet, ... so eine Festplatte muß ja 
irgendwer einbauen, überwachen sowie ggf. austauschen, dann müssen die 
Daten eventuell repliziert, gesichert, nach Ablauf von Speicherfristen 
wieder rückstandsfrei entsorgt werden -- im Prinzip so eine Art, nunja, 
"Lifecycle-Management". Das ist für Privatleute und kleine Unternehmen 
vernachlässigbar, aber in vielen Unternehmen fallen wesentlich größere 
Datenmengen an und verlieren beim Altern an unternehmerischem Wert, da 
wächst sich das zu einem erheblichen Kostenfaktor aus.

Ach ja, "die Cloud". Wieder so ein Buzzword, wie die Digitalisierung 
oder die disruptive Technologie, worunter jeder sein eigenes Ding und 
seinen eigenen Horizont versteht. Es ist IMHO verkürzt, "die Cloud" auf 
simple Datenspeicherung zu reduzieren -- aber an dieser Stelle geht 
diese ganze Begriffsverwirrung schon los. Für die einen ist "die Cloud" 
so etwas wie ein Google Drive, Apples iCloud oder so etwas wie Owncloud 
& Co.

Wenn RZ-Pros über "die Cloud" reden, meinen sie eine verteilte Umgebung 
mit dynamischen Ressourcen, die weit über simple Datenspeicherung 
hinausgehen. Da geht es um virtualisierte Applikationen oder 
containerisierte Prozesse, die durch einen Virtualisierungslayer von der 
darunterliegenden Hardware abstrahiert sind und deren Ressourcen 
zugewiesen oder entzogen bekommen, je nach aktuellem Bedarf. Es geht um 
standardisierte Schnittstellen, möglichst weitgehende Automatisierung, 
die dynamische, bedarfsgerechte Ausnutzung von Hardware-, Software- und 
nicht zuletzt auch Personalressourcen.

> Bei Firmen sind die Datenmengen ja noch sehr viel höher. Große Firmen,
> weil ja auch die Rede von SAP war, haben eh eine IT. Zugangskontrolle
> fängt da schon am Werkstor an. Und diese Firmen sollten dann auch
> Spezialisten haben die die Risiken auch einschätzen können.

Spezialisten kosten Geld -- und an der Stelle haben Cloud-Umgebungen 
klare Kostenvorteile, ähnlich wie die industrielle Fließbandfertigung 
Vorteile hat gegenüber der klassischen Manufaktur...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Es gibt heutzutage recht sichere Server-Lösungen die kostenmäßig im 
Rahmen bleiben.

Als Beispiel: Synology
Diese Firma bietet durchaus Disc Stations für Firmen. Eine zweite Disc 
Station kann man so konfigurieren dass diese die Daten immer spiegelt 
und bei Ausfall der ersten direkt weiter macht. Und sollte der Platz 
knapp werden so kann man das Synology Volume erweitern indem man eine 
Festplatte einfach dazu steckt.
Klar kostet das Geld, dennoch kann man mit einem relativ geringen 
Wissens-Stand und administrativem Aufwand ein hohes Maß an Sicherheit 
erzielen.

Und eine eigene Cloud kann man sich sogar selbst aufbauen, dann liegen 
die Daten auf dem eigenen Server.

von (prx) A. K. (prx)


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Markus M. schrieb:
> Und eine eigene Cloud kann man sich sogar selbst aufbauen, dann liegen
> die Daten auf dem eigenen Server.

Nennt sich "private cloud" und ist ein Buzzword für das, was man sowieso 
schon immer machte aber wofür man im Zeitalter der Wolken eben einen 
neuen Namen benötigte.

SAN/NAS-Storage plus Virtualisierung ermöglicht die Konzentration 
hunderter verschiedener Anwendungen auf einer Handvoll Grundsysteme, bei 
überschaubaren Kosten. Aber die muss man alle einrichten und pflegen, 
und man benötigt die Leute dazu. Knowhow und Pflegeaufwand sind es also, 
die externe Clouds günstiger machen können als lokale Lösungen. Wenn 
man, wie Sheeva Plug beschrieb, Clouds als Anwendungslösungen versteht, 
nicht als Datensenke.

Das sollte also auf eine Abwägung hinauslaufen: Bei welchen 
Arbeitsprozessen ist man bereit, die Risiken einer Abhängigkeit von 
externen Cloud-Lösungen in Kauf zu nehmen, und welche Prozesse behält 
man lieber im Haus?

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Markus M. schrieb:
> Es gibt heutzutage recht sichere Server-Lösungen die kostenmäßig im
> Rahmen bleiben.
>
> Als Beispiel: Synology
> Diese Firma bietet durchaus Disc Stations für Firmen. Eine zweite Disc
> Station kann man so konfigurieren dass diese die Daten immer spiegelt
> und bei Ausfall der ersten direkt weiter macht. Und sollte der Platz
> knapp werden so kann man das Synology Volume erweitern indem man eine
> Festplatte einfach dazu steckt.
> Klar kostet das Geld, dennoch kann man mit einem relativ geringen
> Wissens-Stand und administrativem Aufwand ein hohes Maß an Sicherheit
> erzielen.
>
> Und eine eigene Cloud kann man sich sogar selbst aufbauen, dann liegen
> die Daten auf dem eigenen Server.

Bei grossen Firmen ist es damit aber nicht getan. Bei Feuer, 
Überschwemmung oder Blitzeinschlag ist die Firma tot und wird sich davon 
nicht wieder erholen. Und da reicht es auch nicht, alle 24 Stunden die 
Daten irgendwohin zu übertragen (wobei man dann schon wieder in der 
Cloud ist).

Wir hatten hier früher einen Tresorraum mit wasserdichtem Tresor, 
Sprinkleranlage, Notstrom und und und. Das kostet natürlich.

Gruss
Axel

von (prx) A. K. (prx)


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Axel L. schrieb:
> Wir hatten hier früher einen Tresorraum mit wasserdichtem Tresor,
> Sprinkleranlage, Notstrom und und und. Das kostet natürlich.

Einen Tresor verwendet man doch üblicherweise zur Speicherung von 
Datenträgern, nicht von aktiven Systemen? Das kann wichtig sein, aber 
die Datenträger allein nützen zunächst einmal nichts, wenn die Systeme 
dazu abgesoffen sind.

Den Ausfall einer Lokation kann mit aber einer zweiten Lokation in einem 
ausreichend abgetrennten Gebäude abdecken und dafür sind SAN/NAS Systeme 
mit automatischer Replikation schon hilfreich. Virtualisierte Server auf 
derart repliziertem Speicher sind in beiden Lokationen lauffähig.

Ist im Grund die alte Unterscheidung von Redundanz und Backup.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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A. K. schrieb:

>
> Einen Tresor verwendet man doch üblicherweise zur Speicherung von
> Datenträgern, nicht von aktiven Systemen? Das kann wichtig sein, aber
> die Datenträger allein nützen zunächst einmal nichts, wenn die Systeme
> dazu abgesoffen sind.
Systeme kann man ersetzen, das ist nur eine Frage von Geld, Versicherung 
und Lieferzeit. Wenn die Daten weg sind (also der gesammte Sourcecode 
bsw. aber nicht zuletzt auch alle Kundendaten, etc.) muss die Firma von 
Null anfangen.

>
> Den Ausfall einer Lokation kann mit aber einer zweiten Lokation in einem
> ausreichend abgetrennten Gebäude abdecken und dafür sind SAN/NAS Systeme
> mit automatischer Replikation schon hilfreich.
>
> Ist im Grund die alte Unterscheidung von Redundanz und Backup.

Ist schon richtig, wenn die Firma mehrere Gebäude hat. Aber trotzdem 
stellt sich die Frage nach den Kosten im Vergleich zur Cloud.

Gruss
Axel

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