Zum Beispiel hat eine Waschmaschine ja Gewichte drinnen, damit sie nicht davonhüpft. Mich würd interessieren, mit welchen Formeln man sowas ausrechnen kann. Oder kann man das nur austesten? Kommt das darauf an, wieviel Newtonmeter Drehmoment die Trommel erzeugt bei höchster Schleuderdrehzahl mit maximaler Beladung? Danke!
Bei der Waschmaschine ist es die Zentrifugalkraft. Die lautet F_z=m*v^2/r.
Und wie sehr die Waschmaschine rummelt, hängt nicht von der absoluten Beladung ab, sondern davon, wie ungleichmäßig die zu liegen kommt, besonders beim Schleudern. Intuitiv würde ich tippen, daß man bei etwa halber Zuladung die größten Vibrationen hat, weil man bei leerer Trommel keine hat und bei vollgestopfter keine ungleichmäßige Lage der Wäsche entstehen kann. Dann kommt es auch noch drauf an, was für Zuladung. Synthetikstoffe, die wenig Wasser ziehen, werden auch naß nicht sonderlich schwer, während massiv Baumwolle sich ordentlich vollsaugt.
Roman K. schrieb: > Oder kann man das nur austesten? Jein. Ich vermute das da sehr viel an Erfahrungswerten mit ein fließt. Die Trommel wird hald auch von Federn und Stoßdämpfern gehalten, also hat man es gleich einmal mit dynamischen Systemen zu tun. Noch dazu ist jeder Boden bei jedem Nutzer anders rutschfest, wenn Staub zwischen den Füßen und dem Boden ist hat man nochmal spaß.
Ich denke, die Federn müssen eine gewisse Stärke haben, um bei einer Unwucht der Wäsche die Energie aufzufangen. Die Gewichte dienen dann dazu, die Resonanzfrequenz zu senken, damit sie weit unterhalb der Schleuderfrequenz liegt. So wirkt das Ganze wie ein Tiefpass.
Base64 U. schrieb: > Ich vermute das da sehr viel an Erfahrungswerten mit ein fließt. https://www.youtube.com/watch?v=cdyIQiUxrFA
Ansich ganz leicht. Die gewichtskraft der Waschmaschine muss höher sein als die nach oben wirkende Zentrifugalkraft. Fg: Gewichtskraft Fz: Zentrifugalkraft Mwä: Gewicht der Wäsche in kg r: Abstand Schwerpunkt Wäsche zu Rotationsachse f: Drehfrequenz (zum beispiel f=2000U/60s (!!! durch 60 teilen, wichtig!!!) Fg>Fz mit Fz=Mwä*r*omega^2 mit omega gleich 2*pi*f und Fg = Mwa*g folgt Mwa*g>Mwä*r*(2*pi*f)^2 => Mwa > (Mwä*r*(2*pi*f)^2)/g Bsp: Mwä > (5kg*0,1m*(2*pi*(1600/60s))^2)/9,81m/s^2 = 1430kg Das heißt: Waschmaschine muss mit Siemans Luftanker der Güteklasse 1,43 angedübelt werden.... Denke mal, dass der Schwerpunkt in der Realität näher zur Rotationsachse liegen muss. Die Werte bezüglich UPM und die 5kg sind realistisch. Fakt ist, dass dies die Kraft ist, die Wirkt ohne Dämpfung etc. E: Dabei ist auch noch nicht beachtet, dass die Kraft auch seitlich wirkt -> Die Das nötige Gewicht müsste durch den Haftreibungskoeffizient geteilt werden und dementsprechend noch höher sein. Mein Fazit: Dämpfung essentiell
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Sim J. schrieb: > Bsp: Mwä > (5kg*0,1m*(2*pi*(1600/60s))^2)/9,81m/s^2 = 1430kg > > Das heißt: Waschmaschine muss mit Siemans Luftanker der Güteklasse 1,43 > angedübelt werden.... Du darfst nicht das Gewicht der gesamten Wäsche ansetzen, sondern nur das der Unwucht.
Bist Du sicher, dass überhaupt Gewichte in der Maschine sind? Normalerweise macht man das mit Federn und Stoßdämpfern - wie bei einem Auto. Geht Deine Maschine auf Wanderschaft, so liegt es oft daran, dass sie überfüllt ist und die vorbereitenden Bewegungen die Wäsche, vor dem Schleudern, nicht ausreichend verteilen. Der Hersteller hat keinen Hellseher, der genau voraussagt, wo DEINE Wäsche Übergewicht bekommt. Alle anderen Positionen währen auch unsinnig. Natürlich können auch kleine Gewichte vorhanden sein, die gleichen aber die Leerbewegung bzw. konstruktiven Ungleichheiten aus.
Hatten 2 Waschmaschinen hoch getragen. Die eine war mindestens doppelt
so schwer. Die wandert nicht. Die leichte wandert nicht nur, da klappert
auch das Geschirr im Schrank.
> wie bei einem Auto
Bei einem Auto halten die Konstrukteure die ungefederte Masse möglichst
klein und machen die gefederte Masse immer grösser. Die 2 Tonnen eines
SUVs braucht man nicht für die Sicherheit. Die bracht man als Masse am
anderen Ende der Federung.
Wenn das Verhältnis zwischen gefederter und ungefederter Masse des Autos
zu klein ist, bekommst du das selbe Problem wie bei der Waschmaschine -
bei Schlaglöcher springt das Auto wild hin und her.
Beitrag #5137362 wurde von einem Moderator gelöscht.
> Geht Deine Maschine auf Wanderschaft, so liegt es oft daran, dass > sie überfüllt ist und die vorbereitenden Bewegungen die Wäsche, vor dem > Schleudern, nicht ausreichend verteilen. Widerspruch in sich selbst.
Karl schrieb: > Du darfst nicht das Gewicht der gesamten Wäsche ansetzen, sondern nur > das der Unwucht. Moin Karl, du kannst schon das gesamte Gewicht der Wäsche ansetzen. Wenn du bedenkst, dass durch den rotationssymmetrischen (nicht von Unwucht behafteter Teil) Wäscheteilen der Gesamtschwerpunkt nach innen wandert, wirst du feststellen, dass du die selbe Kraft durch Unwucht erzeugt wird. Einfacher ist es natürlich, den rotationssymmetrischen Teil abzuziehen und den verbliebenen Rest zur Berechnung zu verwenden. Demnach wandert der Schwerpunkt von der Rotationsachse weg. m klein + r groß = m groß + r klein Hoffe, du weißt was ich meine. Falls es noch nicht klick gemacht hat: Hast du nur die Wäschetrommel -> Rotationssymmetrisch Bsp. m=2kg r=0 -> F=0 Hast du eine kleine Kugel am Rand m=0,2kg r=0,25m -> F=50N Hast du eine Wäschetrommel und eine Kugel am Rand m=2,2kg r=0,023m -> F=50N Beste Grüße
Sim J. schrieb: > Hast du nur die Wäschetrommel -> Rotationssymmetrisch Bsp. m=2kg r=0 -> > F=0 > Hast du eine kleine Kugel am Rand m=0,2kg r=0,25m -> F=50N > Hast du eine Wäschetrommel und eine Kugel am Rand m=2,2kg r=0,023m -> > F=50N Im oberen Beispiel hast du aber vollkommen willkürlich einfach mal r = 0,1 angesetzt. Das liefert dann halt unrealistische Ergebnisse.
Roman K. schrieb: > Mich würd interessieren, mit welchen Formeln man sowas ausrechnen kann. > Oder kann man das nur austesten? Natürlich kann man das ausrechnen, sehr einfach sogar. Die Stichworte dazu sind: - erregte Schwingungen - Unwuchterregung - Schwingungsisolation Ich habe in meiner Berechnung mal alle Herleitungen weggelassen und nur die notwendigen Formeln aufgeschrieben. In diesem Zusammenhang wundern mich die Antworten hier im Forum schon etwas. Es wird ja immer wieder mal nach einer Berechnung gefragt. Die wenigsten Antworten gehen tatsächlich darauf ein. Meist wird im Stil eines „Dünnbrett BWLers“ geschwatzt. Ist das der neue Ingenieurstrend?
Als gelernter Dünnbrettbohrer kann ich nur sagen: "Das ist alles für die Miezekatz". Weil 1. Der Hellseh-Algorithmus zu fehleranfällig ist. Das ist der Programmteil, der voraus sieht, an welcher Stelle (Position) der Trommel, die Unwucht liegt. 2. Der Kompensations-Algorythmus zu dumm ist. Das ist der Programmteil, der voraus sehen soll, wie groß (Masse) die zu erwartende Unwucht sein wird. 3. Der Zeitvorherseh-Algotythmus nicht richtig tickt. Sollten wider erwarten 1. und 2. funktionieren, so ist nach wenigen Umdrehungen deren Ergebnis Makulatur. Irgendwer hat nämlich inzwischen so stark an der Trommel gedreht, dass ein Großteil des Wassers herausgeschleudert wurde und die Unwucht nicht mehr so viel Wucht hat. Somit ist die Lösung ganz einfach: Eine Konstruktion, die eine variable Masse, an einer beliebigen Position, am Umfang der Trommel, platzieren kann. Die Größe der Masse zu bestimmen ist ja kein Problem. Man misst die Unwucht und vergrößert die Masse so lange, bis diese in die Nähe von Null geht;-) Die Kosten für so eine Konstruktion und der Aufwand dafür lassen die Wanderschaft der Maschine sehr schnell in Vergessenheit geraten.
Beitrag #5138644 wurde von einem Moderator gelöscht.
Karl schrieb: > Im oberen Beispiel hast du aber vollkommen willkürlich einfach mal r = > 0,1 angesetzt. Das liefert dann halt unrealistische Ergebnisse. Sim J. schrieb: > Denke mal, dass der Schwerpunkt in der Realität näher zur Rotationsachse > liegen muss. Die Werte bezüglich UPM und die 5kg sind realistisch. Moin, sicher ist dieser Wert willkürlich. Habe ja extra nochmal gesagt, dass der Wert vermutlich zu groß ist. Aber das ist ja alles Spekulation. In der Realität sind höchstwahrscheinlich nur erperimentell ermittelte Werte der Unwuchtskraft in Abhängigkeit von Volumen und Gewicht von Bedeutung. Trotzdem ist die Anwendung der Formel nicht falsch. Man kann das schon so rechnen. Der exakt ermittelte Schwerpunkt ist hier essentiell. Hier wäre nochmal ein interessanter Link für die Interessierten zur Feder Dämpfer Auslegung: http://www.tm-aktuell.de/TM5/Unwucht/index.html Beste Grüße
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