Forum: Platinen IC-Pin abgerissen


von Sören (Gast)


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Hallo,

bei der mech. Nachbearbeitung eines Gehäuses ist der Bohrer abgerutcht 
und auf die Platine geschlagen.
Jetzt sind an einem SMD-IC zwei Beinchen direkt am Gehäuse abgebrochen.

Besteht die Chance, das noch zu retten?

Müsste ich das IC-Gehäuse um den abgebrochenen Pin herum abschleifen, so 
dass genug vom Restpin zum Vorschein kommt, um einen Draht anlöten zu 
können?

Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?

Ich kann das IC nicht tauschen, da die Software vom Hersteller 
programmiert wurde. Der Hersteller würde das machen, kostet dann aber 
fast soviel wie ein Neugerät.

Danke und Gruß
Sören

: Verschoben durch Moderator
von Bild (Gast)


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von Philipp K. (philipp_k59)


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Ohne Fotos und Package kann man wenig sagen.

Wenn die Lötpads noch okay sind kann man eine Litzenader am Pad 
ausrichten, direkt zum abgebrochenen am Gehäuse biegen und mit 
Flussmittel hoffen das das lötzinn direkt am Gehäuse noch zur Litze 
verbindet bzw hängenbleibt.

: Bearbeitet durch User
von Sören (Gast)


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Danke. Ich werd's einfach mal so versuchen.

Den Leadframe freizulegen geht wahrscheinlich nur mit Spezialausrüstung.

von Christian M. (Gast)


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Ich habe auch schon (SMD-)IC-Gehäuse abgeknubbelt, um wieder an das 
Metall zu kommen. Die äusseren Pins sind soweit vom Die und den 
Bond-Drähten entfernt, das ist kein Problem!

Aber zeig doch mal ein Bild!

Gruss Chregu

von HildeK (Gast)


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Sören schrieb:
> Müsste ich das IC-Gehäuse um den abgebrochenen Pin herum abschleifen, so
> dass genug vom Restpin zum Vorschein kommt, um einen Draht anlöten zu
> können?

Ich würde zumindest einen Teil eines Millimeters mit einem Skalpell vom 
Gehäusekunststoff wegkratzen. Ich nehme mal an, dass da nur Logiksignale 
drüber gehen, bei einem Stromversorgungspin wäre eine Litzenader ev. zu 
dünn.

von Joachim B. (jar)


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üblicherweise gelingt es einen Fädeldraht an den Stummel anzulöten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Kommt aufs Material der Pins an. Ist es Eisen (ja, gibts tatsächlich) 
wird es schwierig, ist dann mehr kleben als löten. Meist ist es aber 
Kupfer, geht dann problemlos.

von Harald W. (wilhelms)


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Sören schrieb:

> Den Leadframe freizulegen geht wahrscheinlich nur mit Spezialausrüstung.

Genau: https://shop.dremeleurope.com/de/de/produkte :-)

Wenn man am Gehäuse rumfräst, ist aber die Lebensdauer dieses ICs
verkürzt. Verkaufen würde ich sowas nicht. Eigentlich sollte die
Herstllerfirma ein neues IC für Preis des ICs & Programmierkosten
(ca. 20EUR) & Versand verkaufen, wenn Du das defekte IC zurück-
sendest. Alles was darüber liegt, ist m.E. Abzocke.

von Soul E. (Gast)


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Sören schrieb:

> Müsste ich das IC-Gehäuse um den abgebrochenen Pin herum abschleifen, so
> dass genug vom Restpin zum Vorschein kommt, um einen Draht anlöten zu
> können?

Das dürfte am einfachsten sein. Mit einem Dremel-ähnlichen Werkzeug 
einen halben Millimeter Epoxy wegfräsen und einen Fädeldraht anlöten.

Funktioniert eigentlich immer problemlos. Die Lebensdauer hängt 
natürlich von der Anwendung ab, in Autos oder Schienenfahrzeuge würde 
ich sowas nicht einbauen ;-)

von Sören (Gast)


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Es geht um ein kleines Zusatzgerät für ein Autoradio. Also muss ich 
schon mit Erschütterungen, Temperaturschwankungen etc. rechnen.
Der Hersteller will übrigens 150 EUR haben...

Mit dem Dremel hätte ich tatsächlich Sorge, dass sonst noch was kaputt 
geht, weil bei der Bearbeitung schon heftige Vibrationen auftreten.
Mir ist aber nicht klar, ob hier eher der IC und sein Innenleben in 
Gefahr ist oder die Platine an und für sich.

von Sören (Gast)


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Jetzt habe ich noch das hier gefunden:
http://hackedgadgets.com/2015/08/25/repair-broken-ic-pins-using-a-co2-laser-cutter/

Aber wer hat schon so einen Laser rumstehen...

von Soul E. (Gast)


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Sören schrieb:

> Mit dem Dremel hätte ich tatsächlich Sorge, dass sonst noch was kaputt
> geht, weil bei der Bearbeitung schon heftige Vibrationen auftreten.
> Mir ist aber nicht klar, ob hier eher der IC und sein Innenleben in
> Gefahr ist oder die Platine an und für sich.

Es geht nicht um Vibrationen bei der Bearbeitung.

Erschütterungen im Betrieb wirken auf den am IC-Stummel angelöteten 
Draht und lassen den irgendwann brechen. Kannst Du durch Verguss 
natürlich optimieren, aber grundsätzlich haben solche Aufbauten im Auto 
nichts verloren.

von Schneck (Gast)


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Schon geprüft ob es NC-Pins sind oder redundante GND Pins?

von Cerberus (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ist m.E. Abzocke.

Da pellen sich die Firmen ein Ei drauf, weil man an Reparaturen
gut verdienen kann, mehr als am Produkt selbst. Das ist nämlich ein
verbreitetes geschätztes Geschäftsmodell. Wenn die Reparatur mangels
Spezialausrüstung scheitert, kann man auch versuchen sich
ein identisches Gerät mit einem anderen Defekt zu besorgen
und aus zwei Defekten ein Intaktes machen.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Sören schrieb:
> Es geht um ein kleines Zusatzgerät für ein Autoradio. Also muss ich
> schon mit Erschütterungen, Temperaturschwankungen etc. rechnen.
> Der Hersteller will übrigens 150 EUR haben...

man kann mit einem bisschen biegen die Lötung überprüfen und mit 2K oder 
notfalls heißkleber fixieren..

ein bisschen an der Stelle kratzen bis man etwas mehr sieht tut auch 
nicht weh.

von Sören (Gast)


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Den Leiterbahnen nach sind es normale Signalpins, die Leitungen für die 
Versorgung sind deutlich dicker.
Da das Gerät jetzt nicht mehr funktioniert, darf man annehmen, dass die 
durchtrennten Verbindungen für die Funktion benötigt werden.

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

was ist denn das für ein IC?
Kannste den nicht austauschen?

Jogibär

von Richard B. (r71)


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Schneck schrieb:
> redundante GND Pins

?

von Sören (Gast)


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Nein, austauschen kann ich den leidern nicht.
Es ist ein uC, für den ich 1. kein Programmiergerät und 2. nicht die 
Software habe.

von MaWIn (Gast)


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Warum wird hier überhaupt geantwortet, solange es kein Foto gibt?

von Marc H. (marchorby)


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Poste mal ein Foto

von Sören (Gast)


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Ein Foto kann ich gerne in 1 Woche posten, wenn ich wieder zuhause bin.

von Wolfgang (Gast)


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Sören schrieb:
> Da das Gerät jetzt nicht mehr funktioniert, darf man annehmen, dass die
> durchtrennten Verbindungen für die Funktion benötigt werden.

Es ist bestimmt eine "gute" Idee, zu gucken, welche Folgen es hat, wenn 
irgendwelche Steuersignale fehlen - einfach um zu testen, ob das Gerät 
gegen sämtlichen groben Unfug gut geschützt ist, oder ob man nicht noch 
mehr kaputt bekommt :-(

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Ich sehe noch die Gefahr, daß in der Leiterplatte noch mehr beschädigt 
wurde.

Die Pin-Stummel könnte man vll. mit Pogo-Pins kontaktieren?

MfG

von Harald W. (wilhelms)


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Sören schrieb:

> Mit dem Dremel hätte ich tatsächlich Sorge, dass sonst noch was kaputt
> geht,

Die Sorge ist berechtigt, egal, welches Werkzeug Du benutzst.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sören schrieb:
> an einem SMD-IC
Was macht dieses IC und was kostet es?
Wenn es ein simpler nicht programmierbarer Baustein ist, dann tausche 
ihn aus.

Sören schrieb:
> Der Hersteller will übrigens 150 EUR haben...
Wenn das defekte IC ein programmierbarer Baustein ist:
Kauf das Gerät für 150€. Es ist die billigste und sicherste Methode.

von Forist (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Sören schrieb:
>> an einem SMD-IC
> Was macht dieses IC und was kostet es?
> Wenn es ein simpler nicht programmierbarer Baustein ist, dann tausche
> ihn aus.

Sören schrieb:
> Ich kann das IC nicht tauschen, da die Software vom Hersteller
> programmiert wurde.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Forist schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Sören schrieb:
>>> an einem SMD-IC
>> Was macht dieses IC und was kostet es?
>> Wenn es ein simpler nicht programmierbarer Baustein ist, dann tausche
>> ihn aus.

Nichtmal den ersten Beitrag gelesen :D

von Frank (Gast)


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Auch wenn kein Bild vorhanden ist, ich habe es schon so gemacht wie 
andere beschrieben.
Freilegen soweit wie möglich, dünnen Draht anlöten.
Es ist ja schon kaputt schlimmer kanns bei etwas Vorsicht nicht werden.

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