Hallo, bei der mech. Nachbearbeitung eines Gehäuses ist der Bohrer abgerutcht und auf die Platine geschlagen. Jetzt sind an einem SMD-IC zwei Beinchen direkt am Gehäuse abgebrochen. Besteht die Chance, das noch zu retten? Müsste ich das IC-Gehäuse um den abgebrochenen Pin herum abschleifen, so dass genug vom Restpin zum Vorschein kommt, um einen Draht anlöten zu können? Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit? Ich kann das IC nicht tauschen, da die Software vom Hersteller programmiert wurde. Der Hersteller würde das machen, kostet dann aber fast soviel wie ein Neugerät. Danke und Gruß Sören
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Ohne Fotos und Package kann man wenig sagen. Wenn die Lötpads noch okay sind kann man eine Litzenader am Pad ausrichten, direkt zum abgebrochenen am Gehäuse biegen und mit Flussmittel hoffen das das lötzinn direkt am Gehäuse noch zur Litze verbindet bzw hängenbleibt.
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Danke. Ich werd's einfach mal so versuchen. Den Leadframe freizulegen geht wahrscheinlich nur mit Spezialausrüstung.
Ich habe auch schon (SMD-)IC-Gehäuse abgeknubbelt, um wieder an das Metall zu kommen. Die äusseren Pins sind soweit vom Die und den Bond-Drähten entfernt, das ist kein Problem! Aber zeig doch mal ein Bild! Gruss Chregu
Sören schrieb: > Müsste ich das IC-Gehäuse um den abgebrochenen Pin herum abschleifen, so > dass genug vom Restpin zum Vorschein kommt, um einen Draht anlöten zu > können? Ich würde zumindest einen Teil eines Millimeters mit einem Skalpell vom Gehäusekunststoff wegkratzen. Ich nehme mal an, dass da nur Logiksignale drüber gehen, bei einem Stromversorgungspin wäre eine Litzenader ev. zu dünn.
Kommt aufs Material der Pins an. Ist es Eisen (ja, gibts tatsächlich) wird es schwierig, ist dann mehr kleben als löten. Meist ist es aber Kupfer, geht dann problemlos.
Sören schrieb: > Den Leadframe freizulegen geht wahrscheinlich nur mit Spezialausrüstung. Genau: https://shop.dremeleurope.com/de/de/produkte :-) Wenn man am Gehäuse rumfräst, ist aber die Lebensdauer dieses ICs verkürzt. Verkaufen würde ich sowas nicht. Eigentlich sollte die Herstllerfirma ein neues IC für Preis des ICs & Programmierkosten (ca. 20EUR) & Versand verkaufen, wenn Du das defekte IC zurück- sendest. Alles was darüber liegt, ist m.E. Abzocke.
Sören schrieb: > Müsste ich das IC-Gehäuse um den abgebrochenen Pin herum abschleifen, so > dass genug vom Restpin zum Vorschein kommt, um einen Draht anlöten zu > können? Das dürfte am einfachsten sein. Mit einem Dremel-ähnlichen Werkzeug einen halben Millimeter Epoxy wegfräsen und einen Fädeldraht anlöten. Funktioniert eigentlich immer problemlos. Die Lebensdauer hängt natürlich von der Anwendung ab, in Autos oder Schienenfahrzeuge würde ich sowas nicht einbauen ;-)
Es geht um ein kleines Zusatzgerät für ein Autoradio. Also muss ich schon mit Erschütterungen, Temperaturschwankungen etc. rechnen. Der Hersteller will übrigens 150 EUR haben... Mit dem Dremel hätte ich tatsächlich Sorge, dass sonst noch was kaputt geht, weil bei der Bearbeitung schon heftige Vibrationen auftreten. Mir ist aber nicht klar, ob hier eher der IC und sein Innenleben in Gefahr ist oder die Platine an und für sich.
Jetzt habe ich noch das hier gefunden: http://hackedgadgets.com/2015/08/25/repair-broken-ic-pins-using-a-co2-laser-cutter/ Aber wer hat schon so einen Laser rumstehen...
Sören schrieb: > Mit dem Dremel hätte ich tatsächlich Sorge, dass sonst noch was kaputt > geht, weil bei der Bearbeitung schon heftige Vibrationen auftreten. > Mir ist aber nicht klar, ob hier eher der IC und sein Innenleben in > Gefahr ist oder die Platine an und für sich. Es geht nicht um Vibrationen bei der Bearbeitung. Erschütterungen im Betrieb wirken auf den am IC-Stummel angelöteten Draht und lassen den irgendwann brechen. Kannst Du durch Verguss natürlich optimieren, aber grundsätzlich haben solche Aufbauten im Auto nichts verloren.
Harald W. schrieb: > ist m.E. Abzocke. Da pellen sich die Firmen ein Ei drauf, weil man an Reparaturen gut verdienen kann, mehr als am Produkt selbst. Das ist nämlich ein verbreitetes geschätztes Geschäftsmodell. Wenn die Reparatur mangels Spezialausrüstung scheitert, kann man auch versuchen sich ein identisches Gerät mit einem anderen Defekt zu besorgen und aus zwei Defekten ein Intaktes machen.
Sören schrieb: > Es geht um ein kleines Zusatzgerät für ein Autoradio. Also muss ich > schon mit Erschütterungen, Temperaturschwankungen etc. rechnen. > Der Hersteller will übrigens 150 EUR haben... man kann mit einem bisschen biegen die Lötung überprüfen und mit 2K oder notfalls heißkleber fixieren.. ein bisschen an der Stelle kratzen bis man etwas mehr sieht tut auch nicht weh.
Den Leiterbahnen nach sind es normale Signalpins, die Leitungen für die Versorgung sind deutlich dicker. Da das Gerät jetzt nicht mehr funktioniert, darf man annehmen, dass die durchtrennten Verbindungen für die Funktion benötigt werden.
Nein, austauschen kann ich den leidern nicht. Es ist ein uC, für den ich 1. kein Programmiergerät und 2. nicht die Software habe.
Sören schrieb: > Da das Gerät jetzt nicht mehr funktioniert, darf man annehmen, dass die > durchtrennten Verbindungen für die Funktion benötigt werden. Es ist bestimmt eine "gute" Idee, zu gucken, welche Folgen es hat, wenn irgendwelche Steuersignale fehlen - einfach um zu testen, ob das Gerät gegen sämtlichen groben Unfug gut geschützt ist, oder ob man nicht noch mehr kaputt bekommt :-(
Hi Ich sehe noch die Gefahr, daß in der Leiterplatte noch mehr beschädigt wurde. Die Pin-Stummel könnte man vll. mit Pogo-Pins kontaktieren? MfG
Sören schrieb: > Mit dem Dremel hätte ich tatsächlich Sorge, dass sonst noch was kaputt > geht, Die Sorge ist berechtigt, egal, welches Werkzeug Du benutzst.
Sören schrieb: > an einem SMD-IC Was macht dieses IC und was kostet es? Wenn es ein simpler nicht programmierbarer Baustein ist, dann tausche ihn aus. Sören schrieb: > Der Hersteller will übrigens 150 EUR haben... Wenn das defekte IC ein programmierbarer Baustein ist: Kauf das Gerät für 150€. Es ist die billigste und sicherste Methode.
Lothar M. schrieb: > Sören schrieb: >> an einem SMD-IC > Was macht dieses IC und was kostet es? > Wenn es ein simpler nicht programmierbarer Baustein ist, dann tausche > ihn aus. Sören schrieb: > Ich kann das IC nicht tauschen, da die Software vom Hersteller > programmiert wurde.
Forist schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Sören schrieb: >>> an einem SMD-IC >> Was macht dieses IC und was kostet es? >> Wenn es ein simpler nicht programmierbarer Baustein ist, dann tausche >> ihn aus. Nichtmal den ersten Beitrag gelesen :D
Auch wenn kein Bild vorhanden ist, ich habe es schon so gemacht wie andere beschrieben. Freilegen soweit wie möglich, dünnen Draht anlöten. Es ist ja schon kaputt schlimmer kanns bei etwas Vorsicht nicht werden.
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