Hallo zusammen, ich bin nun schon einige Jahre im Beruf und hab hin und wieder Studenten zu betreuen. Praktika, Abschlussarbeiten etc. Allerdings bin ich ein wenig am verzweifeln, was die Vergabe von Noten angeht. Ich habe gerade einen Studenten hier, der seine Abschlussarbeit schreibt bzw. fast damit fertig ist. Er macht das gut, ich bin zufrieden, es gibt hier und da aber durchaus methodische Schwächen in der Arbeit neben ein paar anderen Problemen. Da ich kein Haarspalter bin und für mich die gute praktische Leistung zählt, hätte ich ihm definitiv eine 1,X gegeben. In der Diskussion mit den anderen Betreuern kamen wir letztendlich auf eine 1,7 - sprich: Eine gute Leistung mit starker Tendenz zu Sehr gut. Auch sein Professor war einverstanden mit diesem Vorschlag. Leider war unser Student von dieser Bewertung sichtlich enttäuscht - er hatte sich mehr erhofft da er sich doch sehr bemüht hatte. Ich hab ihm die Bewertung natürlich im Detail erläutert. Mich wundert das sehr. Ist die Noteninflation schon soweit fortgeschritten dass ich ihn mit einer 1,7 enttäuscht habe? Ich sehe aktuell die Tendenz, dass Studenten eher dorthin gehen, wo die besten Noten geboten werden. Dieses Spiel will und kann ich aber nicht mitspielen. Das ist doch absurd! Mich würde generell mal interessieren: - Welchen Spielraum habt ihr und nutzt ihr bei Abschlussarbeiten? - Ist eine 1,7 keine Note mehr, über die man sich eigentlich freuen müsste? - Wenn ihr eine Bewerbung auf dem Tisch habt mit einer Masterarbeitsnote von 1,7 - ist das schlecht? Ein Ausschlusskriterium? - Wie kann ich Leistungen differenzieren, wenn ich die folgenden Notenstufen habe: 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 nicht-bestanden., aber hier bereits die 1,7 zu Enttäuschung führt? Ist dann 1,3 das neue "gut" und die 1,0 das neue "besser"? Aber wie bewerte ich dann exzellente Studenten? Oder mache ich mir als "kleiner Chef eines Studenten" einfach zu viele Gedanken über seine Zufriedenheit?
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Die Noten zeigt man etwa einmal, bei der ersten Stelle, und nachher interessieren sie nicht mehr. Ein augezeichneter Student muss natuerlich eine 1.0 bekommen.
Du machst alles richtig :-) Die Note 1.0 bedeutet „sehr gut“. Der Student hat eine perfekte Arbeit ohne Fehler abgeliefert. Das bezieht sich auf die tatsächlich durchgeführte Arbeit, auf die schriftliche Ausarbeitung und auf das Abschlusskolloquium. Diese Note ist sehr selten. Die Note 2.0 bedeutet „gut“. Gab es also Abstriche bei der Arbeit, kann er zwischen 1.4 und 1.7 eingeordnet werden. Hier hilft Erfahrung. Wenn der Prof. es auch so sieht, dann ist doch alles gut. Offensichtlich hat der Student ein Problem damit, wirklich seine eigene Leistung einzuschätzen. Auch hier ist er nicht alleine. Dieses Problem haben sehr viele Studenten aus den unterschiedlichsten Ursachen. Oft liegt es daran, dass ehrliche Rückmeldungen sehr selten sind. Jeder, also auch der Chef, ist gefordert Probleme sachlich anzusprechen und Defizite klar zu benennen.
Kommt auf die Uni drauf an. Zudem ein bischen ob das für den Studenten aus heiterem Himmel kommt. Hast Du immer 'super, weiter so' gesagt und ihn dann eine 1,7 'reingewürgt', oder war Dein Feedback angemessen.
lalala schrieb: > Kommt auf die Uni drauf an. Zudem ein bischen ob das für den > Studenten > aus heiterem Himmel kommt. Hast Du immer 'super, weiter so' gesagt und > ihn dann eine 1,7 'reingewürgt', oder war Dein Feedback angemessen. Frage wäre da, ob und wie weit das selbst zu wissen nicht Teil der Note sein sollte. Gerade in den Regionen. Noch eben "Hier das!" und "So!" als Wegweiser zur 1.0?
Meine Erfahrung ist: Abschlussarbeiten werden sehr wohlwollend bewertet. Alles was keine 1,x ist heißt letztendlich, dass der Student sich nicht bemüht hat. 1,7 = "Hat sich bemüht aber ist gescheitert" 1,3 = "Hat sich bemüht und hat einigermaßen gepasst" 1,0 = "Hat sich bemüht und das Projekt hat funktioniert" Die Masterthesis zählt deutlich mehr als einzelne Fächer, deswegen zieht man hier seinen Schnitt mit einer schlechten Note schnell runter und ist enttäuscht. Andererseits zählen alle Module zusammen deutlich mehr als die Thesis und werden auch deutlich härter benotet, so dass die Erwartungshaltung meistens ist, dass der Student sich mit der Thesis noch ein wenig verbessern kann im Abschluss. Letztendlich ist die Thesis das Sahnehäubchen, die eigentliche Arbeit steckt in den Modulen und den Modulnoten, so dass es extra bitter ist, sich den Schnitt mit der Thesis zu verschlechtern.
Ich dachte es hat sich längst rumgesprochen, dass bei Abschlussarbeiten die ungeschriebebe Regel: 1.0 -> 1.0, 2.0 -> 5.0 gilt.. Hab mal eine MA gesehen, die mit 2.7 bewertet wurde, die ging aber auch auf keine Kuhhaut
In der Tat - das ist inflationär. Hier in DK haben wir ein System mit externen Zensor (und bewerte somit nicht nur den Studenten sondern auch die Hochschule) Das man als "harter Hund" gilt, ist ein Kompliment. Ein "Schweine" wäre unsachlich und gibt Noten unbegründet. "Schein" sein wäre nicht fair. Perfekt und ohne Fehler reicht nicht um über die 1.7 zu hüpfen - das ist halt "nur" das Mass der Ordentlichkeit. Eine 1,3 ist ein ausserordentliches Ergebnis und darf keine methodischen Schwächen haben, vielmehr muss die eigene Methodenkritik erkennbar sein. Eine glatte 1 muss nicht nur ausserordentlich sein, sondern muss deutlich ausgebildete Methodenkritik haben und eigenentwickelte metodische Ansätze haben. Der reine Einserkadidat erhält somit das Zeugnis "Eigentlich hätte er gleich promovieren sollen".. und ja ich bin ein harter Hund. 1,7 Kandidaten kann ich gleich ins Arbeitsleben weiterreichen - wenn sie nicht schon vor Abschluss den Vertrag in der Tasche haben. Die 1.0er bleiben dann für nen Hungerpromotionslohn an der Uni. Die fangen in einer Firma des real existierenden Kapitalismus ja an alles auf den Kopf zu stellen.
1,7 oder schlechter sind Versager.
Ich bin beruflich auch Betreuer und Bewerter und kann den geschliderten Eindruck der Noteninflation abenfalls bestetigen. Das eigentliche Problem ist aber mmn ein Übergeordnetes. Schon seit längerem läuft eine Automatisierung, Rationalisierung, Optimierung und Standardisierung von Arbeitern und ihren Tätigkeiten - alles muss bilig/ersetzbar sein. Da darf einer nicht mehr aus dem Raster rausfallen. Die Uni/FH zogen dem Trieb nach und haben die Dipl. abgeschaft, dafür aber standartisiert auf Bachelor/Master. Ich hatte (glücklicherweise) noch während meiner Studienarbeit über den Tellerrand schauen können. Die MA, BA-Studierende von heite berichten dagegen von mehr Zeitdruck (auch habe Sie mehr Pflichtklausuren pro Semester (5..6) - ich hatte damals 19 in 2 Jahren-Vordilplom). Ich erzähle mal meinen Studenten, dass ein Kumpel von mir mal 15 Semeseter bis zum Diplom gebraucht hatte (weil Studentenjobs aber auch Spass am Leben nebenbei lief) - da ist der Erstauen (und Angst im Augen) gut zu sehen. Wenn ich noch hinzufüge, dass der Kumpel noch bis 36 gebraucht hat, um seine Disse zu fertigen - wollen mir meine Praktikanten es heute nicht mehr abkaufen. Der Fakt ist aber, dass mein Kumpel, nachdem er mit 36 zur Industrie ging, ein Eigenheim und 3 Personen darin problemloss unterhalten kann, ohne sich um die Rente sorgen machen zu müssen. Was man von den jüngen Ingenieuren von heute (mit gleichem Lebenslauf wie vom Kumpel) nicht bechaupten kann. So kommt der Notendruck mmn auch von daher. Es wird erwartet, dass alle Arbeiter standard/gleich sind. Wenn alle für eine BA, MA um mich herum 1,0 bis 1,3 (- damals waren Noten bis 3,0 gar nicht so selten vergeben) haben, darf ich nicht 1,7 haben, sonst bin ich versager. Das ist eine verbreiterte Denkweise von heute. Und das fängt schon in der Schule an (s. Helikoptereltern). Also ich denke die Studierenden von heute ticken genauso wie die von damals, nur passen Sie sich den Umstände an, weil es von ihnen verlangt/erwartet wird. Es geht weiter: Bei vielen Promotionen heutzutage zählt die Anzahl der Publikationen - Damals war man gut, wenn man mal ein Journal Paper geschrieben hat - heute muss es mind. 4 sein (Warum nicht 5 oder gleich 50???). So ist die Wissenschaft heutzutage auch zählbar/vergleichbar geworden - Es zählt vor allem wie viele Drittmittel man erworben hat. Es wird auch gern gezählt wie viel Doktoren, BA, MA bei einem entstanden sind. Alles falsche Anreize für Erhaltung von QUALITÄT.
Wurde vor einiger Zeit auch im Bewerbungsgespräch gefragt "Was lief denn bei Ihrer Diplomarbeit damals schief?". War völlig verdutzt von der Frage und wir haben erst mal gecheckt, ob im Zeugnis was falsches drinsteht. Weil ich bis dahin wirklich dachte, ich hätte vor 4 Jahren mit meiner 1,7 eine echt ziemlich gute Arbeit abgeliefert. Aber eine kleine Google-Recherche hat mir dann auch noch diese Illusion geraubt... :-/
auch ein bewerter schrieb: > Ich bin beruflich auch Betreuer und Bewerter und Deine Rechtschreibung bewerte ich mit einer glatten 5.0.
Ich sehe 3 mögliche Gründe, warum der Student von einer 1,7 enttäuscht sein könnte. 1. Er schätzt einfach seine eigene Leistung falsch ein. 2. Er hat zu viel Zeit auf µC.net verbracht und geht davon aus, dass alles >1.0 direkt zu Hartz IV führt. 3. Im Gegensatz zu "normalen" Klausurnoten etc. nimmt man so eine Arbeit eher persönlich. Mittelmäßige Note in Mathe? Pfff... ist doch eh kacke/Ich mach das eh nur, weil ich muss/Ich hab mir den Stoff nicht ausgesucht etc. Aber hier hat er vermutlich ein Thema bearbeitet, welches ihn selbst interessiert und mit dem er sich vll. sogar identifiziert (zumindest für den Moment) Dann sieht man so eine Note nicht als Bewertung einer abgeschlossenen Arbeit, sondern als Bewertung der eigenen Person. Dann lautet das im Kopf des Studenten nämlich nicht mehr "Deine Arbeit ist eine 1,7", sondern "DU BIST eine 1,7" Wenn dir das tatsächlich Kopfzerbrechen bereitet (was ich sehr sympathisch finde) dann schau ob du irgendwo eine 1,3 oder 1,7 Arbeit herkriegst, lies die und vergleiche sie mit der deines Studenten.
Sehr gute Überlegungen zur Beurteilung einer Abschlussarbeit lassen sich hier finden. https://www.unibw.de/inf2/Personen/Professoren/minas/MA/DA-Bewertung_html
bewerter schrieb: > Leider war unser Student von dieser Bewertung sichtlich enttäuscht - er > hatte sich mehr erhofft da er sich doch sehr bemüht hatte. Ich hab ihm > die Bewertung natürlich im Detail erläutert. > > > Mich wundert das sehr. Ist die Noteninflation schon soweit > fortgeschritten dass ich ihn mit einer 1,7 enttäuscht habe? 1,7 ist verar***che das wird zu gut und nicht zu sehr gut (wer liest denn hinterm Komma?) ich war auch enttäuscht als ich die in meiner Diplomarbeit bekam, aber 32 Jahre später ist es auch egal. Der Prof. damals meinte nur ich hätte ja mit ihm reden können, aber ich handel doch nicht um 1/10 Noten, wo sind wir hier denn?
Die verlinkte Seite der BW-Uni ist sehr aufschlußreich. Es ist einfach unfair, wie es früher gelaufen ist, daß solche Infos nicht verfügbar waren. Das war ein Ratespielchen, was der Betreuer wie im Detail will oder nicht will, und die Note hing nicht unerheblich davon ab, wie gut man im Raten war - oder auch nur, wieviel Glück man dabei hatte. Auch das war und ist ein Grund für die großzügige Bewertung, weil anders als bei Klausuren die Erwartungshaltung meistens unzureichend kommuniziert wird.
Da ich selbst beruflich auch viel mit der Bewertung von Studenten zu tun habe, kann ich mich diesem Schema hier vollumfänglich anschließen: 1,7 = "Hat sich bemüht aber ist gescheitert" 1,3 = "Hat sich bemüht und hat einigermaßen gepasst" 1,0 = "Hat sich bemüht und das Projekt hat funktioniert" So läuft das inzwischen an jeder (mir bekannten) Hochschule. Die Inflation kommt jedoch m.E.n. durch mehrere Faktoren zustande: - Sie ist politisch gewollt, da wir immer mehr hochqualifizierte Fachkräfte brauchen - Da die Inflation inzwischen in der Schule beginnt und sich scheinbar die Einstellung der Schüler/Studenten geändert hat (vier gewinnt wie aus meiner Zeit scheint ziemlich out zu sein, heute sind die Studenten sehr auf ihre Leistung erpicht und interessanterweise auch immer sehr von sich selbst überzeugt) Sprich, die letzte Abschlussarbeit (BA, MA, Dipl.) die ich mitbekommen habe, die SCHLECHTER als 1,7 war, wurde in wesentlichen Teilen nicht ein mal von dem entsprechenden Studierenden selbst verfasst. Somit kann ich die Reaktion nachvollziehen, da heute keiner mehr mit einer 1,7 bewertet wird, der zumindest ein wenig eigenständig gearbeitet hat. Interessant ist auch: "Es geht weiter: Bei vielen Promotionen heutzutage zählt die Anzahl der Publikationen - Damals war man gut, wenn man mal ein Journal Paper geschrieben hat - heute muss es mind. 4 sein (Warum nicht 5 oder gleich 50???)." Das beobachte ich auch, es entwickelt sich sogar ein komplett eigener Markt dafür: Die OpenAccess Publikationen ohne nennenswertes review, sozusagen "dumpsites" für Arbeiten. Da es auch hier zu einer Inflation an Beiträgen kommt, lässt sich damit Geld verdienen, also muss es gut sein. Mir gefällt diese Entwicklung nicht, aber sobald man sich dieser Entwicklung in den Weg stellt, ist man der Buhmann. Schlimm finde ich hier nur, dass wirklich gute Studenten nicht mehr differenzierbar sind, d.h. es müsste sehr fein zwischen 1,0 und 1,3 unterschieden werden. Oftmals ist es jedoch so, dass eine 1,0 nur eine 1,3 mit anschließendem Gemaule des Studierenden darstellt. Wie soll ich das auf dem Papier auseinanderhalten?
Und noch ein Bewerter schrieb: > Die Inflation kommt jedoch m.E.n. durch mehrere Faktoren zustande: > - Sie ist politisch gewollt, da wir immer mehr hochqualifizierte > Fachkräfte brauchen. Woher hast Du diese Aussage? Was ist Deine Quelle dazu? Bei der Notengebung ist der Prof. immer noch politisch unabhängig! Vorauseilender Gehorsam ist nur ihm selbst anzulasten.
Und noch ein Bewerter schrieb: > Mir gefällt diese Entwicklung nicht, aber sobald man sich dieser > Entwicklung in den Weg stellt, ist man der Buhmann. Schlimm finde ich > hier nur, dass wirklich gute Studenten nicht mehr differenzierbar sind, > d.h. es müsste sehr fein zwischen 1,0 und 1,3 unterschieden werden. > Oftmals ist es jedoch so, dass eine 1,0 nur eine 1,3 mit anschließendem > Gemaule des Studierenden darstellt. Wie soll ich das auf dem Papier > auseinanderhalten? Dass man der Buhmann ist, könnte man ja noch aushalten. Aber man schadet den Studenten damit, denn die können ja nichts dafür, dass ihre mit ehrlichen 1,7 benotete Arbeit sie bei der Jobsuche als Versager dastehen lässt. Gruss Axel
Joe G. schrieb: > Woher hast Du diese Aussage? Was ist Deine Quelle dazu? Bei der > Notengebung ist der Prof. immer noch politisch unabhängig! nun schlechte Noten hiesse ja der Job "Ausbildung" wurde schlecht gemacht, welcher Prof. will das? Es gibt auch Fördermittel an Hand guter Noten https://de.wikipedia.org/wiki/Exzellenzinitiative
Joachim B. schrieb: > nun schlechte Noten hiesse ja der Job "Ausbildung" wurde schlecht > gemacht, welcher Prof. will das? Du bist selbst Prof. und kennst dich aus? > Es gibt auch Fördermittel an Hand guter Noten Du hast schon selbst innerhalb der Exzellenzinitiative einen eigenen Förderantrag geschrieben?
@Joe G.: Ich versuch das mal kurz zusammenzufassen: 1. Geld. Die staatliche Hochschulfinanzierung orientiert sich nicht nur an der reinen Anzahl eingeschriebener Studenten, sondern es werden auch Kennzahlen wie bspw. mittlere Absolventenanzahl / Regelstudienzeit als Indikator herangezogen, wie lange ein Studium dort dauert. Genauso ist es auch mit den mittleren Noten. Je besser Studenten bewertet werden, desto klüger sind sie, desto besser die Uni. 2. Dynamik. Wenn alle Kollegen die Studenten gut beurteilen, ist der eine Kollege, der das Notenspektrum voll ausreizt, unbeliebt. (Klar, wie in der Schule auch) Studenten können sich aussuchen, wo sie eine Abschlussarbeit machen bzw. wer sie betreut. Häufig sind Institute auf Studenten als billige Hilfskräfte angewiesen, da es nicht selten vorkommt, dass sich diese sehr zeitaufwändig und auch intensiv mit Aufgabenstellungen beschäftigen, die später von den Doktoranden gerne genutzt werden ... Wie gesagt, das ist lediglich meine Meinung zu dem Thema aber ich denke, ich habe schon ein wenig Erfahrung auf dem Gebiet. Mag aber anderswo anders sein, da schließe ich nichts aus ;-)
Das erklärt, warum ich, trotz des Fachkräftemangels, so wenig Resonanz auf meine Bewerbung bekomme. Ich habe meine Diplomarbeit 2004 nur mit 1,8 geschafft. Und ich dachte schon die Fachkräftemangel wäre eine Lüge.
Beitrag #5139650 wurde von einem Moderator gelöscht.
Und noch ein Bewerter schrieb: > @Joe G.: Ich versuch das mal kurz zusammenzufassen: Dann möchte ich das mal kommentieren. Punkt 1: Die Finanzierung richtet sich tatsächlich (in meinem Bundesland) nach bestimmten Kennzahlen. Die Noten fließen jedoch NICHT in diese Kennzahlen ein. Punkt 2: Gruppendynamik hin oder her. Ein „harter Hund“ ist jedoch nicht unter den Kollegen unbeliebt. Ich frage mich, wie du zu einer derartigen Einschätzung kommst. Die Mehrheit der Studenten sucht sich das Thema und die fachliche Betreuung nach Kompetenz und nicht nachguter Notengebung aus. P.S. Meine Erfahrungen beziehen sich nur auf ingenieurwissenschaftliche Studiengänge.
Fachkräftesind: Dachdecker, Fließenleger, Frisörin, etc Ja, hier ist definitiv Bundesweit Mangel an guten Leuten Studierte/Absolventen/Aspiranten sind keine Fachkräfte. Wie oft noch? Mfg, Abrissbirne
Joe G. schrieb: > Sehr gute Überlegungen zur Beurteilung einer Abschlussarbeit lassen sich > hier finden. > https://www.unibw.de/inf2/Personen/Professoren/minas/MA/DA-Bewertung_html Interessant, sehr negativ bewertet wird dort folgendes:
1 | Der Bearbeiter lässt es an eigener Initiative mangeln und bewegt sich ausschließlich in den durch den Betreuer vorgezeichneten Bahnen. |
Ist das wirklich realistisch? Ich war nie Student oder Betreuer, habe aber einige Diplomanten etc. kennengelernt. Die hatten eigentlich immer verschissen, wenn die naheliegende Lösung nicht zu den Ideen Ihrer Betreuer oder Profs gepasst haben.
bewerter schrieb: > Hallo zusammen, ich bin nun schon einige Jahre im Beruf und hab hin und > wieder Studenten zu betreuen. Praktika, Abschlussarbeiten etc. > > Allerdings bin ich ein wenig am verzweifeln, was die Vergabe von Noten > angeht. > Ich habe gerade einen Studenten hier, der seine Abschlussarbeit schreibt > bzw. fast damit fertig ist. Er macht das gut, ich bin zufrieden, es gibt > hier und da aber durchaus methodische Schwächen in der Arbeit neben ein > paar anderen Problemen. > > Da ich kein Haarspalter bin und für mich die gute praktische Leistung > zählt, hätte ich ihm definitiv eine 1,X gegeben. In der Diskussion mit > den anderen Betreuern kamen wir letztendlich auf eine 1,7 - sprich: Eine > gute Leistung mit starker Tendenz zu Sehr gut. Auch sein Professor war > einverstanden mit diesem Vorschlag. > > Leider war unser Student von dieser Bewertung sichtlich enttäuscht - er > hatte sich mehr erhofft da er sich doch sehr bemüht hatte. Ich hab ihm > die Bewertung natürlich im Detail erläutert. > > Mich wundert das sehr. Ist die Noteninflation schon soweit > fortgeschritten dass ich ihn mit einer 1,7 enttäuscht habe? > Ich sehe aktuell die Tendenz, dass Studenten eher dorthin gehen, wo die > besten Noten geboten werden. Dieses Spiel will und kann ich aber nicht > mitspielen. Das ist doch absurd! > > Mich würde generell mal interessieren: > - Welchen Spielraum habt ihr und nutzt ihr bei Abschlussarbeiten? > - Ist eine 1,7 keine Note mehr, über die man sich eigentlich freuen > müsste? > - Wenn ihr eine Bewerbung auf dem Tisch habt mit einer Masterarbeitsnote > von 1,7 - ist das schlecht? Ein Ausschlusskriterium? > - Wie kann ich Leistungen differenzieren, wenn ich die folgenden > Notenstufen habe: 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 > nicht-bestanden., aber hier bereits die 1,7 zu Enttäuschung führt? Ist > dann 1,3 das neue "gut" und die 1,0 das neue "besser"? Aber wie bewerte > ich dann exzellente Studenten? > > Oder mache ich mir als "kleiner Chef eines Studenten" einfach zu viele > Gedanken über seine Zufriedenheit? Als unbedarfter Leser frage ich mich zunächst einmal inwiefern der TO an dieser Stelle überhaupt berechtigt ist, andere Menschen zu beurteilen oder sogar mit Noten zu bewerten. Um seinem Chef zu gefallen? Weil man sich dann ja ach soo wichtig fühlt? Nach welchen Kriterien wird überhaupt bewertet? Nach denen der zuständigen Ausbildungseinrichtung? Nach denen der lokalen Firmen-Hierarchie? Danach, was dem TO im Job und hinsichtlich der eigenen Karriere zu pass kommt? Mit der Angabe des TO hinsichtlich der Berufserfahrung von "nun schon einige Jahre im Beruf" würde ich ihn eher als Berufsanfänger einstufen - konkret würde ich aber sogar jede Erfahrung in der Lehre absolut ausschließen. Mit dieser Vermutung würde ich dem TO sogar jedes Recht absprechen, irgendeine Arbeitsleisung überhaupt beurteilen zu können. Vielleicht möchte er ja erst einmal ein paar Informationen zur eigenen Person geben.
Guest schrieb: > 1,7 = "Hat sich bemüht aber ist gescheitert" so ist es! Bei 1,7 gab es an einigen Stellen viele Fehler und Mängeln. Wer schlechter als 1,7 bekommen hat, der hat schon verschissen.
@ thomas_sachs (Gast) >Guest schrieb: >> 1,7 = "Hat sich bemüht aber ist gescheitert" >so ist es! Schwachsinn^3 Oder kranker Zeitgeist. Oder kaputtes Forum. Wait . . . >Bei 1,7 gab es an einigen Stellen viele Fehler und Mängeln. >Wer schlechter als 1,7 bekommen hat, der hat schon verschissen. Dann hab ich es damals ^3 verschissen. Was für ein Glück, daß man 2000 kurz vor dem Ende der Dot-Com Blase jeden E-Technik Absoventen als Fachkraft von der Straße weggefangen hat ;-)
@FartSparkle (Gast) >Als unbedarfter Leser frage ich mich zunächst einmal inwiefern der TO an >dieser Stelle überhaupt berechtigt ist, andere Menschen zu beurteilen >oder sogar mit Noten zu bewerten. In der Tat, "Als unbedarfter Leser". Der bedarfte Leser würde feststellen, daß der OP der Diplomarbeitsbetreuer ist und damit einen ähnlichen Stellenwert bezüglich der Leistungsbeurteilung hat wie der Professor in der Uni. >Um seinem Chef zu gefallen? >Weil man sich dann ja ach soo wichtig fühlt? Kann es sein, daß der unbedarfte Leser ein Problem mit einer Leistungsbeurteilung hat und demzufolge diese prinzipiell ablehnt? Dann geh zu Walldorfschule. >Nach welchen Kriterien wird überhaupt bewertet? Fachlichen. >Nach denen der zuständigen Ausbildungseinrichtung? >Nach denen der lokalen Firmen-Hierarchie? >Danach, was dem TO im Job und hinsichtlich der eigenen Karriere zu pass >kommt? Du jammerst. Aber OK, damit bist du in diesem Unterforum goldrichtig. >Mit dieser Vermutung würde ich dem TO sogar jedes Recht absprechen, >irgendeine Arbeitsleisung überhaupt beurteilen zu können. Kann sein, muß nicht.
Abrissbirne schrieb: > Studierte/Absolventen/Aspiranten sind keine Fachkräfte. Wie oft noch? Laut Agentur für Arbeit werden sie aber als Experten eingestuft, also 2 Stufen über der Fachkraft, vorher kommt noch der Spezialist. Berufserfahrung erfährt keine Berücksichtung, diesen Spleen haben nur die Arbeitgeber. Also kann man sagen, Deutschland hat einen Fachkräftemangel, hauptsächlich wegen dort vorhandener mittlerweile zu niedrig gewordenenr Gehälter, von denen man hier nur noch überleben, aber nicht mehr leben kann. Expertenmangel gibt es hingegen nicht?
Falk B. schrieb: >>Guest schrieb: >>> 1,7 = "Hat sich bemüht aber ist gescheitert" > >>so ist es! > > Schwachsinn^3 Oder kranker Zeitgeist. Oder kaputtes Forum. Wait . . . Naja, 2000 gabs ja auch noch das Diplom. Da war die Abschlussarbeit deutlich mehr Wert, bzw mehr Arbeit. Wie schon gesagt, heute steckt die Arbeit in den Modulnoten, die Abschlussarbeit ist nur das Sahnehäubchen und damit will niemand die Abschlussnote vermiesen. Bis zur Masterarbeit hatte ich 46 Prüfungen abzulegen. Und dann soll diese EINE Arbeit den Schnitt von 46 Prüfungen verschlechtern? Also bitte...
Mir hat mein Prof auch nur eine 1,7 gegeben. Soll Ich jetzt weinen? Am Ende will die niemand mehr sehen. Eine 1.0 wird ohnehin hinterfragt und wehe man hat dann später als Überflieger ein paar Lücken.
>Mir hat mein Prof auch nur eine 1,7 gegeben.
Du bist ziemlich schlecht.
Aber die 1.0 bekommen sowieso nur Highperformer wie ich.
Edi M. schrieb: > Mir hat mein Prof auch nur eine 1,7 gegeben. Soll Ich jetzt weinen? > Am Ende will die niemand mehr sehen. Eine 1.0 wird ohnehin hinterfragt > und wehe man hat dann später als Überflieger ein paar Lücken. so sehe ich das heute auch 1,7 rules ;)
Irgendwie sind Noten ohne externe Standardisierung doch sinnlos. Ich vergebe eigentlich auch tendentiell nix unter 2, aber was ist schon die Referenz? Idiotenstudenten nehme ich erst gar nicht an. Ich fände ein System aus bestanden/nicht bestanden sinnvoller.
Beitrag #5140420 wurde von einem Moderator gelöscht.
bewerter schrieb: > Mich wundert das sehr. Ist die Noteninflation schon soweit > fortgeschritten dass ich ihn mit einer 1,7 enttäuscht habe? Ein ehemaliger Professor von mir, welcher der digitalen Schaltungstechnik sehr affin war, ging auch bei der Notengebung sehr digital vor. Es gab nur "bestanden" (4.0) und "nicht bestanden" (5.0). So wurde es uns zugetragen. Bis zu den Klausuren habe ich das für einen Scherz gehalten... Das ist aber sicher auch ein eher extremer Maßstab. Sein Job war glaube ich für akzeptable Klassengrößen am Ende des Grundstudiums zu sorgen. Was man so hört, werden die Schulen jetzt ja auch alle digital. Digitalisierung und so... Es soll nur noch "toll" (2.0) und "ganz toll" (1.0) geben. Erstgenanntes ist den Jungs vorbehalten. Ob's stimmt, keine Ahnung. Ein anderer extremer Bewertungsmaßstab. Bei der Abschlussarbeit war die Bewertung schon immer etwas wohlwollender. Ich würde so bewerten: Ab (inkl.) einer 3 wäre als miserable Leistung anzusehen, zwischen 2 und 3 durchschnittliche bis dürftige Leistungen, bis 2 sehr gute bis gute Leistungen. Ich denke vor einer finalen Wertung würde ich auch den Studenten zu Wort kommen lassen, was aus seiner Sicht besonders positive Aspekte der Arbeit sind und wie er sich selbst bewerten würde. Vielleicht hat man ja selbst nur die negativen erkannt. Es kann auch nicht schaden, sich andere Arbeiten als Vergleichsmaßstab zu suchen.
Hohoho. Beim dem Thread kommt gleich Torben minimaxx um's Eck. Hohoho. Schon ist Stefan coffecup gelöscht.
@ hmmm (Gast) >Irgendwie sind Noten ohne externe Standardisierung doch sinnlos. Naja, es sollte schon einen verbindlichen Standard geben, der nicht nach und nach verwässert. >Ich >vergebe eigentlich auch tendentiell nix unter 2, aber was ist schon die >Referenz? Idiotenstudenten nehme ich erst gar nicht an. Schön, wenn du dir das aussuchen kannst. > Ich fände ein System aus bestanden/nicht bestanden sinnvoller. Bitte? Dann kannst du gleich Teilnahmebestätigungen austeilen. Es ist schon ein "kleiner" Unterschied, ob jemand mit Ach und Krach bestanden hat oder wirklich fit ist. Nur weil es durch diverse politische Prozesse zu einer Inflation von guten Noten für mittelmäßige Leistungen gekommen ist, heißt das NICHT, daß eine "analoge" Bewertung falsch ist! Wir haben im Moment irgendwas um die 60% Abiturquote, ein Wahnsinn! Und 2,7 Millionen Studenten in Deutschland, vor 10-15 Jahren waren es nur 1,7 Millionen. Plötzlich alle so schlau und wißbegierig? Große Bildungsoffensive? Oder schlicht massenhafte Mogelpackung? Und trotzdem Fachkräftemangel? Irgendwas stimmt da einfach nicht.
@qwertz (Gast) >digital vor. Es gab nur "bestanden" (4.0) und "nicht bestanden" (5.0). >So wurde es uns zugetragen. Bis zu den Klausuren habe ich das für einen >Scherz gehalten... >Das ist aber sicher auch ein eher extremer Maßstab. Sein Job war glaube >ich für akzeptable Klassengrößen am Ende des Grundstudiums zu sorgen. Tja, da man ja vorher keine Aufnahme- und Eignungsprüfungen machen will und darf und jeder Depp ein Recht auf jeden Scheiß hat, muß man es halt politisch korrekt darüber regulieren, um nur minimal angreifbar zu sein. >Was man so hört, werden die Schulen jetzt ja auch alle digital. >Digitalisierung und so... Es soll nur noch "toll" (2.0) und "ganz toll" >(1.0) geben. Tja, auch diese Deppen verwechseln Digital mit binär. Schöne Schwarz-Weiß Malerei. :-( >Bei der Abschlussarbeit war die Bewertung schon immer etwas >wohlwollender. Ich würde so bewerten: Ab (inkl.) einer 3 wäre als >miserable Leistung anzusehen, zwischen 2 und 3 durchschnittliche bis >dürftige Leistungen, bis 2 sehr gute bis gute Leistungen. Ich denke vor >einer finalen Wertung würde ich auch den Studenten zu Wort kommen >lassen, was aus seiner Sicht besonders positive Aspekte der Arbeit sind >und wie er sich selbst bewerten würde. Und dann tanzen wir alle unseren Namen?
Vielen Dank für eure Antworten. Es geht hier generell in verschiedene Richtungen, was ich sehr interessant finde. Es scheint also nicht "DAS" eine Notenschema zu geben. Auf ein paar Fragen möchte ich gesondert eingehen. Klaus I. schrieb: > Interessant, sehr negativ bewertet wird dort folgendes:Der Bearbeiter > lässt es an eigener Initiative mangeln und bewegt sich ausschließlich in > den durch den Betreuer vorgezeichneten Bahnen. > > Ist das wirklich realistisch? Ich war nie Student oder Betreuer, habe > aber einige Diplomanten etc. kennengelernt. Die hatten eigentlich immer > verschissen, wenn die naheliegende Lösung nicht zu den Ideen Ihrer > Betreuer oder Profs gepasst haben. Ja, definitiv bei mir. Ich verlange (sage dies auch explizit), dass der Student eigene Ideen einbringen soll und muss. Wenn ich etwas vorschlage, mein Student aber meint "nein das geht nicht gut weil X, ich mach lieber Y" dann darf und SOLL er das auch tun! Ich lass da mit mir reden. Wenn es nicht funktioniert, dann haben wir beide was gelernt, wenn es funktioniert ist es schön. In beiden Fällen sehe ich das positiv. Ich muss nicht immer recht haben. Also ja, Eigeninitiative will ich sehen. Sehe ich leider aber sehr selten. Auch dir, FartSparkle - was für ein Name - beantworte ich gerne die Fragen. Falk hat das weitgehend schon gut erwischt, hier nochmal mehr im Detail. FartSparkle schrieb: > Als unbedarfter Leser frage ich mich zunächst einmal inwiefern der TO an > dieser Stelle überhaupt berechtigt ist, andere Menschen zu beurteilen > oder sogar mit Noten zu bewerten. Die Berechtigung bekomm ich vom Prof. Ich mache mit ihm aus, dass ich an einen Studenten ein Thema ausgebe. Daraufhin bin ich dafür verantwortlich. Ich muss die Note an den Prof melden, wenn er einverstanden ist gibt er sie weiter, ansonsten wird diskutiert. Rechtlich betrachtet hat der Prof das Sagen, praktisch betrachtet hab ich den größten Einfluss auf die Note. Das ist aber auch so gewollt und allgemein an Universitäten akzeptiert. Es gäbe gar nicht genug Profs um alle Studenten persönlich von ihnen betreuen zu lassen. > Um seinem Chef zu gefallen? Meinem direkten Chef(=/= Prof) ist das egal. Der weiß nicht mal was meine Studenten bekommen haben. Datenschutzmäßig wäre das eventuell nicht ganz sauber, wenn ich diese Info weitergeben würde. > Weil man sich dann ja ach soo wichtig fühlt? Probleme? > Nach welchen Kriterien wird überhaupt bewertet? Um das gehts hier unter anderem. Lies den Thread. Fachliche Leistung (Fortschritte, Qualität der Ausarbeitung, Qualität der Präsentation, Selbstständigkeit, etc.) > Nach denen der zuständigen Ausbildungseinrichtung? Natürlich. Studienordnung spielt eine Rolle. > Nach denen der lokalen Firmen-Hierarchie? Erläutere mir bitte wie ich nach Hierarchie bewerten soll. <trollmode> Vorstand = 1.0, Abteilungsleiter = 2.0, Gruppenleiter = 3.0, Angestellter = 4.0, Student = 5.0? Und wenn er von der FH kommt gibts die 6.0? </trollmode> > Danach, was dem TO im Job und hinsichtlich der eigenen Karriere zu pass > kommt? Ich hab weder etwas davon wenn ich einem Student die 1,0 gebe, noch wenn ich ihn durchfallen lasse. Solche Unterstellungen sind haltlos. > Mit der Angabe des TO hinsichtlich der Berufserfahrung von "nun schon > einige Jahre im Beruf" würde ich ihn eher als Berufsanfänger einstufen - > konkret würde ich aber sogar jede Erfahrung in der Lehre absolut > ausschließen. Wie man sich doch täuschen kann. Ich hab mehrere Jahre Erfahrung mit Lehre, insbesondere Übungen zu halten aber auch hier und da mal ne Vorlesungsstunde. Auch in die Prüfungskorrektur bin ich eingebunden. Ein "freies" Bewerten von Arbeiten ist aber jedes mal wieder eine Herausforderung und wird von mir seltener gemacht. > Mit dieser Vermutung würde ich dem TO sogar jedes Recht absprechen, > irgendeine Arbeitsleisung überhaupt beurteilen zu können. Da vermutest du vermutlich falsch. > Vielleicht möchte er ja erst einmal ein paar Informationen zur eigenen > Person geben. Ich denke ich hab genug geschrieben. Noch weiter brauch ich die Hosen nicht runterlassen ;-) Falk B. schrieb: > Wir haben im Moment irgendwas um die 60% Abiturquote, ein Wahnsinn! Und > 2,7 Millionen Studenten in Deutschland, vor 10-15 Jahren waren es nur > 1,7 Millionen. Plötzlich alle so schlau und wißbegierig? Große > Bildungsoffensive? Oder schlicht massenhafte Mogelpackung? Und trotzdem > Fachkräftemangel? Irgendwas stimmt da einfach nicht. Ich muss dir hier leider recht geben, da passt was nicht. Wenn ich Übungen halte, dann ist der Raum oft voll. Zu voll um anständig arbeiten zu können. Dennoch gibt es immer nur eine Hand voll Leute die wirklich aktiv und motiviert mitarbeiten. Der große Rest sitzt seine Zeit ab, will nur die Prüfung bestehen. Ein paar gute Leute gibts, die triffst du immer wieder, die schaffen was! Den Rest kann ich leider kaum gebrauchen, die sind nicht intrinsisch motiviert.
> Re: Noteninflation - oder: Welche Noten darf ich denn noch geben?
Zu meiner Zeit : 127 angefangen, 7 fertig geworden, 6 mal eine vier und
einmal eine drei. Die Drei hat noch promoviert und ist heute Professor
für
theoretische Elektrotechnik an einer Fachhochschule.
Heute : 127 angefangen, 125 fertig geworden, schlechteste Note eine 1,8.
Irgend was stimmt da nicht.
Da lob´ ich mir den IHK-Schlüssel: 100 - 92 Punkte sehr gut 92 - 81 Punkte gut 81 - 67 Punkte befriedigend 67 - 50 Punkte ausreichend 50 - 30 Punkte mangelhaft 30 - 0 Punkte ungenügend Wobei auch da gerne sehr wohlwollend bewerted wird. Leider beginnt die Noteninflation ja nicht im Studium, sondern bereits wesentlich früher, in bzw. nach der Grundschule...
Zocker_52 schrieb: > Zu meiner Zeit : 127 angefangen, 7 fertig geworden, 6 mal eine vier und > einmal eine drei. An welcher Uni soll das denn gewesen sein? Und kann nur ein schlechtes Ausnahmesemester gewesen sein, nicht die Regel.
Zocker_52 schrieb: > Zu meiner Zeit : 127 angefangen, 7 fertig geworden, 6 mal eine vier und > einmal eine drei. Und das fandest du besser als heute? Wenn nicht mal 6% der Anfänger das Studium zu Ende bringen, ist das für mich nicht primär ein "Gütesiegel" sondern ein Hinweis darauf, dass mit dem Studiengang was nicht stimmt. Zocker_52 schrieb: > Heute : 127 angefangen, 125 fertig geworden, schlechteste Note eine 1,8. Sollen das konkrete Zahlen für einen aktuellen Studiengang sein? Bei den Bachelorstudiengängen in E-Technik, die ich kenne, brechen 50-60% das Studium ab, 40-50% bekommen ihren Abschluss. Die mittlere Abschlussnote liegt dabei deutlich schlechter als das, was du als schlechteste Abschlussnote nennst. Bei Masterstudiengängen sieht die Sache tatsächlich anders aus. Ist aber auch naheliegend, weil dort im Normalfall die Anfänger schon ein erfolgreich absolviertes Studium hinter sich haben.
bewerter schrieb: > Ist die Noteninflation schon soweit > fortgeschritten dass ich ihn mit einer 1,7 enttäuscht habe? Die Reaktion auf 1,7 ist leicht überzogen, kann aber durchaus heutzutage die Realität schon abbilden. Grundsätzlich gilt: Schlechter als 2,0 = totaler Pfusch Da wäre man als Student besser dran statt ner 2,3 oder 2,7 ne 5,0 zu nehmen und die Diplomarbeit zu wiederholen. "Sehr gut" = 1,0-1,7 je nach "Härte" des Profs, aber mehr noch Nasenfaktor. Im allgemeinen kann ich aus Diplomzeiten sagen: Notenschwemme 1,3 und 1,7, 1,0 gab es eher selten. Für 1,0 muß einen der Prof außerdem ziemlich mögen. 1,7 und 2,0 kriegen auch desöfteren die Leute, die sehr gut gearbeitet haben, sich an schwierige Themen wagten, jedoch nicht oder nur wenig im akademischen Enddarm verweilen, oder wo der Prof nicht nach seinen Vorstellungen entsprechend involviert wurde. Dein Fall ist das klassische Beispiel, warum man Noten für den Großteil des Studiums abschaffen muß - es sollte auf "bestanden" und "nicht bestanden" bzw. bei der Arbeit "angenommen" und "abgelehnt"/"zurückgewiesen" zusammengeschmolzen werden, mit wenigen benoteten Prüfungen zum Ende des Hauptstudiums. Die Noteninflation ist das Ergebnis einer klassischen Konkurrenzsituation unter kapitalistischem Anpassungsdruck; die Institutionen wollen ihre Studenten nicht benachteiligen und die Arbeitgeber sieben so weltfremd, daß es durchaus Fälle geben kann, wo ne 1,7 im Vgl. "schlecht" aussieht. Selbstgemachter Ärger: Noten abschaffen, sich auf wesentliche Mindeststandards konzentrieren und in das Zeugnis das ausführliche Gutachten des Betreuers beilegen -- wie früher in der Schule, wo der Lehrer sich im Endjahreszeugnis unter den Zensuren ordentlich auslassen konnte, statt irgendwo unkommentierte "Zahlen" hinzuschreiben. Der Student auf der anderen Seites soll mal den Ball flachhalten; die Verteidigung kommt ja auch noch und wirg gegen die schriftliche Arbeit gewichtet. Da kann er mit einer bombigen 1,0er Verteidigung 0,3 wettmachen und einen Endschnitt von 1,4 (Prädikat "Sehr gut") erreichen ((2x 1,7 + 1,0)/3).
MaWin schrieb: > auch ein bewerter schrieb: >> Ich bin beruflich auch Betreuer und Bewerter und > > Deine Rechtschreibung bewerte ich mit einer glatten 5.0. Das wäre eine ungerechte Note. Ich habe seinen Text überflogen und 24 Fehler plusminus gefunden. Bei 392 Wörtern liegt das schriftliche Erzeugnis irgendwo bei 6-7 Fehlern pro 100 Wörter. Nach dem extrem strengen DDR-Maßstab für die Bewertung von Diktaten (gilt z.B. auch in Mecklenburg-Vorpommern) ist das im Bereich der Bewertung "ausreichend". Ein gehöriger Teil der Rechtschreibfehler sind zudem eindeutig Anschlagfehler wegen Tastatur und würden beim Schreiben des Textes mit Füller nicht passieren. Der Text liegt grob überschlagen also eher im Bereich der Zensur 3 "genügend"/"befriedigend". Eine 5.0 ist "nicht bestanden"/"ungenügend", also völlig überzogen.
Dipl.- G. schrieb: > Nach dem extrem strengen DDR-Maßstab für die Bewertung von Diktaten Strenge Diktate in einer strengen Diktatur.. ^^
@ Nop (Gast) >> Nach dem extrem strengen DDR-Maßstab für die Bewertung von Diktaten >Strenge Diktate in einer strengen Diktatur.. ^^ ;-) Das aktuelle Gegenteil des totalen LafiFari und wir sind alle toll und haben uns lieb ist aber auch Mist.
> Autor: Achim S. (Gast) > Datum: 13.09.2017 16:52 > Sollen das konkrete Zahlen für einen aktuellen Studiengang sein? Natürlich !
Zocker_52 schrieb: >> Sollen das konkrete Zahlen für einen aktuellen Studiengang sein? > > Natürlich ! Dann würde mich ehrlich interessieren, um welchen Studiengang/welche Hochschule/welches Bundesland es sich handelt. Denn es steht in krassen Widerspruch zu den ET-Studiengängen, bei denen ich so den Überblick habe und bei denen die Abbrecherquote von ~50% so eine Art Naturkonstante ist (leider). Und so ganz weltfremd scheint meine persönliche Erfahrung nicht zu sein. Denn auch laut http://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201701.pdf liegen die Abbrecherquoten im Ingenieurbereich im Bundesschnitt über 30% (Quote ist bei Unis und FHs praktisch identisch). An Universitäten ist sie in den letzten Jahrzehnten tatsächlich gesunken (von 48% auf 32%). Das ist laut Studie aber vor allem auf Veränderungen im Bereich Maschinenbau zurückzuführen, für den Bereich E-Technik konstatiert das DZHW: "Der Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften ist sehr stark durch Leistungsprobleme bestimmt. ..... Angesichts des Rückgangs der Studienabbruchquote, besonders in den Studiengängen des Maschinenbaus .... Eine Ausnahme stellt allerdings die Elektrotechnik dar. In diesem Studienbereich scheint es nach wie vor zu einer besonderen Kumulation von leistungsinduzierten Problemlagen zu kommen." In meine Sprache übersetzt bedeutet der letzte Satz: die Abbrecherquoten in ET liegen im Bundesschnitt deutlich über 33%. Wenn deine Zahlen (Erfolgsquote >98%) also einen realen Studiengang ET betreffen, erscheint er mir eher die krasse Ausnahme als die Regel. Oder sie gelten eben nicht für einen grundständigen (Bachelor-)Studiengang sondern für einen Master, für den der Vergleich mit einem früheren Diplomstudiengang hinkt. Falk B. schrieb: > Wir haben im Moment irgendwas um die 60% Abiturquote, ein Wahnsinn! Und > 2,7 Millionen Studenten in Deutschland, vor 10-15 Jahren waren es nur > 1,7 Millionen. Plötzlich alle so schlau und wißbegierig? Große > Bildungsoffensive? Oder schlicht massenhafte Mogelpackung? Und trotzdem > Fachkräftemangel? Irgendwas stimmt da einfach nicht. Ja, es ist richtig: es werden immer mehr junge Leute durchs Abitur und an die Hochschule geschleust. Und es ist auch richtig, dass dadurch praktisch unvermeidbar das Niveau leidet. Nur: welche Abiturquote und welche Studierendenquote wäre denn die "beste"? Ich hab den leisen Verdacht, dass viele dazu neigen, die Bedingungen ihres eigenen Studiums als "normal" zu betrachten. Alles, was es danach an zusätzlicher Öffnung gab, war zuviel. Aber ebenso war alles, was es davon an stärker Begrenzung gab, übetrieben streng. Die eigene Studienerfahrung wird also (willkürlich) zum Normalmaß erhoben, alle Abweichungen davon betrachtet man als übel. Ich selbst hab in den 80er Jahren studiert. Ich wette, dass die Klagen über das Verflachen des Niveaus aufgrund der gestiegenen Zulassungszahlen praktisch genau so klangen, wie heute. Und sie klangen nicht nur genau so, sondern sie waren (im Vergleich mit den 60er und 70er Jahren) auch genau so berechtigt. Nur: wäre ich zehn Jahre früher geboren, dann hätte ich bei gleicher Begabung sicher kein Abitur gemacht und sicher nicht studiert (ich seh's an meinen älteren Geschwistern). Ich tu mich daher schwer damit, wie man die "richtige" Grenze für Abiturienten/Studentenquote festlegen sollte. Auch ich erlebe so ziemlich täglich, dass Leute in Vorlesungen sitzen, die recht offensichtlich fehl am Platz sind. Aber sie hatten zumindest die Chance für ein Studium und konnten dort zeigen, ob sie es schaffen oder nicht - und wurden nicht vorab durch noch unpassendere Kriterien ausselektiert. Denn es sind nach meiner Erfahrung nicht automatisch die Einser-Abiturienten, die sich im Studium bewähren, sondern die, denen viel am Studium liegt und die sich entsprechend dafür einsetzen. Das ist kein Plädoyer dafür, einfach "jeden" zuzulassen. Aber die Gewissenheit, mit der manche die heutigen Zulassungszahlen als zu hoch bewerten, fehlt mir. Um mal auf die Eröffnungsthese zurück zu kommen: ja, die Noten in Abschlussarbeiten liegen auf einem viel "besseren" Niveau, als es früher zu Diplomzeiten war. Und ja: die Note der Abschlussarbeit erlaubt damit weniger als früher auszudifferenzieren, wie gut der Absolvent tatsächlich ist. Das ist schade, aber man kann sich tatsächlich bei den Bewertungskriterien nicht völlig abkoppeln von dem, was im Mittel als Kriterium angewandt wird. Ein gewisser Ersatz für die verlorene Aussagekraft der Absolutnote sind Notenstatistiken im diploma supplement, auf der sich ablesen lässt, wie der Student im Verhältnis zu seinem Jahrgang lag (so zumindest in den Studiengängen, die ich kenne). Die Bewertungsskalen, die oben vermutet wurden (1,7 = "Hat sich bemüht aber ist gescheitert") haben aber nichts mit der Realität der Notenvergabe zu tun, die ich täglich erlebe. 1,7 gibts in meinem Umfeld, wenn die Arbeit zwar im Prinzip gelungen war, aber an einigen Stellen Nachbesserungsbedarf klar erkennbar ist. War die Arbeit schlechter, dann ist auch die Note schlechter. Und ich habe schon einige Studenten erlebt, die über die Note enttäuscht waren, aber noch keinen, der sie nicht akzeptiert hätte oder nachverhandeln wollte. Der Schnitt der Bachelorarbeitsnoten, die ich vergebe, liegt tatsächlich besser als 2. Aber das liegt daran, dass die Arbeiten im Schnitt tatsächlich besser als 2 sind. Denn auch bei der Benotung der Abschlussarbeit sollte man nicht den Fehler machen, die eigenen Bewertungskriterien der Diplomarbeit auf die aktuelle Situation einer Bachelorarbeit zu übertragen. Die gesetzlich vorgegebene Obergrenze für den Arbeitsaufwand einer Bachelorarbeit sind 12 ECTS - das entspricht je nach Interpretation maximal 9 Wochen Vollzeitarbeit an der Bachelorarbeit. Ich trau mich gar nicht zu sagen, wie lange ich damals an meiner Diplomarbeit gearbeitet habe, aber es war erheblich länger als 9 Wochen. Und natürlich konnte ich mich in der längeren Zeit tiefer in das Thema reinknien, mehr vom Thema verstehen und bessere Ergebnisse liefern. Also bitte nicht erwarten, dass heute eine Bachelorarbeit mit 1,3 genau so gut und fundiert sein muss wie früher eine Diplomarbeit mit 1,3. Eine Bachelorarbeit ist (nur) eine Bachelorarbeit, das muss einem beim Betrachten der Note klar sein.
Achim S. schrieb: > Ich trau mich gar nicht zu sagen, wie lange ich damals > an meiner Diplomarbeit gearbeitet habe, aber es war erheblich länger > als 9 Wochen. Die 9 stimmt schon, nur waren es Monate ;-)
Bei uns gab es bis jetzt auch nur zwei Mal eine Note schlechter als 1,7. Einer, der war so schlecht, der hätte eigentlich durchfallen müssen, und einer, der letztens noch seine Diplomarbeit nach 10 Jahren Studium abgegeben hat, bei dieser aber von vorne herein nur 9 Monate Zeit hatte und davon nur die Hälfte der Zeit da war. 1,7 ist relativ schlecht, 1,3 ist relativ normal, 1.0 sind die, die man gerne da behalten würde für Master oder Promotion.
@Gerald M. (gerald_m17) >1,7 ist relativ schlecht, 1,3 ist relativ normal, 1.0 sind die, die man >gerne da behalten würde für Master oder Promotion. Wenn das WIRKLICH so ist, hat sich der Benotungsmaßstab MASSIV verschoben. Ob das so gut ist?
Falk B. schrieb: > @Gerald M. (gerald_m17) >>1,7 ist relativ schlecht > > Wenn das WIRKLICH so ist, hat sich der Benotungsmaßstab MASSIV > verschoben. Ob das so gut ist? Das war die Titelthese "Noteninflation" und gut ist das nicht
Bezüglich Noteninflation: Mein Professor in Technischer Mechanik vom Bewertungstyp "harter Hund" hat mal in einem Film mitgespielt. https://www.youtube.com/watch?v=3xYXUeSmb-Y
> Autor: Achim S. (Gast) > Datum: 14.09.2017 11:14 > Zocker_52 schrieb: >>> Sollen das konkrete Zahlen für einen aktuellen Studiengang sein? >> >> Natürlich ! > Dann würde mich ehrlich interessieren, um welchen Studiengang/welche > Hochschule/welches Bundesland es sich handelt. TU Kaiserslautern, Elektrotechnik/Kerntechnik, 1974 - 1979. Zu der Zeit dürftest du bestenfalls in der Krabbelgruppe gewesen sein. > Autor: Falk Brunner (falk) > Datum: 14.09.2017 17:03 > @Gerald M. (gerald_m17) > >1,7 ist relativ schlecht, 1,3 ist relativ normal, 1.0 sind die, die man > >gerne da behalten würde für Master oder Promotion. > Wenn das WIRKLICH so ist, hat sich der Benotungsmaßstab MASSIV > verschoben. Ob das so gut ist? Ist schon erstaunlich was für Noten heute jedes Weichei anzieht.
Zocker_52 schrieb: > Zu der Zeit dürftest du bestenfalls in der Krabbelgruppe gewesen sein. Wie oben schon geschrieben: einige Jahre später (84) habe ich mein Studium begonnen. Lustigerweise auch an der Uni KL, allerdings in einem anderen Fachbereich (die E-Technik habe ich dort nur als Nebenfach genossen). Dass es 1974 (kurz nach der Gründung des Fachbereichs) solche Verhältnisse gegeben haben mag - nur 7 Abschlüsse bei 127 Anfängern - nehme ich dir ggf. noch ab. Dass heute dort tatsächlich von 127 Bacheloranfängern 125 erfolgreich abgeschlossen haben sollen, glaube ich immer noch nicht so richtig. Liegt einfach zu weit weg von meinen Erfahrungswerten und den Zahlen des Bundesdurchschnitts. Und wenn ich mir die Studierendenstatistik aus KL ansehe, deutet die auch klar in eine andere Richtung: http://www.uni-kl.de/fileadmin/ha-4/Statistiken/Studierende_im_SS_2017_Kopfstatistik.pdf Im SoSe17 waren im Bachelor EI dort 133 Studies in den Semester 1-2, aber nur noch 66 Studies in den Semestern 6-7. Das sieht mir ziemlich nach der "normalen" Schwundquote von ~50% aus. Und es passt irgendwie gar nicht zu den behaupteten Zahlen, dass von 127 Anfängern ganze 125 abgeschlossen haben sollen.
> Und es passt irgendwie gar nicht zu den behaupteten Zahlen, dass von 127 > Anfängern ganze 125 abgeschlossen haben sollen. Natürlich nicht. Hat ja auch nichts mit E-Technik zu tun. Derartige Ergebnisse sind eher bei Fächern wie Betriebswirtschaft oder Volkswirtschaft zu erkennen. > Dass es 1974 (kurz nach der Gründung des Fachbereichs) Die waren damals noch mit Trier zusammen. Abgesehen von ein paar Fehlinterpretationen ist dein Beitrag aber soweit in Ordnung.
Falk B. schrieb: > @FartSparkle (Gast) > >>Als unbedarfter Leser frage ich mich zunächst einmal inwiefern der TO an >>dieser Stelle überhaupt berechtigt ist, andere Menschen zu beurteilen >>oder sogar mit Noten zu bewerten. > > In der Tat, "Als unbedarfter Leser". Was bitte bedeutet denn "In der Tat"? Bist Du weniger bedarft? Fühlst Du Dich schon deswegen überlegen und sowieso im Recht? > > Der bedarfte Leser würde feststellen, daß der OP der > Diplomarbeitsbetreuer ist und damit einen ähnlichen Stellenwert > bezüglich der Leistungsbeurteilung hat wie der Professor in der Uni. > Der wirklich bedarfte Leser würde aber auch wissen, dass einem Diplomarbeitsbetreuer kaum mehr als die Rolle einer unbezahlten Hilfskraft zukommt, der letztendlich gerade mal die vom Delinquenten angestrebte Qualifikation halbwegs erreicht haben sollte. Dies mit einer Professur bzw. der Erfahrung in der Lehre glechstellen zu wollen halte ich für Wunschdenken. >>Um seinem Chef zu gefallen? >>Weil man sich dann ja ach soo wichtig fühlt? > > Kann es sein, daß der unbedarfte Leser ein Problem mit einer > Leistungsbeurteilung hat und demzufolge diese prinzipiell ablehnt? Dann > geh zu Walldorfschule. Nur mit unqualifizierten Leistungs-Beurteilungen. Was hast Du gegen Waldorfschulen? Kennst Du Dich damit aus? Hast Du Dich damit auseinandergesetzt? Oder muß ich annehmen, daß dies nur (unqualifiziert) dahingeworfen ist? > >>Nach welchen Kriterien wird überhaupt bewertet? > > Fachlichen. > Yo - das überzeugt. In den nächsten Sätzen etwas anzukreutzen war wohl zu kompliziert? >>Nach denen der zuständigen Ausbildungseinrichtung? >>Nach denen der lokalen Firmen-Hierarchie? >>Danach, was dem TO im Job und hinsichtlich der eigenen Karriere zu pass >>kommt? > > Du jammerst. Aber OK, damit bist du in diesem Unterforum goldrichtig. Ich habe nur Frgen gestellt. Für das Gejammere scheinst Du Dich zuständig zu fühlen. Der Hinweis auf dieses Unterforum - war das jetzt so etwas wie Selbstmitleid? > >>Mit dieser Vermutung würde ich dem TO sogar jedes Recht absprechen, >>irgendeine Arbeitsleisung überhaupt beurteilen zu können. > > Kann sein, muß nicht. Gut - also hast Du keine Antwort bzw. keinen eigenen Standpunkt. Meinste nicht, dass Du Dir Deinen Kommentar da besser hättest gleich sparen können?
Gerald M. schrieb: > 1,7 ist relativ schlecht, 1,3 ist relativ normal 1,3 als Durchschnitt ergibt ca. 2,5 im Normalbereich. 1,7 --> 2,9 d.h. außerhalb des Toleranzbereichs, bei Großunternehmen wird man damit kaum eingestellt werden. Sozialpädagogische Benotung: Es gibt nur Einser-Schülerinnen Mit diesem Unsinn machen sich Hochschulen und Dozenten lächerlich.
Ich habe eine 1,3 auf meine Bachelorarbeit bekommen. Hab ich aber nicht verdient. Aber würden keine guten Noten vergeben werden, würden ggf. auch Studiengänge irgendwann gestrichen wegen zu schlechten Zahlen etc. "Gesundheitskarte" lässt grüßen (Neusprech).
@Jo S. (joo) >Sozialpädagogische Benotung: Es gibt nur Einser-Schülerinnen >Mit diesem Unsinn machen sich Hochschulen und Dozenten lächerlich. So sieht's aus!
Noten in Abschlussarbeiten sagen doch gar nichts aus...ist doch auch von FH/Uni/TU schon mal gar nicht zu vergleichen....dann muss man auch noch differenzieren, an welchem Institut man so eine Arbeit schreibt...schreibe ich eine sehr theoretische Arbeit, ist diese wohl schwerer, als eine Arbeit, wo ich in der Praxis Algorithmen durch evaluieren muss.... Und kennt der Student noch den Prof durch Hiwi-Jobs ist meist eine gute Note durch Vitamin B garantiert....kann man also alles nicht vergleichen, ist so ähnlich wie mit dem Abitur aus verschiedenen Bundesländern...
> 1,7 --> 2,9 d.h. außerhalb des Toleranzbereichs, bei Großunternehmen > wird man damit kaum eingestellt werden. Keine Angst, Perschau und Frunel nehmen dich auch mit einer 4,0. Auf Inbetriebnahme hast du mit 4,0 und drei Fremdsprachen auch keine Probleme. Nur verdienst du dort fünfmal so viel wie bei den Zockerbuden. > Sozialpädagogische Benotung: Es gibt nur Einser-Schülerinnen Die sind ja auch alle so schrecklich gut !
bewerter schrieb: > Mich wundert das sehr. Ist die Noteninflation schon soweit > fortgeschritten dass ich ihn mit einer 1,7 enttäuscht habe? > Ich sehe aktuell die Tendenz, dass Studenten eher dorthin gehen, wo die > besten Noten geboten werden. Dieses Spiel will und kann ich aber nicht > mitspielen. Das ist doch absurd! Ja, das ist absurd. Mein Einserdiplom wird dadurch völlig entwertet, wenn heutzutage jeder Hinz und Kunz eine 1,x bekommt.
Joe G. schrieb: > Offensichtlich hat der Student ein Problem damit, wirklich seine eigene > Leistung einzuschätzen. Auch hier ist er nicht alleine. Dieses Problem > haben sehr viele Studenten aus den unterschiedlichsten Ursachen. Dasselbe Problem tragen sie dann auch in den Beruf und meinen, sie wären mit ihrem Halbwissen Experten für alles. Furchtbar, mit solchen Kollegen zusammenarbeiten zu müssen.
F. B. schrieb: > Joe G. schrieb: >> Offensichtlich hat der Student ein Problem damit, wirklich seine eigene >> Leistung einzuschätzen. Auch hier ist er nicht alleine. Dieses Problem >> haben sehr viele Studenten aus den unterschiedlichsten Ursachen. > > Dasselbe Problem tragen sie dann auch in den Beruf und meinen, sie wären > mit ihrem Halbwissen Experten für alles. Furchtbar, mit solchen Kollegen > zusammenarbeiten zu müssen. Ja, das ist ein interessanter Punkt! Das schlimme ist, dass wohl auch kein anständiges Feedback mehr gegeben wird bzw. das keiner mehr machen will. Sehe ich bei Chefs, aber auch bei uns Betreuern. Da haben viele Angst, etwas falsch zu machen. Ich hatte mal nen ausländischen Studenten, mit dem ich teils Probleme mit der Verständigung hatte. Im direkten Kontakt gar kein Problem, aber seine E-Mails waren oft ziemlich unverständlich. Beim Abschlussgespräch war mein Kollege ziemlich dagegen, ihn darauf anzusprechen. Ah ne... eher nicht... mach des nicht... Ich hab es schließlich im Alleingang gemacht. Ich habe ihm kurz gesagt: Im großen und ganzen finde ich dein Deutsch in Ordnung, nur beim Schreiben solltest du dich noch verbessern, damit die Zusammenarbeit besser klappt! Aber das wird schon! (übrigens hatte das keinen Einfluss auf die Bewertung.) Wenn wir Studenten immer nur "TOP!" "WEITER SO!", "DA HAST DIE 1,0!" sagen, dann kann sich keiner verbessern...
Blablabla - die beste Lösung wurde bereits genannt: Noten abschaffen und die Abschlußarbeit wie in anderen Ländern auf "angenommen" und "zurückgewiesen" reduzieren, allerdings ein Mü strenger prüfen. Für tatsächlich überdurchschnittliche Leistungen das Prädikat "angenommen" durch "mit Auszeichnung" anreichern. Besser wäre ein objektiviertes Gutachten des Betreuers als Zeugnisbeilage, wo Arbeitsweisen, Methoden etc. evaluiert werden...anstatt stumpfer Notenvergabe nach Schema F. Der Großteil des Studiums sollte ähnlich notenfrei sein. Das wäre 1. viel näher an Humboldts Verständnis von Universität dran, und würde 2. eine ganzheitliche, vom "für die Prüfung pauken" entfernte Lernstrategie begünstigen. Benotete Prüfungsleistungen könnten reduziert und in schwierige Großprüfungen kondensiert werden, z.B. eine intensive Diplomvorprüfung zwischen 4. und 5. Semester, eine das gesamte Studium umfassende Diplomhauptprüfung unmittelbar bevor die Abschlußarbeit öffentlich verteidigt werden muß. Eine solche Universitätsausgangsprüfung hätte auch eher den Charakter einer waschechten Ingenieurlizenzprüfung, wo in anderen Ländern in kurzer Zeit ein breites Spektrum and Fachgebiete in wesentlicher Tiefe beackert werden muß. Das würde auch sicherstellen, daß alle Studenten mit einem aktuellen und abrufbaren Mindeststandard von der Uni abgehen. Ob die Noten durch insgesamt 40 oder nur 3 Prüfungen abgelegt werden, ist vollkommen Jacke wie Hose. Auswendiglernen und sich spezifisch auf ganz bestimmte Sachen einschießen würde allerdings durch Großprüfungen reduziert, so daß eher der wahre ganzheitliche Wissensstand des Studenten aufgedeckt wird, und nicht nur ob er gut genug vernetzt war, um alte Prüfungen zu kriegen, und dann wie ne Wildsau 20 immergleiche Klausuren rechnen konnte.
Dipl.- G. schrieb: > Der Großteil des Studiums sollte ähnlich notenfrei sein. Zustimmung. Fand es an der FH und der Uni ab einem gewissen Punkt sehr einfach, gut bis sehr gute Noten zu schreiben: Einfach die letzten 4-5 Klausuren + Vorlesungsskript auswendig lernen (beides, mit entsprechenden Memo-Techniken absolut problemlos machbar. Stichwort: Wiedererkennung). Damit konnte ich mit 1.5 Monaten - sehr entspannter Vorbereitungszeit - immer problemlos besser als eine 2.0 hinrotzen. Meine Meinung: Schwerpunkt auf Aufgaben legen, wo eine selbstständige Herangehensweise gefordert wird. Am besten abstrakte Projekte, wo die Lösung nicht auf Stackoverflow/Reddit/Co. direkt auf der Hand liegt und der Kandidat selbst eine optimalen Lösungsweg finden muss (Nutze ich jetzt C, C++, Scala oder reicht ein Bash/Python Script? Vielleicht tuns auch nur zwei Zeilen in Excel?).
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