Liebes Forum, ich habe hier schon oft gute Tipps bekommen, vielleicht finde ich auch Hilfe bei folgendem, äußerst merkwürdigem Problem: Ich verwende einen Mikrocontroller MB9BF524L von Fujitsu bzw. jetzt Cypress. Dieser hat 2 ADC-Kanäle. Die Versorgung AVcc ist 5V. Am Referenzeingang AVRH ist eine externe Spannungsreferenz vom Typ MAX6004 angeschlossen. Diese liefert idealerweise meine Referenzspannung von 4,096V. Kann ich auch so mit dem Multimeter nachmessen. Passt soweit. Aber nur bei Raumtemperatur. Bei Minusgraden (Kältespray) bricht die Referenzspannung auf unglaubliche 3,2V ein! Direkt am Pin messbar. Und jetzt kommt's: nur wenn ich in der Software den zweiten ADC-Kanal initialisiere! Läuft hingegen nur ein ADC-Kanal, dann ist die Referenzspannung absolut stabil, wie sie es sein sollte. Mir ist überhaupt nicht klar, wie das physikalisch denn möglich sein kann? Jegliche Ideen wie ich dem Problem auf den Grund komme sind willkommen!
GFunk schrieb: > Jegliche Ideen wie ich dem Problem auf den Grund komme sind willkommen! Die Referenz wird zu stark belastet. miss doch einfach mal den Strom.
1. Externe Stromaufnahme! 2. Kaeltespray ausserhalb Datenblatt spezifikation. Olaf
Echt? Belastet das die Referenz wenn ich den zweiten Kanal aktiviere? Sollte das nicht hochohmig sein? Ist ja nur eine Referenz. Und warum dann nur bei Kälte? Gut, ich messe mal nach ...
GFunk schrieb: > Echt? Belastet das die Referenz wenn ich den zweiten Kanal aktiviere? > Sollte das nicht hochohmig sein? Ist ja nur eine Referenz. > Und warum dann nur bei Kälte? Spekulation: bei Kälte arbeitet der µC außerhalb der Spezifikation und das Programm, das den 2. Kanal initialisiert, arbeitet nicht mehr richtig.
bildet sich eine Eisschicht? Evtl. werden hier die Kriechströme so groß, das die Referenz kaum noch Reserven hat.
Mögliches Problem: Nicht die Referenz ist das Problem, sondern der ADC zieht zu viel Strom. Die Referenz kann typisch schon nur 4mA Kurzschlussstrom liefern, was nicht soviel ist. Musst du mal Querchecken mit der Stromaufnahme des µC.
Vielen Dank schonmal! Ihr habt vermutlich mal wieder recht. Ich habe jetzt eine zweite Rerefenz vom selben Typ Max6004 parallel gelötet, also einfach übereinander. Weiß nicht ob das so zulässig ist, aber es funktioniert jedenfalls jetzt auch bei Kälte. Theoretisch kann meine Referenz ja nun den doppelten Strom liefern. War mir nur bisher nicht klar, dass der ADC-Referenzeingang wirklich so viel Strom braucht. Aber es scheint so zu sein. Kann mir vielleicht jemand eine pinkomatible Referenz empfehlen, die mehr Strom liefert? Weil zwei parallel ist ja wohl keine so gute Lösung.
GFunk schrieb: > War mir nur bisher nicht > klar, dass der ADC-Referenzeingang wirklich so viel Strom braucht. Aber > es scheint so zu sein. siehe Anhang (aus http://www.cypress.com/file/234341/download)
Achim S. schrieb: > GFunk schrieb: >> War mir nur bisher nicht >> klar, dass der ADC-Referenzeingang wirklich so viel Strom braucht. Aber >> es scheint so zu sein. > > siehe Anhang (aus http://www.cypress.com/file/234341/download) Passt! Also verhält sich die Referenz 100% Spezifikationsgemäss! Der µC sauft fast 4mA, die Referenz geht dabei satt ein. Natürlich nur bei niedrigen Temperaturen, aber das kennt man ja. Den Fall hier sollten sich die "passt schon" "Absolute maximum Value" Pfuschdeppen hier im Forum zur Strafe 10000x lesen :-)
Hmm schrieb: > Passt! Also verhält sich die Referenz 100% Spezifikationsgemäss! > > Der µC sauft fast 4mA, wo liest du das raus? Seht dort nicht was von max 2mA?
2mA pro ADC-Kanal? Dann wären es 4mA wenn ich beide aktiviere. So bin ich ja auf das Problem gestoßen... Ja, schon gut, Asche über mich. Gibt es denn eine Referenz die mehr kann? Bin schon am suchen, finde aber nichts pinkompatibles. Wie macht ihr das? Beide Kanäle zu nutzen ist ja wohl üblich, oder?
GFunk schrieb: > 2mA pro ADC-Kanal? Dann wären es 4mA wenn ich beide aktiviere. Wenn nur ein Referenzeingang vorhanden ist, dann sind es maximal 2mA oder sind 2 Referenzeingänge vorhanden?
Peter II schrieb: > Wenn nur ein Referenzeingang vorhanden ist, dann sind es maximal 2mA > oder sind 2 Referenzeingänge vorhanden? Ich verstehe den Zusammenhang zwischen ADCREF und der Anzahl der ADC-Kanäle auch nicht wirklich. Meist haben die einen REF Eingang und n Kanäle die über einen MUX umgeschaltet werden. Der Eingangsstrom der Referenz hängt doch damit überhaupt nicht zusammen?!
Ich habe nur einen Referenzeingang. Aber zwei ADC Units. Und es steht in dem Datenblatt-Ausschnitt (s.o.) unter Conditions was von wegen "at 1unit operation". Ist für mich jetzt auch nicht so ganz eindeutig, ob der dann wenn beide units aktiv sind, auch das doppelte braucht? Aber das ist eben das was ich beobachten konnte. Wundert mich wie gesagt eh, dass der Strom so hoch ist
GFunk schrieb: > Aber zwei ADC Units Du hast zwei ADCs (nämlich 10 und 12 Bit). Kann durchaus sein, dass die Referenz stärker belastet wird, wenn du beide aktiv hast. Darüber schweigt sich das DB aber aus.
Peter II schrieb: > Hmm schrieb: >> Passt! Also verhält sich die Referenz 100% Spezifikationsgemäss! >> >> Der µC sauft fast 4mA, > > wo liest du das raus? > > Seht dort nicht was von max 2mA? Pro Unit. Zugegeben, es war eine Annahme, dass das erwähnte Zuschalten des zweiten Kanals eine weitere Unit zuschaltet. Sei es wie es sei: Die Referenz ist für die Anwendung völlig unzureichend. Schon auf S1 im Datenblatt wird dick angepriesen, sie könne 400µA treiben. Mehr zu ziehen ist ...nicht weise. Das Beispiel zeigt aus meiner Sicht wunderschön folgendes: - Datenblätter genau lesen ist eine absolute Notwendigkeit. - Man kann nicht "mal mehr ziehen" "weil das schon so passt" "und in den Maximum Ratings erlaubt ist". - Ein Test bei Raumtemperatur sagt wenig aus. Um eines klarzustellen: Solche Fehler macht jeder, das bezieht sich nicht auf den TE, und ist keine Kritik an ihm! Es zeigt nur die genannten Punkte so schön.
GFunk schrieb: > in schon am suchen, finde > aber nichts pinkompatibles folgende könnten passen: MAX6064, Ref2940, MAX6104 (und vielleicht noch ein paar weitere aus folgender Aufstellung: https://www.digikey.de/products/de/integrated-circuits-ics/pmic-voltage-reference/693?k=4%2C096&k=&pkeyword=4%2C096&pv1291=88&FV=3d40010%2C3d4001d%2C1f140000%2Cffe002b5%2Cmu100mA%7C2114%2Cmu10mA%7C2114%2Cmu15mA%7C2114%2Cmu20mA%7C2114%2Cmu25mA%7C2114%2Cmu30mA%7C2114%2Cmu4mA%7C2114%2Cmu5mA%7C2114%2Cmu7mA%7C2114%2Cmu8mA%7C2114&mnonly=0&ColumnSort=0&page=1&quantity=0&ptm=0&fid=0&pageSize=25 ) GFunk schrieb: > Wie macht ihr das? Beide Kanäle zu nutzen > ist ja wohl üblich, oder? Kommt drauf an. Manchmal hab ich sogar Schaltungen, die gar keinen ADC nutzen. Aber wenn ich beide brauche, dann nutze ich auch beide.
Vielen Dank Achim, die von dir vorgeschlagenen Typen würden passen, und da lässt sich sicher auch einer davon beschaffen :-) Und nur nochmal zum Verständnis, weil das noch nicht ganz klar ist. ADC-Unit steht bei mir synonym für ADC-Kanal. Ich habe zwei davon, kann also immer zwei Analogsignale gleichzeitig messen. Dass damit die Stromaufnahme entsprechend höher ist, leuchtet ein, weil es wirklich zwei getrennte Einheiten in dem µC-Gehäuse sind, die sich nun Referenz und Versorgung teilen. So stelle ich mir das zumindest vor. Nun könnte ich alle Analogeingänge (in meinem Fall 21 Stück) auf einen Kanal legen, und den anderen Kanal deaktivieren. Dann müsste die Referenz weniger Strom liefern. Oder ich nutze beide Kanäle, brauche dann aber eine andere Referenz.
Analogeingänge ==> Kanäle (Channels) Channels ==> ADCs, ADC-Einheiten, ADC Units Links deine Bezeichnungen, rechts die richtigen (und üblichen) Bezeichnungen
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Bearbeitet durch User
Ingo L. schrieb: > Analogeingänge ==> Kanäle (Channels) > Channels ==> ADCs, ADC-Einheiten, ADC Units Also habe ich 21 Kanäle, d.h. auch entsprechend viele Pins am µC mit denen ich entsprechend viele analoge Spannungen messen kann. Die Pins sind nummeriert mit ANxx und können SW-seitig den beiden ADCs zugeordnet werden. Entweder alle auf ADC1, oder auf ADC2 oder halb/halb?
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