Hi, ich nutze beruflich ein Layout-Tool, das Standardmäßig keine 3D Daten exportieren kann, diese Funktion dazuzukaufen kostet im mittleren vierstelligen Bereich. Meine Frage wäre nun, ob es die Möglichkeit gibt aus ODB+ oder Gerber Daten 3D Daten zu erzeugen? Am besten wäre natürlich umsonst, aber auch um Tips für kostenpflichtige Tools wäre ich dankbar, solang sie nicht zu teuer sind. Grüße
In den Gerberdaten sind lediglich die Daten zur Platinenfertigung und Befruchtung enthalten. Nicht mal Bohrungen, noch viel weniger irgendwelche Bausteindaten. Insofern kann man daraus kein brauchbares 3D Modell herleiten.
Lothar M. schrieb: > Insofern kann man daraus kein brauchbares 3D > Modell herleiten. Das stimmt so nicht. Es gibt durchaus Web basierende Programme die aus Gerberdateien eine 3D Darstellung einer nakten Platine ermöglichen. Sieht dann auch aus wie echt.
Die LP selbst als 3D Modell darzustellen wird nicht das Problem sein. Bei den Bauteilen wirds schon komplizierter. Man muss dann vermutlich für jeden Bauteiltyp ein 3D Modell zuweisen. (Wie genau das geht / sein soll ist dann noch die Frage. Bauteile mit gleichem Footprint können durchaus unterschiedliche Höhen haben, die Frage ist, ob das eine Rolle spielt) Vermutlich für jede Platine aufs neue. Das wird mit zunehmender Platinenzahl und zunehmenden Bauteilen auf der Platine sehr schnell sehr teuer. (Wenn man die Arbeitszeit dazurechnet) Vielleicht ist es günstiger einen Dienstleister zu suchen, welcher eure Layoutdaten direkt in ein entsprechendes Programm importieren kann und daraus die 3D Ansichten generiert. Wenn es nur für ein oder 2 einfachere Platinen sein soll, wird das schonmal gehen. Andernfalls würde ich es nur verwenden um meinem Chef zu sagen: Hier, ich hab die geforderte 3D Ansicht (Wenn es eine Anforderung des Kunden an solch eine Anschicht gibt) und habe dafür X Stunden gebraucht. Eine weitere Platine ähnlicher Komplexität wird vermutlich Y Stunden dauern. Man kann sich dann halt ausrechnen, ob man einen Entwickler oder Praktikanten dafür abstellt oder ob es nicht irgendwann billiger ist, solch einen Zusatz zumindest für einen Arbeitsplatz zu erstehen. Die nächste Frage ist, woher kommen die 3D Modelle? Das gängigste Austauschformat ist Step. Davon bekommt man heutzutage von fast allen Herstellern relativ problemlos für die jeweiligen Produkte eins zur Verfügung gestellt. Die sind dann auch deutlich detaillierter als das, was im Video gezeigt wurde.
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@ ddd dddd (dds) >Meine Frage wäre nun, ob es die Möglichkeit gibt aus ODB+ oder Gerber >Daten 3D Daten zu erzeugen? Nö. Woher sollen denn die 3D Informationen kommen? Bestenfalls kann man aus den Umrissen des Bestückungsdrucks eines Bauteils ein "Hochhaus" bauen. Dann hat man SEHR GROB was in 3D, das aber mit komplexeren bauteilen nix gemeinsam hat. So schön 3D auch ist, so entbehrlich ist es für die meisten Platinen.
Falk B. schrieb: > So schön 3D auch ist, so entbehrlich ist es für die meisten Platinen. Wenn die 3D Modelle stimmen (was die vom Hersteller zur Verfügung gestellten normalerweise tun, ich hab jedenfalls noch kein Fehlerhaftes bekommen) gibt es 3 durchaus sinnvolle Verwendungen, wofür ich es auch regelmäßig nutze: 1. schon beim Anlegen des Bauteils sieht man gleich, ob das erstellte Footprint zu dem Bauteil passt. Gerade bei exotischen Bauteilen ist das manchmal nicht unbedingt immer 100% eindeutig. Da ist so eine Kontrollmöglichkeit sehr sinnvoll. 2. Beim Platzieren kann ich so die Packungsdichte erhöhen, da ich z.B. kleinere Bauteile in den Courtyard größerer Schieben kann, wenn dort mechanisch nichts stört. 3. Mechanische Prüfung: Ich kann, so es das System unterstützt, die fertig geroutete Platine als Step Datei ausgeben und den Mechanikkonstrukteuren zur Verfügung stellen. Die können diese dann Ihrerseits in ihr 3D Modell des Gerätes einbauen und so nicht nur die Position der Anschraubpunkte sondern auch z.B. Höhe und Ausrichtung bestimmter Bauteile erkennen, die z.B. durch eine Frontplatte schauen müssen. Dadurch ist eine Kontrolle sehr viel einfacher und mit weniger Fehlern möglich, da man schon auf den Ersten Blick sieht, ob es passt. ein Geeignetes System vorrausgesetzt, kann man so sogar die korrekt gefaltete Starrflex Platine ins Gehäuse einbauen) Andersherum kann ich mir kleinere Gehäuse auch direkt als Step Datei ins System ziehen und meine Bauteile entsprechend platzieren. Der Online DRC schlägt dann bei Kollisionen direkt Alarm. Es hat also durchaus mehrere Technisch sinnvolle Anwendungen. Alle beruhen aber darauf, daß man bei der Einbindung der Modelle diese entsprechend kontrolliert. Wenn man ein fehlerhaftes Modell hat stimmen alle darauf aufbauenden Annahmen nicht mehr.
@Christian B. (luckyfu) >> So schön 3D auch ist, so entbehrlich ist es für die meisten Platinen. >Wenn die 3D Modelle stimmen (was die vom Hersteller zur Verfügung >gestellten normalerweise tun, ich hab jedenfalls noch kein Fehlerhaftes >bekommen) gibt es 3 durchaus sinnvolle Verwendungen, wofür ich es auch >regelmäßig nutze: >1. schon beim Anlegen des Bauteils sieht man gleich, ob das erstellte >Footprint zu dem Bauteil passt. Dafür brauche ich kein 3D. >Es hat also durchaus mehrere Technisch sinnvolle Anwendungen. Das habe ich nicht bezweifelt. Nur behaupte ich, daß die Masse der Bastler und auch viele Profis nicht diese hohe Level an Packungsdichte und mechanischer Einpassung braucht. Nicht jeder entwickelt Laptops etc. >Alle >beruhen aber darauf, daß man bei der Einbindung der Modelle diese >entsprechend kontrolliert. Wenn man ein fehlerhaftes Modell hat stimmen >alle darauf aufbauenden Annahmen nicht mehr. Eben. Und da liegt schon ein Problem. Bei vielen Bauteilen ist der Zusatzaufwand für das 3D Modell eher nervig.
Falk B. schrieb: > Dafür brauche ich kein 3D. Natürlich kann man sich auch ein Muster kommen lassen und das Footprint 1:1 ausdrucken. Das dauert aber definitiv länger, als das Step Modell zu beschaffen und auf das Bauteil zu platzieren. Falk B. schrieb: > Nicht jeder entwickelt Laptops etc. Ich auch nicht. Aber ich entwickle Elektronik die auch mal in Handstücke passen muss. Da ist die Form der Elektronik an den verfügbaren Raum, der nach dem Designer und den einzubauenden Medienverbindungen noch vorhanden ist, gebunden. Da gibt es dann nette Volumenmodelle von. Dort hilft es ungemein, wenn ich schon beim Platzieren sehe, daß ein hoher Elko z.B. 2mm weiter Mittig sein muss. Früher musste man dann an solchen Stellen die Prototypen freidremeln, da ein Leiterplattenwurf nunmal ca. 8 Wochen dauert. Das muss nun nicht mehr sein. Falk B. schrieb: > Bei vielen Bauteilen ist der > Zusatzaufwand für das 3D Modell eher nervig. Bei fast allen kann ich diese beim Hersteller direkt, ohne Angabe irgendwelcher Daten, herunterladen. Ab und an dauert es etwas länger, das sind aber zum Glück Ausnahmen. Aber selbst wenn das Step Modell erst nach 3 Tagen per Mail einfliegt kann ich derweil ja mit dem Bauteil arbeiten. Ist das Step Modell dann da dauerts nur wenige Seunden es auf das Footprint zu setzen und die schon platzierten Bauteile upzudaten.
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@Christian B. (luckyfu) >> Dafür brauche ich kein 3D. >Natürlich kann man sich auch ein Muster kommen lassen und das Footprint >1:1 ausdrucken. Häää? Ich rede von normalen Bauteilen, wo der Footprint im Datenblatt zu finden ist. >> Nicht jeder entwickelt Laptops etc. >Ich auch nicht. >Aber ich entwickle Elektronik die auch mal in Handstücke passen muss. Da >ist die Form der Elektronik an den verfügbaren Raum, der nach dem >Designer und den einzubauenden Medienverbindungen noch vorhanden ist, Schon klar, das meinte ich damit.
Falk B. schrieb: >>Natürlich kann man sich auch ein Muster kommen lassen und das Footprint >>1:1 ausdrucken. > > Häää? Ich rede von normalen Bauteilen, wo der Footprint im Datenblatt zu > finden ist. Erstmal muss das Datenblatt da gut sein und korrekt, ich hatte oft genug schon richtig miese "Zeichnungen". Besonders schön sind ja immer "Zeichnungen" mit diversen Maßen deren Beziehung zueinander man sich irgendwie zurecht reimen muss. Mir fällt da auch besonders ein namentlicher Hersteller ein dessen Datenblätter ich da echt zum kotzen finde. Fertige Footprints haben die dann natürlich auch nicht. Dann muss man das immer noch prüfen und früher habe ich das gemacht indem ich das ausgedruckt und das Bauteil drauf gelegt habe. Heute binde ich einfach das .step in mein Footprint ein und kann direkt sehen wo was klemmt. Ich habe auch schon Footprints anhand der 3D Daten angelegt. Nur in einem Punkt muss ich Christian B. ja leider widersprechen, ganz so lax ist das mit .step Modellen noch lange nicht, es gibt noch genug Hersteller die nicht mal auf Nachfrage was heraus rücken. Zuletzt bin ich da mit einer CAN-Drossel bei TDK gescheitert. Und oft genug ist die Qualität der Modelle auch nicht so toll, etwa bei Steckern die komplett einfarbig grau sind, also alles, Körper und Pins. Ich schaue da gerne mal bei 3Dcontentcentral.de rein. Sehr schön ist natürlich, wenn ein Hersteller gleich passende Footprints mit 3D-Modellen anbietet, Würth hat zum Beispiel sehr viel für Altium und auch schöne Modelle dabei - darum schaue ich erstmal bei denen. Von Schaltern über Drosseln bis FFC-Stecker haben die richtig viel.
Rudolph R. schrieb: > Und oft genug ist die Qualität der Modelle auch nicht so toll, etwa bei > Steckern die komplett einfarbig grau sind, also alles, Körper und Pins. Das ist nervig, das gebe ich gern zu, aber zum kontrollieren obs passt stört das erstmal nicht. Wenns einem nicht gefällt kann man die Step Modelle auch mit entsprechenden Programmen umarbeiten. Ab und machen wir das auch, weils einen SVB z.B. als 12polige Variante als Step file gibt, man sie aber als 20polige benötigt. Man kann aber sagen, daß die Versorgung mit passenden Step Files in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist. Sicher ist noch Luft nach oben, aber die Verfügbarkeit steigt. Falk B. schrieb: > Häää? Ich rede von normalen Bauteilen, wo der Footprint im Datenblatt zu > finden ist. Leider ist das nicht immer so einfach wie bei einem 0603 Widerstand. Schon bei SVB kann es kompliziert werden, wenn man abseits der 2,54mm Pfostenleiste unterwegs ist. Gerade ungünstige Konturen, wie sie manche SVB nunmal haben, sind gern mit irgendwelchen murksigen Bemaßungen versehen. Teilweise fehlen auch Maße, sodaß ein gewisser Interpretationsspielraum entsteht. Und nicht zuletzt ist manchmal auch nicht gleich ersichtlich, ob das Footprint in Top oder Bottom Darstellung abgebildet ist.
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