Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Als Medizintechniker in den Embedded-Bereich


von µC@sockel (Gast)


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Guten Abend zusammen,

ich studiere gerade Medizintechnik(Master). Ich habe sehr viel Interesse 
am Embedded Zeug und bastle auch gerne zu Hause an Mikrocontrollern. Im 
Studium hatten wir 2 Semester lang Mikrocomputertechnik I und II. In 
"Digitaler Signalverarbeitung" mussten wir auch mal einen DSP 
programmieren. Das ganze hat natürlich mein Interesse noch mehr geweckt.

Ist es für mich überhaupt möglich nach dem Studium im Embedded Bereich 
einzusteigen? Ist das überhaupt möglich ohne ein E-Technik Studium? Wie 
sehen die Chancen dafür aus? Mein Prof meinte mir, viele Unternehmen 
würden nach Nachwuchs suchen und würden in der Embedded Branche 
niemanden finden. Stimmt das?

MfG

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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µC@sockel schrieb:
> Mein Prof meinte mir, viele Unternehmen
> würden nach Nachwuchs suchen und würden in der Embedded Branche
> niemanden finden.
Wie lautet denn der Name des Profs?

Beitrag #5144832 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Atmega (Gast)


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Guten Abend,

im Embedded-Bereich reicht es nicht aus, Interesse zu haben. Man muss 
mit Kreativität und Intelligenz punkten. Ohne jetzt viel Erfahrung zu 
haben, würde ich persönlich sagen, dass du eher keine Chancen hast, eine 
Stelle im Embedded-Bereich zu bekommen. Die HR-Abteilung siebt für die 
Stelle alles aus, außer E-Techniker und Mechatroniker.

Firmen suchen Nachwuchs, da hast du recht. Jedoch suchen sie GÜNSTIGEN 
Nachwuchs. Sprich, Ja-Sager und 40k-Zufriedener. Aber das auch nur, wenn 
man an einer TU seinen Master mit 1,1 abgeschlossen hat.

Wenn du dich deutschlandweit für eine Absolventenstelle im Embedded 
Bereich bewirbst, hast du sicherlich die eine oder andere Bude, die dich 
zum VG einlädt und da musst du alles geben!

MfG

von µC@sockel (Gast)


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Jürgen S. schrieb:
> µC@sockel schrieb:
>> Mein Prof meinte mir, viele Unternehmen
>> würden nach Nachwuchs suchen und würden in der Embedded Branche
>> niemanden finden.
> Wie lautet denn der Name des Profs?

Ohne Scheiß. Er hatte das am Ende der Praktikumsreihe am Ende des 
Semesters gesagt. Keine Ahnung ob das stimmt. Ehrliche Antworten von 
euch wären echt hilfreich.

Beitrag #5144839 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Volker S. (vloki)


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µC@sockel schrieb:
> ich studiere gerade Medizintechnik(Master). Ich habe sehr viel Interesse
> am Embedded Zeug und bastle auch gerne zu Hause an Mikrocontrollern. Im
> Studium hatten wir 2 Semester lang Mikrocomputertechnik I und II. In
> "Digitaler Signalverarbeitung" mussten wir auch mal einen DSP
> programmieren. Das ganze hat natürlich mein Interesse noch mehr geweckt.

Wo studierst du denn? Zwei Semester Mikrocomputertechnik im Master 
Medizintechnik?

von µC@sockel (Gast)


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Atmega schrieb:
> Aber das auch nur, wenn
> man an einer TU seinen Master mit 1,1 abgeschlossen hat.

Das ist nicht dein ernst oder?

von µC@sockel (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Wo studierst du denn? Zwei Semester Mikrocomputertechnik im Master
> Medizintechnik?

Ich will den genauen Ort hier nicht nennen. Die Einrichtung befindet 
sich aber in NRW.

MfG

von Sirum (Gast)


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Höre bitte nicht auf den Quatsch hier..

Ich habe selbst Medizintechnik studiert an einer FH und sehr schnell 
eine Stelle als embedded Entwickler gefunden. Mein Gehalt am Anfang 
waren 67k also nicht bei einer Klitsche. Wenn du bisschen Praxis 
vorzuweisen hast ist das kein Problem.

von µC@sockel (Gast)


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Sirum schrieb:
> Höre bitte nicht auf den Quatsch hier..
>
> Ich habe selbst Medizintechnik studiert an einer FH und sehr schnell
> eine Stelle als embedded Entwickler gefunden. Mein Gehalt am Anfang
> waren 67k also nicht bei einer Klitsche. Wenn du bisschen Praxis
> vorzuweisen hast ist das kein Problem.

Mmmhhhh......wie hast du das hinbekommen??? Das hört sich unglaubwürdig 
an. Vorallem so ein hohes Gehalt oder ist das normal?

von Sirum (Gast)


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Ich habe meine Bachelorarbeit und Masterarbeit mit eingebetteten 
Systemen gemacht.

Ansonsten ist das Gehalt einfach EG 10 bei 40h und 13.3 Gehältern. Man 
muss halt bisschen verhandeln ;-)

von MaWin (Gast)


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In Embedded kann man nur einsteigen, wenn man mindestens einen 1.3 
Master als E-Techniker hat.

von Roland E. (roland0815)


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Humbug.

Nahezu jedes Medizingerät enthält heute einen MuC. Ist also nur eine 
Frage der Zeit, bis man als Elektroniker seine erste eigene HAL 
schreiben darf. Egal ob FH , Uni, BA oder Master.

Da ist es viel wichtiger, schon Praxis vorweisen zu können.

Die Applikation kommt meist eh von wo anders.

: Bearbeitet durch User
von ing1 (Gast)


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µC@sockel schrieb:
> Ich habe sehr viel Interesse
> am Embedded Zeug und bastle auch gerne zu Hause an Mikrocontrollern.
> [...]
> Mein Prof meinte mir, viele Unternehmen
> würden nach Nachwuchs suchen und würden in der Embedded Branche
> niemanden finden. Stimmt das?

Probiers doch einfach!
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie jemanden wie dich 
gebrauchen können. Eventuell passt das Profil nicht zu 100%, aber du 
scheinst eigene Motivation mitzubringen.

Wie die Chancen dafür stehen kann dir hier niemand beantworten. Sie sind 
aber definitiv nicht 0!

von Dumdi D. (dumdidum)


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Du musst fuer eine Einstellung zwei Huerden ueberwinden. Die erste ist 
grundsaetzlich geeignet zu sein/die.Aufgaben erfuellen zu koennen. Das 
tust Du wahrscheinlich.

Die zweite ist der am besten 'geeignete' Kandidat unter den Bewerbern, 
die die erste Huerde genommen haben zu sein.Da braucht man etwas Glueck, 
freundliches Auftreten und Durchhaltevermoegen. Wenn es 5 Kanditaten 
gibt, die Huerde ein uebersprungen haben, dann hat man halt eine a 
priori Wahrscheinlichkeit von 20%.

Zu der oefters geschilderten Situation: Absage und Neuausschreibung der 
Stelle kommt es, falls kein Bewerber die erste Huerde uebersprungen 
hat.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Dumdi D. schrieb:
> Zu der oefters geschilderten Situation: Absage und Neuausschreibung der
> Stelle kommt es, falls kein Bewerber die erste Huerde uebersprungen
> hat.

Oder bis  sich keiner mehr bewirbt, und der Wunschkandidat die Stelle 
bekommt!

von F. F. (foldi)


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µC@sockel schrieb:
> Vorallem so ein hohes Gehalt

Verdient ein Facharbeiter in IGM Betrieben, mit einigen Jahren 
Berufserfahrung und einigen Überstunden.

von F. F. (foldi)


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Aber selbst den Ärzten wollen sie nichts mehr zahlen.

von C. A. Rotwang (Gast)


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µC@sockel schrieb:

> ich studiere gerade Medizintechnik(Master). Ich habe sehr viel Interesse
> am Embedded Zeug und bastle auch gerne zu Hause an Mikrocontrollern. Im
> Studium hatten wir 2 Semester lang Mikrocomputertechnik I und II. In
> "Digitaler Signalverarbeitung" mussten wir auch mal einen DSP
> programmieren. Das ganze hat natürlich mein Interesse noch mehr geweckt.
>
 Mein Prof meinte mir, viele Unternehmen
> würden nach Nachwuchs suchen und würden in der Embedded Branche
> niemanden finden. Stimmt das?

Es werden Ings sowohl für embedded als auch für Medizintechniker gesucht 
und nicht zuletzt wegen der jährlichen Frischlingabtrieb aus den 
Hochschulen auch gefunden.

> Ist es für mich überhaupt möglich nach dem Studium im Embedded Bereich
> einzusteigen? Ist das überhaupt möglich ohne ein E-Technik Studium?

Klar ist das möglich, es gibt etliche Quereinsteiger im Embedded 
beispielsweise Physiker/Mathematiker aber auch ander Ing-richtungen.

> Wie sehen die Chancen dafür aus?

Ich bin als ET-'ler mit Diplom in ner Medizintechnikbude tätig. Keiner 
der Angestellten mit Medizintechnikausbildung macht irgendwas in 
Richtung Entwicklung/Fehleranalyse Embedded da muss immer der 
Elektrotechniker ran.
Obwohl die 3(?) Semester ET im Studium hatten, hatten von denen noch 
keiner eine Schaltung entwickelt oder zusammengelötet. Deshalb wäre ich 
jetzt als Personaler skeptisch wenn sich ein Medizintechniker auf eine 
Embeddedstelle bewirbt. Da muss sich was im Lebenslauf Richtung embedded 
Tätigkeit einiges finden lassen, also vorhergehender Job oder 
Abschlussarbeit/Praktikum/Studentenjob in diesem Bereich. 
Schreib/telefonier doch einfach ein paar MT-Firmen (GE-Healthcare, 
Siemens Healthineers, ..) bezüglich Abschlussarbeit in der 
Abschlussarbeit im Bereich Embedded an und schau was da wird.

>> Ich habe selbst Medizintechnik studiert an einer FH und sehr schnell
>> eine Stelle als embedded Entwickler gefunden. Mein Gehalt am Anfang
>> waren 67k also nicht bei einer Klitsche. Wenn du bisschen Praxis
>> vorzuweisen hast ist das kein Problem.

> Das hört sich unglaubwürdig
> Vorallem so ein hohes Gehalt oder ist das normal?

Als Anfangsgehalt für einen Absolventen vielleicht die Ausnahme, als 
Entwickler nach ein 5+ Jahren Beruf nicht.

von µC@sockel (Gast)


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Danke für eure Antworten.

Einiges hört sich ja schon mal gut an. Mein Prof meinte auch, dass viele 
Studenten sich kaum für den Embedded-Bereich interessieren. Auch viele 
E-Technik Studenten hätten gar kein Bock auf diese Sparte. Die 
Elektrotechnik und Medizintechnik bilden bei uns eine Fakultät und ich 
kann die Abneigung vieler Studenten gegen Mikrocontroller und etc. 
bestätigen. Keine Ahnung warum das so ist. Aber mir macht das ganze 
Spaß. Die Grundlagen für Mikrocontroller und für Elektrotechnik sind mir 
soweit klar. Ich danke auch den Machern des AVR-Tutorials auf dieser 
Homepage. Hat mir echt weiter geholfen. Ich habe mit AVRs begonnen. Im 
Studium haben wir noch mit PSoC5 Controllern gearbeitet. Demnächst 
wollte ich mit den MSP-Controllern von Texas Instrument anfangen. Dazu 
hätte ich noch paar fragen:

1. Welche Controller-Typen werden in der Industrie am häufigsten 
eingesetzt?
2. Ist mein Umstieg von AVR zur MSP430 sinnvoll? Ich habe gemerkt, dass 
die
   AVRs für ihre angebotene Leistung viel zu teuer sind.
3. Falls ich eine Stelle im Embedded Bereich bekomme, welches 
Einstiegsgehalt
   wäre realistisch? Ich persönlich würde erstmal mit 44k anfangen.
4. Kann die Arbeit bei kleinen Unternehmen herausfordernd sein? Ich will
   nicht nur stur meine Arbeit erledigen, sondern mit auch fachlich
   weiterentwickeln.

MfG

von derjaeger (Gast)


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>dass du eher keine Chancen hast, eine
Stelle im Embedded-Bereich zu bekommen. Die HR-Abteilung siebt für die
Stelle alles aus, außer E-Techniker und Mechatroniker.


Ich lachte. Elektrotechniker und Mechatroniker sind ja soviel besser im 
Programmieren als Informatiker im Embedded-Bereich. Na klar.

von derjaeger (Gast)


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>Welche Controller-Typen werden in der Industrie am häufigsten
>eingesetzt?

ARM-Mikrocontroller z.B. STM32 von ST, die sind einfach leistungsstärker 
als die 8-Bit Mikrocontroller von Atmel (atmega, attiny) und können 
komplexere Firmware ausführen. Ich würde dir empfehlen für deinen 
Berufsweg LANGSAM in Richtung ARM zugehen, einfach weil als Anfänger ein 
ARM-Mikrocontroller überfordert sein kann und man mit einem MSP430/AVR 
am Anfang gar nichts falsch machen kann.

Außerdem sind alle Mikrocontroller im Grunde gleich aufgebaut und machen 
das gleiche, daher kannst du gut von einem AVR/MSP430 nach ARM wechseln. 
ARM kocht auch nur mit Wasser.

Viele Grüße


>. Falls ich eine Stelle im Embedded Bereich bekomme, welches
>Einstiegsgehalt wäre realistisch? Ich persönlich würde erstmal mit 44k >anfangen.

Als Bachelor wäre dieses Gehalt in Ordnung, als Master würde ich im 
Bereich von 48k fordern.

von C. A. Rotwang (Gast)


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µC@sockel schrieb:

Ich antworte mal, wenn du embedded bei einem Medizintechniker machen 
willst:
> 1. Welche Controller-Typen werden in der Industrie am häufigsten
> eingesetzt?

Alle,von 8-bit Oldie bis 64bit MultiCore Arm. Die Produktzyklen sind 
recht lang, da hat man immer mit Controllern zu tun die mal vor 20 
jahren state of the art waren.

> 2. Ist mein Umstieg von AVR zur MSP430 sinnvoll?
Nein, kein Umstieg, in der medizintechnik braucht man beides, dumme 
kleine Controller für Knöpfe und so, sowie MultiCore ARM-Boliden. Wenn 
Du dein Portfolie erweitern willst, dann beschäftige Dich lieber in die 
Richtung CPLD/FPGA.

> Ich habe gemerkt, dass
> die
>    AVRs für ihre angebotene Leistung viel zu teuer sind.

Du hast keine Ahnung, was an Leistung in der Medizintechnik gebraucht 
wird. Und ein paar cent/Euro sind bei Stückzahlen von 100-1000/Jahr kein 
Geld.

> 3. Falls ich eine Stelle im Embedded Bereich bekomme, welches
> Einstiegsgehalt
>    wäre realistisch? Ich persönlich würde erstmal mit 44k anfangen.

Im Real Life kann dir auch mal ernsthaft 18k/Jahr mit der Begründung 
"als MT in Embedded/Automotiv fachfremd und damit im "Tarif für 
Ungelernte"" angeboten werden. In dem Fall tief durchatmen, bei deiner 
Zahl bleiben und bestenfalls einen Cut von ein paar Prozent während der 
Probezeit akzeptieren. Vielleicht mit der süffisanten Bemerkung, das man 
ja in der Probezeit als AN innerhalb von 2 Wochen auf ein besseres 
Angebot wechseln kann.

> 4. Kann die Arbeit bei kleinen Unternehmen herausfordernd sein? Ich will
>    nicht nur stur meine Arbeit erledigen, sondern mit auch fachlich
>    weiterentwickeln.

Herausfordernd ja - weil du u.U. alles selber machen musst, das kann 
aber auch die fachliche Weiterentwicklung behindern, weil du ja alles 
selber machst und kaum zeit zur Weiterbildung bleibt.

von F. F. (foldi)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Nein, kein Umstieg, in der medizintechnik braucht man beides, dumme
> kleine Controller für Knöpfe und so, sowie MultiCore ARM-Boliden. Wenn
> Du dein Portfolie erweitern willst, dann beschäftige Dich lieber in die


> Richtung CPLD/FPGA.

Finde ich auch sinnvoll.

Manchmal hat das gar nicht so sehr etwas mit den Kosten für die 
Controller zu tun, solange es nicht um große Stückzahlen geht. Da geht 
es eher darum, was die Programmierer/Entwickler so "können".
In unseren Steuerungen ist Infineon drin.
Denke die Umrichter bei den Drehströmen sind bestimmt zugekauft, weil 
ich innen schon mal eine Platine gefunden habe, von einem Unternehmen 
das solche Umrichter baut.
Deshalb ist es nicht abzusehen welche Controller/Hardware du demnächst 
vorgesetzt bekommst.

: Bearbeitet durch User
von µC@sockel (Gast)


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derjaeger schrieb:
> ARM-Mikrocontroller z.B. STM32 von ST, die sind einfach leistungsstärker
> als die 8-Bit Mikrocontroller von Atmel (atmega, attiny) und können
> komplexere Firmware ausführen. Ich würde dir empfehlen für deinen
> Berufsweg LANGSAM in Richtung ARM zugehen, einfach weil als Anfänger ein
> ARM-Mikrocontroller überfordert sein kann und man mit einem MSP430/AVR
> am Anfang gar nichts falsch machen kann.

Hi,

das werde ich mir auf alle Fälle anschauen. Dieses STM32 ist bei Conrad 
ja recht günstig zu erwerben. Ich will halt breit aufgestellt sein und 
mich nicht nur auf einen Controller Typen konzentrieren.

C. A. Rotwang schrieb:
> Wenn
> Du dein Portfolie erweitern willst, dann beschäftige Dich lieber in die
> Richtung CPLD/FPGA.

Von FPGAs habe ich nur gehört. Wenn ich Zeit habe gucke ich mir das auch 
an.

Könntet ihr mir vielleicht bezüglich FPGAs und ARM Literatur empfehlen 
die gut ist? Bei Amazon habe ich paar gefunden, weiß aber nicht, ob die 
was taugen?

Anmerkung: Ich möchte nicht, dass ihr die Suchaufgabe für mich 
übernimmt. Ich meinte halt, falls jemand ein Buch schon besitzt und 
kennt.

MfG

von Miwi (Gast)


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µC@sockel schrieb:
> Guten Abend zusammen,
>
> ich studiere gerade Medizintechnik(Master). Ich habe sehr viel Interesse
> am Embedded Zeug und bastle auch gerne zu Hause an Mikrocontrollern. Im
> Studium hatten wir 2 Semester lang Mikrocomputertechnik I und II. In
> "Digitaler Signalverarbeitung" mussten wir auch mal einen DSP
> programmieren. Das ganze hat natürlich mein Interesse noch mehr geweckt.
>
> Ist es für mich überhaupt möglich nach dem Studium im Embedded Bereich
> einzusteigen? Ist das überhaupt möglich ohne ein E-Technik Studium? Wie
> sehen die Chancen dafür aus? Mein Prof meinte mir, viele Unternehmen
> würden nach Nachwuchs suchen und würden in der Embedded Branche
> niemanden finden. Stimmt das?
>
> MfG


Vergiß die Bedenkenträger, die können nix anderes.

Wenn Du eine Arbeit suchst: gib Deine Mailadresse bekannt...


MiWi

von ing1 (Gast)


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µC@sockel schrieb:
> Könntet ihr mir vielleicht bezüglich FPGAs und ARM Literatur empfehlen
> die gut ist?

hmm... Mein ARM Einstieg hab ich ohne Buch gemacht mit einem STM32.
Toolchain installiert, Beispielprogramm kompiliert, und aufgespielt.

Daraufhin einen tiefen Blick ins Datenblatt gewagt, was das Ding denn 
alles so kann.
Dann hab ich mir nacheinander die jeweiligen Module, die für mich 
interessant sind, angesehen.
Auch mal ein wenig ins Instruction Set geschaut, die größeren STM32 
haben ja FPU etc. an Board, die will korrekt genutzt werden.

ABER: Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einige Erfahrung in Embedded, unter 
anderem AVR, PIC, SPARC usw. Ich kann dein Wissen nicht einschätzen und 
ob dieser Weg für dich persönlich geeigent ist, aber grundsätzlich mach 
ich sowas ohne Buch, einfach mit Datenblatt lesen und experimentieren.


Grundsätzlich kann ich dir aber schon die STM32 empfehlen, mit diesen 
arbeite ich sehr gerne. Seitdem nehme ich praktisch keine AVR mehr her.
Wenn du ein paar Controllertypen gesehen hast, dann kannst du dich 
schnell in neue reindenken.
Insbesondere solltest du einen Blick werfen auf Module wie:
ADC, DAC, DMA, FPU, Timer, UART, SPI das wären so die wichtigsten 
Grundlagen (keine abschließende Aufzählung! Gibt noch mehr!).

von C. A. Rotwang (Gast)


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µC@sockel schrieb:

> Von FPGAs habe ich nur gehört. Wenn ich Zeit habe gucke ich mir das auch
> an.

Du wärst der erste der von "gucken" allein zum FPGA-Entwickler wird.
>
> Könntet ihr mir vielleicht bezüglich FPGAs und ARM Literatur empfehlen
> die gut ist? Bei Amazon habe ich paar gefunden, weiß aber nicht, ob die
> was taugen?

Such nach dem Blauen Buch - "Blue book" 
https://www.amazon.de/Hdl-Chip-Design-Synthesizing-Simulating/dp/0965193438

ein "Must have" - nicht nur Jerry Ellsworth sieht das so: 
https://www.youtube.com/watch?v=kobf8IOB0oA

von Sven S. (boldie)


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Sagt mal, wer von euch arbeitet hier überhaupt in der Medizintechnik? 
Gerade als Einsteiger ist es nicht problematisch, wenn noch nicht so 
viel Wissen vorhanden ist, das ist jedem Personaler bzw. Chef auch klar. 
Du hast mit deinen Studienfächern schon mal die Eintrittskarte, dort 
hattest du bereits Grundlagenfächer, mehr bekommt man nur selten. Die 
Technologie ist ansonsten eher untergeordnet, ob jetzt STM, Atmel oder 
was anderes, das wird von Projekt zu Projekt unter Umständen sogar 
unterschiedlich sein. Viel wichtiger ist eine Art von Grundeinstellung 
zur Entwicklung und deiner eigenen Vorgehensweise bei der Entwicklung. 
Die meisten Hochschulabgänger sind zu sehr eine One-Man-Show, auch wenn 
sie vorschieben, dass sie Teamarbeit in den Praktikas gemacht haben. 
Doch was war das in Wirklichkeit: Du machst Teil X und ich Teil Y und 
anschließend schrauben wir das 2 h vor dem Termin zusammen. Der Code hat 
dann Lücken, ist schlecht getestet und der nächste versteht ihn nicht. 
Leider arbeiten die meisten dann auch so: Von Pairing, Refactoring oder 
Clean-Code haben sie noch nie etwas gehört.

Entwicklung in der Medizintechnik ist ansonsten etwas mehr wie nur Code 
schreiben. Da du es schon studiert hast, kann ich dir nur empfehlen, 
dich im Bereich der Normen fit zu machen. Diese werden dir immer wieder 
begegnen und sind gerade bei einem Einstellungsgespräch immer von 
Interesse.
"Basiswissen Medizinische Software: Aus- und Weiterbildung zum Certified 
Professional for Medical Software" von Johner Hölzer-Klüpfel und 
Wittorf.
Der Beste Hacker bringt nichts, wenn er nicht versteht, woran er gerade 
herumbastelt (und das z.B. zufällig Klasse 3 Produkte sind) und das 
entsprechend Dokumentieren kann. Das Thema wird in den nächsten Jahren 
noch zunehmen, wenn die MDR Übergangsfristen abgelaufen sind und einige 
Hersteller von "Software" plötzlich feststellen müssen, dass sie ein 
Medizinprodukt haben.

von µC@sockel (Gast)


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Hallo nochmals,

mir ist noch eine Frage eingefallen. Wie sieht es mit der Akzeptanz 
unter Embedded Entwicklern im Team aus? Wie würden die Elektrotechniker 
mich im Team ansehen? Werde ich überhaupt von denen ernst genommen?

Ist zwar jetzt nicht fachlich bezogen aber dennoch interessant zu 
wissen.

MfG

von Dr.-Ing. Angsthase (Gast)


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Ist das dein Ernst?

Als Medizintechniker hast du einen schlechteren Stand als die ganzen 
FH-Versager.
Ich würde es sein lassen, die Schmach überlebst du nicht.
Du wirst als Sklave und Spielball enden und das schlimmste kommt noch:
Sogar die ganzen FH-Lümmel werden dich ausnutzen und unterdrücken, 
obwohl diese schon Ingenieure zweiter Klassen sind.

von Robert M. (andro86)


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Dr.-Ing. Angsthase schrieb:
> Ist das dein Ernst?
>
> Als Medizintechniker hast du einen schlechteren Stand als die ganzen
> FH-Versager.
> Ich würde es sein lassen, die Schmach überlebst du nicht.
> Du wirst als Sklave und Spielball enden und das schlimmste kommt noch:
> Sogar die ganzen FH-Lümmel werden dich ausnutzen und unterdrücken,
> obwohl diese schon Ingenieure zweiter Klassen sind.

Bullshit! Ich glaube in der Klapse vermisst man dich schon!

@TO:
Die Akzeptanz hängt von der Firma und dem Kollegialen Umfeld ab. Dabei 
kannst du solche Assi Kollegen kriegen wie den Vorredner oder auch sehr 
angenehme Kollegen.

von Volker S. (vloki)


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µC@sockel schrieb:
> mir ist noch eine Frage eingefallen. Wie sieht es mit der Akzeptanz
> unter Embedded Entwicklern im Team aus?...

Das interessiert doch kein Schwein, was du mal studiert hast. Wenn du 
einen entsprechenden Job bekommen hast, dann sehen die Kollegen doch 
sofort, ob du was drauf hast, oder eben nicht.

Das bisschen, was du in den zwei Vorlesungen (plus Labor) gehört hast 
reicht natürlich nie und nimmer um akzeptiert zu werden.

Ich arbeite selbst an einem Institut für Medizintechnik an einer 
Hochschule und unter anderem in Laborveranstaltungen für 
Mikrocontroller. Das, was da das Groß der Studierenden in einem Semester 
erlernt ist frustrierend wenig.

Ohne Vertiefung durch Projekte oder Abschlussarbeit geht das meiner 
Meinung nach gegen Null.

Wenn neben den Lehrveranstaltungen schon mal ein halbwegs komplexes 
Projekt bearbeitet wurde, dann merkt man schnell, ob einem das wirklich 
liegt und wie viel man wirklich verstanden hat.

Vorhandenes Interesse, genügend Eigeninitiative und eine einschlägige 
Masterarbeit vorausgesetzt, sollte es meiner Meinung nach schon möglich 
sein im Embedded Bereich in der Medizintechnik unter zu kommen.

von ing1 (Gast)


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µC@sockel schrieb:
> Wie sieht es mit der Akzeptanz
> unter Embedded Entwicklern im Team aus?

Ich persönlich hätte grundsätzlich kein Problem damit, mit einem 
Medizintechniker zusammenzuarbeiten.
Ich denke, dass die meisten meiner Kollegen das ähnlich sehen würden.

Wenn du gute Arbeit leistest, ist es egal was du studiert hast.
Wenn du schlechte Arbeit leistest, dann bekommst du Ärger, egal ob du 
E-Technik oder Medizintechnik gemacht hast.

=> Im Endeffekt zählt, was du kannst.

von Cyblord -. (cyblord)


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Solange der Medizintechniker nur redet wenn er gefragt wird und 
ansonsten andächtig lauscht wenn die echten Embedded Entwickler reden, 
und tut was man ihm sagt, würde ich mit dem sicher auch gut klar kommen.

von µC@sockel (Gast)


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Hi,

es freut mich, dass einige sich daran nicht stören würden, wenn man kein 
Elektrotechniker ist. Ich wusste jetzt nicht, wie die 
Elektrotechniker(in der Berufswelt) so drauf sind. Bei uns an der 
Fakultät sind eigentlich fast alle Elektrotechniker ganz cool drauf.
Komischerweise sind sie noch cooler drauf, je besser(fachlich) sie sind. 
Von einigen Maschinenbauer kann ich das auch bestätigen.

MfG

von Volker S. (vloki)


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µC@sockel schrieb:
> Bei uns an der
> Fakultät sind eigentlich fast alle Elektrotechniker ganz cool drauf.
> Komischerweise sind sie noch cooler drauf, je besser(fachlich) sie sind.
> Von einigen Maschinenbauer kann ich das auch bestätigen.

Meinst du da jetzt Studierenden oder Leute die da arbeiten?
Bei denen die da arbeiten, würde ich vermuten, dass die "Guten" sich 
einfach freuen wenn motivierte, interessierte Studierende da sind, die 
ihre Interessen teilen. Dann sind sie selber auch gut drauf ;-)

von µC@sockel (Gast)


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Volker S. schrieb:
> µC@sockel schrieb:
>> Bei uns an der
>> Fakultät sind eigentlich fast alle Elektrotechniker ganz cool drauf.
>> Komischerweise sind sie noch cooler drauf, je besser(fachlich) sie sind.
>> Von einigen Maschinenbauer kann ich das auch bestätigen.
>
> Meinst du da jetzt Studierenden oder Leute die da arbeiten?
> Bei denen die da arbeiten, würde ich vermuten, dass die "Guten" sich
> einfach freuen wenn motivierte, interessierte Studierende da sind, die
> ihre Interessen teilen. Dann sind sie selber auch gut drauf ;-)

Hi,

ne ich meine die Studenten. Bei uns ist das lustigerweise so.

Vom Personal hat sich zuletzt der Prof. für mein Hobby begeistert. Der 
ist auch so ein Embedded-Freak bei uns. Für eines meiner Privatprojekte 
hat er mir sogar die Dampfphase-Anlage zur Verfügung gestellt.

MfG

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