Hallo Forum, Beim Messen eines dreieckigen Signals stelle ich fest, dass der Ausgang des Operationsverstärkers eine umso größere Verzögerung hat, je kleiner das zu messende Eingangssignal ist. (s. Anhang) Hier wird der Strom (Grün) über einen Shunt mit einen Differenzverstärker verstärkt (Gain ca. 25) und gemessen (lila). Ist es möglich, dass mit einem kleineren Signal die slew rate ebenso geringer wird? Im Datenblatt und im Internet habe ich dazu allerdings nichts finden können. Was könnte sonst die Ursache für die Verzögerung sein? Phasendrehung? Ich habe einen TSX9291 Rail-to-Rail OpAmp. Datenblatt: http://www.st.com/content/ccc/resource/technical/document/datasheet/65/a3/96/a6/0e/97/46/80/DM00082871.pdf/files/DM00082871.pdf/jcr:content/translations/en.DM00082871.pdf Vielen Dank schonmal!
hey schrieb: > Was könnte sonst die Ursache für die Verzögerung sein? > Phasendrehung? Die Steilheit wird anders gemessen. Der hier gezeigte Effekt ist eine Signalverzögerung. Eine Phasenänderung spielt hier sicher eine Rolle. Siehe Allpässe als extrem, die speziell für Laufzeitverzögerungen eingesetzt werden. mfg klaus
hey schrieb: > Beim Messen eines dreieckigen Signals stelle ich fest, dass > der Ausgang des Operationsverstärkers eine umso größere > Verzögerung hat, je kleiner das zu messende Eingangssignal > ist. (s. Anhang) Nee, so wird das nix. Du solltest schon... - mehr als zwei Messpunkte betrachten, - brauchbare Zahlenwerte liefern (wie im ersten Bild) und - nicht die Zeitbasis zwischendrin ändern. Ein OPV ist oberhalb der Eckfrequenz ein Integrator; ich würde eine (in guter Näherung) von der Amplitude unabhängige Verzögerung erwarten --> größeres Eingangssignal bewirkt schnelleren Anstieg.
hey schrieb: > Ist es möglich, dass mit einem kleineren Signal die slew rate ebenso > geringer wird? JA, übliches Verhalten alle OpAmps, die slew rate aus dem Datenblatt gilt nur bei massiver Eingangsübersteuerung, also wenn + und - Eingang schon gar nicht mehr gleich sind sondern um 90 Grad der Phase hinterhinken.
Mit dem größeren Strom betreibst du den OPV-Ausgang weiter weg von der negativen rail. Der OPV hat zwar rail-2-rail input, aber der Ausgang kommt deswegen nicht automatisch genau so gut mit Spannung nahe der unteren rail klar. Vielleicht hast du bei der ersten Messung schon Sättigungseffekte in den Ausgangstransistoren, die würden die beobachtete Verzögerung gut erklären. Wie sieht denn konkret deine Schaltung aus?
Danke für eure Antworten! Achim S. schrieb: > Vielleicht hast du bei der ersten Messung schon Sättigungseffekte in den > Ausgangstransistoren Hm, die Ausgangstransistoren werden über einen Treiberbaustein angesteuert und haben somit immer eine konstante Gate-Source- und Drain-Source Spannung. So richtig weiß ich jetzt aber auch nicht weiter - von Signalverzögerung, Phasenänderung, slew rate, Differenz zur Rail war bis jetzt alles dabei. Wahrscheinlich eine Kombination aus allem? Nur welche Ursache dominiert? Im Anhang übrigens nochmal eine bessere Aufnahme der kleineren Verzögerung. Grüße!
Gain 25. GBW des opamps ca. 15Mhz. Ergibt eine Bandbreite deutlich unter 1Mhz. Genau das, was Du auf dem Scope siehst. Verwende einen Opamp mit deutlich größerem GBW Produkt wenn das was werden soll. In käuflichen current mode Reglern liegt die Bandbreite für solche Anwendungen bei gut 100MHz.
hey schrieb: > Hm, die Ausgangstransistoren werden über einen Treiberbaustein > angesteuert und haben somit immer eine konstante Gate-Source- und > Drain-Source Spannung. Sorry, da haben wir wahrscheinlich aneinander vorbeigeredet. Ich meine die internen Transistoren des OPV. Schau dir Fig. 26 im Datenblatt des TX9291 an: http://www.st.com/content/ccc/resource/technical/document/datasheet/65/a3/96/a6/0e/97/46/80/DM00082871.pdf/files/DM00082871.pdf/jcr:content/translations/en.DM00082871.pdf Wenn der OPV-Ausgang an die Rails "anschlägt" klebt er hinterher ~1µs dort fest (bis die Sättigung eines OPV-internen Transistors abgebaut ist). Das passt ihmo gut zu deiner Messung: die obere Spitze der Dreiecksspannung wird nur etwas rundgebogen (Auswirkung der endlichen Bandbreite). Aber bei der unteren Spitze, wo der Ausgang nahe an die negative Rail muss, gibt es eine Verzögerung von ~1µs, ehe der OPV wieder der Eingangsspannung folgt.
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