Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 230V Relais leitet im Zustand offen


von Marc X. (tuxscreen)


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Hallo zusammen,

ich habe hier eine Steckdosenleiste, welche sich via USB schalten lässt.
(Funktionsweise: USB-Port hat 5V, Leiste an, USB-Port aus, Leiste aus - 
also nichts hochtechnisches mit FTDI und Co.)

Leider hat diese das Problem, das sie im ausgeschalteten Zustand immer 
noch ca. 3-4V auf die Steckdosen durchleitet. Bei meiner Verwendung 
macht sich das durch kurzes Aufblitzen der angeschlossenen LED-Leiste 
bemerkbar.

Die Schaltung der (China) Steckdosenleiste ist denkbar einfach, die 
Steuerspule hängt direkt an USB-VCC, kleine Löschdiode ist parallel zur 
Spule geschaltet.

Die interne Verschaltung des Relais sieht auf dem ersten Blick 
einwandfrei aus.

Nichtsdestotrotz messe ich im unbestrohmten Modus an den Relaiskontakten 
0R, und im bestrohmten aber ausgeschalteten Zustand gehen irgendwie 
3-4V~ durch. Im eingeschalteten Zustand liegen sauber 230V~ an.

Was kann das sein? Ist das Relais irgendwie innen zugemockert?

Bei einem Preis der ganzen Leiste von 12€ lohnt fast keine Reparatur, 
ich vermute mal das sind recyclelte Relais und beim Auslöten ist da 
irgendwas reingekommen?

Gruß
Marc

: Verschoben durch Moderator
von John D. (Gast)


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Du misst wohl mit einem hochohmigen Multimeter. Ein Klassiker.

von Teo D. (teoderix)


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Snubber am Relaiskontakt?

von HildeK (Gast)


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John D. schrieb:
> Du misst wohl mit einem hochohmigen Multimeter. Ein Klassiker.

Marc X. schrieb:
> Bei meiner Verwendung
> macht sich das durch kurzes Aufblitzen der angeschlossenen LED-Leiste
> bemerkbar.

Ist aber ein ähnliches Problem ...

Vermutlich sind die Kontakte des Relais durch einen Snubber vor zu 
großem Abbrand geschützt. Das ist ein RC-Glied, das natürlich ein klein 
wenig Strom durchlässt.
Dadurch lädt die LED-Lampe wohl auf der DC-Seite einen Kondensator 
langsam auf und wenn eine Schwelle überschritten ist, blitzt sie kurz 
auf und entlädt den C wieder.
Ich habe ähnliches beobachtet an einem SSR, das eine LED-Tischlampe 
schalten sollte --> so nicht verwendbar.

Für die normale Verwendung kannst du das ignorieren, für die LED-Lampe 
ist es halt nicht verwendbar. Wenn noch irgend ein Verbraucher dazu 
parallel liegt, dürfte es nicht mehr vorkommen.

von Tux (Gast)


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Schaltplan? Zumindest ein Foto? Oder sollen wir jetzt blind raten?
Vermuten würde ich einen Snubber parallel zum Relais, welcher den 
besagten Effekt verursacht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich empfehle, mal den Stecker der Leiste umzudrehen. Anscheinend 
schaltet das Relais nicht beidpolig.

von Marc X. (tuxscreen)


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Wow,

vielen Dank für die schnellen Antworten.

Also wenn das Relais intern keinen Snubber hat, dann ist da auch keiner 
vorhanden. Auf der kleinen Platine sind nur das Relais und die Diode.

Anschluss der Phase habe ich auch schon geprüft, in meinem Test 
(geöffnete Leiste auf dem Schreibtisch) lag diese am Relais an, Neutral 
war direkt an den Steckdosenkontakten angeschlossen.

Wenn ich den Stecker drehe (also Phase direkt an Steckdosenkontakten, 
Neutral über Relais) dann liegen sogar 12V~ an.

Glaubt Ihr das bei dem einfachen Aufbau noch Fotos helfen?
Falls ja, mache ich gerne welche.

Gruß
Marc

von Pete K. (pete77)


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Ja, Fotos wären gut. Bin mal gespannt, wie die Potenzialtrennung 
aussieht ;-)

von M.A. S. (mse2)


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John D. schrieb:
> Du misst wohl mit einem hochohmigen Multimeter. Ein Klassiker.

Ein Foto kann zumindest nicht schaden. Aber das entscheidende wurde 
evtl. schon geschrieben (siehe oben):

Wenn Du bei Wechselspannung mit einem Multimeter (extrem hochohmig) 
mißt, siehst Du fast immer etwas von Null verschiedenes. Durch 
kapazitive Kopplung hast Du immer eine kleine Spannung auf der Leitung, 
die allerdings bei Belastung zusammenbrechen sollte.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marc X. schrieb:
> bestrohmten
"bestrohmt" kommt von?

> Leider hat diese das Problem, das sie im ausgeschalteten Zustand immer
> noch ca. 3-4V auf die Steckdosen durchleitet.
Sie leitet noch viel mehr durch. Nur bricht die Spannung durch dein 
Messgerät auf 3..4V zusammen.

> Bei meiner Verwendung macht sich das durch kurzes Aufblitzen der
> angeschlossenen LED-Leiste bemerkbar.
Wieviele Anschlüsse hat die LED-Leiste? Nur L und N? Oder auch PE?

Marc X. schrieb:
> Glaubt Ihr das bei dem einfachen Aufbau noch Fotos helfen?
Ja, denn mit Worten ohne Angabe der verwendeten Komponenten lässst sich 
das Problem offenbar nicht eingrenzen...

von Marc X. (tuxscreen)


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Anbei die Bilder zu der Steckdosenleiste

von Marc X. (tuxscreen)


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Lothar M. schrieb:
> Marc X. schrieb:
>> bestrohmten
> "bestrohmt" kommt von?

Meinem Trenntrafo.

>
>> Leider hat diese das Problem, das sie im ausgeschalteten Zustand immer
>> noch ca. 3-4V auf die Steckdosen durchleitet.
Ausgeschaltet: ohne meinen USB-Akku (wollte potentialfrei bleiben)
> Sie leitet noch viel mehr durch. Nur bricht die Spannung durch dein
> Messgerät auf 3..4V zusammen.
>
>> Bei meiner Verwendung macht sich das durch kurzes Aufblitzen der
>> angeschlossenen LED-Leiste bemerkbar.
> Wieviele Anschlüsse hat die LED-Leiste? Nur L und N? Oder auch PE?

Da hängt ein komplettes RaspberryPi Ambilight dran, Schaltnetzteil 
(150W)  hat PE Leiter angeschlossen. Die gesamte Anlage wurde zur 
Fehlereingrenzung um fast alle Komponenten verkleinert, bis ich jetzt 
nur noch das Schaltnetzteil mit den LED-Stripes dran habe.

Vielen Dank
Marc

von BobDylan (Gast)


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John D. schrieb:
> Du misst wohl mit einem hochohmigen Multimeter. Ein Klassiker.

von Marc X. (tuxscreen)


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BobDylan schrieb:
> John D. schrieb:
>> Du misst wohl mit einem hochohmigen Multimeter. Ein Klassiker.

Ja, eventuell ist das so - nichtsdestotrotz blitzen die LEDs alle 40-60s 
kurz auf. Und das macht den WAF-Faktor des Aufwandes nicht mehr ganz so 
schön :-)

Woran erkenne ich ein hochohmiges Multimeter, und welchen Fehler mache 
ich jetzt hier - ich verstehe es noch nicht so ganz.

Eigentlich bin ich mit meinem Multimeter ganz zufrieden, es ist eher so 
die unter 100€ Klasse (Peaktech 3330).

Meine Erwartung bei dem Relais sind - wenn offen, dann 0 V~; wenn 
geschlossen, dann 230V~. Zur Not drehe ich auch den Stecker so, das die 
Phase geschaltet wird.

Gruß
Marc

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marc X. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Marc X. schrieb:
>>> bestrohmten
>> "bestrohmt" kommt von?
Das Wort "bestrohmt" kommt ganz offensichtlich von "Strohm"...

> Meinem Trenntrafo.
Nach einem Trenntrafo gibt es eigentlich kein L und kein N mehr. Was 
passiert, wenn du die LED-Leiste mit einem Verlängerungskabel an den 
Trafo anschließt und in diesem Verlängerungskabel jewils eine Ader 
auftrennst?

von Geisterspannungsjäger (Gast)


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Das hochohmige Multimeter zeigt genau das an was da ist - eine Spannung 
die ein bißchen Strom liefern kann.

Und der Strom reicht aus daß der Spannungswandler für die LED-Leiste 
sich langsam auflädt und bei genug Ladung imemr mwieder kurz startet.

Da das Relais aber kein RC-Glied paralell geschaltet hat das den 
Leckstrom erklären könnte kan nes nur eine kapazitive Kopplung sein. Da 
wird der Relaiskontakt zufällig im "N" liegen.

also: den Stecker von der Steckdosenleiste umdrehen und dann sollte das 
Blitzen vorbei sein. Wenns weiter bleibt dann hat das Relais einen 
Isolationsfehler.

Du kannst auch einen Elektriker fragen ob der dir mal die Messung nach 
VDE0702 macht.

von Marc X. (tuxscreen)


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>>> "bestrohmt" kommt von?
> Das Wort "bestrohmt" kommt ganz offensichtlich von "Strohm"...

:-) Danke. Irgendwie saß ich da auf der Leitung.

>
>> Meinem Trenntrafo.
> Nach einem Trenntrafo gibt es eigentlich kein L und kein N mehr. Was
> passiert, wenn du die LED-Leiste mit einem Verlängerungskabel an den
> Trafo anschließt und in diesem Verlängerungskabel jewils eine Ader
> auftrennst?

OK, diese Prüfung ist aufwändiger, da der Kram am Fernseher hängt.
In meinem aktuellen Testaufbau habe ich den Fehler eher in der 
Steckdosenleiste gesucht und dementsprechend den Verbraucher durch das 
Multimeter ersetzt. Da dort eine Spannung anlag, dachte ich, ich wäre 
dem Fehler auf der Spur.

Gruß
Marc

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Marc X. schrieb:
> Woran erkenne ich ein hochohmiges Multimeter, und welchen Fehler mache
> ich jetzt hier - ich verstehe es noch nicht so ganz.

Das steht in der Bedienungsanleitung und ist ev. sogar aufgedruckt. 
Fehler machst du nur insofern, dass du in der Umgebung ein sehr 
hochohmiges Multimeter verwendest. Meistens gilt zwar: je höher, desto 
besser, aber in dem Fall eben nicht:
Bei Messungen an Netzinstallationen, wo irgendwelche Leckströme (sei es 
durch kapazitive Kopplung) vorhanden sein können, ist eigentlich eher 
ein anderes Messgerät geeignet, z.B. ein Duspol, weil das deutlich 
niederohmiger ist und die Spannung etwas belastet.

von Harald W. (wilhelms)


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Marc X. schrieb:

> Ja, eventuell ist das so - nichtsdestotrotz blitzen die LEDs alle 40-60s
> kurz auf.

Schalte einfach mal einen 100kOhm (besser zwei 47kOhm in Reihe)
Widerstand parallel zu Deinen LEDs. Das wird vermulich Dein Problem
lösen.

> Woran erkenne ich ein hochohmiges Multimeter,

Falls Du noch ein altes Zeigermultimeter hast; das zeigt in
diesem Fall einen korrekten Wert.

> Eigentlich bin ich mit meinem Multimeter ganz zufrieden, es ist eher so
> die unter 100€ Klasse (Peaktech 3330).

Es ist ein Multimeter für Elektroniker. Nicht für "Grobelektrik".

> Zur Not drehe ich auch den Stecker so, das die
> Phase geschaltet wird.

Das könnte auch helfen, muss aber nicht.

von Achim H. (anymouse)


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Hm, was misst denn das DMM ohne "das Schaltnetzteil mit den LED-Stripes 
dran"? Gleiche Spannung, oder weniger?

Was passiert, wenn man parallel zum DMM einige zehn kOhm parallel 
schaltet?

von Marc X. (tuxscreen)


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Vielen Dank.

Aber um das im Moment mal zusammenzufassen:

- Eurer Meinung nach ist die Steckdosenleiste in Ordnung.
  Es widerspricht keiner Norm, ein Relais kann ruhig ein bisschen 
Spannung
  durchleiten.
- Mein Meanwell Schaltnetzteil soll sich halt nicht so anstellen :-)
- Und ich mache beim Messen den Fehler, das ich ein hochohmiges 
Multimeter
  verwende.

Bitte ein wenig ironisch/ mit Lächeln auf dem Gesicht lesen.

Ich stehe gerade vor der Entscheidung, ob die Steckdosenleiste kaputt 
ist, und ich sie zurückschicke, oder ob ich sie repariere, oder ob ich 
mit dem Leckstrom leben soll.

Da ich schon Berichte bzgl. Bauteilrecycling in China gesehen habe, war 
ich mir nur nicht sicher, was jetzt zu dem Leck geführt hat - etwaige 
Flussmittelreste hatte ich schon grob und später noch mit Alkohol 
entfernt.

von Marc X. (tuxscreen)


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Achim H. schrieb:
> Hm, was misst denn das DMM ohne "das Schaltnetzteil mit den LED-Stripes
> dran"? Gleiche Spannung, oder weniger?
>
> Was passiert, wenn man parallel zum DMM einige zehn kOhm parallel
> schaltet?

Hmm. Liegt hier das Mißverständnis?
Am Fernseher messe ich (parallel zu der Ambilight Installation) an der 
Steckdosenleiste eine Spannung von 0..4V~. Diese steigt in kurzen 
Schritten von 1 auf 2 usw. um dann auf 0 einzubrechen.

Im Solobetrieb (nur Multimeter dran) messe ich 4V~ wenn die Phase über 
das Relais geht, und 12V~ wenn ich den Stecker drehe.

von Martin H. (horo)


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Achim H. schrieb:
> Was passiert, wenn man parallel zum DMM einige zehn kOhm parallel
> schaltet?

...besser 100 nF in Serie mit 1 kOhm, das kann dann in der Leiste 
bleiben, frisst kaum (Wirk-)Leistung. Wenn Du willst, noch 'ne LED mit 
Diode antiparallel in Reihe, dann hast Du sogar eine Funktionsanzeige.

Ciao, Martin

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Marc X. schrieb:
> Aber um das im Moment mal zusammenzufassen:

Richtig, bis auf einen Ausdruck:

Marc X. schrieb:
> ein Relais kann ruhig ein bisschen Spannung durchleiten
Es wird keine Spannung "durchgeleitet", sondern es fließt ein (sehr 
kleiner) Strom.

Mal so eine Überlegung:
- du hast 220V mit einem unbekannten Isolationswiderstand R_iso über den 
Relaiskontakten.
- du schließt da ein Multimeter an, vermutlich mit 10MegOhm 
Innenwiderstand Ri
- du misst 4V

Jetzt rechne mal: 230V * Ri/(Ri+R_iso) = 4V. Ri ist bekannt. Gibt für 
R_iso ca. 500MegOhm. An 230V würden da höchstens ca. 0.5µA fließen 
können. Du könntest das also anfassen (im ausgeschalteten Zustand!), 
ohne dass du was merken würdest.
Tu es trotzdem nicht: das Relais könnte ja genau bei dem Versuch kleben 
bleiben ...

Ein Versuch wäre es wert: reinige die Platine um die Lötpunkte der 
Relaiskontakte herum sorgfältig mit z.B. Alkohol (sieht auf dem Foto 
nicht sehr sauber aus) und sprühe dann auf die Platine und die 
Lötstellen etwas Kontakt Plastik 70 drüber.

von Achim H. (anymouse)


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Marc X. schrieb:
> - Eurer Meinung nach ist die Steckdosenleiste in Ordnung.
>   Es widerspricht keiner Norm, ein Relais kann ruhig ein bisschen
> Spannung
>   durchleiten.

Ein bisschen Wechselspannung, genau, darf es. Nur keine (oder ganz ganz 
wenig) Leistung! Dies wird schon durch die kapazitive Kopplung zwischen 
den Relais-Kontakten bewirkt, oder parallel liegenden Kabeln, oder den 
beiden Stromleitungen der Steckdosenleiste - diese wirken alle als 
kleine Kondensatoren.

Eine Spannung von 4V bei 10 MOhm bedeutet einen Strom von 0,4µA.

Mach bitte einmal den Test und messe mit dem parallelen Widerstand - 
einige 10kOhm oder die oben genannten 100 kOhm!

Ich vermute ganz stark, dass die gemessene Spannung  deutlich einbricht, 
wenn  sie nur etwas belastet wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marc X. schrieb:
> - Eurer Meinung nach ist die Steckdosenleiste in Ordnung.  Es
> widerspricht keiner Norm, ein Relais kann ruhig ein bisschen Spannung
> durchleiten.
Du meinst bisher, dass das Relais etwas "durchleitet". Es könnte aber 
genausogut die Leiterplatte oder sogar nur eine ganz übliche kapazitive 
Kopplung sein...

Marc X. schrieb:
> Im Solobetrieb (nur Multimeter dran) messe ich 4V~ wenn die Phase über
> das Relais geht
Wie gesagt: nach einem Trenntrafo gibt es keine Phase mehr, weil es auch 
keinen N mehr gibt, weil es keine PE gibt...

> Im Solobetrieb (nur Multimeter dran) messe ich 4V~ wenn die Phase über
> das Relais geht
Was passiert, wenn du an diese 4V bzw 12V einen Widerstand mit 100kOhm 
anschließt?

von michael_ (Gast)


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Marc X. schrieb:
> Ich stehe gerade vor der Entscheidung, ob die Steckdosenleiste kaputt
> ist, und ich sie zurückschicke, oder ob ich sie repariere, oder ob ich
> mit dem Leckstrom leben soll.

Lies mal hier!

https://www.heise.de/ct/ausgabe/2017-17-Editorial-Wer-misst-misst-Mist-3788350.html

Da passt du ganz genau drauf.
Aber der Chinese ist ja sowieso immer schuld.


Zu deinem Thema.
Es sind ganz einfach kapazitive Kopplungen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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michael_ schrieb:
> Zu deinem Thema.
> Es sind ganz einfach kapazitive Kopplungen.

Wenn das Relais den N schaltet, wäre das ja eine Erklärung (koppelt auf 
PE). Aber bei geschaltetem L wäre diese Kopplung ja nur über die 
Relaiskontakte und das sind ein paar pF. Es ist also schon merkwürdig, 
das das reicht, um die Startschaltung im LED Netzteil immer wieder 
aufzuladen. (alles beim Betrieb am normalen Netz, kein Trenntrafo)

Eigentlich sollte man mit einem Isolationsmessgerät mal die 
Relaiskontakte durchchecken.
Wenn das Relais entfernt wird und das LED Netzteil dann nicht mehr 
zuckt, hätte man auch die Erklärung.

: Bearbeitet durch User
von Marc X. (tuxscreen)


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> Aber der Chinese ist ja sowieso immer schuld.
>
Irgendeiner ist immer schuld - warum nicht mal nicht ich ;-)
Wenn du den allgemeinen Zustand der Steckerleiste gesehen hättest, dann
würdest du auch erwarten, das da irgendein Hinterhof Recycler irgendwas 
verbaut - ob dann da beim Entlöten irgendeine leitende Suppe in die 
Relais läuft, oder nicht - ist ihm egal
>
> Zu deinem Thema.
> Es sind ganz einfach kapazitive Kopplungen.

Ja dann muss ich damit wohl leben. Scheinbar habe ich so ein schönes 
empfindliches Netzteil, das es sich wunderbar durch die gesammelten 
Kapazitäten auflädt und dann mit einem kurzen Puls meine LEDs zum 
Leuchten bringt. Ich hätte alles erwartet, aber das ehrlich gesagt 
nicht.
Dafür das eigentlich das angeschlossene Netzteil erstmal den Pi befeuern 
muss, dieser dann via SPI die LEDs, damit da überhaupt etwas leuchtet... 
normalerweise...

Wundersame Technik

von Karsten U. (herr_barium)


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Mir kommt die Belegung des Relais und das Bild:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/341820/IMG_1583.jpg

merkwürdig vor. Meines Erachtens nach hat man dort unnötigerweise einen 
Öffner des Relais mit in die Schaltung einbezogen.

von Stefan F. (Gast)


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> Woran erkenne ich ein hochohmiges Multimeter

An der Bedienungsanleitung. Hochomig ist der Normalfall, trifft 
vermutlich auf 99% der verkauften geräte zu, wenn nicht gar mehr.

Dieses Messgerät zu verwenden ist kein Fehler. Du interpretierst das 
Ergebnis nur falsch. Das Messgerät zeigt eine Spannung an, weil daacuh 
eine ist. Deswegen blitzt die LED.

Dir scheint bloss nicht klar zu sein, woher die Spannung kommt. 
Warscheinlich fließt irgendwo ein kleiner Leckstrom and em Relais 
vorbei. Möglicherweise durch die Plastik Teile, oder durch die Luft. Bei 
Wechselstrom ist das druchaus möglich und normal (sonst würden Radios, 
Funkgeräte, Handies, etc. nicht funktionieren).

Der von Dir beobachtete Effekt sowohl mit dem Messgerät als auch mit der 
Lampe ist tyüisch für Steckdosenöeisten, die nur einpolig abschalten.

> Eurer Meinung nach ist die Steckdosenleiste in Ordnung. Es widerspricht keiner 
Norm

Ich bin anderer Meinung. Schalter/Relais in Steckdosenleistungen sollten 
(vielleicht müssen sie soagr) zweipolig abschalten. Das ist der aktuelle 
Standard, den du in praktisch jeder aktuellen Steckdosenleiste 
vorfindest. Nur nicht in diesem China-Schrott.

Eine zweipolige Abschaltung hilft in diesen Fällen meistens. Wenn nicht, 
kannst du einen Widerstand parallel zu den Ausgangsleisten löten, zum 
Beispiel 2x100k Ohm in Reihe (weil einer alleine häufig nicht 
ausreichend Spannungsfest ist).

Den Stecker der Zuleitung anders herum Einstecken hilft oft, ist aber 
nur ein Workaround.

von Marc X. (tuxscreen)


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Ich habe eben nochmal gemessen. (lies: versucht zu messen)

(Direkt an der 230V Leitung, ohne Trenntrafo)

Spannung über 200kOhm an meinem Multimeter: 0V
Spannung direkt: 4V (Phase über Relais) - 12V (N über Relais)

Kurzschlussstrom (über 200kOhm):
eingeschaltet: ca 800uA
ausgeschaltet: 0.001 uA (hehe, für die Klugscheißer)

also witzigerweise kann ich das wirklich nicht belasten, trotzdem laufen 
meine Lampen los.
Ich versuche mal die Lösung mit dem RC Glied weiter oben, Grundlast oder 
was auch immer das sein soll.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Marc X. schrieb:
> also witzigerweise kann ich das wirklich nicht belasten, trotzdem laufen
> meine Lampen los.

Dieser kleine Strom reicht, um den Eingangselko nach der Gleichrichtung 
aufzuladen. Wenn dann eine bestimmte Spannung erreicht ist, startet die 
Lampenelektronik und entläd den Elko: -> Blitz.

von Stefan F. (Gast)


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> Spannung über 200kOhm an meinem Multimeter
> Spannung direkt
> also witzigerweise kann ich das wirklich nicht belasten

Jetzt hast du mich abgehängt. Ohne Schaltplan mit Angabe der Messpunkte 
kann ich Dir nicht folgen.

von michael_ (Gast)


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Marc X. schrieb:
> also witzigerweise kann ich das wirklich nicht belasten, trotzdem laufen
> meine Lampen los.

Hier im Forum gab es schon einige Beiträge, wo LED-Lampen leuchten, 
blinken glimmen usw. obwohl abgeschaltet.
Such mal danach.

Wo hast du denn diese Steckdose überhaupt her?
Mit zweipolig abschalten ist schon was dran.

von Marc X. (tuxscreen)


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>> also witzigerweise kann ich das wirklich nicht belasten
>
> Jetzt hast du mich abgehängt. Ohne Schaltplan mit Angabe der Messpunkte
> kann ich Dir nicht folgen.

Ich habe an N und L (Ausgang der Steckdosenleiste) mit 200kOhm in Reihe 
über das Amperemeter kurzgeschlossen

|                     |
N--Amperemeter--200k--L

Gruß
Marc

von Marc X. (tuxscreen)


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michael_ schrieb:
> Marc X. schrieb:
>> also witzigerweise kann ich das wirklich nicht belasten, trotzdem laufen
>> meine Lampen los.
>
> Hier im Forum gab es schon einige Beiträge, wo LED-Lampen leuchten,
> blinken glimmen usw. obwohl abgeschaltet.
> Such mal danach.
>
> Wo hast du denn diese Steckdose überhaupt her?
> Mit zweipolig abschalten ist schon was dran.

Aus China, bzw flee-bay:

https://www.ebay.de/sch/sis.html?_itemId=null&_nkw=5+fach+EU+Steckdosenleiste+Master+Slave+mit+USB+Verbindung+Standby+Abschalter

von Stefan F. (Gast)


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> Ich habe an N und L (Ausgang der Steckdosenleiste) mit 200kOhm
> in Reihe über das Amperemeter kurzgeschlossen

Das ist nicht "kurzgeschlossen" und das Amperemeter hat da nichts 
verloren. Du sollst das so machen:
1
      Relais
2
       ____
3
L o-----  ----+---------------------------------------------
4
              |
5
             |~|
6
      100k   | |
7
             |_|
8
              |
9
              |          Hier zwischen liegen die Steckdosen
10
             |~|
11
      100k   | |
12
             |_|
13
              |
14
              |
15
N o-----------+---------------------------------------------

von Marc X. (tuxscreen)


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Stefan U. schrieb:
>> Ich habe an N und L (Ausgang der Steckdosenleiste) mit 200kOhm
>> in Reihe über das Amperemeter kurzgeschlossen
>
> Das ist nicht "kurzgeschlossen" und das Amperemeter hat da nichts
> verloren. Du sollst das so machen:
>

Danke Dir. Prima. Probiere ich aus.
Ich hatte meine Minizeichnung nur gemacht, weil du nach meinen 
Messpunkten fragtest. Ich habe mit Amperemeter + 200k in Serie die 
Steckdose an den Steckdosen kurzgeschlossen. Und dann die oben genannten 
Ströme gemessen.
Nur als Nachweis, das da kein belastbarer Strom anliegt.

von michael_ (Gast)


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Marc X. schrieb:
> Aus China, bzw flee-bay:
>
> 
https://www.ebay.de/sch/sis.html?_itemId=null&_nkw=5+fach+EU+Steckdosenleiste+Master+Slave+mit+USB+Verbindung+Standby+Abschalter

Dann nimm die nicht!
Oder bau sie um. Doppelte Abschaltung und vor allem muß das USB-Kabel 
zugentlastet werden und besser isoliert.

von flip (Gast)


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es  sind die filter im meanwell netzteil. klemm mal nur an n und pe 
einen schukostecker und stecke den mal in die steckdose. wenn nichts 
passiert, stecker drehen.

von Marc X. (tuxscreen)


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michael_ schrieb:
> Marc X. schrieb:
>> Aus China, bzw flee-bay:
>>
>>
> 
https://www.ebay.de/sch/sis.html?_itemId=null&_nkw=5+fach+EU+Steckdosenleiste+Master+Slave+mit+USB+Verbindung+Standby+Abschalter
>
> Dann nimm die nicht!
> Oder bau sie um. Doppelte Abschaltung und vor allem muß das USB-Kabel
> zugentlastet werden und besser isoliert.

Bist Du der gleiche Michael_, der mich eben abgeflamed hat?

Aber Du hast Recht. Ich werde mir morgen ein sauber trennendes 2fach-UM 
Relais besorgen und verwende das statt dem hier verbautem.

Zugentlastung vom USB ist halbwegs gegeben, vielleicht kommt das nicht 
ganz so aus meinen Bildern raus. Aber besser geht leider immer :-)

von Marc X. (tuxscreen)


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flip schrieb:
> es  sind die filter im meanwell netzteil. klemm mal nur an n und pe
> einen schukostecker und stecke den mal in die steckdose. wenn nichts
> passiert, stecker drehen.

Hilf mir gerade: Was ist das erwartete Ergebnis, wenn ich L weglasse?

von Marc X. (tuxscreen)


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So, eine kleine Neigkeit, welche beim Testen meiner Frau eben 
aufgefallen ist.
Meanwell Stecker andersherum eingesteckt (N und L vertauscht)
Blitzen ist erstmal weg.

Einfachste Lösung? Nein - so habe ich das Problem in 5 Jahren wieder...
also suche ich mir einen alten Schuko-Stecker, baue dort die beiden 100k 
Widerstände ein und teste das erstmal mit diesem "Teststecker", oder?

Beitrag #5148997 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Teo D. (teoderix)


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Marc X. schrieb:
> So, eine kleine Neigkeit, welche beim Testen meiner Frau eben
> aufgefallen ist.

....   :D

Marc X. schrieb:
> baue dort die beiden 100k
> Widerstände

Nimm 2x2 50k. Normale widerstände sind nur bis 200V= spezifiziert!

von Marc X. (tuxscreen)


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Herr B. schrieb im Beitrag #5148997:
> Marc X. schrieb:
>> So, eine kleine Neigkeit, welche beim Testen meiner Frau eben
>> aufgefallen ist.
>
> Eine spannungsfeste Frau ist für einen Elektriker eine gute Partnerin.
>

Ja das stimmt, Spannungen gibt es hier und da, das Kondensat vernichten 
wir gemeinsam und mit unseren Kindern können wir irgendwann ein 
Perpetuum Mobile bauen, auch wenn es mit dem Energieerhaltungssatz dann 
doch nicht ganz so hinhaut...

von Stefan F. (Gast)


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>> baue dort die beiden 100k Widerstände (in Reihe, wohlgemerkt)

> Nimm 2x2 50k. Normale widerstände sind nur bis 200V= spezifiziert!

Wie meinen?

von Karsten U. (herr_barium)


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Stefan U. schrieb:
> Wie meinen?

So, wie er schrieb. 4 Widerstände von je 50 KOhm (ich würde 47 K nehmen) 
in Reihe schalten, um die Spannungsfestigkeit des einzelnen Widerstandes 
nicht zu überschreiten.

So meinen.
:)

von BobDylan (Gast)


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Marc X. schrieb:
> also suche ich mir einen alten Schuko-Stecker

Aber nimm wirklich einen alten! Die neuen kommen alle aus Schina, und da 
passen höchstens 90 kOhm rein!

von Marc X. (tuxscreen)


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BobDylan schrieb:
> Marc X. schrieb:
>> also suche ich mir einen alten Schuko-Stecker
>
> Aber nimm wirklich einen alten! Die neuen kommen alle aus Schina, und da
> passen höchstens 90 kOhm rein!

!!!1!elf

:-)

von Manfred (Gast)


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Marc X. schrieb:
> Kurzschlussstrom (über 200kOhm):
> eingeschaltet: ca 800uA
> ausgeschaltet: 0.001 uA (hehe, für die Klugscheißer)

Warum ignorierst Du die Hinweise auf eine Grundlast?

Schalte 200 kOhm auf den Ausgang, also an eine der Steckdosen und prüfe, 
ob die LED-Lampe dann Ruhe gibt - ich denke, ja.

Ist aber doof, 200k an 230V gibt 0,27 Watt Verlustwärme.

Wenn der Widerstand geholfen hat, erledigen wir das mit Blindstrom: 
0,022µF (22nF) in Reihe mit 4,7kOhm an den Ausgang. Der Kondensator muß 
Netzspannung vertragen, also 275V X2-Typ!

von michael_ (Gast)


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Marc X. schrieb:
> Bist Du der gleiche Michael_, der mich eben abgeflamed hat?

Ja, ich habe mir danach erst die Bilder genau angesehen.
Wenn du aber selbst umbaust, hast du die volle Verantwortung.

Die USB-Leitungen dürfen nicht, wenn sie aus den Lötaugen rutschen, 
einen Stromleiter berühren können.
Also bohre die mittleren Löcher auf, ziehe die Drähte durch und verlöte 
von unten.

Kannst du mal noch das Etikett als Bild hier reinstellen. Nur aus 
Interesse.

von Marc X. (tuxscreen)


Angehängte Dateien:

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> Kannst du mal noch das Etikett als Bild hier reinstellen. Nur aus
> Interesse.

Leider habe ich nur diesen Aufkleber - und der ist leider ziemlich 
nichtssagend.

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