Hallo zusammen, ganz einfache Frage: kann jemand bestätigen dass Atollic truestudio mit Keil und IAR mithalten kann? oder um Ärger und Frust zu sparen soll man tief in die Tasche greifen. Vielen Dank. Gruß New Atollicker
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Spezifiziere "mithalten". Ich nutze Truestudio lite (also die kostenlose Version) unter Linux und bin sehr zufrieden damit. Projekte anlegen, compilieren, debuggen: kein Problem. Das ist eine gut funktionierende Zusamenstellung von Open-Source-Programmen (eclipse, gcc, gdb etc.) Keil habe ich nur kurz ausprobiert. Damit kommt man meiner Meinung nach in der Regel schneller zur Lösung, wenn man zuvor eine längere Einarbeitungszeit investiert. Wer eclipse und gcc schon kennt, ist wahrscheinlich bei Truestudio in jedem Fall besser aufgehoben. Ich verwende aber (noch) kein RTOS. Die Unterstützung dazu kann ich weder beim einen noch beim anderen bewerten.
Danke für die Infos. Ich habe ein kleines Projekt für STM32F7 + FreeRTOS mit STM32CubeMX sowohl für Keil als auch für Atollic erstellt. Erstaunlich die generierte Codegröße und der RAM-Verbrauch ist fast gleich: Daumen hoch für Atollic truestudio (bzw. gcc). Auch das Debugen funktioniert ohne Probleme. Für ein komplexen Projekt möchte ich gerne wissen ob man auf Atollic ohne bedenken drauf verlassen kann. Ich habe keine Lust mitten im Projekt frustriert sein und alles umstellen muss. Gruß Atollicker
Atollicker schrieb: > Für ein komplexen Projekt > möchte ich gerne wissen ob man auf Atollic ohne bedenken drauf verlassen > kann Sollte so sein. Das ist ja alles, wie gesagt, kein originäres Atollic Gewächs, sondern bewährte Open-Source Software.
Sonst keiner arbeitet professionell mit Atollic true studio? empfehlenswert für komplexe Projekte, ja nein?
Detlev T. schrieb: > Ich verwende aber (noch) kein RTOS. Die Unterstützung dazu kann ich > weder beim einen noch beim anderen bewerten. Genau, man gibt das Geld nur dafür aus dass Atollic einen schönen Installer dafür gebaut hat. Die eigentliche Funktionalität gibts auch gratis indem man sich GCC & Co selbst installiert...
Atollicker schrieb: > empfehlenswert für komplexe Projekte, ja nein? Sehr empfehlenswert, denn Atollic True Studio telefoniert fleissig nach Hause, und man weiss ja dass mit solchen Hintergrund-Telefonaten nur Gutes getan wird.
Atollicker schrieb: > Sonst keiner arbeitet professionell mit Atollic true studio? > empfehlenswert für komplexe Projekte, ja nein? Ja, geht wunderbar. 73
Atollic bzw. Eclipse ist sogar für grössere Projekte besser geeignet als für einfache Basteleien weil es so komplex ist. Das ist eben eine EWMS wie hier schon gesagt wurde und du suchst dir erstmal einen Wolf in den ganzen Einstellungen. Eclipse ist ein generisches Framework für Anwendungen mit vielen Fensterchen und nicht ausschliesslich für µC IDEs gebaut, daher ist da unendlich viel einzustellen und über AddOns erweiterbar. Komplexere Projekte kann man in einem Workspace auch aufteilen in verschiedene Bibliothekprojekte und die eigentliche Anwendung mit diesen Verknüpfen. Mittlerweile ist die Verwaltung mit git auch fest drin, da gibt es auch einige PlugIns für. Und für Doku über Doxygen gibt es natürlich auch eingebaute Erweiterungen. Das wären Beispiele für erweiterte Features gegenüber 'einfachen' IDEs wie EmBitz. Das bekommt man mit freien Versionen wie GnuArmEclipse auch hin, es ist nur etwas mehr Stückelei bis man alles zusammenhat. Und Atollic hat eigene Erweiterungen was das Debuggen angeht, das ist aber in der kostenlosen Version nicht alles mit drin. Das 'nach Hause telefonieren' ist der ewig lange Programmstart der auf Updates prüft, das Upgrade auf die Kaufversion empfiehlt und News von Atollic anzeigt. Ich habe noch eine mittlerweile sehr alte 5er Version auf dem Rechner, bei den Updates nervt(e) das man ein Riesenpaket von >1GB installieren musste das alle möglichen SDKs für verschiedene MCUs enthält. Kann sein das das mittlerweile gesplittet wurde, das macht nur Sinn wenn man wirklich so Multikulti unterwegs ist.
Dr. Sommer schrieb: > Genau, man gibt das Geld nur dafür aus dass Atollic einen schönen > Installer dafür gebaut hat. Falsch. Atollic lite ist kostenlos - inklusive Installer. Nur Zusatzfunktionen wie Profiling etc. in der Pro-Version, die von Atollic selbst stammen, kosten Geld, wenn man sie nutzen will. Natürlich könnte man sich eine vergleichbare Umgebung selbst zusammen stellen. Nur wozu?
Detlev T. schrieb: > Falsch. Atollic lite ist kostenlos - inklusive Installer. Achja richtig, das war mal anders. Dann gehts ja noch. Detlev T. schrieb: > Natürlich könnte man sich eine vergleichbare Umgebung selbst zusammen > stellen. Nur wozu? Um proprietäre Software zu vermeiden. Oder weil man mit diesem Geschäftsmodell lieber nichts zu tun haben möchte, oder keinen Fragebogen beim Download ausfüllen möchte, oder nicht mit Werbung bombardiert werden möchte, ...
Dr. Sommer schrieb: > Detlev T. schrieb: >> Natürlich könnte man sich eine vergleichbare Umgebung selbst zusammen >> stellen. Nur wozu? > Um proprietäre Software zu vermeiden. Oder weil man mit diesem > Geschäftsmodell lieber nichts zu tun haben möchte, oder keinen > Fragebogen beim Download ausfüllen möchte, oder nicht mit Werbung > bombardiert werden möchte, ... Die Frage war aber ob man damit ernsthaft entwickeln kann. Wartung von IDE und Compiler Packages umgelegt in Geld sind aus meiner Sicht mit den Benefits von Atollic (also den Packages das sie Vertreiben) locker aufgewogen (die haben wirklich nette Debugger-Plugins und die Integration ist mittlerweile wirklich gut). Aus meiner Sicht ist Atollic (also eigentlich Eclipse) IAR und Keil uVision um Lichtjahre voraus... wobei es meiner Meinung nach noch bessere IDEs gibt... Zugegebenermaßen ist die IDE Geschmacksache... also ist die einzige ehrliche und ernstzunehmende Aussage die, dass Atollic (kenne nur die "Bezahlversion") auch vernünftig in einem professionellem Umfeld seinen Dienst tut. Support war übrigens immer sehr gut. Durchaus vergleichbar mit Keil. Bei IAR kenne ich den Support nur von den 8-bittern... Ich würde aber behaupten, dass alle 3 auf Augenhöhe sind... Übrigens ist nach wie vor die Hardware ein nicht zu verachtender Part... also besorg dir einmal ein paar Demo-Programmer... du wirst überrascht sein über die Geschwindigkeitsunterschiede von einem Compile-Program-Debug Cycle. Den Compilder-War will ich nicht undertstützen... anmerken möchte ich aber, dass ARM direkt am GCC mitwirkt. Ernsthafte/Relevante Geschwindigkeitsunterschiede habe ich zwischen IAR, Keil und dem GCC noch nie feststellen können (sind ja alles ernsthafte Compilerbauer). 73
Wie eigentlich schon von den anderen erwähnt muss man hier zwischen Compiler und IDE unterscheiden. Der GCC Compiler hat gegenüber z.B. IAR was Codegröße und Geschwindigkeit angeht stark aufgeholt, so das man die Unterschiede vernachlässigen kann. Ob man Eclipse mag oder nicht ist auch persönlicher Geschmack. Viele Hersteller nehmen Eclipse als Grundlage für Ihre eigene IDE und da muss man zugeben, das Atollic TrueStudio einer der besseren Implementierungen ist. Ich habe schon viele grausame Eclipse IDEs gesehen ;-). Der Vorteil von GCC ist, dass man auch später die IDE wechseln kann, ohne seinen Code ändern zu müssen. D.h. ich kann mich jederzeit entscheiden, ob ich mit Eclipse, MakeFiles oder Tools wie SEGGER Embedded Studio arbeiten möchte. GCC hat aus meiner Sicht zwei Sachen, die nicht so perfekt sind. Das ist zum einem die Standard Library (NewLib) und zum anderen der Linker (GCC Linker Map Files sind nicht wirklich übersichtlich). Deswegen gibt es in Embedded Studio eine eigene Standard Library und an einem eigenen Linker wird auch schon gearbeitet ;-): https://blog.segger.com/the-segger-linker-replacing-the-gnu-linker/ Kurz gesagt: Atollic/GCC kein Problem, aber Alternativen gibt es auch: https://www.segger.com/products/development-tools/embedded-studio/
@Til S. Ich habe mir Embedded Studio kurz angesehen, werde aber erst einmal bei Truestudio bleiben. "Eigene Library" und "eigener Linker" schreckt mich eher ab. Da befürchte ich, nicht so simple auf andere Plattformen wechseln zu können, wenn ich dort erst einmal ein Projekt gestartet habe. Vor allem ist aber die sehr restriktive Lizenz für die kostenlose Version, die für mich nicht akzeptabel ist. Firmware für ein Openhardware-Projekt, eine Library für andere verfügbar machen - geht nicht, nicht einmal als Source-Code. Trotzdem Interesse halber, da Segger ja Debugger herstellt und vertreibt (J-Link). Wie sieht die Unterstützung fremder Debugger-Hardware aus, z.B. ST-Link? Das wird sicher Leute interessieren, die diese IDE einsetzen wollen.
Detlev T. schrieb: > "Eigene Library" und "eigener Linker" schreckt mich > eher ab. Da befürchte ich, nicht so simple auf andere Plattformen > wechseln zu können, wenn ich dort erst einmal ein Projekt gestartet > habe. Wieso abschrecken? Eigene Library bedeutet einfach nur eigene C Standard Library. Du kannst deinen C Code dann natürlich auch mit jedem anderem C Compiler bauen und natürlich auch mit jeder anderen Standard Library wie z.B. NewLib. Detlev T. schrieb: > Vor allem ist aber die sehr restriktive Lizenz für die kostenlose > Version, die für mich nicht akzeptabel ist. Firmware für ein > Openhardware-Projekt, eine Library für andere verfügbar machen - geht > nicht, nicht einmal als Source-Code. Hast du vielleicht an der Lizenz etwas falsch verstanden (oder wir schlecht beschrieben ;-) )? Embedded Studio ist für non commercial kostenlos und wieso solltest du deine Projekte als Source Code nicht veröffentlichen dürfen!? Detlev T. schrieb: > Trotzdem Interesse halber, da Segger ja Debugger herstellt und vertreibt > (J-Link). Wie sieht die Unterstützung fremder Debugger-Hardware aus, > z.B. ST-Link? Das wird sicher Leute interessieren, die diese IDE > einsetzen wollen. Super, jeder kennt uns nur für den J-Link lach. Wir machen aber noch ein bisschen mehr wie z.B. unser eigenes RTOS embOS und die ganze Middleware ;-). Fremde Debugger Hardware wird nicht direkt unterstützt aber du kannst aus einem on-board ST-Link einen J-Link machen: https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/other-j-links/st-link-on-board/ Damit kann man Embedded Studio auch mit diesen ganzen günstigen Discovery und Nucleo Boards benutzen.
@Til S. Grundsätzlich würde ich es bevorzugen, wenn Mitarbeiter einer Firma sich als solche zu erkennnen geben, wenn sie ein Produkt ihrer Firma anpreisen. Til S. schrieb: > Wieso abschrecken? Eigene Library bedeutet einfach nur eigene C Standard > Library. Ich musste da an die Java-Implementierung von Microsoft denken. Die hatten aus strategischen Gründen neue Funktionen in den "Standard" eingeführt, so dass Programme, die diese benutzt haben, nur noch unter Windows liefen. Daher mein Misstrauen. Ich will mich nicht an eine Firma binden, das gilt auch für den Linker. Til S. schrieb: > Hast du vielleicht an der Lizenz etwas falsch verstanden (oder wir > schlecht beschrieben ;-) )? Open-Hardware heißt nach meinem Verständnis, dass ich freistelle, was andere damit machen. Das schließt auch eine kommerzielle Nutzung durch diese ein. Ich sehe nicht, dass diese Möglichkeit von der Lizenz gedeckt ist. ("to develop, debug, program, or manufacture a commercial product (or parts thereof)") Til S. schrieb: > aber du kannst > aus einem on-board ST-Link einen J-Link machen: Danke für diese Möglichkeit. Ich nutze das schon für mein Microchip (fka Atmel) D20 XPro-Board. Funktioniert prima - mit GDB unter Truestudio. ;-)
Detlev T. schrieb: > @Til S. > Grundsätzlich würde ich es bevorzugen, wenn Mitarbeiter einer Firma sich > als solche zu erkennnen geben, wenn sie ein Produkt ihrer Firma > anpreisen. Ja, sorry, dachte das wäre klar gewesen. Ich wollte hier auch weniger Marketing betreiben sondern ein paar Tipps geben (ja ok, letztlich ist das wohl auch Marketing bzw. Win-Win Situation, ich hoffe das ist ok). Detlev T. schrieb: > Ich musste da an die Java-Implementierung von Microsoft denken. Die > hatten aus strategischen Gründen neue Funktionen in den "Standard" > eingeführt, so dass Programme, die diese benutzt haben, nur noch unter > Windows liefen. Daher mein Misstrauen. Ich will mich nicht an eine Firma > binden, das gilt auch für den Linker. Ok, verstehe ich aber das trifft hier nicht zu. Das würde hier ja schon aus technischer Sicht keinen Sinn machen. Detlev T. schrieb: > Open-Hardware heißt nach meinem Verständnis, dass ich freistelle, was > andere damit machen. Das schließt auch eine kommerzielle Nutzung durch > diese ein. Ich sehe nicht, dass diese Möglichkeit von der Lizenz gedeckt > ist. ("to develop, debug, program, or manufacture a commercial product > (or parts thereof)") Müsste man nochmal genau checken aber ich sehe hier auch nicht so das Problem. Open-Hardware kannst du ja bauen, verkaufen und verschenken, wie du möchtest. Damit hat Segger erstmal nichts zu tun. Wenn du jetzt für diese Open-Hardware Software entwickelst und diese nicht verkaufst oder irgendwie damit Geld verdienst ist das auch ok. Wenn jetzt eine andere Firma deine Software nimmt und das mit Embedded Studio baut braucht diese Firma natürlich eine Embedded Studio Lizenz. Damit hast du aber nichts zu tun. Allgemein gibt es immer Grenzfälle, bei denen Lizenzmodelle nicht zu 100% passen. Das ist ganz normal. Im Zweifelsfall einfach mit uns reden ;-).
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