Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Relais: Ersatz für Freilaufdiode bei unbekannter Polarität


von Walter T. (nicolas)


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Hallo zusammen,

ich muß ein Relais an "12 V" (KFZ) betreiben, wobei der Steckverbinder 
leider keine korrekte Polarität sicherstellen kann.

Obwohl mir klar ist, daß im Bordnetz üblere Signale als ein abfallendes 
Relais herrschen, will ich die Spule trotzdem entstören, da mich der 
leise Knacks im Autoradio stört.

Die klassische Freilaufdiode reicht schon, ist aber nicht für 
unterschiedliche Polarität geeignet. Was funktioniert als Ersatz? Zwei 
Antiserielle Z-Dioden (18V)? Ein Varistor? Snubber?

Viele Grüße
W.T.

: Verschoben durch Moderator
von HildeK (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Zwei Antiserielle Z-Dioden (18V)?

Das wäre mein erster Gedanke gewesen, vielleicht auch nur mit 15V.

von Route_66 H. (route_66)


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Walter T. schrieb:
> will ich die Spule trotzdem entstören, da mich der
> leise Knacks im Autoradio stört.

Erst mal bei bekannter Polarität mit einer normalen Freilaufdiode 
testen, ob der Knacks wirklich von der Spule kommt und nicht vom 
Kontakt.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Bidirektionale TVS-Diode?
Von Varistoren wird ja immer wieder mal abgeraten, langsame 
Selbstzerstörung. Aber ich denke, dass passiert nur bei "fetten" 
Absorptionen. Ich selbst habe die am Ausgang eines PWM-wastegate-Reglers 
(Diode wäre da nicht so gut), kein Problem.

von Peter II (Gast)


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Walter T. schrieb:
> ich muß ein Relais an "12 V" (KFZ) betreiben, wobei der Steckverbinder
> leider keine korrekte Polarität sicherstellen kann.

oder eine Brückengleichrichter vorschalten, schon hast du eine 
definierte Polarität.

von Detlev T. (detlevt)


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Zenerdioden etc haben sogar den VOrteil, dass das Relais schneller 
abfällt, weil sie die in der Spule gespeicherte Leistung schneller 
verbraten. Problematisch kann die Dimensionierung werden. Die 
Spannungsfestigkeit der Ansteuerschaltung für das Relais muss man dabei 
beachten.

von Michael B. (laberkopp)


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Üblich bei wechsel(nder) Spannung ist ein Snubber aus Widerstand und 
Kondensator der die Energie aus der Spule aufnimmt ohne zu hohe 
Spannungserhöhung.
Aber auch ein VDR oder bidirektionale Transil geht.
Inbesondere wenn das Relais nicht aus Elektronik sondern seinerseits aus 
dem Boirdnetz angesteuert wird, muss man aber damit rechnen daß auch mal 
härtere Spannungsspitzen auf es einwirken. Eine Z-Diode die dann gleich 
platzt wäre suboptimal, ein VDR schafft schon mehr weg, ein Snubber geht 
kaum kaputt.

von Walter T. (nicolas)


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Route 6. schrieb:
> Erst mal bei bekannter Polarität mit einer normalen Freilaufdiode
> testen, ob der Knacks wirklich von der Spule kommt und nicht vom
> Kontakt.

Ist schon geschehen:

Walter T. schrieb:
> Die klassische Freilaufdiode reicht schon

Ich lese aus den Antworten: "Muß man probieren." OK, dann muß ich etwas 
mehr Platz/Pads für Entstörelemente lassen.

Danke für die Antworten.

von Andrew T. (marsufant)


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Walter T. schrieb:
> Ich lese aus den Antworten: "Muß man probieren." OK, dann muß ich etwas
> mehr Platz/Pads für Entstörelemente lassen.

Eine bisher hier nicht genannte Variante, fest verbaut in vielen VW-Kfz- 
Relais der 80er:  ein 200 Ohm 1W Widerstand parallel zur Relaisspule.

Ist polaritätsunabhängig, und dämpfte wohl ausreichend genug die beim 
Abschalten entstehende Induktionsspannung.

Heute mag die Anforderung höher sein, daher: Müßtest Du ggfs. probieren.

von asdfasd (Gast)


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Oder eine zusätzliche Diode in Reihe - stellt sicher, dass du das Relais 
richtig herum einstöpselst.

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