Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil schwingt Falsch/Fehlerhaft :(


von David P. (david_p12)



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Grüße in die Runde :-)

Und zwar geht es mir um ein Schaltnetzteil von einer Car-Hifi Endstufe, 
welche die 12V Hochtransformiert auf +- 72V.

Die Endstufe habe ich geschenkt bekommen, da sie vom Vorbesitzer übel 
gequält wurde und unwirtschaftlich defekt war...
Ich habe aber jetzt schon in mehreren Stunden Messarbeit und Lötarbeit 
das ding soweit bekommen, dass sie wieder auf der +72 und -72V macht, 
und theoretisch auch verstärken kann - allerdings nur messtechnisch ohne 
Last, da aufgrund des Netzteil-Schwingverhaltens ich mich nicht traue, 
da eine Last am Endstufen-Ausgang dran zu hängen :-/

Einen Schaltplan gibt es leider nicht.


Ich habe ein Video gemacht von verschiedenen Messungen wo man das ganz 
gut auf dem Oszi sieht was momentan sache ist:
https://youtu.be/GiuZorf6E_k



Defekt und ersetzt ist folgendes:
- 16x SFP70N06 im Netzteil wurden durch IRFZ48V ersetz
- eine der beiden FMU32U Doppeldioden war auf einer Rail defekt -> beide 
ersetzt durch baugleiche. Die beiden Dioden der anderen Rail sind beide 
i.O.
- 2x C2316 und 2x A916 (800mA Typen) in der Treiber-Gegentaktstufe 
wurden ersetzt durch Fairchild BD137 und BD138 ersetzt
- Alle FETs im Verstärkersektor durch baugleiche ersetzt

auch habe ich die 4 Sekundär-Elkos getauscht, da diese leicht aufgebläht 
waren. Verbaut waren 80V/4700µF pro CAP, jetzt 80V/10000µF (liegend 
montiert mit 4mm² Kabelverbindung, max. 3cm Leitungslänge) - allerdings 
hat sich am Schwingverhalten nichts geändert.

Die Treiber-Transistoren hatte ich auch schonmal gegen A968 und C2238

Das Netzteil ist sollte ein ungeregeltes sein...allerdings hat das PWM 
board zwei eingänge vom Sekundär-Netzteil nach der siebung durch die 
großen 80V Caps. Diese Rückspannung geht über zwei seperate 
Spannungsteiler. Die Widerstände dazu wurden ausgemssen - sind i.O.

Der TL494 PWM geber selber scheint auch heile zu sein, denn wenn ich 
z.B. die Treiber rausnehme habe ich ein perfektes Rechtecksignal vom 
TL494 kommend - mit softstart da die Pulse langsam länger werden nach 
dem Start (leider kein Video von gemacht).
Auch wenn ich die IRFZ FETs antreiben lasse, aber mit dem unterschied 
das diese nicht die Spulen antreiben sondern einen Lastwiderstand - auch 
da messe ich einen sehr sauberes Rechtecksignal am DRAIN Anschluss der 
FETs - erst wenn die Spulen dran sind (und damit auch das komplette 
Verstärkerboard) gibt es dieses unschöne etwas was man auf den Bildern 
vom Oszi sieht :(



Ich bin schon richtig verzweifelt - soviele stunden reingesetzt und dann 
wirds doch nichts? Ich habe den eindruck, das ich schon sehr nahe dran 
bin, aber bei diesem Fehler hier hoffe ich auf eure Hilfe

: Verschoben durch Moderator
von David P. (david_p12)


Angehängte Dateien:

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PWM Platine von hinten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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David P. schrieb:
> da eine Last am Endstufen-Ausgang dran zu hängen :-/
Nimm einfach eine gute alte Glühlampe, die hält das schon aus...

: Bearbeitet durch Moderator
von David P. (david_p12)


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ja, wegen der Last am Ausgang geht es mir eher nicht - da habe ich schon 
was (gute alte Herdplatte :D) aber ich traue mich nicht das Netzteil zu 
belasten bei solchen heftigen überschwingern wie es da im Netzteil gibt 
- sieht man auch ganz gut im Video...zugroß ist die angst, das es mir da 
einiges durchknallt und der Schaden wieder recht groß ist :-/

Daher hätt ich schon gern den Fehler gefunden, warum das Netzteil sowas 
hier macht.

Bei allen anderen Endstufe die ich schon auf den Tisch liegen hatte, sah 
das Rechtecksignal schön sauber aus, auch der Spulenausgang sah richtig 
gut aus - da hatten aber auch die Impulse immer die selbe stärke/länge

von MM (Gast)


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David P. schrieb:
> - 2x C2316 und 2x A916 (800mA Typen) in der Treiber-Gegentaktstufe
> wurden ersetzt durch Fairchild BD137 und BD138 ersetzt

Vom Fehlerbild her würde ich sagen, daß die Stromverstärkung der BDs 
viel zu gering ist.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

auf welcher Frequenz schwingt denn der TL494? Hast Du mal die 5V 
Referenzspanung am IC überprüft?

MfG

von David P. (david_p12)


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aber die Flanken beim einschalten sind vom Anstieg und Abfall sehr gut? 
die Treiber werden auch nicht warm. der Hfe wert der originalen und der 
Ersatz-Transistoren sind annähernd gleich lt. datenblatt soweit ich das 
sehe grübel

von David P. (david_p12)


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Die 5V referenzspannung stimmen ganz genau, auch die versorgungsspannung 
passt. Lediglich ein minimaler ripple ist auf der Vcc und der 5v ref. 
Mit drauf beim anschwingen des Netzteils.

Wenn ich richtig gerechnet habe, schwingt das NT mit 27Khz.

Die 27ohm Gate-vorwiderstände sind auch alle i.O.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das sieht alles gut aus, schmeiß an die Scheiße. Es ist ein geregeltes 
Netzteil, da sind die gezeigten Spannungsverläufe in der Sperrzeit 
beider FET-Gruppen normal. Der Einschwingvorgang sieht komisch aus, kann 
aber sein, daß das mit dem Softstart zusammenhängt und nach dem Anlauf 
ok ist.

von David P. (david_p12)


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Meinst du echt? Also für mich sieht dass schon sehr komisch aus, gerade 
das signal, was die FETs schalten, also wo der stromkreis der 
primärwicklung der spule geschlossen wird um ein magnetfeld aufzubauen, 
das sieht für mich so aus, als ob beim einschalten es eine unterbrechung 
gibt und noch beim einschaltmoment das ding voll durchschaltet - was 
sich dan sekundärseitig erst richtig übel ausschaut...
Sieht man ganz gut bei der drain zu masse messung... Ich frage mich, 
woher da eigentlich die negativ spannung herkommt im primärkreis?? Weil 
bei der messung wo das netzteil noch aus war lag meine Y-Achse noch in 
der mitte bei 0V,nach dem einschalten geht die schwingung aber auf +11V 
aber auch - 11V - nur wie und woher? Das sind alles N-Fets, die spule 
ist an dauer-Plus und die masse wird geschalten

Sowas habe ich noch nie gesehen, sieht für mich einfach nicht gesund 
aus... Als wenn die IRFZ FETs nicht voll durch schalten... Aber die 
werden auch nicht warm - klar ohne last am endstufen ausgang

: Bearbeitet durch User
von der schreckliche Sven (Gast)


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Ja, David, so sieht das eben aus.

Allerdings schon mit kräftigem Einschwingen nach dem Softstart. Da ist 
mit der Kompensation was nicht in Ordnung. Aber ohne Schaltplan gehts 
nicht weiter.

von MM (Gast)


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David P. schrieb:
> der Hfe wert der originalen und der
> Ersatz-Transistoren sind annähernd gleich lt. datenblatt

Ist der

David P. schrieb:
> C2316

ein 2SC2316 oder ein KSC2316? (TO220/ TO92L)

Der 2SC3216 ist lt. Datenblatt ein "Super Beta Transistor". Da ist ein 
BD137 jedenfalls meilenweit weg.

von Hp M. (nachtmix)


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David P. schrieb:
> Ich bin schon richtig verzweifelt - soviele stunden reingesetzt und dann
> wirds doch nichts?

Wenn du noch Zweifel hast, dann nimm das Schaltbild in der Umgebung der 
betreffenden Transistoren auf und überleg dir, ob die Kurvenform so i.O. 
ist, oder wo noch ein Fehler vorhanden sein kann.

David P. schrieb:
> zugroß ist die angst, das es mir da
> einiges durchknallt und der Schaden wieder recht groß ist :-/

Das ist verständlich, aber irgendwann wirst du die Hosen runterlassen 
müssen.

Der Schaden wird auch groß werden, wenn es mit kleiner Last knallt.
Hoffentlich hast du dann deine Reparaturen gut dokumentiert, damit sie 
nun schnell erledigt sind.

von David P. (david_p12)


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Schaltplan gibts leider keinen, hatte ich bereits beim Hersteller 
angefragt :-/
Und um selber einen zu machen fehlt mir das Know How dazu :(


Habe eben noch ein paar andere yojtube Videos angeschaut wo auch mit 
Soft-Start gearbeitet wird... Das schaute da auch so komisch aus als 
wenn der MosFet mitten drin beim durchsteuern kurznausgeht und gleich 
wieder voll durchsteuert... Echt komisch - warum ist das aber so?

Und original waren die TO92L mit 800mA schaltleistung verbaut, nicht die 
2SC.


Sind nicht die Gate-Vorwiderstände für die schwingungs-kompensation 
verantwortlich? Bzw. Nach welchem bauteil sollt ich da noch schauen?

von Mark S. (voltwide)


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MM schrieb:
>> wurden ersetzt durch Fairchild BD137 und BD138 ersetzt
>
> Vom Fehlerbild her würde ich sagen, daß die Stromverstärkung der BDs
> viel zu gering ist.

Als Treiber in einer mit +-72V betriebenen Endstufe reicht deren 
Spannungsfestigkeit nicht einmal annähernd aus.

von David P. (david_p12)


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Die treiber schalten 12V, keine 72v..das hier spielt sich alles im 
Primären Sektor ab :)

Das ding hier ist auch nicht die erste Endstufe die ich Repariere, aber 
die hier hats eben böse erwischt, und ich hatte bisher noch nie eine 
Stufe die anscheinend doch ein geregeltes Netzteil hat.
Ich mache das ganze hier nur für mich, weil ich die 
Schaltnetzteil-Technik wahnsinnig interessant finde, und will damit mehr 
wissen und erfahrung aneignen, auch mit eurer Hilfe und auch mit anderen 
beiträgen hier, welche ich intensiev mitlese :)

von MM (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Als Treiber in einer mit +-72V betriebenen Endstufe reicht deren
> Spannungsfestigkeit nicht einmal annähernd aus.

Ich ging vom Treiber im Netzteil aus. So lese ich jedenfalls den ersten 
Post. Wenn nicht, dann kann mein geschriebenes natürlich ignoriert 
werden.

von Mark S. (voltwide)


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Und wenn ein fetter Elko geplatzt ist und eine Gleichrichterdiode 
Kurzschluss machte, könnte es ja sein, dass aufgrund einer fehlerhaften 
Regelung die Spannung hoch gelaufen ist, solange, bis es "Puff" gemacht 
hat.
Damit will ich sagen, dass da ja durchaus noch andere Fehler drin 
stecken können, die erst zu dem Ausfall geführt haben.

Ansonsten habe ich mit diesen Car-Boostern nur schlechte Erfahrungen 
gemacht. Die Netzteile haben keinerlei wirksame Überstrombegrenzung, so 
dass beim ersten Kurzschluß reihenweise die MOSFETs des Schaltwandlers 
ausfallen. Und in dieser Hinsicht sind auch die beliebten 
Harmon-Kardon-Teile um keinen Deut besser als irgendwelche No-Name 
China-Ware.
In dieser Branche kupfert seit Jahrzehnten sowieso nur einer vom anderen 
ab.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also so wie Du Dich hier gibst ist das Deine erste Endstufe, die Du 
reparierst oder besser heil-verglückst. Auf eine Stunde Löten kommen 
zehn Stunden Beten und dem großen MOSFET-Gott huldigen.

Nimm zum Test ein strombegrenztes Netzteil, 12V/10A, am besten 14V/10A, 
das reicht für eine kleine Last locker.

Bevor Du was an der Kompensation modifizierst (sollte ja beim TL494 
nicht das Problem sein, der ist quasi der verlässigste Dinosauerier, den 
für PWM-Netzteile verwenden kann) probier aus ob die Regelung nach dem 
Softstart unter Betriebsbedingungen funktioniert. Wenn ja: Finger weg.

Das Problem mit den abrauchenden FETs liegt meistens an schlechter 
Verkabelung. Die Endstufe zieht sich mit ihrem Betriebsstrom dann die 
Eingangsspannung runter und dadurch bekommen die FETs im Netzteil die 
geringste Gatespannung gerade dann, wenn sie sie am meisten brauchen 
würden. Wenn dann z.B. ein Fehler in der Endstufe auftritt, der das 
Netzteil überlastet, mutieren die FETs zu Heizungen anstatt voll 
durchzuschalten und damit die Sicherung auszulösen.

von David P. (david_p12)


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Es gibt schon schutzschaltung, aber leider ist es eher Glückssache ob 
diese greifen - so habe ich die erfahrung gemacht.


Die BD137 und BD138 sind Treiber im Primären teil, also im Netzteil was 
mit 12V (oder halt bis 15V) arbeitet.

Die originalen großen elkos sind denke ich mal eher wegen dem alter und 
der hohen Hitze verstorben - endstufe hat keine Lüfter :-/ und die kann 
zumindest auch so heiß werden, dass sie abschaltet trotz Class-D 
technik...

Was meint ihr, wonach sollt ich noch schauen wegen den Schwingern beim 
starten? Und das mit dem einknick im leitendem zustand ist normal so bei 
einem geregeltem Netzteil?


edit die anderen Endstufen (nur Class A oder AB) hatten keine 
großartigen fehler, nur Netzteil Fets durch, manchmal auch die 
Treiber... Gewechselt und schon lief die wieder mit einem sauberen 
PWM... Aber hier, das ding ist für mich neuland mit dem Netzteil :-/
Aber ich gebe zu, das ich noch nicht so viel wissen über schaltnetzteile 
habe :(
Daher hoffe ich hier um erleuchtung :D


Das mit der abfallenden Gatespannung habe ich mir auch schon so gedacht, 
dass genau das zum Problem wird - wenn die FETs nicht mehr voll 
durchsteuern können...

Nur warum bauen die hersteller da nicht einfach vor dem TL494 und der 
Treibergeschichte ein Buck-booster der selbst noch aus 5V saubere 15V 
macht? Natürlich eine Diode davor sodass das Netzteil den Booster nicht 
"leer saugt"...


Das wollte ich mal bei einer alten EXT2000 probieren... Da gibts 
keinerlei schutzt für den PWM geber, sein kleiner stütz-elko wird 
gnadenlos vom NT selbst leer gezogen bei last, wodurch die gatespannung 
sehr stark einsackt... Und die GATEs werden da nur von einem einzelnen 
PNP Transistor angetrieben - keine gegentakt stufe...
Die wollt ich zum experimentieren mal umbauen um dann zu messen, wie sie 
sich verhält... Aber das ist ein anderes thema (die ist ungeregelt)

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ganz einfache Antwort: Weil das kostet und bei sauberem Anschluss nicht 
notwendig ist. Diese Endstufen brauchen nunmal bis zu 200..250A und wenn 
der Benutzer halt zu blöd dafür ist und meint da reichen 16mm² 
Klingeldraht bei 12V - dann ist das halt so.

Diese Endstufen brauchen für volle Leistung eine zweite gute(!!) 
Batterie in unmittelbarer Nähe und 1-2 (gute!!) Powercaps können auch 
nicht schaden um die Spitzen abzufangen.

Edit: Und nun schalt ein den Mist. Das Ding ist sowieso dermaßen 
verbastelt (Drahtbrücken, falsche Kondensatoren reingefriemelt), daß man 
davon Bauchschmerzen bekommt. Wenn sie explodiert sei froh, dann ist sie 
endlich von ihren Leiden erlöst.

: Bearbeitet durch User
von der schreckliche Sven (Gast)


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David P. schrieb:
> Sind nicht die Gate-Vorwiderstände für die schwingungs-kompensation
> verantwortlich?

Nein, die unterdrücken Schwingungen.

David P. schrieb:
> Nach welchem bauteil sollt ich da noch schauen?

Es geht um die Frequenzkompensation des Regelverstärkers im TL494. Da 
stimmt was nicht, denn dieser heftige Einschwingvorgang dürfte nicht 
sein. Mach doch mal den Versuch, die Schaltung rund um den 494 
aufzuzeichnen.

David P. schrieb:
> Daher hoffe ich hier um erleuchtung :D

Genie = 10% Inspiration, 90% Transpiration.

von David P. (david_p12)


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@Ben,mir brauchst du die sache mit dem Strom nicht erklären - ich kenn 
mich mit der thematik recht gut aus sag ich mal :D

Und wegen den reingebastle... Wenn ganze leiterzüge verpufft sind mache 
ichs halt einfach mit drahtbrücken.
Und die Elkos habe ich darum genommen, da ich die originalen hätte 
Importieren müssen. Hier hane ich einige Händler abgeklappert die Elkos 
ranzubekommen mit ihren  35mm Durchmesser, 30mm Höhe und dabei 80V und 
4700uF...

Da dort noch platz war spricht doch nichts gegen ein upgrade der 
sekundär pufferrung :D

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich wußte daß Du das sagen würdest.

Jeder weiß über die Stromversorgung bescheid, jeder denkt ach Quatsch, 
das wird alles nur überbewertet und man braucht den Kram am Ende doch 
nicht - und bei jedem dieser Profis explodieren irgendwann die FETs.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der TL494 hat an Pin 1 und 2 den einen Error Amp und an Pin 15 und 16 
den anderen. Die Ausgänge der Verstärker werden verANDet und sind an Pin 
3 des Chips zu messen. Ein 'High' an Pin 3 zeigt, das die PWM abregelt.
Es ist zwar nicht allzu häufig, aber manche Booster messen tatsächlich 
die Sekundärspannung und regeln diese. Du hast sicher noch andere 
Schaltpläne von Boostern und kannst da die Standardbeschaltung des TL494 
angucken.

Übrigns sieht mir rechts auf der PWM Platine zwischen zwei Elkos etwas 
nicht koscher aus, ein SMD Teil hat da eine ungesunde Farbe und 
Lötstellen.
Mich wundern lediglich die Fotos deines ausgeschalteten Oszis :-P 
Schönes Gerät, aber schalte es lieber an und zeig uns dann die 
Bildschirmfotos.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Booster ... Achso. Das Ding ist nichts weiter als ein stinknormales 
geregeltes Schaltnetzteil, ausgeführt als mittelpunktgespeister 
Gegentaktwandler mit 12V Eingangsspannung. Booster schraubt man ans 
Space Shuttle.

von David P. (david_p12)


Angehängte Dateien:

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@Ben: wie gesagt, mir brauchst du das mit dem Strom nicht erzählen - ich 
weiß das die Stromversorgung das wichtigste überhaupt ist, das A und O 
ist.
und das Endstufen eben hauptsächlich sterben aufgrund zuwenig strom, 
oder das die Woofer eher aufgrund zuwenig Leistung sterben, anstatt 
zuviel, da man so weiter aufreist auf der hoffnung da kommt noch mehr 
raus, aber das die Woofer dann schon ein anständiges Rechtecksignal 
bekommen wird selten bemerkt und dann wird sich gewundert warum die 
Spulen vom Woofer durch sind...

Ich war früher jahrelang sehr aktiv in sachen carHifi unterwegs, war 
auch zwischenzeitlich ein sehr erfolgreicher DB-Dragger, hatte zum 
schluss meine Stufen mit Massiv-Kuperstangen angebunden um sie besser 
mit den 4 großen Batterien zu versorgen (Northstar NSB125). gut, solche 
endstufen sind spezielle Dragger endstufen, ie es in der art auch nicht 
hier in DE zu kaufen gibt...hat auch seine gründe warum nicht, aber 
darauf will ich hier lieber nicht näher eingehen ;-)
Also bitte nicht falsch verstehen, aber ich habe damals in meiner 
Anfangszeit (2003) genügend Fehler gemacht und daraus gelernt - mir ist 
schon seit jahren keine Endstufe mehr gestorben.

Und diese Endstufe hier habe ich halt geschenkt bekommen - die ist nicht 
von mir. Ich kenne sie aber, da ich sie früher auch mal hatte und weiß, 
was sie leisten kann und das diese eigentlich sehr stabil ist - 
natürlich mit entsprechender Stromversorgung. Darum will ich das gute 
stück nicht aufgeben :-/


@Matthias: Ja, das Bild vom Oszi sollte nur zeigen, wie ich das Oszi 
eingestellt hatte bei der Messung die man im Video sehen kann - weil im 
Video sieht man das Einschwingverhalten besser als auf Fotos :-)


Ging ja um das Video hier:
https://youtu.be/GiuZorf6E_k

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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David P. schrieb:

> Schaltplan gibts leider keinen, hatte ich bereits beim
> Hersteller angefragt :-/
> Und um selber einen zu machen fehlt mir das Know How
> dazu :(

???

Dazu gehört im Wesentlichen nur Geduld.

von David P. (david_p12)


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Da gab es doch ein programm wo man das Zeichnen kann, oder? Ich kann das 
zwar alles aufzeichnen, aber eb ich das in Paint gemacht habe dauert es 
ein weilchen :-/


Habe die endstufe jetzt mal belastet...die Scheint stabil zu sein, 
konnte jetzt aber auch nur 1KW testen...
Unter last sieht man wirklich sehr schön, wie aus dem komischen PWM 
signal ein sauberes PWM signal wird, also die Pulsbreite variiert, und 
auch am DRAIN gemessen schaut es dann wie ein PWM aus, ohne dass es 
einen einknick im Puls gibt.

Allerdings hört man die Ringkerne zirpen wenn man kurze 
belastungsspitzen drauf gibt (Bass-Schläge) Man sieht auch im oszi, wie 
das Netzteil einschwingt.
Nach meinem 10 minütigen Test war nichts warm, außer die Ringkerne 
selber, die wurden minimal handwarm.

: Bearbeitet durch User
von der schreckliche Sven (Gast)


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David P. schrieb:
> aber eb ich das in Paint gemacht habe dauert es
> ein weilchen :-/

Auf ein Blatt Papier malen, und ein Foto posten geht auch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben B. schrieb:
> Booster schraubt man ans
> Space Shuttle.

Space Shuttle? Gibts nicht mehr. Booster schraubt man auch hinter 
Autoradios. Siehste doch - ist ein gängiger Name in der Branche und 
schneller zu schreiben als 'Car-Hifi Endstufe'.
Aber fürs Space Shuttle habe ich auch was:
http://www.battlefieldsingleplayer.com/forum/index.php?showtopic=18930

von roehrenvorheizer (Gast)


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"konnte jetzt aber auch nur 1KW testen..."

Na, dann ist alles besser als erwartet. 1kW aus 12V... wie der Anlasser.

MfG

von David P. (david_p12)


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Also mein Polo-Anlasser damals hat für die 1.4er Maschine schon 460A 
gezogen beim Anlassen, Spannung brach damals auf 12,1V zusammen (mit den 
ganzen Zusatzbatterien die ich hatte)

Bei der Stetsom Endstufe die mit M16 Vollkupferstangen versorgt wurde 
konnte ich es nicht genau sagen wieviel die gezogen hat unter Last, da 
meine VC-531 TrueRMS Stromzange nur bis 1000A messen konnte und danach 
Striche anzeigte...die Endstufe war angegeben mit 1200A-1400A 
Stromaufnahme.
Ausgangsseitig konnte ich ~182V bei ~83A messen, bei 0.8Ohm 
Anschluss-Impedanz und bei 50Hz - weit außerhalb der Gehäuseresonanz von 
32Hz...


aber egal, die zeiten von jährlich neue Batterien kaufen sind vorbei :D


Schade dass ich keine Vergleichbare Endstufe da habe, um zu schauen was 
diese für ein Einschwing-Verhalten hat.

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