Hallo zusammen, in der Grafik sieht man zwei Messreihe einer Z-Diode 3V6, 500mW. Ich dachte, die Zener Diode hält die Zenerspannung (3,6V)stabil. Ich messe aber in der Messreihe 1 Zenerspannungen von 3,3V bis 3,85 V, in der Messreihe 2 Zenerspannungen von 3,97V bis 4,34 V. Ich hatte keine Last dran, RL also unendlich. Was hab ich nur falsch verstanden? (Ich bin ein Anfänger)
Vielleicht sollte man bei einem Anfänger erstmal betonen, dass sie überhaupt eine Kennlinie hat (es gibt ja kein 'ideales Bauelement'), und "stabil" ist relativ. Die Spannung hängt also vom Strom ab.
Konrad schrieb: > in der Grafik sieht man zwei Messreihe einer Z-Diode 3V6, 500mW. Du solltest Deine Meßreihe mal mit einer blauen LED wiederholen. LEDs bieten gerade bei niedrigen Spannungen oft eine bessere Spannungsstabilisierung als Z-Dioden.
Wenn du in diesem Spannungsbereich eine steilere Regelcharakteristik brauchst, kannst du den TL431 als Shuntregler nehmen. Zenerdioden im niederen Spannungsbereich sind sehr abhängig vom Strom. Gut dass du das selbst mal empirisch ausgetestet hast. Das erspart dir in Zukunft so manche Fehlfunktion durch falsche Annahmen bzgl. der Präzision dieser Bauteile.
Harald W. schrieb: > Du solltest Deine Meßreihe mal mit einer blauen LED wiederholen. Hatte ich mal in einem anderen Thread gepostet, auch nicht wirklich besser.
Woher soll die Z-Diode auch wissen was der TO denkt..... Namaste
Konrad schrieb: > Ich dachte, die Zener Diode hält die Zenerspannung > (3,6V)stabil. Ich messe aber in der Messreihe 1 > Zenerspannungen von 3,3V bis 3,85 V, in der Messreihe 2 > Zenerspannungen von 3,97V bis 4,34 V. > Ich hatte keine Last dran, RL also unendlich. Sehr schön. Gefällt mir. > Was hab ich nur falsch verstanden? (Ich bin ein Anfänger) Nichts. Alles gut. Du hast in der ersten Messreihe die Eingangsspannung um 7V geändert (5V auf 12V), die Spannung an der Z-Diode ist jedoch nur um ca. 600mV gestiegen. Stabilisierungsfaktor ist ungefähr 11. Nicht gerade viel, aber auch nicht Nichts. Der differenzielle Innenwiderstand der Z-Diode liegt etwa bei (12.1V-5.2V)/(8.3mA-1.9mA) ~= 108 Ohm. Das passt. Nimm mal eine 6.8V-Z-Diode. Da machst Du Augen :)
Manfred schrieb: > Harald W. schrieb: >> Du solltest Deine Meßreihe mal mit einer blauen LED >> wiederholen. > > Hatte ich mal in einem anderen Thread gepostet, auch > nicht wirklich besser. Oh doch. Einfach mal nachrechnen: r = (3.09V-2.71V)/(10mA-2mA) = 47.5 Ohm. Etwa Faktor 2 besser als die Z-Diode.
Possetitjel schrieb: > Etwa Faktor 2 besser als die Z-Diode. Aber hinter den sieben Bergen gibts einen TL431....
Konrad schrieb: > Was hab ich nur falsch verstanden? (Ich bin ein Anfänger) Zenerdioden haben noch ihre Berechtigung. Sie waren früher billig und sind es heute auch noch. Zu Stabilisieren nimmt man heute aber sofort Spannungsregler. Hier ein Link zu einem typischen, einfachen Spannungsregler. Kostet 13 Cent. https://www.reichelt.de/ICs-A-A-/-A-78L08/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=2908&ARTICLE=23473&OFFSET=16& mfg klaus
Harald W. schrieb: > Du solltest Deine Meßreihe mal mit einer blauen LED wiederholen. > LEDs bieten gerade bei niedrigen Spannungen oft eine bessere > Spannungsstabilisierung als Z-Dioden. Nicht wiriklich. Auch die berühmte rote LED in Konstantstromquellen hatte keine gute Kennlinie, sondern man hat sie genommen weil ihr Temperaturkoeffizient bei 1.6V genau passte. Dafür, daß dann aber die Spannung (halbwegs) konstant blieb, musste man ihr schon mit nahezu gleichem Strom kommen, auf Stromschwankungen reagiert sie nämlich ebenso mit Spannungsabweichungen wie eine schlechte Z-Diode. Sonst würde man nämlich LEDs im dunklen Gehäuse als Z-Diode verkaufen :-)
Michael B. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Du solltest Deine Meßreihe mal mit einer blauen LED >> wiederholen. LEDs bieten gerade bei niedrigen Spannungen >> oft eine bessere Spannungsstabilisierung als Z-Dioden. > > Nicht wiriklich. Was genau an "weniger halb so großer differenzieller Widerstand" hast Du nicht verstanden?
Possetitjel schrieb: > Was genau an "weniger halb so großer differenzieller > Widerstand" hast Du nicht verstanden? Was genau hast DU an "schlechter Kennlinie" nicht verstanden ? Ob halber oder doppelter differentieller Widerstand ist weitgehend egal bei so schräger Kennlinie: Sie ist in beiden Fällen nicht zur Spannungsstabilisierung zu gebrauchen. Eine ordentliche Z-Diode (5.6V+) bleibt auch wenn der Strom sich um 2 Grössenordnungen verändert bis auf wenige Prozent konstant. Eine LED hingegen hat eine VORWÄRTSKENNLINIE einer Diode, so wie eine Reihenschaltung einiger Dioden. Ich weiß, besonders unerfahrene Elektroniker glauben auch, daß Silizium-Dioden nur einen 0.7V-Knick haben.
Danke für die vielen Antworten. Ich dachte, dass eine Z-Diode wesentlich näher ihrer Spezifikation liegt. In den YOUTUBE Videos (z.B.:https://www.youtube.com/watch?v=WdDFI1IRQds) oder auch anderen sind die Dinger genauer. Leigt das daran, dass ich eine 3.6V Diode habe und je höher die VZ, desto näher an der Spezifikation?
Konrad schrieb: > und je höher die VZ, > desto näher an der Spezifikation? Grob gesagt - ja. Probiers mit einer 4,7V oder 6,8V Z-Diode aus, der dynamische Innenwiderstand wird mit steigender Z-Spannung niedriger und damit die Abhängigkeit vom Querstrom.
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Bearbeitet durch User
Exemplarisch aus einem uralten Datenbuch von ITT: differentieller Widerstand bei 5 mA für ZPD..
1 | 3.6: 80 Ohm |
2 | 6.8: 4.5 |
3 | 7.5: 4.0 |
4 | 8.2: 4.5 |
5 | 10 : 5.2 |
6 | 20 : 20 |
Michael B. schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Was genau an "weniger halb so großer differenzieller >> Widerstand" hast Du nicht verstanden? > > Was genau hast DU an "schlechter Kennlinie" nicht > verstanden ? MIR sind die Zusammenhänge klar. Wenn DU keine Zwischenstufen zwischen Schwarz und Weiss kennst, dann ist das Dein Problem.
Z-Dioden basieren auf 2 verschiedenen Effekten, dem Zener-Effekt und dem Avalanche-Effekt. Bis um die 5V dominiert der Zener-Effekt, und ab um die 6V der Avalanche-Effekt.
Matthias S. schrieb: > Konrad schrieb: >> und je höher die VZ, desto näher an der Spezifikation? > > Grob gesagt - ja. Probiers mit einer 4,7V oder 6,8V Z-Diode > aus, der dynamische Innenwiderstand wird mit steigender > Z-Spannung niedriger und damit die Abhängigkeit vom Querstrom. Ich erlaube mir die Korrektur, dass das nur bis etwa 8V gilt. Oberhalb nimmt der differenzielle Widerstand wieder zu. Siehe dazu das angehängte Datenblatt, Seite 2.
A. K. schrieb: > Z-Dioden basieren auf 2 verschiedenen Effekten, dem > Zener-Effekt und dem Avalanche-Effekt. Bis um die 5V > dominiert der Zener-Effekt, und ab um die 6V der > Avalanche-Effekt. Das wirkt sich meines Wissens primär auf den Temperatur- koeffizienten aus. Da der eine Effekt einen negativen, der andere aber einen positiven TK hat, ist der resultierende TK bei ungefähr 6V am geringsten.
> Das wirkt sich meines Wissens primär auf den > Temperaturkoeffizienten aus. So steht es im Tietze/Schenk, dort ist die Grenze mit 5.7 V angegeben. Für das Minimum des differentiellen Widerstands schreiben sie ungefähr 8 V.
würd mich mal interessieren wie der Versuch mit Supressordioden ausgehen würde.
Possetitjel schrieb: > Das wirkt sich meines Wissens primär auf den Temperatur- > koeffizienten aus. Da der eine Effekt einen negativen, > der andere aber einen positiven TK hat, ist der > resultierende TK bei ungefähr 6V am geringsten. Genau so ist es. Wir haben unsere Geräte mit 5,6 oder 6,2 Volt Z-dioden gebaut, weil die praktisch gar keinen Temperaturgang hatten. MfG Paul
Konrad schrieb: > Leigt das daran, dass ich eine 3.6V Diode habe und je höher die VZ, > desto näher an der Spezifikation? In der ersten Zeit, als es Z-Dioden gab, gab es keine unterhalb von 5V. Die kamen erst Jahre später. Aber um den Preis einer flacheren Kennlinie.
hinz schrieb: >> Etwa Faktor 2 besser als die Z-Diode. > > Aber hinter den sieben Bergen gibts einen TL431.... Nun, um eine einfache 3V-Schaltung zu versorgen, reicht die blaue Diode und sie ist meist schneller zur Hand als ein TL431.
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