Hallo alle, mein Ziel ist es mit Hilfe einer Vollbrücke eine Induktive Last Anzusteuern. (Im Bereich von 1kHz bis 100kHz) Ich sage mal vorweg, ich bin kein Elektronik Profi - ein bischen (relativ altes) Grundwissen ist aber vorhanden. _____________________________ 1.jpg zeigt die Oszillatorschaltung. Diese habe ich mit dem TL494 gelöst und das funktioniert auch gut. Am Ausgang der Schaltung habe ich ein Signal (GND bis 12V). Ausgang A und B sind invertiert, und dienen dann in weiterer Folge zum Ansteuern der Vollbrücke. 2.jpg zeigt die Treiberschaltung mit Vollbrücke. Es ist gleich anzumerken, dass sich mein Fehler in dieser Schaltung verbirgt und zwar wollte ich den ICL7667 (Mosfet Treiber IC) verwenden, um die Vollbrücke zu betreiben. Ich dachte mir, der ICL7667 konvertiert das GND / +12V Signal, welches ich vom Oszillator bekomme in ein +12V / -12V Signal, wenn ich seine Versorgung auf +12V und -12V hänge... Falsch gedacht, er ist mir abgeraucht, da dieser nur eine Spannungsdifferenz von 15V verträgt. ___________________________________ Frage 1: Was wäre der beste IC, Schaltung, sonst was, um mir aus dem Signal, welches ich vom Oszillator bekomme (GND / +12V) ein +12V / -12V Signal zu machen, um die Vollbrücke bzw. die Halbbrücken treiben zu können? Frage 2: Gibt es vielleicht irgend einen Schaltungstechnischen Kniff, um die einzelnen Halbbrücken auch mit einem GND / +12V Signal zu treiben, wie es mir der ICL7667 geben würde? Lg Andreas
Andreas S. schrieb: > ein +12V / -12V > Signal zu machen, um die Vollbrücke bzw. die Halbbrücken treiben zu > können? das wäre eine schlechte Idee. Denn damit würden dein FETs ein Gate-Source-Spannung von 24V sehen(bzw. -24V für den pFET). Der Wert in den Absolute Maximum Ratings ist aber 20V. Andreas S. schrieb: > ibt es vielleicht irgend einen Schaltungstechnischen Kniff, um > die einzelnen Halbbrücken auch mit einem GND / +12V Signal zu treiben, > wie es mir der ICL7667 geben würde? Wie viel Spannung brauchst du denn für deine Last? Wenn 12V ausreichen, dann lass die -12V Versorgung einfach weg. Den Strom durch die Last kannst du ja immer noch umpolen - dafür ist die Brücke ja da.
> das wäre eine schlechte Idee. Denn damit würden dein FETs ein > Gate-Source-Spannung von 24V sehen(bzw. -24V für den pFET). Der Wert in > den Absolute Maximum Ratings ist aber 20V. Stimmt, daran habe ich nicht gedacht... Danke für den Hinweis... > Wie viel Spannung brauchst du denn für deine Last? Wenn 12V ausreichen, > dann lass die -12V Versorgung einfach weg. Den Strom durch die Last > kannst du ja immer noch umpolen - dafür ist die Brücke ja da. Ich brauche für die Last die 24V, leider... Danke. Lg Andreas
Andreas S. schrieb: > Frage 1: Was wäre der beste IC Na ja, ich würde einen nehemn, der NMOSFETs ansteuert, und mal 40 Jahre moderner denken als die verwendeten IRF530 aus der Steinzeit. > Frage 2: Gibt es vielleicht irgend einen Schaltungstechnischen Kniff, um > die einzelnen Halbbrücken auch mit einem GND / +12V Signal zu treiben, > wie es mir der ICL7667 geben würde? Dein Problem ist das Verbinden der Gates. Klares No-No, so fliesst Kurschurzschlusstrom beim umschalten (shoot thru). Schau dir einfach einen Vollbrücken-IC an wie HIP4081. Wenn du bei deinen PMOSFETs bleibst und mit 12V auskommst, reicht sogar die Ansteuerspannung von 0V und 12V, der NMOSFET schaltet bei 12V ein und bei 0V aus, der PMOSFET ist bei 12V aus und bei 0V ein. Aber das muss getrennt erfolgen, sie dürfen nie gleichzeitig leiten, also mit kleinem zeitlichen Abstand, nie beide Gates miteinander verbinden. Man kann den zeitlichen Versatz durch RC Glieder machen, hier das C der Gate-Kapazität des MOSFETs genutz und diskret aufgebnaute MOSFET Treiber was gertrennte Leitungen zum Laden und Entladen ermöglicht:
1 | +12V +12V +12V +12V+12V +12V |
2 | | | | | | | |
3 | 120R 120R +--|< NPN IRF9530 | | IRF9530 NPN >|--+ |
4 | | | | |E |S S| E| | |
5 | +---(----+ +-----|>|--+--|I I|--+--|<|-----+ | |
6 | | | | | | | | | | | |
7 | | | | | +--4R7--+ | | +--4R7--+ | | |
8 | | | | | | | | | | | |
9 | | +----(---(--(-----------(---(-----------(--(---+ |
10 | | | | | | | | | | | |
11 | | | | +--(--4R7--+ +-M-+ +--4R7--(--+ | |
12 | | | | | | | | | | | |
13 | ----|< TL|494 | +--+--|<|--+--|I I|--+--|>|--+--+ | |
14 | |E | | |E |S S| E| | |
15 | -----(--|< +--|< PNP IRF530 | | IRF530 PNP >|--+ |
16 | | |E | | | | |
17 | GND GND GND GND GND GND |
Hallo Michael, > Wenn du bei deinen PMOSFETs bleibst und mit 12V auskommst, reicht sogar > die Ansteuerspannung von 0V und 12V, der NMOSFET schaltet bei 12V ein > und bei 0V aus, der PMOSFET ist bei 12V aus und bei 0V ein. Ja, ich möchte gerne bei den Mosfets bleiben, weil ich davon eine Menge zu Hause habe... Habe das Problem vom Shot-Trough an sich verstanden. Ich habe mir schon gedacht, dass ich da Probleme bekommen könnte... Habe deine Schaltung mal in Eagle gezeichnet und standard Bauteile genommen. Denkst Du, dass ich diese Bauteile verwenden könnte? Ist die Schaltung so korrekt? Lg und vielen Dank, Andreas [Edit: habe in der Zeichnung die Last vergessen - muss man sich hald dazudenken...]
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Andreas S. schrieb: > Denkst Du, dass ich diese Bauteile verwenden könnte? Die 1N4004 ist sicher zu langsam, eine 1N4448 sollte reichen, oder BA157 Aber ich hatte übersehen, daß du deine Vollbrücke nicht zwischen +12V und GND, sondern zwischen +12V und -12V schalten lassen wolltest. 24V wären zu viel für die Gates der MOSFETs, da müsste man mit 2 getrennten Treibern arbeiten die jeweils 0V/+12V und -12V/0V an die Gates anlegen.
Hallo, Für die Wiederstände reichen 1/4 Watt oder braucht man da schon etwas mehr? Ich denke 1/4 Watt sollte reichen. Danke für den Tipp wegen der schnellen Diode. Standard Transistoren kann ich verwenden, oder sollte ich da auch auf spezielle schnellere Varianten ausweichen? Die Schaltung sollte bei 100kHz noch funktionieren. > Aber ich hatte übersehen, daß du deine Vollbrücke nicht zwischen +12V > und GND, sondern zwischen +12V und -12V schalten lassen wolltest. Im Idealfall ja. Ich brauche 24V an der Last. > 24V wären zu viel für die Gates der MOSFETs, Ja. 20V ist das maximale Rating... > da müsste man mit 2 getrennten Treibern arbeiten die jeweils 0V/+12V und > 12V/0V an die Gates anlegen. Hast Du da irgendwo ein Beispiel wie die Schaltung aufgebaut ist? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen... :-( Lg und Danke :-)
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Andreas S. schrieb: > Die Schaltung sollte bei 100kHz noch funktionieren. Muss es wirklich unbedingt so schnell sein? Ein bisschen langsamer kann dir das Leben (insbesondere die FET-Ansteuerung) einfacher machen. Andreas S. schrieb: > Hast Du da irgendwo ein Beispiel wie die Schaltung aufgebaut ist? > > Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen... :-( eine Möglichkeit für dich wäre, nur nFETs zu verwenden und integrierte Gatetreiber zu verwenden, die nach dem Bootstrap-Verfahren arbeiten, um sich die benötigte Hilfsspannung zu erzeugen. Hier eine Auswahl von ICs https://www.digikey.de/products/de/integrated-circuits-ics/pmic-gate-drivers/730?k=bootstrap In den Datenblättern findest du Schaltungsbeispiele. In jedem Fall brauchst du einen Gatetreiber für den unteren FET und einen davon unabhängigen für den oberen FET (also nichts mit gekoppelten Treiberstufen, wie du sie bisher immer verwendest). Der Treiber für den unteren FET muss zwischen 0 und ca. 12V schalten, der für den oberen FET zwischen 24V und ca. 12V, falls du oben beim pFET bleibst. ca. 36V, falls du oben auch einen nFET verwendest (die Bootstrap-ICs erzeugen diese 36V selbst)
Hallo Achim, > Muss es wirklich unbedingt so schnell sein? Ein bisschen langsamer kann > dir das Leben (insbesondere die FET-Ansteuerung) einfacher machen. Ich glaube ich werde meine Anforderungen erwas herunterschrauben. Sagen wir mal, ich bin immer noch glücklich, wenn ich um die 50kHz schaffe. Und ich werde es mit dem 12V Spannungsniveau probieren, ob meine Anwendung noch funktioniert. Ich möchte mir das Leben so einfach wie möglich machen, daher werde ich erstmal versuchen, den Treiber von Michael mal versuchsweise aufzubauen. Folgende Bauteile werde ich für den Versuchsaufbau verwenden: - BC547 (NPN) - BC327 (PNP) - 1N4448 Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht Sinn machen würde, bei den Transistoren nicht Stützkondensatoren unterzubringen. Ich werde die Schaltung mal in Eagle zeichnen, vielleicht kann dann wer von euch noch einen finalen Blick drauf werfen ob es so passt oder nicht. Lg Andreas
Ich werde die Schaltung mal so umsetzen und hoffen, dass es funktioniert...
Andreas S. schrieb: > Ich werde die Schaltung mal so umsetzen und hoffen, dass es > funktioniert... Na ja, sie liefert keine 24V. Die 4R7 müssten angepasst werden, daß die MOSFETs gerade eben nicht überlappend einschalten. Auch kommt mir gerade der TL494 als PWM-Erzeuger merkwürdig vor, er kann in deiner Schaltung nur immer gleiche vorwärts und rückwärts Impulse auslösen, mit einer einstellbaren Leerlaufzeit.
1 | A --- --- |
2 | --- ----- --- |
3 | -- --- -- |
4 | B ----- ----- |
Was bringt das ? Der Strom fliesst in der induktiven Last immer 'vorwärts' und 'rückwärts' aber im Mittel bleibt er bei 0. Andreas S. schrieb: > - BC547 (NPN) > - BC327 (PNP) Vielleicht sollte man zum 327 den 337 nehmen...
Hallo, die Transistor Ansteuerung funktioniert soweit. Die Schaltung zieht viel weniger Strom, als die Variante mit verbundenen Gates... Vielen herzlichen Dank für eure Hilfe an alle! Lg Andreas
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