Hallo, mir stellt sich die Frage, welche Hardware ich brauche um möglichst schnell eine CFD (Strömungs-) Simulation durchzuführen. Die Programme die ich bisher verwendet habe sind CFD Motion von Autodesk auf Windows 10 und OpenFOAM auf Windows 10 mit Ubuntu als virtuellem Betriebssystem. Man liest ja oft, dass mehr Prozessorkerne mehr bringen und der Takt nicht so entscheidend ist. Ich selbst habe einen Intel Core I7, 4x4 GHz (übertaktet auf ca. 4,4 - 4,6). Der Chip simuliert aber 4 weitere Kerne. Windows zeigt mir also 8 Kerne an. Ubuntu habe ich davon 4 Kerne zur Verfügung gestellt und 8 GB Arbeitsspeicher- Normal habe ich 16 GB Arbeitsspeicher. Meine Hardware soll aber nur mal als Beispiel dienen. Interessieren würde mich jetzt was Ihr dazu sagt. Ist zum Beispiel ein teurer I7 mit meiner Konfiguration besser als ein billigerer AMD mit dafür 8 Kernen. Oder was bringen 16 Kerne mit wenig Takt (ca. 2 GHz)? Wie viel schneller eine GPU ist bitte nur am Rande erwähnen. Mir geht es eigentlich nur um die Prozessoren. Freue mich auf eine interessante Diskussion :)
CFDler schrieb: > mir stellt sich die Frage, welche Hardware ich brauche um möglichst > schnell eine CFD (Strömungs-) Simulation durchzuführen. Viel Ram, schnelle CPU und (sofern unterstützt) eine schnelle GPU CFDler schrieb: > Oder was bringen 16 Kerne mit wenig Takt (ca. 2 GHz)? Bei gleicher Prozessorarchitektur ist in guter Näherung das Produkt aus der Zahl der Kerne und der Taktfrequenz maßgeblich. Ich würde mir mal die AMD Ryzen Treadriper anschauen, die haben 16 echte Kerne (32 Virtuelle) UND eine hohe Taktfrequenz. Oder halt die AMD Epyc-Serie mit 32 Kernen, gibt auch Mainboards für zwei CPUs, dann hat man 64 Kerne (und damit 128 Treads)... CFDler schrieb: > Wie viel schneller eine GPU ist bitte nur am Rande erwähnen. Ungeschickt. Eine schnelle GPU wirkt Wunder, sofern die Softwareunterstützung stimmt. CFDler schrieb: > Der Chip simuliert aber 4 weitere Kerne. > Windows zeigt mir also 8 Kerne an. Das ist etwas (ca. 10-20%) schneller wie einer mit 4 echten Kernen.
Danke für die informative Antwort!!! An ein Mainboard mit zwei Sockel habe ich auch schon gedacht. Aber das wird wohl teuer. Ich meine mal gelesen zu haben dass man mit einem virtuellen Betriebssystem nur auf einem Prozessorkern rechnen kann. Stimmt das? Ich habe ja beispielsweise meinem Ubuntu 4 Kerne zugewiesen. Sind dann 3 ungenutzt? Nehmen wir mal an meine CFD Software unterstützt GPU Berechnungen. Würde es mehr bringen in einen neuen Prozessor zu investieren oder wenn ich mir noch eine GPU kaufe und diese mit der vorhandenen zusammenschalte? Habe eine Nvidia GTX 660 Ti. Heißt: Ich kaufe nochmal die gleiche und verbinde beide via SLI.
Die Virtualisierung trägt bestimmt nicht zu Leistungssteigerung bei - kannst du nicht darauf verzichten? Welchen Empfehlung gibt es denn von deiner Software für die CPUs? Wenn sie z.b. AVX512 unterstützt, dann bist du bei Intel besser als bei AMD. Wenn die Software GPUs unterstützt wird es eh schwer mit Virtualisierung.
Ich könnte schon Linux als richtiges Betriebssystem installieren. Aber eigentlich will ich das auf meinem Rechner nicht. Ich habe noch einen älteren Rechner rumstehen mit 8 GB Arbeitsspeicher den ich leicht auf 16 GB erweitern könnte und schlechtem Prozessor. Da würde ich dann einen neuen Prozessor einbauen und Ubuntu drauf machen. Bin noch ziemlich am Anfang mit OpenFOAM zu arbeiten. Zuvor immer nur mit CFD Motion. Ich bin umgestiegen weil ich bei sehr komplexen 3D Oberflächen ständig Probleme mit dem Mesh bekommen habe und dann nicht weiter rechnen konnte. Und OpenFOAM kann mit mehreren CPUs rechnen. Müsste ich mich dann halt einarbeiten. Deshalb geht es mir gerade vor allem um theoretische Fragen. Natürlich würde ich aber gerne einen PC haben auf dem ich meine Simulationen rechnen kann - wenns nicht zu viel kostet.
CFDler schrieb: > Natürlich > würde ich aber gerne einen PC haben auf dem ich meine Simulationen > rechnen kann - wenns nicht zu viel kostet. Viel RAM und eine halbwegs schnelle CPU und GPU (nicht alle sind zu jeder Software kompatibel) und dann solle das in erträglicher Zeit laufen. Im Prinzip ein Spielerechner mit extra viel RAM; 32GByte sollten auch mit günstigen Mainboards möglich sein. Berechnungen Simulationen kann man auch über Nacht/Wochenende laufen lassen. Für den Anfang reicht ein normaler Bürocomputer (Tipp: Kühlkörper gelegentlich entstauben) mit extra RAM, Laptops und Tablets sind definitiv NICHT empfehlenswert, da diese zu heiß werden und kaputt gehen. Wenn man das professionell (und mit Zeitdruck) macht, dann "braucht" man eine Workstation, aber da sind dann auch die Preise professionell...
Fuer vernuenftige Ergebnisse empfehle ich eine GPU im Sinne einer Tesla oder GTX, oder besser. Und Software, die keine GPU unterstuetzt kannste gleich in die Tonne werfen. Das Wichtigste ist die Gitterung. Dazu braucht es einiges an Erfahrung. Denn eigentlich sollte man interaktiv, oder fast interakiv arbeiten koennen. Ueber Nacht ist Quatsch. Am morgen wenn das Resultat bereit ist hat man den Sinn der verwendeten Parametrisierung vergessen. Und das erreicht man nur indem man mit eigentlich zu grober Gitterung arbeitet, aber eine Ahnung hat wo die Fehler liegen werden.
CFDler schrieb: > Hallo, > > mir stellt sich die Frage, welche Hardware ich brauche um möglichst > schnell eine CFD (Strömungs-) Simulation durchzuführen. Welches Fluid? (kompressiv, inkompressiv) Wie Komplex? Stationär oder Dynamisch? Welche dynamischen Randbedingungen müssen beachtet werden und was kann als stationär betrachtet werden? Wir haben CFD grundsätzlich nicht auf einem Desktop laufen. Eine stationäre CFD konnten wir sehr schön auf einer Playstation rechnen. Da bedeutet es weniger ob das nun binnen 5 oder 15 min fertig ist. Die Parametrierung dauert eh länger. RAM RAM RAM CPU ist gut - GPU power auch.
Sebastian L. schrieb: > Welches Fluid? (kompressiv, inkompressiv) beides > Wie Komplex? einfache kurze Tests, bis zu sehr komplexen Geometrien. also beides > Stationär oder Dynamisch? dynamisch > Welche dynamischen Randbedingungen müssen beachtet werden und was kann > als stationär betrachtet werden? Windkanal mit sich mitbewegendem Boden oder auch mit stationärem Boden. Sonst als Randbedingungen meistens nur ein Ein-und Auslass mit vorgegebener Strömungsgeschwindigkeit oder Druck. Das mit der Playstation habe ich noch nie gehört :) длинний зелёний тролль schrieb: > Das Wichtigste ist die Gitterung. Dazu braucht es einiges an Erfahrung. > Denn eigentlich sollte man interaktiv, oder fast interakiv arbeiten > koennen. Ueber Nacht ist Quatsch. Am morgen wenn das Resultat bereit ist > hat man den Sinn der verwendeten Parametrisierung vergessen. Und das > erreicht man nur indem man mit eigentlich zu grober Gitterung arbeitet, > aber eine Ahnung hat wo die Fehler liegen werden. Ich denke meine Simulationen werden außer in kurzen Tests deutlich länger als ein Tag dauern. Sebastian L. schrieb: > RAM RAM RAM > CPU ist gut - GPU power auch. Soviel ich weiß wird RAM eigentlich nur fürs Meshing benötigt?!? Die Berechnung an sich braucht dann vor allem CPU.
Achso noch kurz der Hinweis: joo und CFDler sind die gleichen Autoren. Ich habe da bei der Artikelerstellung was durcheinander gebracht. Jetzt habe ich keine Lust mehr immer zu wechseln. In Zukunft werde ich nur noch unter joo schreiben. Oder mir fallen meine Anmeldedaten wieder ein - dann kann ich wieder unter meinem ganz alten Namen schreiben :)
joo schrieb: > Sebastian L. schrieb: >> RAM RAM RAM >> CPU ist gut - GPU power auch. > Soviel ich weiß wird RAM eigentlich nur fürs Meshing benötigt?!? Die > Berechnung an sich braucht dann vor allem CPU. ...und zum Speichern der Zwischenergebnisse! Wenn die in eine Auslagerungsdatei auf der Festplatte müssen, dann wird es lllaaaannngggssssaaammmm joo schrieb: > Ich denke meine Simulationen werden außer in kurzen Tests deutlich > länger als ein Tag dauern. Ok. Also entweder genug Zeit einplanen und/oder in Hardware investieren. joo schrieb: > Das mit der Playstation habe ich noch nie gehört :) Es war früher zeitweise modern eine Playstation als Rechner zu missbrauchen. Das ganze war bevor schnelle Grafikkarten mit CUDA/OpenCL verfügbar waren und bevor Sony derartiges per Firmwareupgrade unterbunden hat. Heute nicht mehr aktuell, GPUs sind heute schneller und billiger wie eine PS3. Teilweise gab es richtige Cluster mit >100 Playstations. War halt die billigste Möglichkeit um an viel Rechenleistung zu kommen, sofern die Berechnungen entsprechend parallelisierbar waren.
Hallo, habe früher viel mit OpenFOAM gearbeitet, hauptsächlich VOF instationär. Im Prinzip brauchst Du 2 Rechner mit etwas divergierenden Anforderungen. Einmal für das Pre- und Postprozessing, gute OpenGL-Grafikkarte und viel bis sehr viel RAM, eine schnelle CPU je nachdem wie dein Netz auflößt. Das vernetzen ist eh das wichtigste bei der CFD-Analyse. Ohne ein gutes Netz kommt nur Müll in Form bunter Bilder raus wenn der Solver nicht komplett abbricht(siehe Courant-Number). Für die eigentliche Berechnung brauchst Du CPU-Kerne, OpenFOAM parallelisiert so mittelgut, RAM und Speicherplatz für die Zwischenschritte. Sollte man aber eigentlich alles Wissen wenn man mit der entsprechenden Software arbeitet. Und vergiss die ganzen Automesher, die die was taugen sind extrem teuer. Gruß Johannes
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