Guten Morgen, immer wieder liest man von der Start-Up Mentalität. Sie erhält ja auch immer stärker Einzug in etablierte Großkonzerne, um schneller auf Veränderungen und Kundenwünsche reagieren zu können. Agilität steht dabei im Vordergrund, aber was heißt das für die Mitarbeiter? Ich zähle mich mit meinen 31 Jahren auch noch zur jüngeren Generation, aber ist es wirklich erstrebenswert Teil eines Start-Ups zu werden? Wenn ich mir Großkonzerne wie Daimler oder Bosch anschaue, dann hört man immer wieder, dass es spezielle Abteilungen gibt, die diese Mentalität leben. Im Sommer mit FlipFlops und Badeshorts in die Arbeit - kein Problem; jeden Tag an einem anderen Bürotisch arbeiten - kein Problem; Schreiben auf Tischen, Wänden und Fenstern - kein Problem! Ich finde das alles eher befremdlich, wahrscheinlich weil ich einfach zu altmodisch und konservativ in der Hinsicht bin. Auch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und freie Zeiteinteilung sehe ich grundsätzlich eher negativ, weil es einfach dazu führt, dass der Arbeitnehmer tendenziell mehr arbeitet. Den Weg zur Arbeit in der Bahn, kann man zum arbeiten nutzen. Die Fahrt zuhause im Auto kann für eine Telko genutzt werden usw. Abends nochmals Mails checken und beantworten auf der Couch soll ja auch nicht schaden. Ich meine, dass Führungskräfte dies machen müssen ist mir völlig klar und dass man Gas geben muss, um was zu werden. Aber mittlerweile wird das ja schon von ganz normalen Sacharbeitern erwartet. Wenn mir jetzt noch jemand erzählt, dass er unter 40 oder 45 h die Woche bleibt, dann kann ich das nur sehr schwer glauben. Man muss für seine Tätigkeit brennen - aber wo bleibt dann noch die Work-Life Balance? Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum man versucht junge, gut ausgebildete Mitarbeiter mit der "Start-Up Mentalität" zu überzeugen? Was ist daran so erstrebenswert?
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> Work-Life Balance Ich habe heute einen Tag 'frei' genommen. 'Mental health day'. Offiziell WFH. ein startup muss einen schon echt stark interessieren und die Kompensation muss passen (stock [options]). https://www.youtube.com/watch?v=cgg9byUy-V4
Absatz 1 ist nur geile Werbung!!!!! Absatz 2 ist Realität und man hat einfach vor die soziale Ebene komplett als Firma unter Kontrolle zu halten. Wer da nicht selber sagt, nach 8-10h Arbeit, Feierabend hat in späten Jahren unter den Spätfolgen zu leiden!!! Eine Firma kann nur Erfolgreich sein wenn man auch seinen Mitarbeitern sowie sich selbst die entsprechenden Pausen zu gesteht! Schnelles Wachstum ist genauso schädlich... Was kommt wenn man z.B nach 10 Jahren das Ziel erreicht hat was dann ??
Kann das bitte jemand nach "Ausbildung und Beruf" verschieben? Danke ====================================== Selbst wenn Absatz 1 gute Werbung ist, frage ich mich wer sich bei sowas angesprochen fühlt! Das müssen doch ganz schöne Macher sein ohne Familie, die etwas bewegen wollen
Jupiter schrieb: > Die Fahrt zuhause im Auto kann für > eine Telko genutzt werden Diese Vollidioten, die nur 10% ihres Resthirns aufs Autofahren verwenden begegne ich täglich auf der Straße. Eigentlich ist es ein Wunder dass nicht mehr passiert.
Startup-Mentalität in Großkonzernen ist das ausführen von Startup-Ritualen als ein Cargo-Kult. Wikipedia beschreibt es schön als https://de.wikipedia.org/wiki/Cargo-Kult > Die Gläubigen leben von der Erwartung der durch symbolische > Ersatzhandlungen herbeigeführten Wiederkehr der Ahnen ... Nur geht es nicht um die Wiederkehr der Ahnen sondern die Hoffnung alle Vorteile eines Startups zu erlangen. In der Realität werden Mitarbeiter damit einfach ausgebeutet. Z.B: länger und überall zu arbeiten. Dafür bekommen sie einen Kicker zum spielen. Denn, Grundregel: Kein Startup ohne Kicker. Hat man im Fernsehn gesehen. Also muss als symbolische Ersatzhandlung ein Kicker her. Dinge wie das Schreiben auf Fenstern kaschieren nur, dass man nicht genug Geld führ mehr Whiteboards hat, denn das Budget ist für den Kicker draufgegangen. Echte Startups sind was anderes. Echte Startups sind Lotterien mit gefälschten Losen. Der Gründer oben hat noch die größten Chancen auf einen Lotteriegewinn. Er kann die alte Gründertechnik anwenden: Found it, bring it up, sell it, run away. Alle Mitarbeiter werden mit Ausblick auf zukünftigen Reichtum, der meist nicht kommt, maximal ausgebeutet. Hier hat Startup-Mentalität in Großkonzernen ein Problem. Das Versprechen auf zukünftigen Reichtum für jeden Mitarbeiter der ersten Stunde zieht nicht. Versprechen auf ein paar Boni (symbolische Ersatzhandlung) können nicht den Traum vom Mehrfach-Millionär ersetzen. Leute die Startup-Mentalität in Großkonzernen leben sind dumm, haben sich angepasst oder sind die Ausbeuter.
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Hannes J. schrieb: > In der Realität werden Mitarbeiter damit einfach ausgebeutet. Z.B: > länger und überall zu arbeiten. Dafür bekommen sie einen Kicker zum > spielen. Denn, Grundregel: Kein Startup ohne Kicker. Hat man im Fernsehn > gesehen. Also muss als symbolische Ersatzhandlung ein Kicker her. Dinge > wie das Schreiben auf Fenstern kaschieren nur, dass man nicht genug Geld > führ mehr Whiteboards hat, denn das Budget ist für den Kicker > draufgegangen. Ja, so ähnlich sehe ich das auch. Die vielen "Goodies", die bspw. auch FB und Google ihren Mitarbeitern anbieten (Ruheräume, Kantinenessen rund um die Uhr, Fitnessräume, Busse), haben mMn nur den Zweck, die Leute länger und länger in der Firma zu halten. Aber: will man das als AN? Ich möchte ehrlich gesagt lieber zu Hause Ruhen, essen und mich fit halten. Das will ich nicht in der Firma machen. Ich hoffe, ich habe hier einen guten Mittelweg gefunden. Wir sind zwar kein Startup (mehr), dafür fliesst genug Geld und trotzdem es geht hier doch schon so locker wie möglich zu - allerdings ohne Kicker ;-) Immerhin mixt der Chef hier auch mal einen Cocktail für seine AN - da habe ich Zuckerberg doch einiges voraus. Und Sandalen trage ich auch - zumindest im Sommer ;-) Und ich schmeiße meinen AN abends auch schon mal raus, wenn er sich festgebissen hat und die Zeit vergisst.
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@ Hannes Jaeger Stimmt den Kicker habe ich doch glatt vergessen. Der ist mir auch schon begegnet. Ich kann einfach nicht verstehen, wie sich die Leute darauf einlassen. Das Argument vom großen Geld zieht bei einem Konzern nun mal nicht... Die einzige Möglichkeit ist, dass die Ideen einschlagen wie eine Bombe und die Abteilungen dann schneller wachsen und man als Mitarbeiter erster Stunde vielleicht schneller mehr Verantwortung bekommt usw. Damit versucht man die Leute zu ködern neben den Boni - ist zumindest meine Vermutung. Ich denke, man kann hier schon von Ausbeutung sprechen. Selbst wenn man sehr gut entlohnt werden sollte, ist mir das alles sehr befremdlich
@ Chris D. (myfairtux) (Moderator) >Ja, so ähnlich sehe ich das auch. Die vielen "Goodies", die bspw. auch >FB und Google ihren Mitarbeitern anbieten (Ruheräume, Kantinenessen rund >um die Uhr, Fitnessräume, Busse), haben mMn nur den Zweck, die Leute >länger und länger in der Firma zu halten. Eben! Schaut euch mal die Doku an "Ein Leben nach Microsoft" oder so ähnlich, gibt es komplett auf Youtube. Da wird, wenn gleich nur am Rande, die Arbeitsmentatilät beschrieben. 70h Wochen sind da NORMAL! >Aber: will man das als AN? Nur als naiver Anfänger und Nerd. >Ich möchte ehrlich gesagt lieber zu Hause Ruhen, essen und mich fit >halten. Das will ich nicht in der Firma machen. Eben. Dienst ist Dienst und Schnapps ist Schnapps. Wenn man engagiert jeden Tag 8h für die Firma arbeitet ist das mehr als ausreichend. Große Teile der Belegschaft machen nur allzuoft Dienst nach Vorschrift, da sollte man besser auch nicht nach der Effizienz fragen. >doch schon so locker wie möglich zu - allerdings ohne Kicker ;-) Find ich so oder so uninteressant, ich spiele sowas nicht mal in meiner Freizeit. >Immerhin mixt der Chef hier auch mal einen Cocktail für seine AN - da >habe ich Zuckerberg doch einiges voraus. Der hat auch ein "paar" mehr Angestellte ;-) > Und Sandalen trage ich auch - >zumindest im Sommer ;-) Ein Skandal, ähh, Sandal.
@ Jupiter (Gast) >Ich denke, man kann hier schon von Ausbeutung sprechen. Selbst wenn man >sehr gut entlohnt werden sollte, ist mir das alles sehr befremdlich Es ist auch ein gutes Stück SELBSTausbeutung dabei! Denn man will ja nicht mal nen Gang runter schalten und sich nicht so wichtig nehmen. Die meisten dieser Leute kompensieren Minderwertigkeitskomplexe oder anderen psychiologischen Ballast.
Chris D. schrieb: > Ja, so ähnlich sehe ich das auch. Die vielen "Goodies", die bspw. auch > FB und Google ihren Mitarbeitern anbieten (Ruheräume, Kantinenessen rund > um die Uhr, Fitnessräume, Busse), haben mMn nur den Zweck, die Leute > länger und länger in der Firma zu halten. > > Aber: will man das als AN? Ja will man, jemand der dort arbeitet empfindet seine Arbeit nicht als Arbeit. > > Ich möchte ehrlich gesagt lieber zu Hause Ruhen, essen und mich fit > halten. Das will ich nicht in der Firma machen. > > Ich hoffe, ich habe hier einen guten Mittelweg gefunden. Wir sind zwar > kein Startup (mehr), dafür fliesst genug Geld und trotzdem es geht hier > doch schon so locker wie möglich zu - allerdings ohne Kicker ;-) Wieviele Stunden hast du am Anfang deiner Selbstständigkeit geschrubbt, wieviele Jahre? Jetzt sammelst du die Früchte ein, aber bis dahin war es sicher auch nicht geschenkt. Wo ist Unterschied zu jemand der die ersten Jahre ordentlich bei FB/Google scheffelt und dann mit Mitte 30 mit 1 oder 2 Mio. dasteht, beste Referenzen hat und dann verschiedene Optionen offen hat? Nebenbei hat der FB/Google Mitarbeiter keinen existenziellen Stress, muss sich nicht um profane Dinge kümmern und kann sich auf seine Leidenschaft konzentrieren. > > Immerhin mixt der Chef hier auch mal einen Cocktail für seine AN - da > habe ich Zuckerberg doch einiges voraus. Und Sandalen trage ich auch - > zumindest im Sommer ;-) kostenloser Wäscheservice, Putzfrau alle 1-2 Wochen, kostenlose Kantine, kostenloses Fitness, Kinderbetreuung, Witwenrente, ... ja das kann gegen einen selbstgemixten Cocktail vom Chef natürlich nicht mithalten. > > Und ich schmeiße meinen AN abends auch schon mal raus, wenn er sich > festgebissen hat und die Zeit vergisst. Ja wenn er nach 10h nicht Feierabend macht und was passiert wirds auch teuer.
Hi, "Jupiter", Du Gott der Vertragseinhaltung, > immer wieder liest man von der Start-Up Mentalität. Sie erhält ja auch > immer stärker Einzug in etablierte Großkonzerne, um schneller auf > Veränderungen und Kundenwünsche reagieren zu können Wir brauchen nur Dilbert zu fragen,warum seine Entwicklungsabteilung ihre Patente immer erst kurz vor Offenlegungstermin des Patentinhabers einreicht ... Wer die von ihm genannten "Bremsfaktoren der Arbeit" prüft und die tatsächlichen Ursachen korrigiert, der beschleunigt die Entwicklung auch ohne zusätzliche Risiken durch Überhastung und Vertrauen in Dilettanten, die fachlich zwar nur halb so stark sind, dafür aber doppelt so töricht. > Großkonzerne ... anschaue, dann hört man immer wieder, dass es spezielle Abteilungen gibt, die diese Mentalität leben. Wenn die Start-Up Mentalität eine Medizin wäre, was könnten dann deren Nebenwirkungen sein? >Ich kann einfach nicht nachvollziehen,... 1. „Wea ko, dea ko!“ (Franz Xaver Krenkl: „Wer kann, der kann!“) 2. Nennt sich "Mitarbeiterbindung", sprich: "Diese Firma ist so toll, bei der bleibe ich auch bei erneuter Halbierung des Gehalts!" Da fließen Tantiemen! 3. Pfuschmaßnahme aus blanker Not. Siehe oben. Gefällige Methoden der Manipulation werden eher angenommen. Das verschiebt die Mühen, Qualitätsmängel in der Entwicklung anzugehen, die zu den angeblich unbeherrschbaren "Soft Facts" gehören. "Erfolgreich ist der Mensch, wenn er bei 100 Entscheidungen 51mal das Richtige trifft." (John Pierpont Morgan, Banker.) Deine eigene Antwort mit Qualität kannst Du anhand dieses Kriteriums selber finden mit der Frage: "Was hindert uns, unsere Erfindung auch nur 5 Minuten eher beim Patentamt einzuwerfen als unser härtester Konkurrent?" Betrachte dazu auch die Prozesse der sogenannten "Soft Facts" - welche Voraussetzungen müssen für Dilbert und seine Kollegen geschaffen werden, damit sie Trends eher erkennen als andere, damit die treffenderen Entwicklungsziele gesetzt und die bei weniger Risiko schneller erreicht werden? Ciao Wolfgang Horn
Abradolf L. schrieb: > Ja will man, jemand der dort arbeitet empfindet seine Arbeit nicht als > Arbeit. Die Frage ist eher, ob er die Freizeit auch noch als Freizeit empfindet. Klar arbeiten die Jungs dort gerne, sind enthusiastisch, verbeißen sich in Probleme und schauen natürlich nicht auf die Uhr. Da merkt man kaum, wie man innerlich ausbrennt - der Kater kommt erst (Jahre) später. Kein Geld der Welt ist es wert, sich dermaßen die Gesundheit zu ruinieren - vom wegfallenden sozialen Umfeld mal ganz abgesehen. Das wird den Jungen aber eben erst später klar. > Wieviele Stunden hast du am Anfang deiner Selbstständigkeit geschrubbt, > wieviele Jahre? Das hielt sich halbwegs in Grenzen - eine 70-Stunden-Woche war auf jeden Fall die ganz große Ausnahme. Üblich waren 50 Stunden. Sonntagsarbeit gab es hier bspw. noch nie. Ich hatte aber auch nie das Ziel, viel Geld zu verdienen. Das ergab sich eher als Nebeneffekt. Für mich ging es um ein stressfreies Leben. Das hab ich jetzt. > Jetzt sammelst du die Früchte ein, aber bis dahin war es > sicher auch nicht geschenkt. Wo ist Unterschied zu jemand der die ersten > Jahre ordentlich bei FB/Google scheffelt und dann mit Mitte 30 mit 1 > oder 2 Mio. dasteht, beste Referenzen hat und dann verschiedene Optionen > offen hat? Das sind aber doch nur die Allerwenigsten, die diese Summen verdienen. Und diese Leute sind schnell weg und machen ihre eigene Bude auf. Die meisten bspw. bei Google Schweiz haben deutlich weniger - bei maximalem Verschleiss. > Nebenbei hat der FB/Google Mitarbeiter keinen existenziellen > Stress, muss sich nicht um profane Dinge kümmern und kann sich auf seine > Leidenschaft konzentrieren. Er bekommt wie jeder andere MA natürlich auch von oben gesagt, was er zu entwickeln hat. Und wenn das Projekt stirbt, dann wird er etwas anderes machen müssen. Leidenschaft sieht für mich anders aus. >> Immerhin mixt der Chef hier auch mal einen Cocktail für seine AN - da >> habe ich Zuckerberg doch einiges voraus. Und Sandalen trage ich auch - >> zumindest im Sommer ;-) > > kostenloser Wäscheservice, Putzfrau alle 1-2 Wochen, kostenlose Kantine, > kostenloses Fitness, Kinderbetreuung, Witwenrente, ... ja das kann gegen > einen selbstgemixten Cocktail vom Chef natürlich nicht mithalten. So ist es. Nennt man Wertschätzung vom Chef und ist das, was Mitarbeiter sehr oft vermissen. Ein dicker Gehaltsscheck ersetzt eben kein "Vielen Dank!" Fitness hast Du hier direkt vor der Haustür, inkl. frischer Luft, Bergen, Flüssen, Seen. Um die Kinder kümmert sich mein MA am liebsten selbst - so wie es sein sollte. Kochen kann er schön zu hause das, was er möchte und deutlich besser und frischer als jede Kantine, idealerweise zusammen mit seiner Familie. Und beim Essen sitzt er mit seinen Kindern am Morgen-, Mittags- und Abendtisch. Und ich als Chef habe dafür zu sorgen, dass er dafür genug Zeit hat. Unter anderem mit 35 Urlaubstagen pro Jahr, bei freier Verfügbarkeit. Da können FB/Google allerdings nicht mal ansatzweise mithalten :-) >> Und ich schmeiße meinen AN abends auch schon mal raus, wenn er sich >> festgebissen hat und die Zeit vergisst. > > Ja wenn er nach 10h nicht Feierabend macht und was passiert wirds auch > teuer. Hier "fliegt" er eher nach 6-7 Stunden. Mehr ist der Kreativität nicht förderlich. Ich will keinen MA, der für die Firma lebt.
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Jupiter schrieb: > Im Sommer mit FlipFlops und Badeshorts in die Arbeit - kein Problem; > jeden Tag an einem anderen Bürotisch arbeiten - kein Problem; Das funktioniert nicht für Softwareentwickler (die brauchen mindestens 2-3 Rechner), und nicht für Hardwareentwickler (die brauchen z.B. Zeug und ESD). Bleiben also Webdesigner, BWLler und Marketingfuzzies - aber die wissen natürlich, daß niemand etwas Produktives von ihnen erwartet und haben genau deshalb auch "kein Problem".
Chris D. schrieb: > Und beim Essen sitzt er mit seinen Kindern am Morgen-, Mittags- und > Abendtisch. Und ich als Chef habe dafür zu sorgen, dass er dafür genug > Zeit hat. Unter anderem mit 35 Urlaubstagen pro Jahr, bei freier > Verfügbarkeit. Wo kann ich mich bewerben?
Wolfgang H. schrieb: > Hi, "Jupiter", Du Gott der Vertragseinhaltung, > >> immer wieder liest man von der Start-Up Mentalität. Sie erhält ja auch >> immer stärker Einzug in etablierte Großkonzerne, um schneller auf >> Veränderungen und Kundenwünsche reagieren zu können > > Wir brauchen nur Dilbert... Den Dilbert-Verweis schon direkt im ersten Satz, das ist selbst für dich neuer Rekord!
> Veränderungen und Kundenwünsche reagieren zu können. Agilität steht > dabei im Vordergrund, aber was heißt das für die Mitarbeiter? Wenn du auch mit Geschaeftsanteilen bezahlt wirst, dann bedeutet es das du bist zum umfallen arbeitest, aber sehr wahrscheinlich richtig Kohle machen kannst wenn der Laden nicht flopt. In allen anderen Faellen bedeutet es das man frische Uniabgaenger die noch ein bischen bloed sind, ausbeutet was das Zeug haelt und der Boss in Geld badet. :-) Olaf
Hey, bezüglich der Geschäftsanteile würde mich mal interessieren, wie das heute üblich ist und ob sich das für Angestellte überhaupt noch lohnt? Ich habe so etwas kürzlich mal nebenbei bei einem Bekannten mitbekommen. Auf mich wirkte die damit verbundene Vereinbarung eher so wie ein Arbeitsvertrag, also mit Kündigungsklausel für den Arbeitgeber in bestimmten Fällen(z.B. wenn keine ausreichende Arbeitsleistung mehr erbracht wird). Das Ganze war als überwiegender Ersatz für ein Gehalt gedacht. Damals hatte ich noch kopfschüttelnd überlegt, wer denn wie beurteilt, ob noch eine ausreichende Arbeitsleistung erbracht wird...ob man so etwas für beide Seiten überhaupt erstrebenswert handhaben kann...und wie die Vereinbarung dann wohl aussähe? Mich würde mal interessieren, was bei StartUps üblich ist bzw. was Mitarbeiter, die durch Ihren zeitlichen Einsatz und ihrer Kompetenz einen ganz entscheidenden Beitrag zum Unternehmen beitragen, verlangen können? Ich kann mir vorstellen, dass echte Anteile (allerdings ohne Mitbestimmungsrecht) auch wegen späterer Investoren nicht allzu freigiebig verteilt werden. Maschendrahtzaun
Jupiter schrieb: > von der Start-Up Mentalität. Sie erhält ja auch immer stärker Einzug in > etablierte Großkonzerne, um schneller auf Veränderungen und > Kundenwünsche reagieren zu können Ja, da gibt's einen Fachbegriff dazu: das "Intrapreneurship". Dann gibt's sogar noch " Lean Startups" googelt einfach mal ;-)
Chris D. schrieb: > Immerhin mixt der Chef hier auch mal einen Cocktail für seine AN Irgendwie scheinst du deine eigener Chef zu sein ? weil: Chris D. schrieb: > Und ich schmeiße meinen AN abends auch schon mal raus, wenn er sich > festgebissen hat und die Zeit vergisst. Oder weil du ihm zuviel Cocktail gemixt hast und er in der 'Wohlfühlecke' übernachten will :-)) Mann oh Mann , ihr seits vieleicht so 'Megaperformer' ;-)
..wir trinken immer 1-2 Maß in der Mittagspause und haben dann die nötige Restenergie für den Nachmittag. Besonders Freitags. Vorm Wochenende schenkt sich Chef auch immer ein paar Gläschen Sekt ein, weil er sich so freut, dass die Woche um ist.
Jupiter schrieb: > Guten Morgen, > > immer wieder liest man von der Start-Up Mentalität. Na dann Mahlzeit. Früher nannte man so etwas "das rauschen im Blätterwald". Heutzutage ist es leider auf gefühlte 110dB (A) angeschwollen.
X4U schrieb: > Na dann Mahlzeit. Früher nannte man so etwas "das rauschen im > Blätterwald". Heutzutage ist es leider auf gefühlte 110dB (A) > angeschwollen. Ich sehe da irgendwie nicht den Zusammenhang zu dem was dem TO so umtreibt. Es kann aber auch daran liegen, dass ich gerade an einem 'myfairtux'-Cocktail nippe von dem ich gerade benebelt werde ;-)
Jupiter schrieb: > immer wieder liest man von der Start-Up Mentalität. Sie erhält ja auch > immer stärker Einzug in etablierte Großkonzerne, um schneller auf > Veränderungen und Kundenwünsche reagieren zu können. Das ist typisch fuer Unternehmen, die sich in Branchen bewegen, bei denen es realistisch betrachtet nicht mehr viel zu tun gibt und die frueher oder spaeter vom Markt gefegt werden. Das ist dann noch das letzte Aufbaeumen, wenn es nur noch um Veraenderung geht... Uebersetzt bedeutet das naemlich nichts anderers als das Zusammenkonsolidieren von ueberfluessig gewordenen Ressourcen. Die Aera der Dampfmaschinen waren eben irgendwann auch zu Ende - daran hat auch die 10000ste Detailoptimierung nichts mehr geaendert.
Jupiter schrieb: > frage ich mich wer sich bei sowas > angesprochen fühlt! Die die meinen noch etwas zu bewegen und ein wenig Naiv sind!! Bewegen tun nur die etwas, die das Geld dazu haben und quasi den Befehl dazu geben das sich etwas von StartUps durchsetzt bzw vom Markt angenommen wird. > Das müssen doch ganz schöne Macher sein ohne > Familie, die etwas bewegen wollen Die Macher bewegen erstmal nüschtsss! Es muss Zeit Ort und Umfeld stimmen bis der Markt es annimmt und dann gibs noch die Trottels die es einfach HIP finden damit zu prahlen was das Etwas kann, obwohl es nix kann.
Jupiter schrieb: > Kann das bitte jemand nach "Ausbildung und Beruf" verschieben? Danke > > ====================================== > > Selbst wenn Absatz 1 gute Werbung ist, frage ich mich wer sich bei sowas > angesprochen fühlt! Das müssen doch ganz schöne Macher sein ohne > Familie, die etwas bewegen wollen Was willst du eigentlich dazu hören, ob solche Botschaften und Pläne ihr Ziel finden? Wenn du dir Bsp. zu Start-Ups ansiehst, die wirklich zu der Philosophie passen, dann willst du dort sicher nicht beschäftigt sein. Ein Bsp. wäre eines aus Berlin, das vor Jahren schon angefangen hat und mit Methoden arbeitet, die Andere schon längst wieder abgeschrieben haben. In Nischen Räume und Potential suchen, was z.B. der Fachhandel schon immer abdeckt, wäre z.B. das BEKO Käuferportal. Start Ups aus Konzernen geboren sind die Methode das Tarifgefüge zu sprengen und neue Maßstäbe für diese Abteilung aufzustellen. Da gibt es genügend Bsp. die zeigen dass sowas nur Betrug an der Sache darstellt um naive Anfänger oder schwer Vermittelbare abzuzocken. Denn der Anspruch an die dortigen Tätigkeiten sind keinesfalls gering oder oberflächlich wie anfängerhaft.
Niemand schrieb: > Start Ups aus Konzernen geboren sind die Methode das Tarifgefüge zu > sprengen und neue Maßstäbe für diese Abteilung aufzustellen. Was möchtest du hiermit genau zum Ausdruck bringen? Willst du damit sagen, dass man damit nicht mehr nach IGM oder sonstigen Tarifvertrag bezahlen muss oder das man die Leute gleich AT einstellt, damit alle Überstunden abegegolten sind?
>> Start Ups aus Konzernen geboren sind die Methode das Tarifgefüge zu > sprengen und neue Maßstäbe für diese Abteilung aufzustellen. Es gibt auch noch ander Gruende fuer Startups aus Konzernen. Diese duerfen entgegen dem Konzern selbst : - Konkurrenten des Konzerns beliefern - Wird gemacht, um patentgeschuetzte Technologien markttauglich zu machen. Die Konkurrenz wuerd's sonst nie annehmen. - Projekte mit hoeherem Risiko durchziehen - Bei Schadenersatzklagen, Ttotalverlust wird das Startup liquidiert - Subventionen/Foerdergelder beantragen - Teure Spezialisten mit Superkonditionen aus dem Konzern abziehen, und dann den Laden dichtmachen. Diese Leute koennen dann keinen Schaden mehr anrichten, und keine Ansprueche mehr stellen.
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Naja ich meine es etwas anders. Klar gibt es ausm Konzern auch Ausgründungen. Aber was ich meine sind eher Abteilungen, die gegründet werden und wo man künstlich versucht die Prozesse zu verschlanken und agiler zu sein. Arbeitszeiten sind eher zweitrangig.
Jupiter schrieb: > Arbeitszeiten sind eher zweitrangig. Bei dieser Aussage schrillen bei mir die Alarmglocken, das riecht geradezu nach massiven Überstunden, natürlich gänzlich unbezahlt.
Es geht - wie meistens - um's Geld. Dabei übersehen die Konzerne, dass die Startup-Leute viel gieriger sind und dass tausende von Start ups scheitern.
Jupiter schrieb: > Niemand schrieb: >> Start Ups aus Konzernen geboren sind die Methode das Tarifgefüge zu >> sprengen und neue Maßstäbe für diese Abteilung aufzustellen. > > Was möchtest du hiermit genau zum Ausdruck bringen? Willst du damit > sagen, dass man damit nicht mehr nach IGM oder sonstigen Tarifvertrag > bezahlen muss oder das man die Leute gleich AT einstellt, damit alle > Überstunden abegegolten sind? Unter deiner Frage standen schon ganz wichtige Hinweise, und genau diese meinte ich auch! Man kann auch IN einem Konzern alles schön verschlanken wenn man will, aber der "neuen" Ausgründung als Firma ein Aushängeschild ala Start-Up zu verpassen? Wenn dann die Ausgründung von komplett 0 anfängt, ist es eigentlich wirklich ein Start-Up, nur sollte man dann dort nicht mit "Mutti" prahlen, dass man einen starken Background hätte. Normal schrieb: > Es geht - wie meistens - um's Geld. Dabei übersehen die Konzerne, dass > die Startup-Leute viel gieriger sind und dass tausende von Start ups > scheitern. Was meinst du mit Start-Up-Leute und viel gieriger? Wenn ein Konzern oder sogar Global Player seine internen Strukturen bzgl. Kosten und Effizienz "verbessern" will, und dies nicht über die normale interne Schiene laufen lassen will, weil es dann wieder nur zu teuer und träge wird, dann macht der eine Ausgründung und stützt diese mit Aufträgen und Kapital. Für mich ist das aber kein Start-Up sondern Veräppelung, weil man das eigentliche Problem ganz genau erkennt. Kostenreduzierung auf ein Maximum mit einem Risiko auf Max. mit welchem Ziel > GewinnMaximierung auf ein Maximum, unter dem Deckmantel eines angeblichen Start-Ups. Wer will denn in so einem Laden die gleichen Anforderungen für weitaus weniger Geld und Gegenleistung bringen? Da bleibe ich doch lieber in einer Klitsche oder KMU, weil ich dort mit realen Zuständen weiß was gespielt wird und nicht einer KonzernLobby die Taschen fülle und deren kaputtem System den Sklaven mache. Man nehme einen Begriff und mache daraus eine geniale Idee, und braucht dazu nur noch genügend naive Esel, die sich vor diesen Karren spannen lassen. Dann sucht man sich noch in DE eine super tarif"günstige" Region, und zieht dort das Ganze richtig gut auf. Und man Sehe und Staune, es gibt genügend Esel (Naivlinge) die darauf reinfallen. Solchen Firmen sollte man einen BR verpassen, denn damit wäre dem ganzen Treiben ein wenig Einhalt geboten. Nur müssen das die Leute intern dort auch so kapieren, nur daran scheitert es ganz wahrscheinlich. Richtig gemacht muß man da kein Start-Up aufziehen, man schafft Ausgründungen und lässt die Leute dort bei etwas weniger Lohn gleich oder etwas mehr arbeiten als zuvor im Großkonzern. Das aber auch nur wenn die Rendite der Anleger in Gefahr wäre, man kann nämlich alles auch sehr weit übertreiben.
"Wir sind eine Familie? Bullshit! Die Französin Mathilde Ramadier hat in zwölf Berliner Start-ups gearbeitet. Mitbestimmung, Sinn und Verantwortung sind nichts als faule Versprechen, sagt sie." "Von den zwölf Start-ups, für die ich frei und fest angestellt arbeitete, bezahlten mich nur drei so, dass ich davon gut leben konnte. Gleichzeitig lebt die Gründerszene von dem Image, dass hier jeder reich und erfolgreich werden kann, solange er gute Ideen hat und hart arbeitet. Doch die meisten hochqualifizierten und motivierten Menschen, die in Start-ups anheuern, machen keine steile Karriere. Ihre Beschäftigung endet meistens damit, dass ihr Unternehmen Insolvenz anmeldet oder verkauft wird. Was dir niemand im Vorstellungsgespräch erzählt: Etwa neun von zehn Start-ups gehen pleite." http://www.zeit.de/arbeit/2017-10/start-ups-berlin-arbeitswelt-versprechen-luegen
iBims schrieb: > Was dir niemand im Vorstellungsgespräch > erzählt: Etwa neun von zehn Start-ups gehen pleite. Und dann hat der Angestellte an irgend einem exotischem Sch.... gearbeitet und das vermutlich noch auf Frickelniveau. Der darf sich dann mit den Absolventen auf die Bewerberbank setzen und hat u.u. schon einen angebrochenen Burnout.
iBims schrieb: > http://www.zeit.de/arbeit/2017-10/start-ups-berlin-arbeitswelt-versprechen-luegen Irgendwo habe ich mal gelesen dass es bei den Dreharbeiten eines ausländischen Film in Frankreich Probleme mit den Leuten hinter der Kamera gab. Normalerweise war es das Filmteam gewohnt auch mal 'durchzudrehen' ohne Pausen, wegen Wetter, Absperrungen,... Aber da wussten sie noch nicht wie die Franzosen ticken: Die machen pünktlich ihre ausgiebigen (Sauf)-Pausen, egal ob Zeitverzug, ... Pause ist Pause und die wird gemacht, alles andere juckt die nicht, eigentlich haben die recht das so durchzuziehen. Wer nachgibt hat schon verloren, deshalb rotieren hier in D alle nur noch, siehe Pflegebetrieb. Da ist nix mit Pause, da wird schon fest damit geplant dass keiner Pause macht und das ist das Asoziale aber auch ein Stück weit selber schuld weil keiner aufmuckt.
Frag mich immer, ob sich hier ein Startup lohnt.. Klar im Silicon Valley Macht jeder eins auf, da bekommt man auch für die bescheuertste Idee noch $ 500k vom Investor reingesteckt... Wenn's dann nicht klappt, auch egal, man hat's versucht, man hat in einem trendy Startup Erfahrungen gesammelt und wechselt einfach in einen guten Job bei Google & Co ;-) Wir müssten einfach mal sowas ausprobieren :-)
iBims schrieb: > "Von den zwölf Start-ups, für die ich frei und fest angestellt > arbeitete, Selbstfindungsphase? > bezahlten mich nur drei so, dass ich davon gut leben konnte. Niemand hat sie gezwungen.
Mich stört daran, dass man mit "Startup-Mentalitä" eigentlich gar nicht wirklich schneller entwickeln kann. Man bringt nur eine Menge Chaos hinein. Ja, die Prototypen sind schneller da. Aber die gesparten Schritte (Qualitätssicherung, sorgfältige Entwicklung) rächen sich später. Ich habe einige solcher Projekte schon machen dürfen, und jedes davon hat den finanziellen und zeitlichen Rahmen gesprengt. Gründe: - Anforderungen waren falsch (weitere Runde nötig) - So nicht produzierbar / Bauteile nicht beschaffbar - Schwerwiegende Fehler kommen beim Kunden auf - Produkt teurer als kalkuliert In Summe bringt das nichts. Nicht wenn ein verkaufsfähiges Produkt herauskommen soll. Speziell der letzte Punkt hat schon dazu geführt, dass ganze Projekte nach der Nullserie eingestamft wurden. Viele Startups sind daran gescheitert. Es ist doch so: Die ganzen Qualitätssicherungs- und Prozessthemen wurden ja nicht erfunden, um Erbsenzählermentalitäten zu befridigen, sondern wegen realer Probleme. Was die Selbstausbeutung angeht: Der Knackpunkt dabei ist die Arbeitseinstellung. Neulinge glauben oft, sie müssten in der Arbeit aufgehen, und für die Firma brennen. Das kann schnell zu Überlastung führen. Arbeit muss man als Handel verstehen - Arbeitszeit gegen Geld - und nicht als Berufung. Bei einem guten Handel steigen immer beide Seiten mit einem Plus aus. "Brennen" "Passion" und "Erfüllung" sind da Kontraproduktiv. Wer solche Anforderungen an den Job stellt, wird schnell unzufrieden. Irgenwann kommen mal langweilige, unwichtige oder sonstige Tätigkeiten, dann kommt der Ärger...
klausi schrieb: > Frag mich immer, ob sich hier ein Startup lohnt.. > Klar im Silicon Valley Macht jeder eins auf, da bekommt man auch für die > bescheuertste Idee noch $ 500k vom Investor reingesteckt... > Wenn's dann nicht klappt, auch egal, man hat's versucht, man hat in > einem trendy Startup Erfahrungen gesammelt und wechselt einfach in einen > guten Job bei Google & Co ;-) > Wir müssten einfach mal sowas ausprobieren :-) Ha, ha, ha, gut beobachtet. Klar, wir übernehmen den Start-Up aus USA, aber bitte mit Gehältern in Deutschland. So etwas sollte man nicht "Start Up" sondern "Fake Up" bezeichnen.
Wenn ich irgendwo "wir haben eine Start-Up Mentalität" höre, dann fang ichs laufen an... Bei uns ist der Begriff nämlich auch schon hin und wieder mal gefallen. Jupiter schrieb: > immer wieder liest man von der Start-Up Mentalität. [...] Agilität steht > dabei im Vordergrund, aber was heißt das für die Mitarbeiter? Dazu gehören die sogenannten "flexiblen Arbeitszeiten". Mal "darfst" du um 8 kommen, mal erst um 10 aber dafür musst du bis 20 Uhr bleiben. Dienstreisen nicht eingerechnet, die hast du eh immer zu machen. Privatleben interessiert nicht. Das ist ja die Startup-Mentialität, du willst doch was schaffen, oder etwa nicht? Und Fortbilden tust du dich in deiner Freizeit. > Im Sommer mit FlipFlops und Badeshorts in die Arbeit - kein Problem; Davon werde ich auch nicht satt. > jeden Tag an einem anderen Bürotisch arbeiten - kein Problem; Jep! Da spart sich der Arbeitgeber dann ein paar % der Büroplätze. Auch schon bei nem Teil unserer MA gesehen. Da darfste erst mal herumrennen, wenn du jemanden spontan suchst. Besonders toll für Leute die jedes mal ihre Hardware auf und abbauen dürfen... > Schreiben > auf Tischen, Wänden und Fenstern - kein Problem! Darauf verzichte ich gern. > Ich finde das alles > eher befremdlich, wahrscheinlich weil ich einfach zu altmodisch und > konservativ in der Hinsicht bin. Nein. Das sehe ich nicht anders, ich bin ebenfalls noch relativ jung. Man muss einfach "echte Startups" und "Startup Mentalität" in großen Unternehmen voneinander trennen. Bei ersterem sehe ichs ja ein. Da hab ich selbst schon viel Zeit für wenig Geld gelassen und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das war freiwillig und ich würds wieder machen. ABER: Mir gehörte auch ein relevanter Teil davon! Bei einem großen Erfolg hätte ich auch sehr gut daran verdient. Letzteres in Firmen ist aber eine Unart! Da kommen die Unternehmen daher, faseln was von "Startup Mentalität" und verlangen dann plötzlich Mehrleistung für wenig Geld. Schneller, Besser, Innovativer solls sein, aber wenig kosten. Der Hauptunterschied hier ist: Die Firma gehört mir nicht. Ich hab nichtmal den Bruchteil eines Prozents von ihr. Wenn schon Startup-Mentalität, dann bitte in beide Richtungen!
iBims schrieb: > "Wir sind eine Familie? Bullshit! > Die Französin Mathilde Ramadier hat in zwölf Berliner Start-ups > gearbeitet. Mitbestimmung, Sinn und Verantwortung sind nichts als faule > Versprechen, sagt sie." > > "Von den zwölf Start-ups, für die ich frei und fest angestellt > arbeitete, bezahlten mich nur drei so, dass ich davon gut leben konnte. > Gleichzeitig lebt die Gründerszene von dem Image, dass hier jeder reich > und erfolgreich werden kann, solange er gute Ideen hat und hart > arbeitet. Doch die meisten hochqualifizierten und motivierten Menschen, > die in Start-ups anheuern, machen keine steile Karriere. Ihre > Beschäftigung endet meistens damit, dass ihr Unternehmen Insolvenz > anmeldet oder verkauft wird. Was dir niemand im Vorstellungsgespräch > erzählt: Etwa neun von zehn Start-ups gehen pleite." > > http://www.zeit.de/arbeit/2017-10/start-ups-berlin-arbeitswelt-versprechen-luegen Zitate aus dem Artikel: > ... "Mathilde Ramadier hat Philosophie und Kunst studiert" ... > ... "Country Manager Frankreich" ... > ... "Berliner Kunst-Start-up" ... > > ... "Stattdessen saß ich von meinem ersten Tag an in einem sehr weißen, sehr > großen Raum in Berlin neben vierzehn anderen "Country Managern". Wir alle > tippten von morgens bis abends Daten in Exceltabellen: Name des > Kunstsammlers, Standort und Bestand seiner Kollektion und so weiter." ... > > ... "Jeder Praktikant, der die notwendige Sprache sprach und etwas > recherchieren konnte, hätte unseren Job machen können." ... Ja was hat sie denn erwartet? Dass das Berufsleben so aussieht, wie ein Kunststudium? Gerade in Start-Ups braucht es mMn hauptsächlich Leute, die Wertschöpfung generieren und keinen "Country-Manager". Außer paar Bilder malen, kann man mit nem Kunststudium halt nix zur Wertschöpfung beitragen. Aber naja, irgendwie muss man auch die Excel-Tabellenschubser fürn Billiglohn ködern... Immerhin hört sich "Country-Manager" vielversprechender an, als "Excel-Heini". Manchmal habe ich das Gefühl, dass (vor allem in Berlin) Start-Ups aus reinem selbstzweck gegründet werden. Weil's irgendwie "cool" und "hip" ist. Da wundert es mich nicht, dass Start-Ups mit Leuten, die etwas völlig Industriefernes, wie Kunst oder Philosophie studiert haben, reihenweise konkurs gehen. Aber immerhin ist man gescheitert und Scheitern ist ja bekanntlich auch cool und hip ;)
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Bearbeitet durch User
Jupiter schrieb: > Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum man versucht junge, gut > ausgebildete Mitarbeiter mit der "Start-Up Mentalität" zu überzeugen? > Was ist daran so erstrebenswert? Für die Junge klingt es halt erstrebenswert in einer Tretmühle ohne alte Hasen zu starten, weil man da so hacken kann wie man es an die Hochschule verstanden hat. Nicht das einem die alten Hasen einem sagen, wie man es richtig macht und einen wie einen Berufsanfänger ausschauen lassen. Und wenn man dabei samt Firma auf die Schnauze fällt - richtige Männer kennen keinen Schmerz. Und keiner hat es so nötig sich als Mann zu beweisen wie das Greenhorn, das nach 15+ Jahre Schule erstmals die Bühne des echten Lebens betritt :-0
Gästchen schrieb: > Ha, ha, ha, gut beobachtet. Klar, wir übernehmen den Start-Up aus USA, > aber bitte mit Gehältern in Deutschland. So etwas sollte man nicht > "Start Up" sondern "Fake Up" bezeichnen. Klar, gut beobachtet, kommt aber nicht ursprünglich von mir ;-) Haben einen Prof. auf der Uni, der oft vom Silicon Valley erzählt.. G. P. schrieb: > Aber immerhin ist man gescheitert und Scheitern ist ja bekanntlich auch > cool und hip ;) Jep. Scheitern ist sexy. Das ist die US Mentalität. Das finde ich ausnahmsweise mal super. Unser Prof. sagt immer: ihr müsst scheitern lernen! Ja, denn nach 3x scheitern hat man wirklich viel gelernt. Stimmt ja. Wer weiss, wenn's beim 4. Mal der Durchbruch kommt, hat sichs ja gelohnt! Der Paypal Gründer ist vorher auch 4 oder 5 Mal gescheitert (wohl mit Silicon Valley Millionen), aber dann hat der ein paar Millionen Unternehmen aufgebaut. In US finden die das sogar positiv, wenn du scheiterst und geben dir wohl gleich die nächsten Millionen. Also wieso liest du noch meinen Beitrag? Auf in die Incubator-Szene übern Teich! ;-)
Und jetzt mal ein paar handfeste Bsp. zum Durchexerzieren was an den
ganzen Vorbehalten hier dran ist?
Man suche über Google.de mit dem Begriff "Arbeitsbedingungen bei Telcos"
und man nehme den 3. Treffer dort
> https://www.kununu.com/de/iris-telecommunication/kommentare
und lese sich die Bewertungen bei kununu durch und vergleiche sie mit
den Vorwürfen hier?
Für mich kam da eine fast 100% Deckung bei heraus, und es geht dort um
ein sogenanntes Start-Up.
1 Bewertung wurde wohl schon gelöscht wenn man richtig durchzählt? Es
sind von 6 nur 5 zu Lesen?
Als ob man das vorher schon hat kommen sehen, ..... mußten es dann doch
ein paar Naivlinge bestätigen.`
Viele der dort Beschäftigten werden sich aber wohl nicht hernieder
lassen, ihre "Zufriedenheit" bei kununu Kund zu tun.
klausi schrieb: > Gästchen schrieb: >> Ha, ha, ha, gut beobachtet. Klar, wir übernehmen den Start-Up aus USA, >> aber bitte mit Gehältern in Deutschland. So etwas sollte man nicht >> "Start Up" sondern "Fake Up" bezeichnen. > Klar, gut beobachtet, kommt aber nicht ursprünglich von mir ;-) > Haben einen Prof. auf der Uni, der oft vom Silicon Valley erzählt.. > G. P. schrieb: >> Aber immerhin ist man gescheitert und Scheitern ist ja bekanntlich auch >> cool und hip ;) > Jep. > Scheitern ist sexy. Das ist die US Mentalität. > Das finde ich ausnahmsweise mal super. Als Angestellter kann man das so sehen, und sich dann wieder irgendwo mit gutem Grund neu bewerben. > Unser Prof. sagt immer: ihr müsst scheitern lernen! > Ja, denn nach 3x scheitern hat man wirklich viel gelernt. Stimmt ja. Wer > weiss, wenn's beim 4. Mal der Durchbruch kommt, hat sichs ja gelohnt! Was soll denn der Grund für das Scheitern gewesen sein, wenn man dann auf einen Durchbruch beim 4.Anlauf hofft? 3x Nix kapiert und nichts richtig gebacken bekommen heißt dann mit etwas Glück beim 4. Mal den Erfolg zu bekommen? Das kannst du vllt. mit Zocken an der Börse versuchen, wer 3x scheitert und dann noch Leute findet, die sind dann aber selber Schuld für das Dilemma! > Der Paypal Gründer ist vorher auch 4 oder 5 Mal gescheitert (wohl mit > Silicon Valley Millionen), aber dann hat der ein paar Millionen > Unternehmen aufgebaut. In US finden die das sogar positiv, wenn du > scheiterst und geben dir wohl gleich die nächsten Millionen. Solche G´schichten sind das Futter für den Motor von Sart-Ups, no Risk no Fun! > Also wieso liest du noch meinen Beitrag? Auf in die Incubator-Szene > übern Teich! ;-) Ja mach mal über den Teich, denn dort wirste schon erwartet.
Ordner^2 schrieb: > Grumpy old man Och, als Chef stell ich mir so einen GOM ganz angenehm vor. Der grummelt vor sich hin, laesst einen in Ruhe scheitern (verraet aber nicht, wie es besser ginge! :-O) und legt alle paar Jahre mal ein Scheinchen auf den Gehaltscheck drauf. Was willste mehr, so einer weckt dich garantiert nicht beim Bueronickerchen auf.
Jupiter schrieb: > jeden Tag an einem anderen Bürotisch arbeiten - kein Problem; Grosser Blödsinn. Wohin geht man, wenn man einen bestimmten Mitarbeiter sucht? In sein Büro, wenn er keins hat? Dann darf man erst einmal suchen. Und die Lösung heisst daher Grossraumbüro mit all seinen Nachteilen. Jeder plärrt durch die Gegend, ist agil und schnell und oberflächlich. Das richtige für die bachelor-Generation. > Schreiben > auf Tischen, Wänden und Fenstern - kein Problem! Noch grösserer Blödsinn. Jeder schmiert überall was hin und es wird nichts geordnet und gesichtet, archiviert oder belastbar niedergelegt. Damit ist alles oberflächlich und brüchig, auch schnelle Ergebnisse angelegt. Welche Projekte kann man so managen? Eine Software, die man mit 10 Mann in 6 Wochen gemacht wird, in jedem Fall. Alles ist parallel parat, jeder redet mit jedem und ist agil und über alles informiert. Ein Elektrogerät mit Mechanik, Elektronik und Software, das in 3 verschiedenen Teams bearbeitet wird, die sich gegenseitig nicht die Leute austauschen können, weswegen Urlaub und Krankheit reinhauen ? Sicher nicht! Wenn dann die Entwicklung noch über mehr, als 8 Wochen geht, verlieren die agilen 30er den Überblick und Rückblick auf Vergangenes. Dann muss man quer über die Abteilungen und zudem auch in der Zeitachse gut doumentieren.
> G. P. schrieb: >> Aber immerhin ist man gescheitert und Scheitern ist ja bekanntlich auch >> cool und hip ;) > Jep. > Scheitern ist sexy. Das ist die US Mentalität. > Das finde ich ausnahmsweise mal super. > > Unser Prof. sagt immer: ihr müsst scheitern lernen! > Ja, denn nach 3x scheitern hat man wirklich viel gelernt. Stimmt ja. Wer > weiss, wenn's beim 4. Mal der Durchbruch kommt, hat sichs ja gelohnt! > > Der Paypal Gründer ist vorher auch 4 oder 5 Mal gescheitert (wohl mit > Silicon Valley Millionen), aber dann hat der ein paar Millionen > Unternehmen aufgebaut. In US finden die das sogar positiv, wenn du > scheiterst und geben dir wohl gleich die nächsten Millionen. Nicht dass meine Ironie hier falsch verstanden wird: Mein Standpunkt ist der, dass man zwar mit allen mitteln daran arbeiten sollte, nicht zu scheitern, aber wenn man dann doch scheitert, ganz nach Ami-Mentalität, wieder aufsteht und seinen weg fortführt. Wenn man nämlich von vornherein das Scheitern als cool und hip betrachtet und somit eher das Scheitern als den Erfolg vor Augen hat, dann ist ja wohl klar, was passiert. Kurz: Scheitern ist erst dann cool, wenn man danach wieder aufsteht und weiter macht.
G. P. schrieb: > Kurz: Scheitern ist erst dann cool, wenn man danach wieder aufsteht und > weiter macht. Richtig, und das kann ganz schön hart sein: mir erzählte mal jemand, dass es durchaus öfters vorkommen kann dass du nicht weisst, wie du die nächste Miete Zahlen kannst. Aber in Berlin sind die Mieten ja eh billig ;-)
klausi schrieb: > Unser Prof. sagt immer: ihr müsst scheitern lernen! > Ja, denn nach 3x scheitern hat man wirklich viel gelernt. Nach 3x Scheitern steht man wahrscheinlich vor einem Scheiterhaufen. MfG Paul
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Paul B. schrieb: > Nach 3x Scheitern steht man wahrscheinlich vor einem Scheiterhaufen. > > MfG Paul Ha-ha-ha ;-)
Paul B. schrieb: > klausi schrieb: >> Unser Prof. sagt immer: ihr müsst scheitern lernen! >> Ja, denn nach 3x scheitern hat man wirklich viel gelernt. > > Nach 3x Scheitern steht man wahrscheinlich vor einem Scheiterhaufen. Hahaha ich lach mich schlapp ?
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