Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche µC Compiler für Scratch bekannt


von noips (Gast)


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Morgen,


mit der kindergerechten Programmiersprache Scratch können µC ja schon 
von Grundschulkindern programmiert werden. Normale Programmierung wirst 
du einem durchschnittlichen 8-jährigen ja nicht so einfach beibringen 
können (vorstellbar aber mühsam). Ich habe bisher rausgefunden, dass es 
Arduino-Platformen, die Scrath unterstützen.

Kennt ihr weitere?

von Johannes S. (Gast)


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scratch kenne ich nicht, aber es gibt das Calliope Mini Board das für 
ein ähnliches Projekt geschaffen wurde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Calliope_mini
https://www.startnext.com/calliope
Das wurde hier auch schon mal diskutiert, mich würde mal interessieren 
wie das Projekt jetzt läuft.

von P. P. (Gast)


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Scratch läuft nicht auf dem Arduino selbst. Der PC muss angeschlossen 
sein und sendet die Scratch-Kommandos während der Ausführung einzeln an 
den Arduino. Dafür muss auch ein extra Scratch-"Kernel" auf dem Arduino 
installiert werden.

Das ist wirklich nett, wenn man Kids programmiert und LEDs zum Blinken 
bringt und Taster anschließt, mit denen man was auf dem PC-Bildschirm 
steuern kann.

Aber ich glaube, du hast dir eher etwas Unabhängiges auf dem Arduino 
vorgestellt ;-)

von Martin S. (strubi)


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noips schrieb:
> ...
>
> Kennt ihr weitere?

Python.

von Sebastian S. (amateur)


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>Python.
Ein echt toller Vorschlag!

Kinder (8-Jährig), die noch in den Anfängen von Lesen und Schreiben 
stehen, so ein Trumm vorsetzen...

Wahrscheinlich ist Deine Kindheit schon ein paar Tage vorbei.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Es gibt auch noch Ardublock, ein Plug-In für die Arduino-IDE

http://blog.ardublock.com/

Hier funktionieren die Programme "standalone" auf dem Arduino. Wenn man 
in Ardublock "Hochladen auf den Arduino" anklickt, wird ein 
Arduino-Sketch (also C++ Quelltext) erzeugt und via Arduino-IDE 
compiliert und zum Controller hochgeladen. So sieht man auch, was für 
Quelltext aus den Blöcken generiert wurde und kann diesen bei Bedarf 
auch nachträglich editieren.

von noips (Gast)


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P. P. schrieb:
> Aber ich glaube, du hast dir eher etwas Unabhängiges auf dem Arduino
> vorgestellt ;-)

Genau richtig. Danke für die Aufklärung.


Martin S. schrieb:
>> Kennt ihr weitere?
>
> Python.

Nur wenn es diesen Weg gibt:

Programm in Scratch --> automatische Konvertierung ---> Phyton --> 
Kompilierung und Ausführung auf dem µC-Board.

Kennst du so etwas?

von Erwin D. (Gast)


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noips schrieb:
> Ich habe bisher rausgefunden, dass es
> Arduino-Platformen, die Scrath unterstützen.

Auf dem Raspi habe ich Scratch schon gesehen.

von chris (Gast)


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von Oliver S. (phetty)


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Ich finde dieses Projekt sehr interessant:

https://lab.open-roberta.org/

Leider werden nur sehr teure Roboter unterstützt. Die Oberfläche sieht 
doch sehr nach Scratch aus.
Wenn man als Board "Calliope" verwendet scheint da auch Arduino-Code 
erzeugt zu werden.
Wie aufwändig mag es sein, die normalen 3€-China-Arduinos da drin 
verfügbar zu machen?

https://github.com/OpenRoberta/robertalab/wiki/Arduino-Create-Agent

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (strubi)


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Sebastian S. schrieb:
>>Python.
> Ein echt toller Vorschlag!
>
> Kinder (8-Jährig), die noch in den Anfängen von Lesen und Schreiben
> stehen, so ein Trumm vorsetzen...
>
> Wahrscheinlich ist Deine Kindheit schon ein paar Tage vorbei.

Die Zeiten scheinen sich geändert zu haben. Damals sassen siebenjährige 
vor nem C64 und tippten BASIC-Kommandos ein.
Nicht geändert hat sich jedoch, dass grafisches Programmieren immer noch 
zu schwurbeligen Denkstrukturen verleitet und Klickibunti die Sache 
nicht besser macht.

Beitrag #5159152 wurde vom Autor gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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> Damals sassen siebenjährige vor nem C64 und tippten BASIC-Kommandos ein.

Ich war zwar schon etwas älter, aber...

Mein Beweggrund war damals, daß diese neumodischen Geräte einfach 
ungemein spannend waren und mich die wenigen Spiele, die ich hatte, 
schnell langweilten. Und für mehr Spiele war kein Geld da.

Heute wäre das aktuelle Pendant dazu das Smartphone. Es ist aber längst 
nicht so reizvoll (hat ja jeder schon) und außerdem kann man damit ohne 
großartige Zusatzkosten schon so viel machen, daß man kaum Bedarf 
empfindet, eine eigene App zu schreiben.

Ich habe auch das Gefühl, daß Entwickeln jeglicher Art außer Mode 
gekommen ist. Die Kids von heute gucken nur noch Youtube Videos und 
Fußball, danach halten sie sich schon für ausgebildete Experten und sind 
zufrieden. Selber machen will keiner mehr, nicht einmal mit Kastanien 
basteln.

von noips (Gast)


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Ich danke euch für alle antworten. Muss mir die Hinweise mal 
durcharbeiten.

von Johannes S. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Wenn man als Board "Calliope" verwendet scheint da auch Arduino-Code
> erzeugt zu werden.

Nein, da ist mbed als Basis drunter, uC ist ein Cortex-M0, nRF51822

von H. Rossi (Gast)


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Hallo

"Heute wäre das aktuelle Pendant dazu das Smartphone. Es ist aber längst
nicht so reizvoll (hat ja jeder schon) und außerdem kann man damit ohne
großartige Zusatzkosten schon so viel machen, daß man kaum Bedarf
empfindet, eine eigene App zu schreiben."

und

"Ich habe auch das Gefühl, daß Entwickeln jeglicher Art außer Mode
gekommen ist..."

Das ergänzt sich aber auch ziemlich gut. Wobei es bei weiten nicht so 
extrem ist wie du es darstellst, besonders im einfachen Bereich wie das 
Kastanienbeispiel wird auch heute noch von Kindern(!) sehr viel 
gebastelt und selbständig gemacht.
Kinder sind aber ab individuell ab etwa 12 bis 14Jahre eben keine Kinder 
mehr, sondern Jugendliche die andere Interessen und höhere Ansprüche 
haben.
Und dort wird es dank der ganzen, jeden zur Verfügung stehenden 
Technologien halt schwer - um im Elektronikbereich und Computerbereich 
noch gegenüber anderen Punkten zu können (und das ist für die meisten 
Jugendlichen sehr wichtig) ist sehr viel lernen, Geduld und Übung 
notwendig.
Mit einen selbst programmierten Blinklicht, aber auch mit 
umfangreicheren Sachen (Elektronischer Tacho, Logger...) kann man 
außerhalb der Familie oder anderen Jugendlichen welche Wissen wie viel 
Arbeit und Wissen dahinter steht, eben überhaupt nicht punkten ("Habe 
ich als App" - "Gibt es für 1,99 beim Aldi)- und das ist, leider, wie 
auch schon früher (wohl seitdem es den Menschen gibt?) für Jugendliche 
sehr wichtig.
Und trotz allem gibt es auch heute noch genug Jugendliche (Kinder 
sowieso) die viel selbst machen, entdecken wollen, hinterfragen, 
erforschen, freiwillig lernen, sich Aufgaben stellen usw. - man muss nur 
genau hinschauen, das sind halt nicht die welche am lautesten "schreien" 
und "Herum Posen".
Woher kommt wohl der ganze Ingenieur- und Wissenschaftlernachwuchs (bzw. 
das Interesse daran Nachwuchs zu werden)?

Die Kinder und Jugendlichen sind im Grunde auch nicht anders gestrickt 
als Früher - sie nutzen halt die Vorhandenen Möglichkeiten.
Aber auch schon früher gab es die welche den ganzen Tag nur konsumiert 
hatte (TV, Videofilme, Tonträger, Kino...) und die welche aktiv 
gebastelt und "geforscht" haben (klassisches Elektronik basteln, 
Programmieren am ZX80 Commedore 64...).

H.Rossi

von Schreiber (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Nicht geändert hat sich jedoch, dass grafisches Programmieren immer noch
> zu schwurbeligen Denkstrukturen verleitet und Klickibunti die Sache
> nicht besser macht.

Es geht hier darum Kindern(!) die ersten Grundlagen zum Programmieren 
und das dahinterstehende Denken nahezubringen.
Es geht nicht um die neuste Innovation bei der Softwareentwicklung.
Zudem können die Kleinen nicht immer wirklich flüssig Lesen und Englisch 
sprechen die erst recht noch nicht.

Was den Kleinen Spaß macht (eigene Erfahrung) sind:
- Linienfolgeroboter, anschließendes Roboterwettrennen
- 2 Roboter die sich gegenseitig aus einem Ring schieben müssen
- Für Fortgeschrittene: Ein Roboter, der einem folgen kann. Geht mit 
einem Ultraschallsensor und etwas Hirnschmalz
...
wichtig ist halt, dass es am Ende irgendwas gibt, mit dem die Kids sich 
messen können. Schnellster Roboter, stärkster Roboter...
Blinklichter sind langweilig

Stefan U. schrieb:
> Ich habe auch das Gefühl, daß Entwickeln jeglicher Art außer Mode
> gekommen ist. Die Kids von heute gucken nur noch Youtube Videos und
> Fußball, danach halten sie sich schon für ausgebildete Experten und sind
> zufrieden. Selber machen will keiner mehr, nicht einmal mit Kastanien
> basteln.

Oh nein, Basteln macht den Kleinen durchaus Spaß, es muss halt 
altersgerecht sein.
Was auch gut geht (bei Software) ist ein Asteroids-ähnliches 
Computerspiel, das kann man (wenn die Kids etwas älter sind) sehr gut 
mit Greenfoot (Java-Verschnitt für Anfänger) zusammenschustern.
Bei Elektronik geht fast alles was Krach macht, sich Bewegt oder einfach 
nur anderen auf die Nerven geht. Ein einfaches Blinklicht ist 
langweilig...

H. Rossi schrieb:
> Mit einen selbst programmierten Blinklicht, aber auch mit
> umfangreicheren Sachen (Elektronischer Tacho, Logger...) kann man
> außerhalb der Familie oder anderen Jugendlichen welche Wissen wie viel
> Arbeit und Wissen dahinter steht, eben überhaupt nicht punkten ("Habe
> ich als App" - "Gibt es für 1,99 beim Aldi)- und das ist, leider, wie
> auch schon früher (wohl seitdem es den Menschen gibt?) für Jugendliche
> sehr wichtig.

Alles richtig. Früher war halt ein eigenes Radio im Kinderzimmer der 
Hit. Auch wenn es nur ein Detektorradio mit Kopfhörer war. Als 
Deluxe-Version gab es einen Reflexempfänger für Mittelwelle, eingebaut 
in eine Zigarrenkiste...
Aber zumindest hatte man dann ein eigenes Radio. Im Idealfall sogar 
mobil für den nächsten Campingurlaub...
Heute sind Einfachstradio, Trafowickeln oder Blinklichtbasteln einfach 
unattraktiv.

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