Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator für Filter (Audio, 10Hz - 100KHz)


von Rainer V. (Gast)


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Hallo, brauche Kondensatoren für Filteranwendung im Audiobereich. Nach 
stöbern bei DigiKey fällt mir auf, dass es keine (kaum...)sogenannten 
STYROFLEXE mehr gibt. Habe ich da was verpaßt??? Brauche Konensatoren 
zwischen 10nF und 100pf, aber mit excellenten Werten. 
Temperaturverhalten ect.
Außerdem suche ich seit Längerem nach einem (oder 3) NTC's. Widerstand 
bei 25°C 47K im Glas. Vielleicht kann mir jemand helfen.
Gruß Rainer

von Ochnee (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Hallo, brauche Kondensatoren für Filteranwendung im Audiobereich. Nach
> stöbern bei DigiKey fällt mir auf, dass es keine (kaum...)sogenannten
> STYROFLEXE mehr gibt. Habe ich da was verpaßt??? Brauche Konensatoren
> zwischen 10nF und 100pf, aber mit excellenten Werten.
> Temperaturverhalten ect.
> Außerdem suche ich seit Längerem nach einem (oder 3) NTC's. Widerstand
> bei 25°C 47K im Glas. Vielleicht kann mir jemand helfen.
> Gruß Rainer

Konensatoren. Was ist das?
Was sind STYROFLEXE?

Was ist die Sprache? Das ist doch wohl nicht dein Ernst :-(

Vermutlich meinst du Kondensatoren. Nachdem es Styroflex immer noch 
gibt, warum dann nicht die? Musst sie ja nicht bei Digikey kaufen.

Für Audio (= vergleichsweise niedrige Ansprüche and die elektrischen 
Eigenschaften) sind folgende Typen gut geeignet:
Kerkos Klasse 1 (COG, NP0)
Bipolare Elkos
Sämtliche Folienkondensatoren
Da wirst du bei Audio (=fast DC) keine messbaren Unterschiede 
feststellen.

Nicht gut sind:
Kerkos Klasse II (merkbare Verzerrungen, Mikrofonie)
Alle Arten Tantals (Polung)
Normale Elkos (Polung)

Für <10nF würd Ich Klasse I - Kerkos oder Folienkondensatoren nehmen.
Beim NTC wirf doch mal den Selektor bei Epcos an. 47k sollte es geben...

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Ochnee schrieb:
> Da wirst du bei Audio (=fast DC) keine messbaren Unterschiede
> feststellen.

Aber hallo! Es macht doch natürlich einen Unterschied, welcher 
Kondensator das ist! Der muss von Hand von Jungfrauen bei Mitternacht 
und Vollmond selektiert worden sein! Damit dann die Höhen auch warm und 
definiert klingen und die Kühle des Nachtwindes in den Bässen zu spüren 
ist!

Spaß beiseite.

Ich würde auch zu Kerkos greifen. Alternativ könnte man auch Google 
befragen, was dich wiederum zu Reichelt führt:

https://m.reichelt.de/Styroflexkondensatoren/STYROFLEX-100P/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3158&ARTICLE=19841

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rainer V. schrieb:
> Hallo, brauche Kondensatoren für Filteranwendung im Audiobereich. Nach
> stöbern bei DigiKey fällt mir auf, dass es keine (kaum...)sogenannten
> STYROFLEXE mehr gibt. Habe ich da was verpaßt??? Brauche Konensatoren
> zwischen 10nF und 100pf, aber mit excellenten Werten.

Sicher, daß für Audio nicht auch Polyester (MKT) reicht? Gibts auch mit 
engeren Toleranzen als den üblichen +/-10%. Ansonsten sind Styroflex 
(KS) weitgehend ausgestorben, weil zu teuer. Auch Polycarbonat (MKC) hat 
es erwischt. Wenn man sehr hohe Anforderungen an zeitliche Konstanz und 
geringen Verlustfaktor hat, bleibt im wesentlichen Polypropylen (MKP).

> Außerdem suche ich seit Längerem nach einem (oder 3) NTC's. Widerstand
> bei 25°C 47K im Glas. Vielleicht kann mir jemand helfen.

47K NTC sind ein Standardwert. Wenn es dir um eine bestimmte Bauform 
geht, wirst du die Kataloge beim Hersteller (Epcos, Vishay) oder Händler 
durchgehen müssen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

Infos hier z.B.

http://www.thel-audioworld.de/bauteile/audiocap/audiocap.htm

http://www.thel-audioworld.de/bauteile/bauteile.htm#C-R-D

ansonsten FKP-Typen oder Styroflex, falls noch erhältlich.

MfG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ochnee schrieb:
> Nicht gut sind:
> Alle Arten Tantals (Polung)

Das ist Unsinn. Tantals sind zur Abblockung ungeeignet aber hervorragend 
geeignet als Audiokoppelkondensator.

von ChristophK (Gast)


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Der OT suchte Kondensatoren für Audiofilter, keine Koppelkondensatoren.

Allein wegen Polarität und Konstanz abgesehen vom Wertebereich kommen da 
Elkos und Tantal nicht in Frage.

von Georg-G (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Infos hier z.B.

Was soll man von "Experten" halten, die Isolation und 
Dielektrizitätskonstante verwechseln?

von Rainer V. (Gast)


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Hallo, was immer ihr auch voneinander haltet...der Tip mit Reichelt ist 
super! Hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass die Micas haben. Wenn du 
mal einen 10nF 1% NP0 für 47€ gefunden hast, dann weißt du vielleicht, 
warum ich gefragt habe. Und auch beim NTC suche ich die Glasausführung! 
Kein blaues Scheibchen. RS hat sowas, aber offensichtlich nicht mehr 
lieferbar. Und um die Frage nicht ganz sinnfrei zu machen. Ich baue ein 
Notchfilter mit -120dB und das soll nach nem Jahr nicht 100te Herz 
daneben liegen. Was letzendlich als Kompromiss herauskommt, weiß ich 
noch nicht...also Danke
Gruß Rainer

von Georg-G (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Notchfilter mit -120dB

Das ist ein sportlicher Wert. Der mechanische Aufbau und die Schirmung 
sind bestimmt interessant. Mit welcher Messtechnik wird das verifiziert?

von Mark S. (voltwide)


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Falls es hier um Klirrfaktormessungen  gehen sollte, rate ich Dir das 
mit einem PC und einer ordentlichen Soundkarte durch zu führen. Damit 
hast Du auch gleich einen entsprechend klirrarmen Generator zur Hand. 
Und bist nicht auf 1kHz Messfrequenz fest gelegt.
Ein Programm wie ARTA liefert Dir FFT, Klirrfaktoren, Frequenzgänge usw.
Eine FFT mit 16383 bins liefert bei mir einen Rauschteppich von -140dB 
bezogen auf Vollaussteuerung. Der minimale Eigenklirr inkl Generator 
liegt hier bei 0,0003% THD. All dies mit einer preisgünstigen USB 
Soundkarte wie der EMU0202 von Creative Labs.

von Rainer V. (Gast)


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wenn nicht sportlich, was dann??

von Martin H. (horo)


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Mark S. schrieb:
> mit einem PC und einer ordentlichen Soundkarte

Ergänzung - es ist anzuraten, bei Messungen am Rande der Messgenauigkeit 
zwei getrennte PCs zu verwenden, denn z.B. Jitter in nur einem PC 
erkennst Du nicht, wenn Du Dich sozusagen selbst überprüfst. Du gaukelst 
damit eine Genauigkeit von Frequenz/Phase vor, die in Wirklichkeit nicht 
vorhanden ist und zu seltsamen Ergebnissen führen kann.
Ciao, Martin

von Rainer V. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Falls es hier um Klirrfaktormessungen  gehen sollte, rate ich Dir das
> mit einem PC und einer ordentlichen Soundkarte durch zu führen. Damit
> hast Du auch gleich einen entsprechend klirrarmen Generator zur Hand.
> Und bist nicht auf 1kHz Messfrequenz fest gelegt.
> Ein Programm wie ARTA liefert Dir FFT, Klirrfaktoren, Frequenzgänge usw.
> Eine FFT mit 16383 bins liefert bei mir einen Rauschteppich von -140dB
> bezogen auf Vollaussteuerung. Der minimale Eigenklirr inkl Generator
> liegt hier bei 0,0003% THD. All dies mit einer preisgünstigen USB
> Soundkarte wie der EMU0202 von Creative Labs.

...und ein Kotflügel kann nicht fliegen!
Im Ernst, die Werte aus der Technik kenne ich und es ist auch nur reine 
Bockigkeit von mir, das analog zu versuchen. Digitale FFT ist Mist..sag 
ich einfach mal. Wenn du all die Randbedingungen rausgerechnet hast, die 
mein armes analoges Teil gar nicht hat, dann reden wir weiter. Nur als 
Beispiel... wenn du dir eine FFT anschaust, dann wirst du nie eine 
Frequenz von 1 KHz finden, denn die ist kein Teiler deiner anderen 
Werte.
Klirrfaktormessung vielleicht, Messtechnik ja!
Gruß Rainer

von Elektrofan (Gast)


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> Der minimale Eigenklirr inkl Generator
      ********
> liegt hier bei 0,0003% THD. All dies mit einer preisgünstigen
> USB Soundkarte wie der EMU0202 von Creative Labs.

Dürfte auch meist eingehalten werden ....

von Rainer V. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Dürfte auch meist eingehalten werden ....

Danke für das Engagement. Und wie kommt ihr auf die lustige Idee, das 
ich ein Filter dieses Kalibers mit einem Soundkarten-Signal ausmessen 
will???
Mal nachdenken.

von BobDylan (Gast)


Angehängte Dateien:

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Georg-G schrieb:
> Das ist ein sportlicher Wert.

Allerdings... Ist es das Kerbfilter wie im Anhang? Ist schwer zu 
bändigen. Mann kommt mit ausgesuchten Bauteilen, etwas rumtrickserei und 
viel Geduld auf eine einigermaßen klimaunabhängige Dämpfung von knapp 
80dB.

von Rainer V. (Gast)


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Hi, es soll doch nun kein Ratespiel werden! Ich habe nach Kondensatoren 
gefragt, die bezahlbar bleiben. Und den Rest könnt ihr euch gerne 
sparen!
LG Rainer

von Rainer V. (Gast)


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...und nachdem der NTC völlig in Vergessenheit geraten ist...hat jemand 
einen Tip, wo ich den noch beziehen kann???

von Rainer V. (Gast)


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Ochnee schrieb:
> Für <10nF würd Ich Klasse I - Kerkos oder Folienkondensatoren nehmen.
> Beim NTC wirf doch mal den Selektor bei Epcos an. 47k sollte es geben...

Ja ja, gibts, aber wer liefert das?? Bin natürlich privater User..

von Elektrofan (Gast)


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> Danke für das Engagement. Und wie kommt ihr auf die lustige Idee, das
> ich ein Filter dieses Kalibers mit einem Soundkarten-Signal ausmessen
> will???

Ich war das nicht.

von Rainer V. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Ich war das nicht.

Hi, bin schon mehrmals wegen lustiger Beiträge aus div. Foren 
rausgeflogen...und ich glaube dir!

von BobDylan (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Ich habe nach Kondensatoren
> gefragt, die bezahlbar bleiben.

Bei Ebay gabs kürzlich einen Sack voll Siemens NOS-Styros mit 13,8 nF an 
0,1% für 12€ Sofortkauf. Eventuell helfen dir die, eine Geschichte 
aufzubauen, die gemäß deinen Wunschvorstellungen von Vornherein zum 
Scheiten verurteilt ist...

von Rainer V. (Gast)


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Danke an den/die Gäste...sinnfrei wie immer.

von Rainer V. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Sicher, daß für Audio nicht auch Polyester (MKT) reicht? Gibts auch mit
> engeren Toleranzen als den üblichen +/-10%. Ansonsten sind Styroflex
> (KS) weitgehend ausgestorben, weil zu teuer. Auch Polycarbonat (MKC) hat
> es erwischt. Wenn man sehr hohe Anforderungen an zeitliche Konstanz und
> geringen Verlustfaktor hat, bleibt im wesentlichen Polypropylen (MKP).
>
>> Außerdem suche ich seit Längerem nach einem (oder 3) NTC's. Widerstand
>> bei 25°C 47K im Glas. Vielleicht kann mir jemand helfen.
>
> 47K NTC sind ein Standardwert. Wenn es dir um eine bestimmte Bauform
> geht, wirst du die Kataloge beim Hersteller (Epcos, Vishay) oder Händler
> durchgehen müssen.

Hi Alex, danke, wie gesagt, ich suche die Glasversion des NTC! Finde ich 
natürlich, aber keiner liefert! Idee???
Gruß Rainer

von BobDylan (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Danke an den/die Gäste...sinnfrei wie immer.

Du brauchst Kondensatoren mit möglichst hoher Teperaturstabilität und 
etwas Kinderstube. Für beides könnte Google hilfreich sein.

von Rainer V. (Gast)


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danke für das Gastgequatsche...

von Lurchi (Gast)


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Syroflex Kondensatoren sind bei der Temperaturstabilität auch nicht so 
gut. Wo sie wirklich gut sind, ist bei der Isolation. Brauchen tut man 
die eher wenn es um Ströme in pA geht.

Keramische NP0 sind schon eine gute Wahl für die kleineren Werte (bis 
etwa 10 nF) für größere halt Folienkondensatoren, die es aber nur 
eingeschränkt als SMD gibt. Beim Temperaturverhalten kann man ggf. durch 
Parallelschaltung was kompensieren - da für gibt es z.B. 10 oder 100 pF 
auch mit definiert positivem / negativem TC.

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