Moin, ich habe eine einfache Frage die mich ein wenig verwirrt. Im Datenblatt des MAX31855 steht auf Seite 4, dass die conversion time t_conv 100 ms lang ist. Auf Seite 9 steht, dass das Auslesen der Temperatur 14 Zyklen dauert. Sagen wir einmal der MC läuft mit einem Takt von 8 MHz und der SPI mit F_Osc/128 = 62,5 kHz dann wären 14 Zyklen ja wesentlich schneller als 100 ms conversion time. Was bringt es dann den Controller so schnell auszulesen. Bekommt man dann einfach mehrmals nacheinander den selben Wert bis die nächste Konvertierung abgeschlossen ist?
Warum willat du den so schnell auslesen? Wenn sowieso nur alle 100ms ein neuer Wert ansteht ist das unnötig. Das der SPI Bus schneller läuft ist ganz angenehm, bedeutet aber nicht dass man auch alle Teilnehmer ständig damit befeuern muss. Dann hättest du sowieso keine Zeit mehr die Daten auszuwerten.
Vka schrieb: > Warum willat du den so schnell auslesen? Ganz einfach. Weil ich Temperaturen messen möchte, die sich mit einer höheren Frequenz als 10 Hz ändern können. Ich benötige mindestens das 10-fache. Ein Aufbau mit Thermoelement -> Verstärker -> AD-Wandler -> Mikrocontroller sollte schneller sein oder?
Thermo schrieb: > Weil ich Temperaturen messen möchte, die sich mit einer > höheren Frequenz als 10 Hz ändern können. Ich benötige mindestens das > 10-fache. Bist du sicher, dass deine thermischen Zeitkonstanten in dem Bereich liegen? Falls ja, ist der MAX31855 offensichtlich die falsche Wahl. Thermo schrieb: > Ein Aufbau mit Thermoelement -> Verstärker -> AD-Wandler -> > Mikrocontroller sollte schneller sein oder? Schneller lässt es sich damit sicher realisieren. Mit dem MAX31855 erhältst du halt sehr einfach und bequem eine spezifizierte Genauigkeit. Mit dem von dir skizzierten Aufbau musst du dir selber Gedanken machen, wie du die benötigte Genauigkeit und "Rauscharmut" hinkriegst.
Thermo schrieb: > Weil ich Temperaturen messen möchte, die sich mit einer > höheren Frequenz als 10 Hz ändern können. Ich benötige mindestens das > 10-fache. In was für einem Medium? Wasser, Öl, Luft? Dein Thermoelement hat eine gewisse Masse und dementsprechend auch eine Trägheit bei der Änderung der Temperatur. Je nach Medium brauchst Du auch noch eine Hülse um das eigentliche Element und bekommst damit eine nochmal wesentlich größere Masse. Größer 100Hz erscheint mir da sehr sportlich. > Ein Aufbau mit Thermoelement -> Verstärker -> AD-Wandler -> > Mikrocontroller sollte schneller sein oder? Die Kaltstellenkompensation fehlt noch. Die kannst Du aber natürlich auch digital im µC machen, Du brauchst halt noch einen zusätzlichen Temperaturfühler direkt an der Stelle, an der Du von Thermoelementleitung auf Deine Platine gehst.
Zu deiner ursprünglichen Frage, was es bringt den Chip so schnell auszulesen. Conversion time: Das ist die Zeit, die der Controller für eine Messung braucht. Das ist notwendig um zu wissen, wie viele Messwerte man maximal in einem Zeitabschnitt bekommen könnte. Ob man auch so viele braucht ist wieder eine andere Frage. Zyklen zum Auslesen: Das ist die Anzahl der Zyklen, die es dauert, bis ein Messwert aus dem Chip über den Bus übertragen wurde. Die Zeit gibt an, wie langer der Bus für diese Übertragung belegt ist. Das ist dann relevant, wenn man auf dem SPI Bus noch weitere Chips auslesen möchte. Deshalb ist es auch gar nicht unlogisch, dass du den Wert mehrfach in einer Messperiode auslesen könntest. Im echten Leben willst du ja bei einem Messgeräte auch nicht, dass das Ablesen vom Display immer genau so lange dauert, wie das Messgerät zum Messen braucht.
Achim S. schrieb: > Bist du sicher, dass deine thermischen Zeitkonstanten in dem Bereich > liegen? Ja sicher. Achim S. schrieb: > Mit dem MAX31855 > erhältst du halt sehr einfach und bequem eine spezifizierte Genauigkeit. Ja deshalb ist mein Blick auch zunächst auf den Chip gefallen. Gerd E. schrieb: > In was für einem Medium? Wasser, Öl, Luft? Metall. Gerd E. schrieb: > Die Kaltstellenkompensation fehlt noch. Ja stimmt. Hatte ich mit unter "Vertärkung" gezählt. Wäre der AD849x eventuell eine Alternative? Der hat die Kaltstellenkompensation auch bereits integriert, was Arbeit abnimmt. Da das Teil komplett analog läuft sollte der Verstärker ja erstmal kein Einfluss auf die Abtastrate haben oder?! Man könnte sich an den Circuit Notes CN-0271 orientieren. Der dort verwendete ADC hat alledings auch nur 0.12ksps Abtastrate. Den könnte man aber ja ersetzen.
Thermo schrieb: > Gerd E. schrieb: >> In was für einem Medium? Wasser, Öl, Luft? > > Metall. Dann sind die Temperaturänderungen im >10Hz Takt zumindest ungewöhnlich. Thermo schrieb: > Wäre der AD849x > eventuell eine Alternative? Kannst du nehmen. Bei single-Supply hast du halt einen eingeschränkten Temperaturmessbereich (verglichen mit dem MAX31855, der dir single-supply auch die negativen Temperaturen misst). Muss aber nicht stören, je nachdem was du tatsächlich messen willst. Mit der größeren Bandreite fängst du dir halt auch Rauschen und Einstreuungen mit ein, über die er MAX31855 einfach wegmittelt. Wenn du also z.B. im schnell gemessenen Temperaturverlauf einen 50Hz-Anteil siehst, solltest du zumindest mal grübeln, ob die Temperatur tatsächlich so schnell wechselt oder ob du eine Einstreuung betrachtest.
Allenfalls gibt es 24 Bit Wandler mit bis zu 1MHz Samplerate. Was auch immer das schnelle Auslesen bringen soll.
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