Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Speisung pulst (als Problem)


von Anonym L. (helferlein)


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Hallo zusammen

Ich habe eine Schaltung für ein ferngesteuertes Auto entworfen, den 
Print bestückt und einen Funktionsprototypen mit Ketten(als Antrieb) 
gebaut.

Die Hardware:
Die Motoren sind 1500 rpm Getriebemotoren für 12V und werden mit 
H-Brücken gesteuert.
Der uC ist ein Atmega328, als Arduino programmiert. Davor ist ein 
LD1117S50TR als Spannungsregler auf 5V.

Das Problem:
Die Speisung schaltet sich immer an und aus(siehe DSO Bild). Am 
Speisgerät sollte es nicht liegen, 20A und 40 Volt wären möglich und ich 
brauche nur 12V. Das passiert etwa im 1 sekunden Takt. Ein 
Spannungsregler ist schon kaputt gegangen. Im Datenblatt konnte ich 
leider keine Zeitangaben zu den internen limiten finden. Ich weiss also 
nicht, ob ein Limit im LDO überschritten wird. Er sollte aber nicht, 
denn er geht bis 15V. Und da das Display blinkt, sowie die Motoren 
klicken, bin ich ziemlich sicher, dass es mit dem LDO zu tun hat.

Als ich noch keine Motoren angeschlossen hatte gab es keine Probleme mit 
der Speisung.

Mein weiterer Verdacht liegt auf einem Schaltungs oder Software-Fehler.

Der Schaltplan ist im Anhang. X2 ist für ein I2C display, X1 für einen 
Sensor(nicht angeschlossen). Falls ihr noch mehr Daten oder unterlagen 
braucht, bitte einfach fragen.

Mein Sender ist ein HC-12 mit 8dBm und 9600 Bps.

DSO Bild: Channel 1 ist an der 12V speisung, CH2 an der 5V speisung.

Vielen Dank schon im Voraus

: Verschoben durch User
von Stefan F. (Gast)


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Für mich sieht es nicht danach aus, daß die Versorgungsspannung zyklisch 
abschaltet, sondern daß ihre Höhe geringfügig pulsiert. Daß dadurch das 
Display flackert und der Motor Geräusche macht, kann ich mir kaum 
vorstellen.

Die Form der Schwankungen sieht mir zu rechteckig aus. Wenn das Netzteil 
zyklisch abschalten würde, dann müsste die Spannung bei jedem Impuls 
allmählich abfallen.

Was ich mir aber vorstellen könnte ist eine defekte H-Brücke, die 
Kurzschlüsse verursacht und dadurch die Spannung herunter zieht.

Hast du das Problem auch, wenn du die Motoren wieder abklemmst?

Deine Pläne solltest du bitte als Grafik anhängen. Ich möchte nicht 
herausfinden, welche Software du verwendest und diese auch noch 
installieren (darf ich auch gar nicht), nur um die Bilder sehen zu 
können.

von Anonym L. (helferlein)


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Vielen Dank für die Antwort. Das mit dem Kurzschluss überprüfe ich 
gleich. Im Anhang schon mal die Bilder.

von Der Andere (Gast)


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Das übliche:
Kein Schaltplan, keine Daten zu den Motoren oder der "Speisung".

Anonym L. schrieb:
> Am
> Speisgerät sollte es nicht liegen, 20A und 40 Volt wären möglich und ich
> brauche nur 12V.

Und welchen Strom brauchen die Motoren im Anfahrmoment? 40A?
Die Ursache sind vieleicht auch Einbrüche die man auf dem Oszi Bild so 
gar nicht sieht. (z.B. Falsche angesteuerte Halbbrücke die kurzzeitig 
die Versorgung kurzschliesst.)

Anonym L. schrieb:
> dass es mit dem LDO zu tun hat.

Warum zu Geier nimmt man einen Low Drop Spannungsregler wenn man 12V auf 
5V reduzieren will? Ein einfacher 7805 würde es auch tun.
Entkoppel die Stromversorgung der Steuerung von der der Motoren. 
Zumindest mit einer Diode (wegen Rückstrom) und einem dickeren Elko VOR 
dem Spannungsregler.

von Anonym L. (helferlein)


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Sobald ich die Motoren abklemme, funktioniert es wieder.
Es scheint also kein Kurzschluss mit der H-Brücke zu sein. Sehe ich das 
richtig?

Kann es sein, dass die Motoren die Spannung zusammenreissen?

von Der Andere (Gast)


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Wenigstens ein Schaltplan jetzt. Wie sorgst du beim Umschalten der 
Halbbrücke für die notwendige Totzeit?

von Der Andere (Gast)


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Entspricht die Schaltung mit 100µ am Ausgang des Spannungsreglers 
wirklich den 'Recommendations' im Datenblatt? Kann der Regler so eine 
kapazitive Last ab? Schau dir das Datenblatt mal an.

von Anonym L. (helferlein)


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Das mit der Totzeit habe ich noch nicht berücksichtigt.

Bei den Motoren kenne ich den Anlaufstrom nicht.

Die Speisung ist ein EA-PS 2024-20B.

von Carl D. (jcw2)


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Anonym L. schrieb:
> Das mit der Totzeit habe ich noch nicht berücksichtigt.
>
> Bei den Motoren kenne ich den Anlaufstrom nicht.
>
> Die Speisung ist ein EA-PS 2024-20B.

Nimm einfach mal das Zehnfache des geheimen Motor-Nennstroms als 
Daumenwert.
Erschreckt?

von Wolfgang (Gast)


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Anonym L. schrieb:
> Die Speisung schaltet sich immer an und aus(siehe DSO Bild). Am
> Speisgerät sollte es nicht liegen, 20A und 40 Volt wären möglich und ich
> brauche nur 12V.

Da schaltet sich nicht die Speisung an und aus. IMHO siehst du da einen 
Spannungsabfall von 300mV auf der Leitung und Schaltsspikes auf Grund 
von (Leitungs-?)Induktivitäten.
Wie sieht dein Aufbau aus, wo hängst du mit dem DSO dran und wann fließt 
welcher Strom? Hänge mal einen Shunt rein und lege das Signal mit aufs 
DSO.

von Anonym L. (helferlein)


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Der Andere schrieb:
> Entspricht die Schaltung mit 100µ am Ausgang des Spannungsreglers
> wirklich den 'Recommendations' im Datenblatt? Kann der Regler so eine
> kapazitive Last ab? Schau dir das Datenblatt mal an.

Ja das stimmt. Danke, werde das mal wechseln.

Carl D. schrieb:
> Nimm einfach mal das Zehnfache des geheimen Motor-Nennstroms als
> Daumenwert.
> Erschreckt?

Nein, gar nicht. Das gäbe dann so etwa 2-3 Ampere. Sie brauchen 
erstaunlich wenig Strom(im Leerlauf). Belastet aber auch nicht mehr wie 
so 1-1.5 Ampere. Das gäbe kombiniert max 30A.

Ich führe eure Vorschläge ASAP aus.

Und Danke natürlich für alle Antworten. Ich bin leider noch ein 
Motorenanfänger...

von Carl D. (jcw2)


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Anonym L. schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Entspricht die Schaltung mit 100µ am Ausgang des Spannungsreglers
>> wirklich den 'Recommendations' im Datenblatt? Kann der Regler so eine
>> kapazitive Last ab? Schau dir das Datenblatt mal an.
>
> Ja das stimmt. Danke, werde das mal wechseln.
>
> Carl D. schrieb:
>> Nimm einfach mal das Zehnfache des geheimen Motor-Nennstroms als
>> Daumenwert.
>> Erschreckt?
>
> Nein, gar nicht. Das gäbe dann so etwa 2-3 Ampere. Sie brauchen
> erstaunlich wenig Strom(im Leerlauf). Belastet aber auch nicht mehr wie
> so 1-1.5 Ampere. Das gäbe kombiniert max 30A.
>
> Ich führe eure Vorschläge ASAP aus.
>
> Und Danke natürlich für alle Antworten. Ich bin leider noch ein
> Motorenanfänger...

Nennstrom != Leerlaufstrom

Es sind 30A und die Spannung fällt um 0,3V ab.
Da braucht man nicht viel Ω in den Leitungen.
Und das 40v/20A-NT wird auch nicht 100%tig ausregeln, bzw hat 
Sense-Buchsen, die nicht benutzt werden.

von Stefan F. (Gast)


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Deine H-Brücke ist fehlerhaft. Die "oberen" Transistoren werden immer 
leiten, weil der Mikrocontroller höchstens 5V ausgeben kann. Am 
gate-Source Strecke der P-Kanal Mosfets liegt somit eine Spannung von 
-7V an, wenn sie aus geschaltet sein sollen und -12V wenn sie 
eingeschaltet sein sollen.

-7V schaltet sie aber nicht aus.

von Anonym L. (helferlein)


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Carl D. schrieb:
> Nennstrom != Leerlaufstrom

Ja, die 1-1.5 Ampere waren ja auch der Nennstrom, den ich gemessen habe

: Bearbeitet durch User
von Anonym L. (helferlein)


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Wolfgang schrieb:
> Wie sieht dein Aufbau aus, wo hängst du mit dem DSO dran und wann fließt
> welcher Strom? Hänge mal einen Shunt rein und lege das Signal mit aufs
> DSO.

Die Leitungen sind realtiv lange, so etwa 1.5m Bananenkabel. Das habe 
ich gewählt, weil das Auto ja fahren sollte. -> 20cm Leitungen habe ich 
ausprobiert. Das ändert nichts.
Das DSO hängt am Print.

Ich probier das mit dem Shunt noch aus.

Ich habe mal noch einen 5500 uF Kondensator über die Speisung am Print 
geschaltet. Das hat die Amplitude auf 0.5-1V gesenkt.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Deine H-Brücke ist fehlerhaft.

Noch gar nicht darauf geachtet.

Stefan U. schrieb:
> Die "oberen" Transistoren werden immer
> leiten, weil der Mikrocontroller höchstens 5V ausgeben kann.

Das sind doch n Kanal Mosfets. Die oberen werden nie richtig 
durchschalten.

Wenn der TO sich einen Gefallen tun will, nimmt er Halbbrückentreiber 
mit integriertem Bootstrapping. Dann hat er auch kein Problem mit der 
Totzeit mehr.

von Anonym L. (helferlein)


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Jetzt wieder ohne Kondensator.

Den Strom habe ich mit einer Stromzange gemessen. Sie ist auf 100mV pro 
Ampere eingestellt. Also sind die 47mV 470mA.

von Anonym L. (helferlein)


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Zur Brücke: Es sind N-FETS. Der Typ ist IRLU024N. Diese sollten auf 
Logische Gatespannung ausgelegt sein und durchschalten. Beim Messen ohne 
Motor hatte ich jedoch nur 7V über dem "Motor". Die Fets werden aber 
nicht heiss.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Zur Brücke: Es sind N-FETS.

Hammer. Wie bist du denn aus diesen Schaltplan gekommen? Ich dachte, du 
hättets bloss versehentlich die falschen Symbole verwendet.

> Diese sollten auf Logische Gatespannung ausgelegt sein und durchschalten.

Wie bringst du den Mikrocontroller dazu, weit mehr als 12V gegenüber GND 
auszugeben? Das kann nicht gehen.

Blöderweise erklärt das noch nicht deine Spannungseinbrüche. Da musst du 
mal nachmessen.

von Dumpf Backe (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Hammer. Wie bist du denn aus diesen Schaltplan gekommen?

Allein die Art wie der Schaltplan gezeichnet ist lässt
Schlimmstes vermuten. Da bleibt kein Auge trocken.

Nur ein Anhaltspunkt:
Stromversorgung der Motoren über die Controller-Platine ....

von Anonym L. (helferlein)


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Stefan U. schrieb:
> Hammer. Wie bist du denn aus diesen Schaltplan gekommen? Ich dachte, du
> hättets bloss versehentlich die falschen Symbole verwendet.

Ja, sorry stimmt falsche Symbole. Das Symbol ist selber gemacht.
Keine Ahnung wie ich auf die H-Brücke gekommen bin. Einfache Schaltung, 
die vor und rückwärts erlaubt und nur 2 Pins braucht. Ich werde die FETs 
mal messen.

von Stefan F. (Gast)


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>>>> Das sind doch n Kanal Mosfets. Die oberen werden nie richtig durchschalten.
>>> Zur Brücke: Es sind N-FETS.
>> Ich dachte, du hättets bloss versehentlich die falschen Symbole verwendet.
> Ja, sorry stimmt falsche Symbole.

Was soll das heissen, hast du jetzt N-kanal oder P-Kanal MOSFET 
Transistoren im oberen Bereich der H-Brücke?

> Beim Messen ohne Motor hatte ich jedoch nur 7V über dem "Motor".

Klingt für mich nach 12V - 5V. Aber wenn du wirklich alle Transistoren 
mit intakten IRL024N bestückt hast, dann kann diese Messung nicht sein. 
Die oberen Transistoren brauchen am Gate (realativ zu GND) mehr als 12V, 
damit sie einschalten. Der Mikrocontroller liefert aber nur 5V.

Also kann ich nur vermuten, daß die Transistoren entweder defekt sind 
oder du hast da völlig andere Modelle eingelötet.

Mir ist noch etwas aufgefallen: MOSI mit den MOSFET Transistoren zu 
"teilen" ist keine gute Idee, denn die MOSFET's haben eine hohe 
Eingangskapazität. Das könnte den Programmiervorgang behindern.

von Anonym L. (helferlein)


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Das Problem liegt ziemlich eindeutig bei der H-Brücke.

Daher werde ich wohl den Print erneuern und einen Halbbrückentreiber mit 
integriertem Bootstrapping verwenden.

Hat zum ICjemand gute Erfahrungen/Vorschläge? Und ist das Problem mit 
den 5V dann gegessen?

Vielen Dank

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