Hallo Zusammen, ich habe mal eine Frage. Nehmen wir mal an ich habe ein DC-Ladegerät das zunächst einmal nur in eine Richtung funktioniert. Also von AC (Netzseitig) nach DC (Batterieseitig). Das würde man vermutlich so aufbauen, dass man zunächst eine PFC hätte die auf eine konstante Zwischenkreisspannung anheben würde. Also sowas wie: https://www.allaboutcircuits.com/uploads/articles/Williams_power_factor_1.jpg Und dann würde man über einen DCDC-Wandler die Ausgangsspannung entsprechend erhöhen, damit der gewünschte Ladestrom in die Batterie\Akku fließt. Wie wäre es, wenn man mit ein und der selben Schaltung auch aus der Batterie wieder in das Netz zurückspeisen können möchte? Dann bräuchte man doch eine Bidirektionale PFC wie auch DCDC-Wandler. Wie würde man das konkret umsetzen?
Patrick L. schrieb: > Wie würde man das konkret umsetzen? Da es keinen Gleichrichter gibt, der aus Gleichspannung wieder Wechselspannung macht, ist dieser Weg erstmal eine Einbahnstrasse. Es gibt es z.B. die Möglichkeit, einen normalen Eisenkerntrafo als Ladetrafo zu nehmen und den bei Bedarf in die andere Richtung zu benutzen, z.B. angetrieben durch MOSFets. So habens alte USVs und Wechselrichter gemacht. Moderne machen das ohne den dicken Eisenkerntrafo und dafür mit Schaltnetzteil. 'Ins Netz zurückspeisen' ist übrigens keine einfache Sache. Bei der geringsten Phasenabweichung des Netzes von deiner Rückspeisung gibts Trauer, denn du kannst das Wechselstromnetz nicht steuern, sondern musst dich nach ihm richten.
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Das willst du nicht selbst bauen :-) Such mal in der Solarbranche (Wechselrichter mit Batterie) oder in der Bootstechnik, da wird genau sowas gebraucht und benutzt.
Matthias S. schrieb: > Da es keinen Gleichrichter gibt, der aus Gleichspannung wieder > Wechselspannung macht, ist dieser Weg erstmal eine Einbahnstrasse. Jop. Das bedeutet, dass man Quasi-Parallel an den Zwischenkreis der PFC ein Wechselrichter schaltungsmäßig dran baut der dann entsprecheden aus dem DC wieder ein AC macht in dem er über eine PWM eine im Mittel Sinusförmige Spannung erzeugt. Schade. Dachte da gibt es irgend eine möglichkeit elegant mehr Teile der PFC Schaltung für die Rückspeisung zu übernehmen.. H.Joachim S. schrieb: > Das willst du nicht selbst bauen :-) > Such mal in der Solarbranche (Wechselrichter mit Batterie) Ne, wollte mir nur eine paar Impressionen sammeln. Ja, ist mir geläufig, dachte da gibt es vllt. noch irgendwas was ich übersehen habe :-)
Patrick L. schrieb: > Jop. Das bedeutet, dass man Quasi-Parallel an den Zwischenkreis der PFC > ein Wechselrichter schaltungsmäßig dran baut der dann entsprecheden aus > dem DC wieder ein AC macht in dem er über eine PWM eine im Mittel > Sinusförmige Spannung erzeugt. Einphasig oder dreiphasig? Gekauft oder zum Selbstbau?
Einphasig oder Dreiphasig spielt für mich Primär erstmal keine Rolle. Einphasig kann man für den geradeausfall erstmal betrachten.
Beim Rückspeisen hast du immer das Problem, das das Netz der Chef ist, deine Einspeisung muss sich also erstmal in der Frequenz und Phasenlage mit dem Netz synchronisieren. Die Einspeisung erfolgt dann, indem der Wechselrichter mit seiner Leistung auf die vordere Flanke des Netzsinus 'drückt', d.h. er probiert ganz vorsichtig, die Frequenz zu erhöhen (und misst dabei den Strom, den er liefert). Er hört dann auf damit, wenn er soviel Strom ins Netz speist, wie er liefern kann. Der umgekehrte Vorgang passiert ja, wenn man einen Verbraucher aufs Netz schaltet - dieser möchte die Turbine im Kraftwerk abbremsen. Ein Solar-WR muss dann auch die Phasenlage zurückdrehen, wenn die Wolken kommen. Liefert er gar nichts mehr, muss seine Phasenlage wieder genau dem Netz entsprechen und er 'schwingt' nur mit, bzw. lädt die Akkus.
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Patrick L. schrieb: > Einphasig oder Dreiphasig spielt für mich Primär erstmal keine Rolle. > Einphasig kann man für den geradeausfall erstmal betrachten. Ich persönlich halte das Projekt für spannend und auch durchaus machbar. Mit aktiven Gleichrichter (Schalter anstelle Dioden) kann man Leistung in beide Richtungen (AC->DC und DC->AC) gleichermaßen realisieren, ohne dass sich der Schaltungsaufwand des Wechselrichters/Gleichrichtes ändert. Kernpunkt ist, wie Matthias bereits schrieb, die Synchronisierung mit dem Netz. Das geschieht mittels PLL und ist weitreichend dokumentiert (Die DSPs von TI haben sogar entsprechende Bibliotheken dafür). Sobald die PLL vernünftig läuft, ist der Rest relativ unkompliziert. Man muss "nur" die Regelschleife entsprechend auslegen. Einphasig ist n bisschen komplizierter, weil der PI Regler nicht zu 100% läuft. Aber dafür gibt es den Resonanzregler. Und auch die PLL ist ein wenig aufwendiger, aber machbar. Dreiphasig ist unkompliziert. Da hilft Clark-Park, so dass man einen gewöhnlichen PI Regler verwenden kann. Ist im Prinzip wie ne Motoransteuerung. AC->DC oder DC->AC hängt dann letztendlich davon ab, wie Strom und Spannung zueinander stehen. Und das wird softwareseitig realisiert. Melde dich ruhig bei weiteren Fragen. Gruß,
Matthias S. schrieb: > Die Einspeisung erfolgt dann, indem der Wechselrichter mit seiner > Leistung auf die vordere Flanke des Netzsinus 'drückt', d.h. er probiert > ganz vorsichtig, die Frequenz zu erhöhen (und misst dabei den Strom, den > er liefert). Er hört dann auf damit, wenn er soviel Strom ins Netz > speist, wie er liefern kann. Ahh ok. Ich hatte immer angenommen, dass ein Wechselrichter ein ganz klein wenig die Spannung anhebt und wegen der niedrigen Impendanz des Netzes deswegen auch nicht viel Spannung dafür braucht damit der gewünschte Strom fließt. Aber deine Erklärung ist logischer, weil sich so ja auch eine rotierende Masse (Generator) verhalten würde. Al3ko -. schrieb: > Mit aktiven Gleichrichter (Schalter anstelle Dioden) kann man Leistung > in beide Richtungen (AC->DC und DC->AC) gleichermaßen realisieren, ohne > dass sich der Schaltungsaufwand des Wechselrichters/Gleichrichtes > ändert. Ok, das beudeutet das man die Dioden in dem Brückengleichrichter z.B. durch FETs oder IGBT ersetzt und diese dann entsprechend ansteuert das diese die negative Halbwelle "hochklappen". Man müsste dann ziemlich genau den Nulldurchgang des Netz-Sinus erkennen. Die Rückspeisung würde dann analog verlaufen. Klingt in der Tat sehr interessant!
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