Hallo,
eventuell hat jemand Zeit und Lust den Beitrag ehrlich zu beantworten.
Und nein, es ist nicht Freitag oder sonst irgendein "ich trolle rum
Anlass".
So viel zur Einleitung.
Dies ist zwar ein E-Technikforum, aber das beste Ingenieurforum und das
mit der höhchsten Ingenieursdichte, welches ich kenne.
Ich (<25 J.) stehe jetzt vor der Entscheidung, mein Studium schnellst
möglich zum Ende zu bringen oder noch ein Praktikum zu machen und meinen
Weg besser zu finden.
Ich komme aus der technischen Chemie/Chemieingenieurwesen (Dipl.-Ing.).
Ich habe mehrere Semester als SHK gearbeitet, ein gutes Praktikum bei
einem großen grünen deutschen Forschungsinstitut gemacht und werde noch
einen Auslandsaufenthalt an einer UNI im Trumpire absolvieren
(Anfertigung einer fachrelevanten Forschungsarbeit).
Mir ist bewusst, dass meine Industrieerfahrung marginal ist.
Darum will ich unbedingt meine Diplomarbeit in der Industrie schreiben
(wenn ich etwas gescheites finde, im Ausland).
Ich bin aktuell im 10ten Semester und werde wohl mit dem 12ten
abschließen, wenn jetzt alles nach Plan verläuft.
Abschlussnote wird sich zwischen 1,9 und 2,3 bewegen, je nachdem was bei
den schriftlichen Arbeiten rauskommt.
Ich möchte unbedingt noch mehr über Prozesssimulation und Prozessführung
lernen, wozu eine Menge Programmierkenntisse gehören. Am liebsten will
ich meine DA in diesem Gebiet anfertigen.
Jedoch habe ich es nicht wirklich neben dem Studium geschaft mir gute
Fähigkeiten in diesem Gebiet anzueignen, bis jetzt.
Mein Fernziel ist es nach dem Studium zu promovieren, da es mir großen
Spaß macht in einem wissenschaftlichen, bzw. entwicklungsnahem Umfeld zu
arbeiten. Jedoch will ich auf keinen fall an der UNI oder irgendwelchen
Instituten "hängen bleiben", da es mir dort etwas zu gemächlich zugeht.
Meine Frage ist nun, ob es sinnvoll ist noch ein Praktikum,
beispielsweise, im Bereich Prozessleittechnik/ - simulation oder
Biotechnik zu machen und damit meine Studiendauer auf 13+ Semester zu
verlängern oder lieber schnell fertig werden und dann "ungerichtet" mein
Glück in der Berufswelt zu finden und nach Möglichkeit eine
Industriepromotion in einem relevanten Bereich zu machen (wo (örtlich)
ist völlig egal/ übernational).
Prozessleittechnik daher, weil ich denke, dass in diesem Bereich am
ehesten Entwicklung stattfindet und nicht nur Verwaltung von vorhandenem
Wissen.
Eine alternative ist auch Sensorik oder Biotechnik. Letzteres wird aber
mMn. viel zu sehr aufgebauscht und bietet keine realen Chancen (so weit
ich das von meiner beschränkten Position aus beurteilen kann).
Obwohl ich dieses Gebiet sehr faszinierend finde und mich gut in so
einem Umfeld vorstellen kann (PLT und Biotech. lassen sich eigentlich
auch wunderbar kombinieren).
Jedoch mangelt es hier an Perspektiven für mich (evtl. hat jemand mehr
Einblick?).
Die Sache ist auch die, dass ich nehme was ich bekommen kann und daher
einen nicht ganz fachlich linearen Lebenslauf habe - Systematischer
Fehler welcher mir erst spät im Studium klar geworden ist.
Zusammenfassung:
Lohnt es sich länger zu studieren um mehrere Praktika zu machen?
Ist es Aussichtsreich sich als Nicht-Mediziner in den Bereich Biotechnik
zu vertiefen?
Viele Grüße,
Inventor