Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundlagen Ansteuerung Röhrenbildschirme monochrom


von Marco S. (hochfrequenz)


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Hallo,
ich habe sowohl hier als auch über g...le nach einer Seite gesucht auf 
der die Ansteuerung eines Röhrenbildschirmes (monochrom) grundsätzlich 
erklärt wird. Trotz Stichworten wie Dunkeltastung Monitor, Röhre 
Schaltung, TDAxxxx... und was einem sonst noch einfällt habe ich da echt 
nichts gefunden. Und ich bin überzeugt dass es da was gibt. Je 
anschaulicher umso besser.
Hat jemand einen heißen Tipp.

Grüße
Marco Schramm

von hinz (Gast)


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Alte Fachkundebücher der Radio+Fernsehschrauber.

von Der Andere (Gast)


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Da gabs mal 2 oder 3 Bände vom Europa Verlag mit orangenem Einband

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Prinzipiell hast du zwei Dinge dort:

1) Eine Spannungserzeugung, insbesondere die Hochspannung zur
Beschleunigung der Elektronen, damit sie die nötige Energie erhalten,
um beim Auftreffen auf die Leuchtstoffschicht einen Leuchtfleck zu
erzielen.  Auch die anderen Elektroden wollen aber angesteuert
werden, sie dienen vor allem als elektrische Linse zur Strahlformung
sowie zum Steuern des Strahlstroms (Wehnelt-Zylinder, vergleichbar
mit Gitter 1 einer üblichen Röhre).

2) Die Ablenkung des Strahls.  Diese kann magnetisch durch außen
angebrachte Spulen erfolgen oder elektrisch durch seitlich angebrachte
Metallplatten.  Magnetische Ablenkung erlaubt sehr große Ablenkwinkel,
ist aber aufgrund der Spulen stark frequenzabhängig.  Daher wird sie
bei Röhren benutzt, die mit einer festen (oder einigen wenigen)
Frequenz(en) betrieben werden: Fernseher, Computermonitore.  Elektrische
Ablenkung erlaubt einen großen Frequenzbereich, der praktisch nur durch
die Kapazität der Platten limitiert wird, die vom Ansteuerverstärker
umgeladen werden muss.  Diese Variante benutzt man beim Oszilloskop.

Bei magnetischer Ablenkung ist es üblich, auch einen Teil der
Strahlfokussierung magnetisch zu erledigen.

Genügt das also grobes Bild?

von Erich (Gast)


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Die Zauberwörter sind:

   braunsche röhre ansteuerung

Gruss

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Eine Besonderheit, die alle CRT Geräte gemeinsam haben, ist, das die 
horizontale Ablenkendstufe immer auch dazu benutzt wird, die 
Hochspannungen zum Betrieb der Röhre zu erzeugen. Das verwirrt den 
Anfänger gerne mal.

https://www.bit-tech.net/reviews/tech/how_crt_and_lcd_monitors_work/1/

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Eine Besonderheit, die alle CRT Geräte gemeinsam haben, ist, das
> die
> horizontale Ablenkendstufe immer auch dazu benutzt wird, die
> Hochspannungen zum Betrieb der Röhre zu erzeugen.

Gabs auch separat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Eine Besonderheit, die alle CRT Geräte gemeinsam haben, ist, das die
> horizontale Ablenkendstufe immer auch dazu benutzt wird, die
> Hochspannungen zum Betrieb der Röhre zu erzeugen

Alle stimmt so nicht: das wird, wenn überhaupt (Ausnahmen wurden
ja schon genannt), nur bei magnetisch abgelenkten Bildschirmen so
gemacht.  Das hing sicher vor allem damit zusammen, dass man für die
Ablenkung sowieso eine Leistungsstufe braucht, sodass es sich anbot,
diese Frequenz auch gleich für die Aufwärtswandlung zu benutzen.

Bei elektrisch abgelenkten Geräten (Oszilloskop) ist aber der
Frequenzbereich der Horizontalablenkung so groß, dass dieses Vorgehen
keinen Sinn hat.  Entweder erzeugt man die Hochspannung dort gleich
aus dem Netztrafo, oder man hat einen separaten Spannungswandler.

(Digitale Oszilloskope sind natürlich etwas anderes: bei denen ist
der Monitor ein Computerbildschirm, aktuell also typisch ein TFT.
Bei älteren Geräten gab's die auch mit CRT, aber dort ist die Röhre
eine magnetisch abgelenkte.)

von Schreiber (Gast)


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hinz schrieb:
> Gabs auch separat.

Benötigt aber mehr Bauteile.
Vor der Entwicklung billiger Transistoren war das untragbar 
unwirtschaftlich.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
> Gabs auch separat.

Never. Zeig mir ein Gerät, was auf dem Markt war mit extra HV 
Versorgung. Ich rede nicht von Oszis, sondern von Monitoren und 
Fernsehern. Das, was der TE anfragt:
> Röhrenbildschirme monochrom

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> (Digitale Oszilloskope sind natürlich etwas anderes: bei denen ist
> der Monitor ein Computerbildschirm, aktuell also typisch ein TFT.
> Bei älteren Geräten gab's die auch mit CRT, aber dort ist die Röhre
> eine magnetisch abgelenkte.)

...gab auch Kombi-DSOs:
hohe Bandbreite im Analog-Modus, geringe im Digitalmodus.
Hat man gemacht, weil schnelle AD-Wandler teuer waren. Die haben 
natürlich eine elektrostatische Ablenkung in der Röhre...

Selbiges bei analogen Speicheroszilloskopen, die haben auch eine 
elektrostatische Ablenkung in der Spezialbildröhre.

von Schreiber (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Never. Zeig mir ein Gerät, was auf dem Markt war mit extra HV
> Versorgung.

Alte Vektormonitore, bei denen gab es keine Zeilen und Spalten. Sind 
aber exotisch und wurden bald durch normale Monitore ersetzt.

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Gabs auch separat.
>
> Never. Zeig mir ein Gerät, was auf dem Markt war mit extra HV
> Versorgung. Ich rede nicht von Oszis, sondern von Monitoren und
> Fernsehern. Das, was der TE anfragt:
>> Röhrenbildschirme monochrom

Ich hatte lange einen 20"er von EIZO (8500?), und dann kenn ich das auch 
noch von japanischen Monitoren aus der Arcadeecke.

von Hansi Kraus (Gast)


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hinz schrieb:
> und dann kenn ich das auch
> noch von japanischen Monitoren aus der Arcadeecke.

Ich glaube auch, das in dem Bereich schon mal gesehen zu haben.
Das Herauskramen würde aber ewig dauern. Könnte das bitte noch
eine weitere Person verifizieren ("nur so")?

von oldeurope O. (Gast)


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SSTV-Monitore. Da ist die Zeilenfrequenz ja niedriger
als die Netzfrequenz.
Hatte mir damals einen mit der 7BP7 gebaut.

Es gab aber auch Farbfernseher mit PL500 und PL509
wo die HV separat war. Wenn das interessiert,
suche ich mal in den Schaltbildern.

LG
old.

von Werner H. (werner45)


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Es gab auch große alte Farbfernseher mit separater HV-Erzeugung. PL509 + 
PD500 (vielleicht auch PL519). Für die Ablenkung noch eine PL509/519. 
Gleichzeitig Zimmerheizung mit 450 W, Marke vergessen.
Ich hatte den Käfig mal rauspräpariert, ist noch irgendwo auf dem 
Dachboden verpackt.
- Ich krame es NICHT heraus.

Gruß   -   Werner

von hinz (Gast)


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von oldeurope O. (Gast)


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von Soul E. (Gast)


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Schreiber schrieb:
> hinz schrieb:
>> Gabs auch separat.
>
> Benötigt aber mehr Bauteile.
> Vor der Entwicklung billiger Transistoren war das untragbar
> unwirtschaftlich.

Wurde aber notwendig bei Monitoren wo die Zeilenfrequenz über einen 
größeren Bereich variieren konnte. NEC Multisync ging von 15 kHz bei TV 
bis über 80 kHz bei 1280x768.

Für Fernseher kenne ich es nur aus der röhrenden Frühzeit.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von Hansi Kraus (Gast)


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Vielen Dank! :) Mit steigendem Alter freut man sich ja immer öfter, sich 
nicht "falsch zu erinnern". Hier war´s also definitiv korrekt, merci.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Kathodenstrahlröhre und Fernsehsignal bei Wikipedia sollte eigentlich 
alle Fragen beantworten.


Matthias S. schrieb:
> Ich rede nicht von Oszis, sondern von Monitoren und
> Fernsehern. Das, was der TE anfragt:
>> Röhrenbildschirme monochrom

Auch Oszis hatten mal Röhrenbildschirme. Monochrom sogar.


Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Marco S. schrieb:
> Ansteuerung eines Röhrenbildschirmes (monochrom) grundsätzlich

Meinst du einen Monitor oder einen Fernseher?
Die nackte CRT wirst du ja wohl kaum bedienen wollen.

Bei Fernsehern gab es oft keine andere Möglichkeit als über ein 
Antennensignal, weil  die Chassis gerne  mit dem Stromnetz verbunden 
waren.
Da mussten also alle berührbaren Teile gut isoliert sein.
Die HF des Antenneneingangs konnte man über kleine aber spannungsfeste 
Kondensatoren einkoppeln.

Das änderte sich, als die Farbfernseher mit einer SCART-Buchse 
ausgerüstet  wurden, aber du fragtest ja nach monochromen Bildschirmen.

Im Computersektor, besonders aber auch im kommerziellen Bereich 
(Messgeräte, Werkzeugmaschinen, Schreibcomputer), wurden lange noch 
monochrome Bildschirme eingesetzt.
Wegen des geringeren Preises aber auch wegen des Sschärferen Bildes.

Solche Monitore wurden oft mit HSync-, VSync- und Video-Signalen 
unterschiedlichster Frequenzen, Amplituden und Polaritäten angesteuert.
Genormt war da so gut wie nichts, bis IBM mit seinem PC-XT auf den Markt 
kam, und einen quasi Standard etablierte.
Anfangs waren die Computer auch nicht grafikfähig, sondern konnten 
allenfalls mit einer sehr niedrig auflösenden  Klötzchengrafik 
aufwarten.
https://de.wikipedia.org/wiki/IBM_Personal_Computer_XT

Die Steckerbelegung der damaligen Bildschirme findest du, wenn du nach 
den damaligen Bezeichnungen CGA, EGA, MDA suchst, z.B.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Monochrome_Display_Adapter
https://de.wikipedia.org/wiki/Enhanced_Graphics_Adapter

Damit es nicht flimmert, musste die Zeilenfrequenz der Computermonitore 
mindestens etwa doppelt so hoch sein wie bei den Fernsehern, und deshalb 
waren TV und Computer-Bildschirme auch nicht kompatibel.
Preisgünstige und Spielecomputer waren deshalb oft mit speziellen Chips 
ausgerüstet, die ein normgerechtes Fernsehsignal für die Antennenbuchse 
des Fernsehers lieferten.

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