Hallo, heute ein Besteck von WMF in Händen gehalten und war etwas irritiert, dass da nur "WMF Germany" eingeprägt war. Daraufhin habe ich es wieder zurück gelegt, denn es fehlte mir das "Made in ...". Ein deutsch klingender Name gefolgt von den Wort Germany begegnet mir immer wieder. Rechtlich gesehen beziehen sich die Händler/Importeure offensichtlich auf den eigenen Standort in Deutschland, die Sachen im Vertrieb sind jedoch 100%ige Chinaprodukte. Der Kunde jedoch ist geneigt zu glauben, er kauft ein Produkt aus deutscher Fertigung. Im Netz finden sich einige Urteile, dass diese Praktik irreführend sei. Trotzdem wird genau diese Irreführung in großem Stil praktiziert. Haben die Händler/Importeure keine Bedenken, sich eine Abmahnung einzuhandeln - oder bei einer Klage gar Schadenersatzpflichtig zu werden? Denn Firmen, die in Deutschland teuer produzieren, erleiden ja einen Schaden, weil Kunden ein Importprodukt kaufen, von dem sie meinen, es sei ebenfalls "Made in Germany" - nur eben preiswerter. Der Preisunterschied liegt ja nicht selten bei 10:1. Es grüßt euch Gustav
Beitrag #5166864 wurde vom Autor gelöscht.
Dazu gab es kürzlich erst einen Beitrag im WDR, IIRC bei Markt. Da ging es um Töpfe von Fissler. Die billigen mit Kennzeichnung "Germany" kamen aus China, nur die teuren waren wirklich "Made in Germany". Continental schreibt auf den Reifen wenigstens etwas ehrlicher "Tyres engineered in Germany". Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/finanzinvestor-kkr-verkauft-wmf-an-seb-13014127.html Nicht ganz chinesisch geworden, in Produktion und Zukauf aber dann sicher doch etwas.
Was soll ein Hersteller mit Sitz in Deutschland und Fabrikation ausserhalb der EU dann sonst aus seine Ware schreiben? WMF steht für das Produkt ein. WMF ist verantwortlich. WMF hat seinen Sitz in Deutschland. Damals (R) hiess der Laden Würtembergische Metallwaren Manufaktur. Das war einmal. Auf einem Mercedes muss ja auch nicht "financed by Quatar - Wir kaufen mehr als nur Fussball" draufstehen.
Sebastian L. schrieb: > Auf einem Mercedes muss ja auch nicht "financed by Quatar - Wir kaufen > mehr als nur Fussball" draufstehen. Dafür steht auf jedem Bauteil neben dem "Made in Germany" die VDA-Länderkennung. Z.B. "HU" für Herstellerland Ungarn.
Bernd G. schrieb: > Und was stand auf der Verpackung als Herkunft? Habe ich nicht drauf geachtet. M.E. aber auch nicht so wichtig, denn die Verpackung landet eh sofort auf dem Müll. Was bleibt, ist die Prägung auf dem Besteck. Sebastian L. schrieb: > Was soll ein Hersteller mit Sitz in Deutschland und Fabrikation > ausserhalb der EU dann sonst aus seine Ware schreiben? Stimmt im Prinzip auch wieder. Nur verstehe ich unter "Hersteller", dass eben genau dort (beim Hersteller) hergestellt wird. Heute besteht ein Hersteller oft nur aus paar Hanseln, die in einem Büro sitzen und per Fax die Produkte in China ordern. Thorsten O. schrieb: > Die billigen mit Kennzeichnung "Germany" kamen > aus China, nur die teuren waren wirklich "Made in Germany". Dann hatte ich das richtige Bauchgefühl: Wenn nicht explizit "Made in Germany" draufsteht, dann ist auch nicht "Made in Germany" drin. Wobei "Made in Germany" mit Vorsicht zu genießen ist: Laut einem juristischen Text sei es ausreichend, wenn "wesentliche Teile der Wertschöpfungskette" in Deutschland erbracht wurden. Man könnte also theoretisch den Schnitt einer Hose hier designen, die Hose für 3 Euro in China nähen lassen und sie dann hier als "Made in Germany" für 149 Euro auf den Bügel hängen.
Gustav K. schrieb: > wesentliche Teile der > Wertschöpfungskette" in Deutschland erbracht wurden Zählt der Import und der Verkauf zur Wertschöpfungskette?
Lutz H. schrieb: > Gustav K. schrieb: > wesentliche Teile der > Wertschöpfungskette" in Deutschland erbracht wurden > > Zählt der Import und der Verkauf zur Wertschöpfungskette? Interessante Frage. Ansonsten: Hose in Bangladesch kaufen (Wert 3€). Markenetikett in Deutschland anbringen => Wert verzehnfacht
Sind die Maschinen mit denen sie die Pfannen/Bestecke in China herstellen aus Deutschland ?
H-G S. schrieb: > Sind die Maschinen mit denen sie die Pfannen/Bestecke in China > herstellen aus Deutschland ? Diese einfache Frage können Dir bestimmt Hunderte hier innerhalb weniger Minuten beantworten. Ganz bestimmt. Kopf schüttel
Hi H-G S. schrieb: > Sind die Maschinen mit denen sie die Pfannen/Bestecke in China > herstellen aus Deutschland ? Das vll. nicht - aber das 'Original', nach Dem die Werkzeuge für die Stanzen gebaut wurden, dürfte wohl 'von hier' gewesen sein - und Original :) Irgendwo muß auf dem Weg zur Fälschung ja mindestens ein Original gewesen sein ... MfG Herr B. schrieb: > Kopf schüttel Da gab's vor vielen Jahren Mal einen lesenswerten Blog - hat aber wohl mehrfach den Betreiber gewechselt und wurde dann schnurstracks an die Wand gesetzt. Könnte Mal schauen, ob sich Da was getan hat ... 12. August 2014 ... ne. (http://www.kopfschuettel.de/ - die ganz alten Beiträge sind echt knuffig) ... ich schweife ab ...
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der Handel darf in weiten Bereichen verarschen z.B. ist "Echt Bernstein" für zusammengeschmolzenen Schleifstaub erlaubt.
Gustav K. schrieb: > Im Netz finden sich einige Urteile, dass diese Praktik irreführend sei. > Trotzdem wird genau diese Irreführung in großem Stil praktiziert. Haben > die Händler/Importeure keine Bedenken, sich eine Abmahnung einzuhandeln Nein. Da unsere unternehmergeschmierte Regierung die Gesetze so geschaffen hat, daß betrogenen Kunden nicht klagen können, sondern nur Konkurrenten, und sowieso alle deutschen Firmen unter einer Kartelldecke stecken, muss sich niemand vor Klagen und Schadenersatzzahlungen fürchten. Richte deinen Dank an die korrupte Politik. ● J-A V. schrieb: > der Handel darf in weiten Bereichen verarschen Richtig. Gustav K. schrieb: > Man könnte also > theoretisch den Schnitt einer Hose hier designen, die Hose für 3 Euro in > China nähen lassen und sie dann hier als "Made in Germany" für 149 Euro > auf den Bügel hängen. Nicht nur theoretisch, sondern handelsüblich. Dumm ist der, der 149 EUR dafür bezahlt, weil er so strunzdumm und nicht vom Fach ist, daß er die Qualität der Hose nicht beurteilen kann, sondern Polyacryl kauft. Gustav K. schrieb: > Der Preisunterschied liegt ja nicht selten bei 10:1. Kaufe halt das Produkt für 1 und lass die Produkte für 10 im Laden liegen.
> Sebastian L. schrieb: >> Was soll ein Hersteller mit Sitz in Deutschland und Fabrikation >> ausserhalb der EU dann sonst aus seine Ware schreiben? > > Stimmt im Prinzip auch wieder. Nur verstehe ich unter "Hersteller", dass > eben genau dort (beim Hersteller) hergestellt wird. Heute besteht ein > Hersteller oft nur aus paar Hanseln, die in einem Büro sitzen und per > Fax die Produkte in China ordern. „Hersteller“ jede natürliche oder juristische Person, die ein Produkt herstellt beziehungsweise entwickeln oder herstellen lässt und dieses Produkt unter ihrem eigenen Namen oder ihrer eigenen Marke vermarktet. Der Hersteller hat die Verantwortung für ein Produkt. Die paar Hanseln im Büro müssen haften - ob sie nun via Fax oder email in China ordern ist egal. Sie haften für das was sie verkaufen. Wenn die Kinderkaputzenpullover mehr als 12cm lange Bändchen haben - ärgerlich - dann müssen die zu Lasten des Herstellers vom Markt. Der Asiat, der das genäht hat ist das erstmal egal. Zudem: Wenn man nicht gerade eine S.E. (Europäische Gesellschaft) hat, dann kann man keine eigene Fabrik andernorts in der EU betreiben. Ausserhalb der EU kann kein europäischer Hersteller eigene Fabriken betreiben. Ein Händler hat dagegen bei vielen Produkten keine Produkthaftung. Wenn der Hersteller sagt "ist in Ordnung" (aka: CE Kennzeichen), dann braucht der Händler nicht mehr viele Fragen stellen. Klebt der Händler aber sein eigenes Logo und Markenname drauf wird er Hersteller und steht voll in der Haftung. > Dann hatte ich das richtige Bauchgefühl: Wenn nicht explizit "Made in > Germany" draufsteht, dann ist auch nicht "Made in Germany" drin. Aber auf Bauchgefühl setzt doch "Made in Germany" an. Ein hohles Marketing. > Wobei "Made in Germany" mit Vorsicht zu genießen ist: Laut einem > juristischen Text sei es ausreichend, wenn "wesentliche Teile der > Wertschöpfungskette" in Deutschland erbracht wurden. David Ricardo ("komparativer Kostenvorteil") ist jetzt bald 200 Jahre tot. Heckscher & Ohlin sind auch tot. Die Weltwirtschaft lebt weiter. > Man könnte also > theoretisch den Schnitt einer Hose hier designen, die Hose für 3 Euro in > China nähen lassen und sie dann hier als "Made in Germany" für 149 Euro > auf den Bügel hängen. China wäre zu teuer ;-). Bangladesh, Vietnam, hat niedrigere Lohnstückkosten. Es müssen ja nicht 149 EUR sein. Markenhosen kann man auch für EUR 29 und darunter kaufen. Das sind dann nur andere Marken wie etwa "Janina", "Identic" "COS" oder "Weekday".
oder in den niedriglohnländer wie Deutschland , 11 € für eine Jeans :) , auch wenn die durch den Büroalltag nach einem Jahr zum Putzlappen wird, immernoch günstiger als so eine 100€ Hose die nach 1-3 Jahren durch ist
Stefan D. schrieb: > 11 € für eine Jeans selbst bei kik kostet die NoName Hose üblicherweise 14,99 EUR. Bei einem EK von 3 EUR ist aber auch einiges verdient. Ob 'ne Hose für 59,99 EUR dann 4x so lange hält, sei mal dahingestellt. Aber welches Mädel will schon jahrelang in der gleichen Hose rumrennen.
Hi Gustav K. schrieb: > Aber welches Mädel will > schon jahrelang in der gleichen Hose rumrennen. Genau - ohne Hose sieht's gleich besser aus ... und wech ... ;)
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Patrick J. schrieb: > Genau - ohne Hose sieht's gleich besser aus oftmals nicht. Ich bin oft in Schulen unterwegs, was für Mädels sich da in viel zu enge Kleidung zwängen, da will man den Rest nicht wissen.
Gustav K. schrieb: > Aber welches Mädel will > schon jahrelang in der gleichen Hose rumrennen. Meine Frau hat schon seit knapp 29 Jahren die Hosen an. :-) Andreas B. schrieb: > Ich bin oft in Schulen unterwegs, was für Mädels sich da in viel zu enge > Kleidung zwängen, da will man den Rest nicht wissen. Stimmt, da bekommt Presswurst eine neue Bedeutung.
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