Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kreissäge, Standbohrmaschine und Stichsäge


von Hans (Gast)


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Was gibt es im Hobbybereich (200-500€) an Empfehlungen für 
Tischkreissägen? Ist das wirklich alles Müll? Viele "Tests" im Netz 
sehen verdammt nach gesponsertem Inhalt aus, in den Foren liest man 
immer Tausend unterschiedliche Ratschläge, die einen raten zu nichts 
unter 10000€, die anderen meinen auch mit der 200€ Kreissäge könnte man 
halbwegs passable Ergebnisse erzielen.

Bräuchte die Kreissäge gelegentlich für z.B. Lautsprecherbau oder wenn 
man mal ein Regal oder sonstige Geschichten baut, gleich eine Festool 
jenseits der 1000€ finde ich da etwas übertrieben.

Was ich auf jeden Fall brauche sind entsprechende Parallelanschläge und 
auch die Möglichkeit auf Gehrung zu sägen.

Ist hier der Selbstbau schlauer oder gibt es schon günstige Geräte auf 
dem Gebrauchtmarkt die das zufriedenstellen abdecken? Bei Kleinanzeigen 
sehe ich öfters Tischkreissägen, aber diese stellen sich dann in der 
Regel meistens als Baukreissägen heraus die anscheinend nicht so toll 
hinsichtlich der Genauigkeit sein sollen.

Für den Selbstbau hätte ich von einer alten Kreissäge die früher für 
Brennholz genutzt wurde (viele Jahre alt) noch einen Drehstrommotor, 
zusammen mit einem günstigen Frequenzumrichter könnte man hier die 
Drehzahl schön einstellen. Kenndaten müsste ich nachschauen, aber das 
Ding hatte wenn ich mich nicht täusche >3kW bei einem 40-50cm Blatt.

Was ist von Herstellern wie Hitachi bei Stichsägen zu halten? Und zu 
welchem Hersteller kann man bei Standbohrmaschinen greifen?

von Schreiber (Gast)


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Hans schrieb:
> Und zu
> welchem Hersteller kann man bei Standbohrmaschinen greifen?

Bei Hobbynutzung zu irgendeinem Chinesischen. Man sollte nur den 
Rundlauf vor dem Kauf prüfen, da gibts erhebliche Schwankungen.
Wenns genau werden muss, sollte man auf einer Fräsmaschine bohren 
(lassen)

Hans schrieb:
> die einen raten zu nichts
> unter 10000€, die anderen meinen auch mit der 200€ Kreissäge könnte man
> halbwegs passable Ergebnisse erzielen.

Wer einmal mit gutem Werkzeug gearbeitet hat, der will nie wieder mit 
schlechterem arbeiten. Ist bei allem so, egal ob Bohrmaschine, 
Kreissäge, Schraubendreher oder Lötkolben
Spaß bei Seite: selbst mit einer Handkreissäge nebst Sägetisch kann man 
gute Ergebnisse erzielen. Man benötigt halt Geduld und Übung. Ein 
vernünftiges Sägeblatt kostet zwar, hat auch noch nie geschadet.
Für den mal-was-passend-machen-Heimwerker reichen auch die günstigeren 
Modelle (oder Handkreissäge+Sägetisch), der semiprofessionelle 
Freizeittischler wird sicher mehr investieren wollen.

Hans schrieb:
> Was ist von Herstellern wie Hitachi bei Stichsägen zu halten?

Hitachi, Festo, Bosch und Metabo sind Marken zu denen man bedenkenlos 
greifen kann.
Aber auch da gibts unterschiede zwischen Modellen für "ambitionierte 
Heimwerkernutzung" und "gewerblichen Dauerbetrieb".

von Hans (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Bei Hobbynutzung zu irgendeinem Chinesischen. Man sollte nur den
> Rundlauf vor dem Kauf prüfen, da gibts erhebliche Schwankungen.
> Wenns genau werden muss, sollte man auf einer Fräsmaschine bohren
> (lassen)

Im Hornbach gabs letzte Woche Einhell günstig, da hab ich mir die für 
40€ ( SB 401/1) angeschaut, bei der konnte man das Bohrfutter so rund 
2mm hin und herwackeln, selbst wenn man dieses nur 1-2cm herausgefahren 
hat. Weiter unten wurde es noch deutlich übler. Das größere Modell 
(BT-BD 701) für 90€ hab ich mir dann gar nicht mehr erst angeschaut.

von no_sponsor (Gast)


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von Schreiber (Gast)


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no_sponsor schrieb:
> http://www.gw-werkzeuge.de/boehler4.htm

Süß.
Ideal, wenn man Möbel für Töchterchens Puppenhaus bauen will...
Für alles andere nicht zu gebrauchen.

von holzwurm (Gast)


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Verzichte auf die Kreissäge und nehme dafür eine Festool TS55 inkl. 
Führungsschiene. Ich garantiere dir, wenn du einmal mit dem Teil gesägt 
hast fragst du dich wie man jahrelang mit irgendeinen Billigmüll 
klarkommen konnte. Als Stichsäge kann ich dir eine Bosch PST900 für 
gelegentliche Einsätze empfehlen. Die ist mit SDS Sägeblattwechsel, sehr 
lecker :)
Und wenn du Boxen bauen willst, kommst du eigentlich nicht an einer 
Oberfräse vorbei, auch da kann ich leider nur zu einer Festool raten.

Viele Grüße
Sven

von Uwe D. (monkye)


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Die empfohlene Säge ist wirklich Klasse. Stichsäge: Die Bosch passt 
auch. Wichtig ist, das man den Pendelhub bei Bedarf abschalten kann. 
(Metall sägen)

Bei der Bohrmaschine würde ich - wie schon von Dir erprobt - die Pinole 
runterfahren und das Spiel prüfen. Es gibt wirklich brauchbare Geräte 
für kleines Geld, aber die Streuung der Qualität ist leider hoch, 
deshalb „anfassen“.

Ich habe eine Rotwerk (gibts bei Bauhaus), die ist für meine Aufgaben 
super und auch im Rundlauf in Ordnung. Wenn Du selten bohrst kommt noch 
die Kombi aus Handbohrmaschine + Bohrmaschinenständer in Frage. Da gibts 
im Netz eine Reihe von Tests.

von Hans (Gast)


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Dann hätte ich mir die große doch anschauen sollen, naja, jetzt ist se 
sicherlich schon weg.

von MaWin (Gast)


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Hans schrieb:
> Ist das wirklich alles Müll?

Nein, Müll muss nicht billig sein.

Alle Kreissägen dehen, halten, sägen für gelegentlichen Gebrauch 
ausreichend WENN Parallelanschlag und Sägeblatt ausreichend stabil und 
genau ausgerichtet sind, auch wenn ein Winkel eingestellt wird. Ob die 
Säge dazu billig oder teuer, Marke oder NoName ist, ist egal.

von Blackbird (Gast)


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Wie wäre es mit einer Bandsäge? Zum Beispiel die kleine von Record 
Power? Seit dem ich die habe, sind Stichsäge und Kreisäge nur noch bei 
großen Platten zum Zuschneiden in Gebrauch. Mit dem passenden Sägeband 
gehen auch Voll-Alu bis 70mm und Profile bis 100mm. Bleche natürlich 
auch.

Blackbird

von Uwe D. (monkye)


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Bandsäge ist toll, vor allem Metall lässt sich damit prima (präzise) 
schneiden.

von Lurchi (Gast)


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Bandsägen sind schon ziemlich speziell und eher teuer. Sowohl von der 
Maschine als auch die Sägeblätter bei meist eher geringer Haltbarkeit. 
Prinzipbedingt sind Bandsägen unter etwa 50 cm Raddurchmesser 
problematisch, weil die Blätter früh brechen. Da kommt man mit der 
Stichsäge i.A. besser bei weg.

Handkreissäge und Schiene sind ggf. ein alternative zur Tischkreissäge, 
wenn auch nicht immer und eher für dünnes Material. Auch einige der 
billigen Tischsägen gehen, wenn man darauf achtet dass die Welle kein 
Spiel hat und der Anschlag wirklich parallel und stabil ist. Ggf. ist 
auch ein besseres Blatt nötig - die mitgelieferte Ausführung ist teils 
Müll.

Bei den Hitachi Geräten gibt es sehr Unterschiedliche Ausführungen. Das 
reicht von gut bis billig, so wie bei Bosch von blau bis grün. Ich kenne 
da einige ältere sehr gute Beispiele aber auch eher schlechte.

von Zeno (Gast)


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Uwe D. schrieb:
> Ich habe eine Rotwerk (gibts bei Bauhaus), die ist für meine Aufgaben
> super und auch im Rundlauf in Ordnung. Wenn Du selten bohrst kommt noch
> die Kombi aus Handbohrmaschine + Bohrmaschinenständer in Frage. Da gibts
> im Netz eine Reihe von Tests.

Rotwerk habe ich auch. Ich bin mit der Maschine zufrieden, das 
Spindelspiel ist selbst bei vollem Hub kaum spürbar. Meine hat noch 
einen Tisch mit Teilkreisvorrichtung.
Habe auch noch eine Fräse von Rotwerk. Die ist auch gut. Man kann damit 
auch bohren, dann sollten es aber nicht zu viele Löscher sein, da die 
Maschine keinen automatischen Rückzug der Spindel hat. Bei vielen 
Bohrungen nervt das einfach.

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Ich benutze eine Hitachi C7BU2 samt Führungsschiene.

Die kostet nicht so viel wie eine Festool, hat extrem viel Power und 
schneidet auch sehr genau.


Sie hat aber das gleiche Problem wie alle Handkreissägen: Sie kann ab 
Werk nicht mit einer Führungsschiene benutzt werden. Das hat natürlich 
irgendwo auch seinen Grund, der dumme Kunde soll ja schließlich nicht 
mit den Pfoten in den dann weggeschobenen Schutz fassen. Vernünftige 
Handkreissägen haben einen Sägeblattschutz, der sich zuklappt, wenn kein 
Brett drin ist, das ihn wegdrückt. Bei einer Schiene störend.

Da muss man also selber ran und sich eine passende Adapterplatte 
zurechtsägen. Wenn man das erledigt hat, dann bekommt man zum kleinen 
Kurs eine gute Handkreissäge mit Schiene.

An der Stelle kann ich nur für die Hitachi sprechen, aber prinzipiell 
geht das mit jeder Handkreissäge, an die man unten noch eine Holzplatte 
anschrauben kann.

Wer sich das Basteln der Adapterplatte sparen will, der muss deutlich 
tiefer in die Tasche langen und sich eine Tauchkreissäge kaufen.

von Holzkopf (Gast)


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Korbinian G. schrieb:
> An der Stelle kann ich nur für die Hitachi sprechen

Dann tu das doch bitte auch. Diese Aussage ...

Korbinian G. schrieb:
> Sie hat aber das gleiche Problem wie alle Handkreissägen: Sie kann ab
> Werk nicht mit einer Führungsschiene benutzt werden.

... ist nämlich Unsinn. Natürlich kann kann man jede Handkreissäge an 
eine Führungsschiene anlegen. Auch die Nutzung der Führungsschiene als 
Ausrissschutz (was du wohl gemeint hast), ist mit einigen Modellen 
möglich. Bei Bosch (blau) sind das die Modelle mit einem G nach der 
Zahl, bei Festool die beiden kleineren Modelle (HK 55 und 85), von 
DeWalt die DWE576K, ...


Korbinian G. schrieb:
> Vernünftige
> Handkreissägen haben einen Sägeblattschutz, der sich zuklappt, wenn kein
> Brett drin ist, das ihn wegdrückt. Bei einer Schiene störend.

Warum? Ob die Pendelhaube vom Werkstück oder von der Führungsschiene 
geöffnet wird, macht keinen echten Unterschied.


Korbinian G. schrieb:
> Wer sich das Basteln der Adapterplatte sparen will, der muss deutlich
> tiefer in die Tasche langen und sich eine Tauchkreissäge kaufen.

Keine schlechte Investition, aber erstens geht es auch anders und 
zweitens war die Frage nach einer Tischkreissäge. Auch wenn sich das 
Gerücht hartnäckig hält, ist eine Handkreissäge+Führungsschiene kein 
Ersatz für eine Tischkreissäge.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Holzkopf schrieb:
> Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält, ist eine
> Handkreissäge+Führungsschiene kein Ersatz für eine Tischkreissäge.

Beide ergänzen sich. Die Handkreissäge (idealerweise in Form einer 
Tauchkreissäge) mit Schiene ist bei deutlich größeren Werkstücken 
verwendbar; wer würde eine Küchenarbeitsplatte auf eine Tischkreissäge 
wuchten wollen?

Wer aber ein Frühstücksbretten zerteilen will, wird Schwierigkeiten 
bekommen, die Führungsschiene irgendwie sinnvoll anzuklemmen. Und auch, 
wer eine Latte mit z.B. 40x20mm trennen will, um zwei Leisten mit 19x20 
zu erhalten (willkürlich angenommene Sägeblattbreite).

von Blackbird (Gast)


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Meine Erfahrungen von rund 50 Jahren Modellbau und (Hobby-) Möbelbau und 
was sonst noch so anfällt, sind:

Zuerst war eine Stichsäge da, ein besseres Modell, die ich mit einem 
selbstgebauten Sägetisch mit Kugellagerführungen für das Sägeblatt 
ergänzt habe. Zusammen mit einem billigen Bandschleifer, den man auch 
kopfüber an der Werkbank betreiben kann, waren alle Arbeiten für den 
Modellbau und Möbelbau machbar. Inklusive langer gerader Kanten für 
Möbel.

Dann kam eine Handkreissäge, die mit selbstgebauten verschiedenen 
Führungsschienen die Holz-Arbeiten einfacher, präziser und schneller 
machte.

Aber die Genauigkeit einer Tischkreissäge hatten alle diese Sägen mit 
ihren Hilfsmitten nicht. Besonders, wenn es um lange, exakte und 
rechtwinklige Schnitte ging.
Also habe ich mir eine Tischkreissäge aus einer anderen Handkreissäge 
gebaut. Als Ergänzung zu den anderen Sägen ist sie optimal.

Was aber immer noch nicht richtig machbar war, ist die Bearbeitung von 
dicken Hölzern und die Herstellung exakt runder Bauteile. Die 
Zusatzteile für Stichsägen sind nicht wirklich dazu geeignet. Alles 
Spielzeug, meine Meinung.

Also kam eine Bandsäge BS250 von Record Power in die Werkstatt.
Seitdem habe ich die Stichsäge und die Handkreissäge nicht mehr benutzt, 
kann jetzt aber alle Arbeiten machen und auch noch Metall sägen.

Selbstverständlich gibt es immer noch die eine oder andere Aufgabe, die 
nur von einer Handkreissäge oder Stichsäge erledigt werden kann. Dafür 
tut es aber auch das billigste Modell, oder man fragt den Nachbarn.


Blackbird

von Blackbird (Gast)


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Eine gute Oberfräse und eine größere Tischbohrmaschine sind für den 
Modellbau und Hobby-Möbelbau auch noch notwendig, waren hier im Thread 
aber nicht gefragt. Ebenso ordentliches Handwerkzeug - Hobel, Bohrer, 
Beitel.

Blackbird

von Uwe D. (monkye)


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Inspiriert durch einen Beitrag der MAKE (Heise Verlag) habe ich für 20€ 
einen Fließenschneider über Kleinanzeigen erstanden und zur präzisen 
Säge mit Schiebetisch umgebaut. Inzwischen baue ich die 2. Version 
(größer), weil ich damit meine Finger schone und genauer als 1mm 
schneiden kann.

Ein überschaubares Invest und nach meinen Vorstellungen.

Denn wie oben mehrfach erwähnt: Die Längs- und Queranschläge sind 
meistens völlig unbrauchbarer Mist - ähnlich den Wackel-Pinolen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Uwe D. schrieb:
> Fließenschneider

Aua.

von T.roll (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Uwe D. schrieb:
>> Fließenschneider
>
> Aua.

Wir leben in alternativen Zeiten. Da gehört auch die alternative 
Rechtschreibung dazu. :)

von Uwe D. (monkye)


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Danke für den Hinweis, gesehen hatte ich es nach dem Senden - Cˋ erst la 
vie.

von Jobst Q. (joquis)


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Als Stichsäge kann ich die Akkustichsäge von Dewalt nur empfehlen. Es 
macht echt Spass damit zu arbeiten, überall, ohne erst Kabel zu 
verlegen.

Am Griff kann man die Geschwindigkeit stufenlos regeln wie bei einem 
Akkuschrauber. Einstellbarer Pendelhub, alles sehr solide konstruiert, 
schneller Sägeblattwechsel ohne Werkzeug, ließ bei mir keine Wünsche 
offen.

http://www.screwfix.de/dewalt-solo-stichsaege-18v-dcs331n-xr.html

von Blackbird (Gast)


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Für den Lautsprecher(-boxen)bau wird HDF, MDF und Multiplex verwendet, 
gerne auch in Dicken über 18mm. Damit sind alle Stich- und 
Handkreissägen überfordert.
Einen senkrechten Schnitt bekommt man auch mit den teureren Modellen 
nicht hin. Und eine passende Gehrung gleich gar nicht. Für diesen 
Einsatz sind sie auch nicht gedacht. Das ist die Domäne der Kreissägen 
und Bandsägen. Aber die der massiveren Art!

Baue Dir also eine eigene Kreissäge aus Deinem 3kW-Motor mit 
Frequenzumrichter, hole Dir eine billige Stichsäge für die Lautsprecher- 
und Terminalausschnitte und vom Rest des Geldes eine Oberfräse. Denn die 
wirst Du nicht nur zum Boxenbau benötigen.
Löcher kannst Du mit jeder Handbohrmaschine, auch frei Hand bohren.

BLACKBIRD

von Martin S. (sirnails)


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Also aus leidvoller Erfahrung rate ich Dir: Kauf Dir eine anständige 
gebrauchte. Zur not auch eine defekte, wenn der Aufwand zur 
Instandsetzung überschaubar ist.

Ich habe hier eine 1000 Euro Metabo Unterflur-Zugkreissäge stehen und 
ich kann mit Fug und Recht behaupten: Das Teil ist absoluter Schrott!

Das Sägeblatt hat einen satten Winkelfehler, der nicht korrigierbar ist. 
Die Anschläge verrutschen, weil sie nur an einem Punkt gehalten werden. 
Eine Gleitschiene fehlt komplett. Absauge MUSS unbedingt sein, weil 
viele Sägestäube - gerade von Laubholz - krebserregend sind. Hier am 
besten noch einen Zyklonabscheider einplanen.

Man kann an der Säge keine Holzplatte auf 1m Länge abschneiden, weil der 
Tisch zu klein ist. Ich dachte mir früher auch: Ach, wer braucht schon 
so viel Schnittlänge.... ja - ich würde sagen: Ausnahmslos jedes mal, 
wenn ich diese Säge nutzen wollte :-(

Also: Wenn Du den Platz hast, kauf Dir eine Formatkreissäge. Alles 
andere ist Spielzeug für den Zuschnitt von Brettern. Einfach mal auf 
sowas fliegen: 
http://www.ebay.de/itm/Formatkreissage-Kreissage-Elektra-Beckum-PKF-255-mit-Zubehor-/122732858562?hash=item1c9372ccc2:g:oaoAAOSwbOFZz9jk

von Michael B. (laberkopp)


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Schreiber schrieb:
> Hitachi, Festo, Bosch und Metabo sind Marken zu denen man bedenkenlos
> greifen kann.

Bedenkenlos ist gedankenlos.

Wenn man die Qualität eines Produktes mangels Fachkenntnis nicht 
beurteilen kann, greift man zum draufgestempelten Namen.

Blöderweise ist der nutzlos.

Hitachi z.B. ist zwar durch Bestechungsgelder^HKooperationsverträge 
monopolistisch bei Obi und Hornbach vertreten, aber:

"Die Motoren der Schlagbohrer Black&Decker KR911BK, Hitachi DM 20V und 
der Lux SBM-1050 von Obi fielen bei der Dauerprüpfung durch."

https://zuhause.chip.de/stiftung-warentest-bohrmaschinen-im-haertetest_40156

von Uwe D. (monkye)


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Yap, die gewinnoptimierte Änderung der Lieferketten oder Produktionsorte 
betrifft nicht wenige Markenhersteller. Die Negativbewertungen der 
Nutzer geben meist gute Hinweise - und damit meine ich nicht nur die 
Quantität sondern vor allem die konkrete Angabe eines Mangels.
Um eine persönliche Bewertung kommt kein Käufer herum, denn die ihm 
wichtigen Motive können durchaus anders liegen als es den „Ratgebern“ 
scheint.
Tja, jetzt ist Deine Verantwortung zum Kauf gefragt ?.

von Martin S. (sirnails)


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Michael B. schrieb:
> Hitachi z.B. ist zwar durch Bestechungsgelder^HKooperationsverträge
> monopolistisch bei Obi und Hornbach vertreten, aber:
>
> "Die Motoren der Schlagbohrer Black&Decker KR911BK, Hitachi DM 20V und
> der Lux SBM-1050 von Obi fielen bei der Dauerprüpfung durch."

Jo das ist auch der Grund, warum man Hilti noch nie in einem Baumarkt 
gesehen hat, und warum sich Metabo nun von diesem Markt komplett 
zurückzieht bzw. schon gezogen hat.

Wirklich gutes Gerät erhält man nicht im Baumarkt, weil die 
aufgedruckten Preise einfach viel zu hoch sind. Wenn eine windige Bosch 
Grün für 129 Euro neben einer Metabo für 299 Euro steht ... wohin werden 
die Leute wohl greifen?

Ich persönlich bin der allergrößte Fan von Qualitätswerkzeug. Ich hatte 
vor ein paar Tagen einen Hilti Bruchhammer in der Hand. Der ist durch 
die Betondecke durch, als wäre das Mürbeteig. 900 Euro kostet das gute 
Stück. Ein Preiswertgerät vom Baumarkt kostet halt nur 39 Euro. Aber 
nach 4 Stunden Dauerbrechen - welche lebt da noch?

Oder anders herum gefragt: Wenn so eine Maschine 1000 Euro kostet, aber 
das Brechen durch den Abzockbetrieb 500 Euro ausmachen würde - wieviele 
Bäder muss man da sanieren, dass sich das je lohnt? Und die paar Male, 
die man so ein Ding sonst braucht - ist das den Mehrpreis tatsächlich 
wert?

Und dann ist ohnehin die Frage: Wieviel Qualität bekomme ich wirklich? 
Ich hab mir für 250 Euro (??) eine Zug-Kapp-Säge von Metabo gekauft. Das 
Zeug wird mittlerweile alles in China hergestellt. Nur ganz wenig Gerät 
stammt noch aus Nürtingen. Wenn man eine Gehrung einstellt, dann 
schneidet man voll in den Anschlag, wenn man vergisst, ihn vorher 
wegzufahren. Man sieht das von Oben dann auch nicht beim Sägen. Das sind 
doch Dinge - die darf es bei Qualitätsgerät so nicht geben!! Der 
Linienlaser, den das Dingens hat, ist dann auch eher ein Spielzeug als 
eine seriöse Schnitthilfe. Ansonsten ist die Verarbeitung schon ganz ok. 
Besser als Wackelblech - aber eben auch nicht mehr.

von Bernd B. (berbog)


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Akkugeräte die selten gebraucht werden sind sinnlos.
Als Säge rate ich zu einer Handkreissäge mit Führungsschiene Die ist mit 
2 Böcken sehr flexibel (auch transportabel)

Gruss Bernd

von michael_ (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Wirklich gutes Gerät erhält man nicht im Baumarkt, weil die
> aufgedruckten Preise einfach viel zu hoch sind. Wenn eine windige Bosch
> Grün für 129 Euro neben einer Metabo für 299 Euro steht ... wohin werden
> die Leute wohl greifen?

Was hast du für ein Problem?
Ist doch egal, wo ich so ein Teil kaufe wenn ich es will.

Hier jedenfalls hat der Leitermann-Baumarkt sowas:

https://www.leitermann.de/werkzeuge/elektrowerkzeuge/bohren/

von Hans (Gast)


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Dann werde ich mich weiterhin auf dem Gebrauchtmarkt nach einer 
Formatkreissäge umschauen. Wobei mir in den meisten Fällen auch der 
Zuschnitt vom Baumarkt reicht (leider halt ohne Gehrung und nix schräg), 
leider hat hier das Bauhaus dicht gemacht, die waren mitunter am 
günstigsten hinsichtlich Zuschnitt, jetzt gibt es nur noch den Hornbach 
und der ist hier deutlich teurer...

Bernardo und Holzmann sollen da ja eher Murks sein was man so liest, die 
haben da zwar etwas für 600€ neu, aber da soll das Blatt so viel Spiel 
haben dass man es auch gleich freihand sägen kann...

Hinsichtlich Akkuschrauber bin ich gut versorgt, habe einen älteren 
Makita (NiCD) und noch einen Kress rot-grau, den hab ich geschenkt 
bekommen mit Koffer, Ladegerät und 2 Akkus, leider sind beide Akkus tot. 
Nachdem der NiCD den ich für den Makita mal gekauft habe schon schlapp 
macht werde ich den Kress wohl auf Lithium umbauen, 3S bekommt man im 
Modellbaubereich relativ günstig.

Bei der Stichsäge bin ich mir aber noch unsicher welche Bauart ich mir 
kauf, gibt ja die mit Griff und welche mit Knauf, die mit Knauf sollen 
präziser führbar und nutzbar sein, dafür halt nicht einhändig.

von Martin S. (sirnails)


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Hans schrieb:
> Dann werde ich mich weiterhin auf dem Gebrauchtmarkt nach einer
> Formatkreissäge umschauen. Wobei mir in den meisten Fällen auch der
> Zuschnitt vom Baumarkt reicht (leider halt ohne Gehrung und nix schräg),
> leider hat hier das Bauhaus dicht gemacht, die waren mitunter am
> günstigsten hinsichtlich Zuschnitt, jetzt gibt es nur noch den Hornbach
> und der ist hier deutlich teurer...

Zuschnitt vom Baumarkt ist halt so ne Sache. Toleranz = Sägeblattbreite. 
Damit muss man dort leben. Sondersachen gehen gar nicht, weil das deren 
Sägen zumeist gar nicht können.

Und wenn Du mal zum Feierabend noch einen Schnitt brauchst, ist halt die 
Türe zu oder die Säge schon gereinigt (Hackfleisch-Syndrom).

Sonst hast Du natürlich recht.

Elektra Beckum würde ich persönlich im Auge behalten. Die sind gar nicht 
mal schlecht. Selbst Profis nehmen EB oftmals her (in älteren 
Schreinereien).

Mein alter Chef hat eine große Formatkreissäge gekauft. Er hat viel 
machen müssen - alle Lager tauschen u.s.w. Das geht auch ins Geld, in 
die Zeit und es gibt keine Anleitungen, weil das keine Massenmarktgeräte 
sind. Dafür ist das Arbeiten auf so einer Maschine halt auch ein Traum 
:)

> Hinsichtlich Akkuschrauber bin ich gut versorgt, habe einen älteren
> Makita (NiCD) und noch einen Kress rot-grau, den hab ich geschenkt
> bekommen mit Koffer, Ladegerät und 2 Akkus, leider sind beide Akkus tot.
> Nachdem der NiCD den ich für den Makita mal gekauft habe schon schlapp

Ich hatte mal ein interessantes Gespräch mit dem Metabo Kundenservice. 
Der sagte knallhart zu mir: Kaufen Sie die Akkus bei Amazon oder Ebay 
aus China. Die sind so viel billiger - wenn sie kaputt gehen, kaufen sie 
halt die nächsten. Und schlecht sind die zumeist auch nicht. Gesagt - 
getan. Die NiCd von Amazon laufen besser, als die NiMH, die ich mit 
gekauft hatte. Und sie sind halt schnellladefähig.

> Bei der Stichsäge bin ich mir aber noch unsicher welche Bauart ich mir
> kauf, gibt ja die mit Griff und welche mit Knauf, die mit Knauf sollen
> präziser führbar und nutzbar sein, dafür halt nicht einhändig.

Ich würde mir da einfach mal im Baumarkt welche ansehen. Ich habe eine 
mit Knauf und kann die auch mit einer Hand führen. Das ist ja das schöne 
bei Pendelhubsägen: Sie sägen selbst.

von Der Andere (Gast)


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Hans schrieb:
> Dann werde ich mich weiterhin auf dem Gebrauchtmarkt nach einer
> Formatkreissäge umschauen. Wobei mir in den meisten Fällen auch der
> Zuschnitt vom Baumarkt reicht

Gebraucht würde ich auch empfehlen. Schau dir mal die alte Metabo Magnum 
Serie an. Mit Schiebetisch und Tischverbreiterung. Die ist praktisch 
unkaputtbar und hat wirklich hute und präzise einstellbare und 
justierbare Anschläge.
Und einen Direktantrieb mit dem Vorteil einer sehr steifen Blattführung 
und dem Nachteil der dadurch etwas niedrigeren Schnittgeschwindigkeit 
und nur 50 mm Schnitttiefenverstellung. um also alles abzudecken, vom 
verdeckten Schnitt nur einige mm tief zu zu 70mm braucht man also ein 
250er und ein 415er Blatt.

Beim Kauf darauf achten, daß der Tisch nicht plan und verzogen ist 
(runterfallen der Säge) und das Blatt beim Drehen kein Schlag aufweist.

Ich habe das Ding vor über 20 Jahren gekauft und die sägt noch wie am 
ersten Tag.

Für große Platten braucht man aber eine Führungsschiene und eine gute 
(Tauch)Kreissäge. Die Festo sind super, weil man die Schiene durch das 
Moosgummi nicht mal befestigen muss und die Säge die Moosgummilippe beim 
ersten Schnitt exakt so absägt, daß man sie dann als 
Schnittkantenanzeige nehmen kann.

Und um bei Rahmen Gehrung/Doppelgehrungsschnitte zu machen wird man mit 
einer Tischkreissäge ganz schnell nicht mehr glücklich. Das geht mit 
einer beidseitig auf Gehrung einstellbaren Kappsäge deutlich besser.

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> 250er und ein 415er Blatt.

Sorry sollte 250mm und 315mm Blatt heissen.

von Uwe D. (monkye)


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...es ist wie immer im Leben: Es gibt für so verschiedene Anwendungen 
nicht DIE eine Säge.

Deshalb macht eine präzise Säge aus einem Fliesenschneider auch Sinn.

von Thomas T. (runout)


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Hans schrieb:
> Bräuchte die Kreissäge gelegentlich für z.B. Lautsprecherbau oder wenn

Hi,

also gerade Schnitte im Baumarkt des Vertrauens machen lassen.
(Kröti an der Säge etwas Bakschisch geben, damit es genau wird...)
Was du für Lautsprecherbauen brauchst ist eine gute Oberfräse
und einen taataa FRÄSZIRKEL.
Damit werden die Ausschnitte was und Kantenradien usw.

meine 2 Cent...

Grüße Runout

von Martin S. (sirnails)


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Thomas T. schrieb:
> eine gute Oberfräse

Also hier würde ich behaupten: Alles, was etwas Leistung und kein 
nennenswertes Lagerspiel hat, ist dafür ausreichend. Wo ich hier 
allerdings niemals sparen würde, sind die Fräser selbst. Ich hab mir mal 
ein sündhaft teures schon fast fertiges Holzteil ruiniert, weil der 
Fräser stumpf war, und das Holz binnen Sekunden Feuer gefangen hat. Gut 
- ich hatte damals noch 0 Übung mit der Oberfräse aber ärgerlich war es 
trotzdem ohne ende!

Bohrer, Fräser und Schraubendreher müssen einfach von Qualität sein.

von Blackbird (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Zuschnitt vom Baumarkt ist halt so ne Sache. Toleranz = Sägeblattbreite.
> Damit muss man dort leben.

Das ist Quatsch! Die sägen auf den Millimeter genau, sonst haben sie 
ständig Ärger mit Regress! Die fragen sogar nach, ob man die Maße mit 
einem Stahlbandmaß oder mit der Schmiege gemessen hat und ob es irgendwo 
reinpassen muss oder, oder ...

Thomas T. schrieb:
> Was du für Lautsprecherbauen brauchst ist eine gute Oberfräse ...

Und das sollte schon ein gutes Modell sein. HM-Fräser bekommt man 
billig, auch die China-Ware ist gut (*), nur bei Zinkenfräsern sollte 
man nicht sparen.

(*) sie entspricht nur nicht immer den Sicherheitsforderungen der 
Berufsgenossenschaft und sie werden komischerweise schneller stumpf. 
Dafür bekommt man aber 5 Stück statt einem.


Blackbird

von Hans (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Jo das ist auch der Grund, warum man Hilti noch nie in einem Baumarkt
> gesehen hat, und warum sich Metabo nun von diesem Markt komplett
> zurückzieht bzw. schon gezogen hat.
>
> Wirklich gutes Gerät erhält man nicht im Baumarkt, weil die
> aufgedruckten Preise einfach viel zu hoch sind.

Na ja, das "wirklich gute" Gerät unterscheidet sich von der Billigware 
meistens nur in Details, wie Prallplastikscheibe vor Motorwicklungen, 
Flügelschraube mit Metall statt Plastikgriff oder Kugellager etwas 
besserer Qualität, Gummileitung statt PVC Kabel.

Würde man das Billigteil mit den Unterschieden ergänzen, wäre es kaum 
teurer, aber genau so lange haltbar. Das Problem ist also oft nicht die 
Qualität der Billigware (ich ersetze meistens in den gekauften Geräten 
die PVC Leitung gegen Gummileitung, die Billigschrauben gegen 
ordentliche, für centbeträge) sondern daß die "wirklich guten" Produkte 
immer schlechter werden: Bosch verbaut fast nur noch leicht brechendes 
Plastik und keine Maschinenbau-Standardteile mehr, also wegschmeissen 
statt reparieren, da ist jedes Billigchinateil besser. Klar, Bosch ist 
auch niemals "wirklich gut".

Richtige Qualität würde z.B. Motorwicklungen mit Überlastungsschutz 
bedeuten, in dem die Verlustwärme mitberechnet wird und vor Schädigung 
abgeschaltet wird, das hat fast kein Gerät, das machen nur die 
Motorelektroniksteuerungen in der Industrie.

von Michael B. (laberkopp)


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Blackbird schrieb:
> HM-Fräser bekommt man billig, auch die China-Ware ist gut (*)
>
> (*) sie werden komischerweise schneller stumpf.

Wer findet das Paradoxon ?

(P.S. Ich habe mit Chinaware z.B. bei VHM-Fräsern kein Problem, die sind 
genau so gut wie die westlichen Markennamen, würde mich nicht wundern 
wenn die nur umgestempelte Chinaware sind).

von Der Andere (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, das "wirklich gute" Gerät unterscheidet sich von der Billigware
> meistens nur in Details, wie Prallplastikscheibe vor Motorwicklungen,
> Flügelschraube mit Metall statt Plastikgriff oder Kugellager etwas
> besserer Qualität, Gummileitung statt PVC Kabel.

Die hier als Beispiel angegebene Hilti unterscheidet sich doch etwas 
stärker von dem 40 Euro Baumarkthammer.

von Martin S. (sirnails)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, das "wirklich gute" Gerät unterscheidet sich von der Billigware
> meistens nur in Details, wie Prallplastikscheibe vor Motorwicklungen,
> Flügelschraube mit Metall statt Plastikgriff oder Kugellager etwas
> besserer Qualität, Gummileitung statt PVC Kabel.

Ach gääää! Ich rede nicht von 90 Euro Bohrmaschine vs. 120 Euro 
Bohrmaschine.

Wenn im Baumarkt ein Brechhammer für 1000 Euro ausgestellt wird, und 
daneben dann ein Einhell für 120 Euro liegt, dann würde vermutlich 
niemand zu dem 1000 Euro Gerät greifen. Daher haben Märkte sowas nicht. 
Fachfirmen kaufen ja von Händlern mit entsprechendem Skonto.

> Würde man das Billigteil mit den Unterschieden ergänzen, wäre es kaum
> teurer, aber genau so lange haltbar. Das Problem ist also oft nicht die
> Qualität der Billigware (ich ersetze meistens in den gekauften Geräten
> die PVC Leitung gegen Gummileitung, die Billigschrauben gegen
> ordentliche, für centbeträge) sondern daß die "wirklich guten" Produkte
> immer schlechter werden:

Ach das unterscheidet sich weitaus mehr! Gesinterte Zahnräder vs. Nylon 
oder gefrästen, induktiv gehärteten, Bruchfeste Kunststoffe mit 
GF-Anteil, Langlebigere Motoren mit Auslegung auf Dauerbetrieb 
(Motorkohlen, Wicklungsstärken u.v.m.), Silikon statt PVC-Mantel, 
Lebensdauerschmierung, erweiterter Temperaturbereich, u.v.m.

> Bosch verbaut fast nur noch leicht brechendes
> Plastik und keine Maschinenbau-Standardteile mehr, also wegschmeissen
> statt reparieren, da ist jedes Billigchinateil besser. Klar, Bosch ist
> auch niemals "wirklich gut".

Redest Du hier von Grün, oder Blau?

> Richtige Qualität würde z.B. Motorwicklungen mit Überlastungsschutz
> bedeuten, in dem die Verlustwärme mitberechnet wird und vor Schädigung
> abgeschaltet wird, das hat fast kein Gerät, das machen nur die
> Motorelektroniksteuerungen in der Industrie.

Eine ausreichend dimensionierte Maschine braucht das auch nicht.

von T.roll (Gast)


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Leute denkt doch mal ein bisschen mit!
Für den Baumarkt ist der Heimwerker die Zielgruppe, nicht die Baufirma. 
Und der Heimwerker kauft nun mal nicht die teure Maschine, sondern die 
billigere, da er sie sowieso nur alle paar Monate/Jahre mal braucht.

Für das bisschen Sägen tun es billigere Geräte genauso. Bei Bedarf kann 
man auch mal mit der Hand nacharbeiten, es muss nicht hochpräzise sein. 
Meist sind die Abweichungen vom Messen schon größer als die 
Ungenauigkeiten der Maschinen. Es hängt mehr vom eigenen Können ab.

Hier ist es auch wieder so: der TO bastelt da mal ein paar Holzkisten 
(Lautsprecher) und hier gibts eine ewig lange Diskussion wieso er 
unbedingt und ausschließlich die teuren Profigeräte kaufen muss.

Ich habe mir mal vor einigen Jahren eine Einhell Handkreissäge für 120€ 
gekauft und die ist absolut zuverlässig. Da wackelt nichts, der Laser 
ist präzise und der Schnitt sehr genau. Aber man muss damit natürlich 
umgehen können (Holzplatte auf Sitzhocker mit Schraubzwinge befestigt 
sägen, YEAH!).

von Schreiber (Gast)


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T.roll schrieb:
> Ich habe mir mal vor einigen Jahren eine Einhell Handkreissäge für 120€
> gekauft und die ist absolut zuverlässig. Da wackelt nichts, der Laser
> ist präzise und der Schnitt sehr genau. Aber man muss damit natürlich
> umgehen können (Holzplatte auf Sitzhocker mit Schraubzwinge befestigt
> sägen, YEAH!).

Eben.
Bei einer 30€ Säge wären die Erfahrungen vermutlich weniger positiv.

Martin S. schrieb:
>> Bosch verbaut fast nur noch leicht brechendes
>> Plastik und keine Maschinenbau-Standardteile mehr, also wegschmeissen
>> statt reparieren, da ist jedes Billigchinateil besser. Klar, Bosch ist
>> auch niemals "wirklich gut".
>
> Redest Du hier von Grün, oder Blau?

Auch die grünen Boch sind für den ambitionierten Heimwerker geeignet.
Qualitativ liegen Welten zwischen China-Noname und grüner Bosch.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Andere schrieb:
> und die Säge die Moosgummilippe beim ersten Schnitt exakt so absägt, daß
> man sie dann als Schnittkantenanzeige nehmen kann.

Das machen sogar die Billgheimer von Scheppach so, das ist dann zwar nur 
Gummi, kein Moosgummi, aber das Prinzip ist identisch.

von Hans (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Ach das unterscheidet sich weitaus mehr!
> Redest Du hier von Grün, oder Blau?

Nun, ich rede vom Unterschied blau (angebliche Profiserie) zu grün 
(angebliche Hobbyserie).

von Blackbird (Gast)


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Hans schrieb:
> https://www.mydealz.de/deals/lokal-tischbohrmaschi...
>
> Taugt die Maschine etwas?

An Hand der Bilder:
Der Parallelanschlag wird vorn und hinten geklemmt - das ist gut. Der 
Tisch scheint aus Blech gebogen zu sein - bei schwereren Platten gibt 
der eventuell nach?
Ohne Tischverbreiterung liegen lange und breite Platten schlecht auf, 
auch nicht gut.
Läßt sich alles ergänzen oder anbauen.

Blackbird

von Martin S. (sirnails)


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Hans schrieb:
> https://www.mydealz.de/deals/lokal-tischbohrmaschi...
>
> Taugt die Maschine etwas?

Quantum sind prinzipiell nicht verkehrt, aber auch nicht wirklich top. 
Ich hab eine große vor ein paar Jahren gekauft - die ist bei Ebay 
gelandet. Ansich war die Maschine wirklich nicht schlecht. Was aber gar 
nicht ging, war, das die Welle beim Ausfahren einen Schlag bekommen hat 
- d.h. je tiefer man gebohrt hat, umso mehr lief die Bohrung von der 
Mitte weg.

Für normale Bearbeitung ist das Gerät sicherlich voll ausreichend (z.B. 
Holz) - sollte es etwas präziser werden (z.B. 1/10 in Metall) wird's 
sicherlich eng. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass hier sowieso 
die meisten überfordert sein dürften und man für präzise Bohrungen eine 
Maschine mit XY-Tisch nimmt.

Der Motor sieht jedenfalls anständig dimensioniert aus. Wenn Du oft die 
Drehzahlen ändern musst/willst würde ich eine Maschien mit 
Drehzahlregler bzw. Variomatik bevorzugen. Hier muss man den Riemen 
werfen.

von Martin S. (sirnails)


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T.roll schrieb:
> Leute denkt doch mal ein bisschen mit!
> Für den Baumarkt ist der Heimwerker die Zielgruppe, nicht die Baufirma.
> Und der Heimwerker kauft nun mal nicht die teure Maschine, sondern die
> billigere, da er sie sowieso nur alle paar Monate/Jahre mal braucht.

Genau das sag ich doch. Für mal ein Loch in die Wand um ein Bild 
aufzuhängen, tut es vermutlich ein Akkuschrauber für 40 Euro von Lidl. 
Dauert halt länger - aber ist doch egal.

Hier geht es aber m.M.n. nicht um den Billigwerker, sondern um jemanden, 
der anständiges, bezahlbares Werkzeug sucht.

Falls ich mich da täusche, bitte ich um Entschuldigung.

> Für das bisschen Sägen tun es billigere Geräte genauso. Bei Bedarf kann
> man auch mal mit der Hand nacharbeiten, es muss nicht hochpräzise sein.

WENN man denn nacharbeiten kann... Oftmals ist es doch eher so, dass man 
mit einem Fehler ein ganzes Werkstück ruiniert. Stell Dir mal vor, Du 
baust einen Tisch, bohrst eine Tischplatte, und dir bricht der Bohrer im 
Loch ab; doch genau an diese Stelle muss eine Schraube hin, weil sonst 
die Symmetrie flöten geht.

Oder Du baust ein Gehäuse, hast eine Billig-Handkreissäge, und die 
Schiene gibt um 1mm nach, weil sie nicht richtig hält, und hast dann an 
deinem Gehäuse ein leichtes Untermaß, das man aber nicht mehr 
wegschleifen kann, weil man sonst die Gehäuseseite vollflächig um 1mm 
abtragen müsste.

Das sind doch die Momente, in denen man die Billigstgeräte verflucht, 
weil einem so viel Arbeit kaputt gemacht wird, dass man bereut, nicht 30 
Euro mehr ausgegeben zu haben...

Ich gehe mal davon aus, dass in einem Forum wie hier das durchaus der 
Anspruch ist!

> Hier ist es auch wieder so: der TO bastelt da mal ein paar Holzkisten
> (Lautsprecher) und hier gibts eine ewig lange Diskussion wieso er
> unbedingt und ausschließlich die teuren Profigeräte kaufen muss.

Wo sind diese Diskussionen?

> Ich habe mir mal vor einigen Jahren eine Einhell Handkreissäge für 120€
> gekauft und die ist absolut zuverlässig. Da wackelt nichts, der Laser
> ist präzise und der Schnitt sehr genau. Aber man muss damit natürlich
> umgehen können

Sagt ja auch keiner, dass da nichts gutes dabei ist? Ich hab mir hier 
vom Türken um's Eck einen Hanseatic Rasenmäher (Benzin) für 200 Euro neu 
gekauft. Das Ding geht ab wie Schnitzel. Bin absolut zufrieden und das 
Schnittbild ist TOP. Und der Fangkorb ist randvoll. Ich hab auch schon 
mit 4-mal so teuren Wolf-Geräten gearbeitet, da hat nach der halben 
Füllmenge mehr Gras auf dem Rasen gelegen, als im Korb.

Es gibt immer Ausnahmen. Die Regel ist jedoch, dass Billiggeräte nicht 
umsonst so billig sind. Anständige Ingenieurstätigkeit, hochwertige 
Materialien, saube Verarbeitung und hochwertige Rohstoffe kosten halt 
sein Geld. Das muss ja im Produktpreis landen...

von Uwe D. (monkye)


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Die Bohrmaschine wird ihren Dienst tun. Aber Du kannst halt nicht an der 
Pinole das Spiel prüfen beim Onlinekauf... Da kannst Du auch die 40€ 
Teile aus dem Baumarkt nehmen und Dich auf die Macken einstellen.

Bei der Maschine kommst Du mit der Drehzahl halt nicht in den unteren 
Bereich (ca. 300 u/min). Der Tisch biegt sich bei dickeren Bohrern oder 
bei zu viel Vorschub - ist halt Aluguss.

Für ca. 20€ kannst Du Dir einen erweiterten Bohrtisch bauen. Dazu genügt 
ein Schnittrest MPX (Sperrholz) ca. 20mm dick und 600x450mm groß (ca. 
7€), 1m C-Profil aus Alu für M8 (dann passen viele Spannwerkzeuge aus 
dem Handel) für 6€, 2 M8 ca. 50mm (je nach Anschlag oder Aluprofil) mit 
je einer Sternmutter zum festziehen für ca. 3€.

Ich habe Profile von Alfer au dem Globus zum fixieren verwendet , dann 
gehen wiederholte Bohrungen sehr schnell, rechtwinklig und auch 
senkrecht.

Es gibt sehr, sehr viele Anleitungen und es lohnt sich.

von Uwe D. (monkye)


Angehängte Dateien:

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Hier ist das Machwerk...

von Hans (Gast)


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Uwe D. schrieb:
> Die Bohrmaschine wird ihren Dienst tun. Aber Du kannst halt nicht
> an der
> Pinole das Spiel prüfen beim Onlinekauf... Da kannst Du auch die 40€
> Teile aus dem Baumarkt nehmen und Dich auf die Macken einstellen.


Könnte am Freitag prinzipiell auch mitm Zug hinschauen, brauch an dem 
Tag eh ein Bayernticket. Wird dann allerdings eine gewaltige 
Schlepperei, aber da würde ich dann vorher anrufen und mir ein paar auf 
die Seite stellen lassen für den Test.

In der Regel kommen die doch zerlegt, oder? Die Einhell kommt in 5 
Teilen, prinzipiell müsste ich das schwerste Zeug dann im Rucksack 
unterbringen können.

von Blackbird (Gast)


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Bei mit poppte eine Tischkreissäge bei diesem Link hoch =|
Sorry für die falsche "Beurteilung".

Blackbird

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