Forum: Offtopic Wandheizung: Rohre orten


von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

ich habe hier eine Wandheizung, darin sind Heizschlangen aus 
Kunststoffbeschichtetem Aluminiumrohr in mit Aluminiumblech verkleideten 
Styroporplatten verlegt. Die Abdeckung besteht aus 24 mm Fermacell.

Ich würde dort nun gern Löcher hineinbohren und dabei nach Möglichkeit 
vermeiden das Rohr zu treffen.

Habt ihr eine Idee, wie ich am besten die Rohre orten kann?

Multidetektor? Wärmebildkamera? Was sonst?

Vielen Dank für Vorschläge!

Herzliche Grüße

 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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Timm R. schrieb:

> Aluminiumrohr in mit Aluminiumblech verkleideten Styroporplatten verlegt.

Damit fällt die sonst problemlose Ortung per Metalldetektor schon mal 
aus.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wie sind die Teile denn verbaut worden?
irgendwie verschraubt, vernagelt? oder wird sowas nur verklebt?

falls ersteres würde man das mit 'nem Magneten finden können.
genauso wie man dir Schrauben für Rigips platten finden kann.
Damit man die Balkenlage erkennt.

und dort wo man etwas magnetisches hat,
würde ich auf eine Stelle ohne Rohr tippen.

von Sebastian L. (sebastian_l183)


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Zur Befestigung: Fischer GK 22
Im EPS bekommst du eh nix fest.
oder halt die Ständer treffen.

Wenn du Durchgangslöcher für Installationen haben willst, muss der 
Fibergips wohl runter.
Oder halt friemeln: ø10-ø13 23mm Sackloch bohren und dann kratzen und 
gucken.

Das Bild einer Wärmebildkamera wird nicht scharf genug sein. Vielleicht 
bei 70 C Vorlauf und Raumtemperatur <10 C.

Als HSKL frage ich mich: Warum Wandheizung??? Warum????

Bei jeder Fussbodenheizungsverlege macht man Bilder. Bei "richtigen" 
Häusern dazu noch "as build" Pläne. Wo sind die Ausführungsunterlagen 
deiner Wandheizung?

von Korax K. (korax)


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Wenn die WH gerade am aufheizen ist, mit einem IR-Thermometer die Wand 
abscannen (geht, mit gedrückt gehaltener Taste). Aber halt nur grob. 
Eine Wärmebildkamera hat wenig Auflösung (wenn,dann auch nur grob). 
Durch die ALU-Verkleidung wird die Wärme schnell verteilt und alles ist 
gleich warm, dann hast du verloren.


Metalldetektor fällt hier aus.

Popeln fällt wohl auch aus, da komplett mit Alublech verkleidet. Du 
würdest immer auf Alu treffen - und dann?

Das wird wohl ein größeres Loch, Blech rausschneiden und gucken. Ganz 
heißes Eisen! Äh Alu.

von Korax K. (korax)


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Sebastian L. schrieb:
> Warum Wandheizung??? Warum????

Vorteile:
- geringere VL-Temperatur, geringere Verluste
- Solar kann dadurch einfach eingebunden werden
- geringere Lufttemperatur, dadurch geringere Lüftungsverluste
- keine Staubaufwirbelung wegen fehlender Konvektion
- trockene Wände; keine kalte, feuchte Zimmerecken (Schimmel)

Nachteile:
- siehe Thread
- keinen HK, an dem man sich "aufwärmen" oder was trocknen kann (es sei 
denn man hat mehr als einen Heizkreis)
- sehr träge, schnell mal aufdrehen ist nicht; Zimmer, in denen man auch 
schläft (Kinder) müssen rechtzeitig runter geregelt werden

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo Frank,

genau so ist es.
Wir haben einen Heizkreislauf für Radiatoren in selten benutzen Räumen 
und einen für die Wandheizungen in Räumen, die viel genutzt werden. Von 
der Raumtemperatur her klappt das eigentlich ganz gut.

Das Raumklima ist durch den höheren Anteil an Strahlungswärme auch sehr 
angenehm (Wenn man das mag).


Vielen Dank auch an alle für die hilfreichen Beiträge, ich habe davon 
abgesehen eine Wärmebildkamera zu kaufen.

Mir ist eine ziemlich banale Lösung eingefallen, die hervorragendst 
funktioniert hat: Ich habe an einem Thermostaten die Dicke der Fermacell 
Platte genau gemessen und das Loch mit einer Oberfräse gebohrt, die ich 
einfach 0.1 mm weniger tief eingestellt habe. Das hat extrem gut 
geklappt, es blieb eine hauchdünne Fermacell-Haut, die ich bequem mit 
einer Sonde rausziehen konnte. Dann konnte ich ja sehen, ob da ein Rohr 
läuft und konventionell weiterbohren.

Viele Grüße und besten Dank

Timm

von Karl K. (leluno)


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von Uhu U. (uhu)


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Fra N. schrieb:
> - keine Staubaufwirbelung wegen fehlender Konvektion

Wo es Temperaturunterschiede gibt, da gibt es Konvektion, außer es 
findet unter Schwerelosigkeit statt.

Die Konvektion ist bei der Wandheizung aber schächer, als bei einem 
konventionellen Heizkörper, weil die Vorlauftemperatur niedriger ist.

von Gerd E. (robberknight)


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Ich habe hier zwar keine Wandheizung, sondern nur "normale" 
Heizungsrohre die unter Putz in der Wand und im Fußboden verlegt sind.

Wenn die Heizung an ist, erkennt man die mit der Wärmebildkamera 
hervorragend und scharf.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Sebastian L. schrieb:
> Als HSKL frage ich mich: Warum Wandheizung??? Warum????

Die Unterschiede zu Heizkörpern wurden schon genannt; ein Grund, eine 
Wandheizung anstelle einer Fußbodenheizung zu verwenden ist etwas 
exotischer:

Man besitzt einen Flügel (oder ein Klavier).

Der (Das) darf nicht von unten beheizt werden (führt zu Rissen im 
Resonanzboden) und die Wandheizung lässt sich in eine 
Niedrigsttemperatur-Heizung (Luft/Wasser-Wärmepumpe) wesentlich 
einfacher einbinden als ein Radiator.

Schöne Grüße,
Martin

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Fra N. schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>> Warum Wandheizung??? Warum????
>
> Vorteile:
> - geringere VL-Temperatur, geringere Verluste
> - Solar kann dadurch einfach eingebunden werden
> - geringere Lufttemperatur, dadurch geringere Lüftungsverluste
> - keine Staubaufwirbelung wegen fehlender Konvektion
> - trockene Wände; keine kalte, feuchte Zimmerecken (Schimmel)

Ist alles bekannt. Die bei gleicher Raumlufttemperatur niedrigere 
operative Temperatur ist ein grosser Vorteil.
Großeschmidt ist mir auch persönlich bekannt. Nur steht halt auch die 
EnEV.

Ich habe auch schon so manche historische denkmalgeschützte Bausubstanz 
mit Wandheizungen vor dem Verfall gerettet. (z.B. Ökonomigebäude, 
Schlosskeller, Schleusenhäuser, Freilichtmuseen etc. die jetzt 
"unbeheizt" stehen und nur ab und an genutzt werden)
Bei moderneren Bauten kann man aber passiv arbeiten - dh. Hülle auf 
0,2-0,3 [W/m2 K] isolieren.

Wenn man einen Flügel oder sonstwie feine Instrumente hat, will man ja 
auch keine glatten Wandoberflächen an parallelen Wänden um stehende 
Wellen zu verhindern. Absorber sind auch immer wärmeisolierend. (Bleiben 
nur Fallen zur akustischen Regulierung des Raumes.)
Den erfordlichen Wärmeeffekt kann über Luft (evtl. mit 
Ultraschallbefeuchtung in kalten Regionen) zuführen. Konvektorheizkörper 
sind natürlich einfacher und auch die kann man auf 50-25 auslegen. Da 
kann man auch mittels passiven Verdampfern aus Kammern mit Regelklappe 
Feuchte zuführen.

Gegen Staubaufwirbelung hilft Quellenbeseitigung und klassisches 
Staubsaugen
letzteres kann man heutzutage z.T. Robottern überlassen.

Die geometisch-konstruktiven Wärmebrücken wie Gebäudeaussenecken sind 
immer eine Herausforderung. Bis in Ecke bekommt man aber auch nicht mit 
einer Wandheizung.

Andere konstruktive Wärmebrücken kann mit Gehirnschmalz verhindern - 
Klassiker: der aussenwandplane Rolladenkasten. Da muss man halt dem 
Architektem auf die grauen Zellen geben und einen Inschinör mit z.B 
HEAT2/HEAT3 zur Seite stellen.

> Nachteile:
> - siehe Thread
> - keinen HK, an dem man sich "aufwärmen" oder was trocknen kann (es sei
> denn man hat mehr als einen Heizkreis)
> - sehr träge, schnell mal aufdrehen ist nicht; Zimmer, in denen man auch
> schläft (Kinder) müssen rechtzeitig runter geregelt werden

Die manglende Dynamik ist doch das grösste Problem - besonders bei 
modernen Bauten. Bekommt man 6 Gäste hat man 360-400 W (stillsitzend) 
bis 1kW (bewegt) Heizleistung in der Hütte. Werden dann noch Kerzen 
angezündet (oooh wie gemütlich) - dann wird das zu viel in einer Hütte 
die 20-30 kWh/m2/a braucht. Dann braucht es Kühleffekt selbst bei -15 C 
Aussentemperatur.
Wärmeströme kann man schnell über die Lüftung WRG mit bypass regeln.

Wandheizung grenzt die Flexibilität der Möblierung sehr stark ein. Eine 
Wandheizung hinterm Buchregal ist nun wirklich nicht der Bringer. Wer 
Bilder aufhängen will, kann sie eine Schiene unter der Decke montieren 
und die Bilder abhängen.

Wenn der Planer mal wieder zu geizig war Trockenräume zu planen, sollte 
nicht in Wohnräumen Wäsche trocknen sondern einen Trockenschrank nutzen.

zum "aufwärmen" eignen sich z.B. andere Personen (Achtung: Deutschland 
könnte seinen Spitzenplatz in der Niedriggeburtenratenliga verlieren).

Wer nicht gerade ein Baudenkmal bewohnt - was ja durchaus seinen Reiz 
hat - hat viele Alternativen zur Wandheizung.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian L. schrieb:

> Bekommt man 6 Gäste hat man 360-400 W (stillsitzend)
> bis 1kW (bewegt) Heizleistung in der Hütte.

Ja, und "Die Reise nach Jerusalem" wird explizit verboten!
https://de.wikipedia.org/wiki/Reise_nach_Jerusalem

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