Forum: Offtopic Gips im Bad?


von Bad Gips (Gast)


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Hi, kann man Kabel im Bad auch mit Gips festmachen oder ist Kalk besser?

: Verschoben durch Moderator
von THOR (Gast)


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Ja.

von mpl1337 (Gast)


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Nimmt zementmörtel lieber

von huster (Gast)


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Das Bad ist nur in der Badewanne oder der Dusche nass.
Sind die Wände auch nass, hast Du weit größere Probleme als mit einem 
Kabel.

Beitrag #5167900 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas M. (andi2013)


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Hallo,

Bad Gips schrieb:
> Gips oder Kalk

Weder noch...

Schlaufendübel !

Beitrag #5167959 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jakob (Gast)


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Früher wurde statt Fliesung halt "Paneel-gestrichen", das hielt
den Putz oder Gips dahinter auch halbwegs trocken.

Gips ist dahinter, oder wo kein Wasser hinkommt, schon OK.

Der dunkeldeutsche Heimwerker ist wohl EINMAL in seinem Leben
in andere Gefilde, als sein bei der Postleitzahlenvergabe
vergessenes Heimatdorf gekommen...
Schäbige Sanitärräume bei teurer Miete gibt es übrigens bei
Deutschlands führendem Mietimmobilienhalter in allen Regionen.

von Auswärts-Werker (Gast)


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Simpel schrieb im Beitrag #5167959:
> "So findet man
> etwa in Dunkeldeutschland oft noch Bäder vor, die wie ein muffiges
> schimmeliges Rattenloch wirken und auch so riechen..."
>
> Wie nennt man das jetzt? Politisch korrektes hetzen?

Durchaus mögliche Interpretation. :)

Sehr interesant finde ich, daß der (angebl.) "Heimwerker" mit absoluter 
Überzeugung vorträgt, genau zu wissen, wie es in besagten 
Nagerwohnräumen exakt aussieht und riecht.

Für eine glaubhafte Einschätzung dieser Art müßte er ja 1. schon deren 
Großteil besucht haben - und dies 2. auch nachweisen können...

(Der erste aufkommende Gedanke, wie es wohl im Leben eines "Heimwerkers" 
zu 1.erem kommmen könnte (nämlich die laufende Entdeckung neuer "Nester" 
an und um seinen "Werkplatz") erklärt dann auch seinen Haß gegenüber den 
Nagezähnchen - legt aber zusätzlich fest, mittels welchen menschlichen 
Organes sich 2.eres "face to face" wohl wirklich nachweisen ließe.)

Jakob schrieb:
> Früher wurde statt Fliesung halt "Paneel-gestrichen", das hielt
> den Putz oder Gips dahinter auch halbwegs trocken.

Auch auf die Gefahr hin, daß ich jetzt metaphörtlich in finsteren 
Gefilden eingeordnet werde: Mein (unser) Bad hat lediglich am Boden 
Fliesen - allerdings auch einen 6cm-Streifen schmälere solche rundherum, 
statt einer Fußbodenleiste.

Die Duschkabine hält Spritzwasser von der Wand fern - und wenn, wie 
meine, wenn wirklich geschlossen, auch oben, sogar den Dampf. 
Glücklicherweise entstand noch nie Schimmel o.ä. Auch die 
Wandfeuchtemessungen durch einen Freund (ein paar mal die letzten Jahre) 
zeigten keine echte Differenz zu anderen Stellen im Haus.

Rundum gefliest ist sicher komfortabler (ganzes Bad kann Duschkabine 
sein), und erlaubt auch "wildes Geplansche", aber - muß es unbedingt 
sein? (Ich meine: Wie sehr lohnt der Gedanke, mal rundum zu fliesen?)

von Achim B. (bobdylan)


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Bad Gips schrieb:
> Hi, kann man Kabel im Bad auch mit Gips festmachen oder ist Kalk besser?

Nimm Wäscheklammern.

von Mani W. (e-doc)


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Bad Gips schrieb:
> Hi, kann man Kabel im Bad auch mit Gips festmachen oder ist Kalk besser?

THOR schrieb:
> Ja.

Perfekte Antwort für eine Doppelfrage...


Warum eigentlich Kabel angipsen?
Und was heißt festmachen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Auswärts-Werker schrieb:
> Ich meine: Wie sehr lohnt der Gedanke, mal rundum zu fliesen?

So aufwendig ist das Fliesenlegen nun auch nicht. Und wenn man nicht im 
Plastiksarg duschen will, sondern vielleicht auch noch eine Badewanne 
betreibt, dann entsteht unweigerlich viel Feuchtigkeit, die sich auf den 
Wänden niederschlägt. Von Fliesen lässt sich das einfach mit einer 
Gummilippe oder einem Lappen abwischen, bei einer gestrichenen Wand 
sieht das schon anders aus.

Nicht ohne Grund werden ungeflieste "Bäder" als mietmindernder Mangel 
angesehen.

von Michael B. (laberkopp)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> So aufwendig ist das Fliesenlegen nun auch nicht. Und wenn man nicht im
> Plastiksarg duschen will, sondern vielleicht auch noch eine Badewanne
> betreibt, dann entsteht unweigerlich viel Feuchtigkeit, die sich auf den
> Wänden niederschlägt. Von Fliesen lässt sich das einfach mit einer
> Gummilippe oder einem Lappen abwischen, bei einer gestrichenen Wand
> sieht das schon anders aus.
>
> Nicht ohne Grund werden ungeflieste "Bäder" als mietmindernder Mangel
> angesehen.

Jein.

Nicht ohne Grund werden bis zur Decke hoch rundum geflieste Bäder als 
Baumangel angesehen.

Denn die Feuchtigkeit, die im Bad entsteht, muss auch wieder weg. Und 
dazu taugt die Fliese nicht, auch nicht die Stahlbetondecke, sondern nur 
der dampfdurchlässige Putz.

Also muss in einem Bad ausreichend atmungsaktive Wand sein, oder sie 
gammelt und ist nur mit Lüfter vor'm Schimmeltod zu bewahreen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Michael B. schrieb:
> Denn die Feuchtigkeit, die im Bad entsteht, muss auch wieder weg. Und
> dazu taugt die Fliese nicht, auch nicht die Stahlbetondecke, sondern nur
> der dampfdurchlässige Putz.
>
> Also muss in einem Bad ausreichend atmungsaktive Wand sein, oder sie
> gammelt und ist nur mit Lüfter vor'm Schimmeltod zu bewahreen.

Kann ich bestätigen. Wir haben unser Bad (Zwischen-)deckenhoch fliesen 
lassen und die Zwischendecke fing trotz normalem Lüftungsverhalten nach 
ca. 7 Jahren (immerhin erst dann...) an, dunkle Pünktchen zu entwickeln, 
und die ließen sich auch mit Chemie-Unterstützung nur noch vorübergehend 
entfernen.

Jetzt gibt's in der neuen Zwischendecke über der Dusche noch einen 
Luftfeuchte-gesteuerten Lüfter, der die feuchte Luft auch dann noch 
'rausbringt, wenn man nach dem Duschen schon im Kino (oder sonstwo) 
sitzt. Funktioniert.

Aber im alten Bad, das nur 2m hoch gefliest und darüber diffusionsoffen 
verputzt war, war der Lüfter nicht nötig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Nicht ohne Grund werden bis zur Decke hoch rundum geflieste Bäder als
> Baumangel angesehen.

Das wird nicht an den Fliesen liegen, sondern am Fehlen eines Fensters. 
Das ist der eigentliche Baumangel.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> Das wird nicht an den Fliesen liegen, sondern am Fehlen eines Fensters.
> Das ist der eigentliche Baumangel.

Wobei im Bad ein fehlendes Fenster m.E. weniger stört als in der
Küche. Zumindest wenn das Bad einen Entlüftungsschacht hat, wird
man normalerweise keine Probleme mit Schimmel haben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Zumindest wenn das Bad einen Entlüftungsschacht hat,

Viele innenliegenden Bäder haben nur einen erbärmlichen 10cm-Rohrlüfter, 
der außer Radau zu machen wenig anstellt.

Und entsprechend ist das Klima.

Fensterlose Küchen sind außer bei alleinigen Thermomix- und 
Mikrowellen-Nutzern unzumutbar, das kommt auf der Liste der 
abzulehnenden Dinge kurz vor der "Souterrain*"-Wohnung.


*) Keller.

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Nicht ohne Grund werden bis zur Decke hoch rundum geflieste Bäder als
>> Baumangel angesehen.
>
> Das wird nicht an den Fliesen liegen, sondern am Fehlen eines Fensters.
> Das ist der eigentliche Baumangel.

Um die beim dampfenden Duschen entstehende Feuchtigkeit wegzubringen,
braucht es eine Lüftung. Es ist egal, ob die Wände gefliest oder
nur verputzt sind.

Es reicht eigentlich aus, die Tür zum Bad offen zu lassen.
(Nach der Badeorgie)

Die Luft in der Wohnung ist bei Zentralheizung eh zu trocken,
da freuen sich die Schleimhäute über eine höhere Luftfeuchte.

Bei mir steht die Tür zum Bad grundsätzlich offen.
(Klo gibt es extra). Da gibt es keinerlei Probleme mit Feuchtigkeit.
Die Wände sind nur teilweise gefliest. Und die Fenster macht auch
keiner auf.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Die Wände sind auch nicht mit Gips verputzt, sondern mit 
Kalk-Zementputz.
Der Anstrich erfolgte mit Latexfarbe. Das sorgt dafür, dass sich die
Wand nicht mit Wasser vollsaugen kann.

Damit kommen wir wieder zur Ursprungsfrage.
Wenn das eine Außenwand ist, ist sie generell kälter.
Im Bereich der UP-Dosen noch geschwächt. Gips würde sich schön mit
Wasser vollsaugen und die Dämmung weiter verschlechtern.

Also Kalk-Zementputz verwenden.

Grüße Bernd

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Gips enthält auf molekularer Ebene gebundenes Wasser - deshalb rostet 
auch Stahl im Gipsmantel (wobei die Konzentration von O in H2O nicht 
sooo viel höher ist als im Gasgemisch, was wir Luft nennen).

Wie und warum sich im Gips Wasser bindet, kA, Das sollten aber die 
Chemiker unter uns zitieren können ;)

MfG

von Mani W. (e-doc)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> bei einer gestrichenen Wand
> sieht das schon anders aus.

Überhaupt, wenn da eine Dispersion darauf klebt...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael B. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Nicht ohne Grund werden ungeflieste "Bäder" als mietmindernder Mangel
>> angesehen.
>
> Jein.
>
> Nicht ohne Grund werden bis zur Decke hoch rundum geflieste Bäder als
> Baumangel angesehen.

Wo hast du den Unsinn denn her?

> Denn die Feuchtigkeit, die im Bad entsteht, muss auch wieder weg. Und
> dazu taugt die Fliese nicht, auch nicht die Stahlbetondecke, sondern nur
> der dampfdurchlässige Putz.

Ein anständiges Bad hat ein Fenster. Und wenn das Bad aus baulichen 
Gründen kein Fenster haben kann, muß halt ein Belüftungsschacht her. 
Sogar die Tätärä hat das in den WBS 70 Wohnsilos vorbildlich 
hinbekommen. Rein passiv wohlgemerkt. Nix Lüfter.

von Korax K. (korax)


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Axel S. schrieb:
> WBS 70 ... Rein passiv wohlgemerkt. Nix Lüfter.

Da hat schon der Kamineffekt gereicht..

von Herbert B. (herbert_b)


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Axel S. schrieb:
> Sogar die Tätärä hat das in den WBS 70 Wohnsilos vorbildlich
> hinbekommen. Rein passiv wohlgemerkt. Nix Lüfter.

Das ist nicht wahr.
Es sind Dachlüfter auf den Abzugsschächten montiert, die entweder über 
Zeitrelais gesteuert zu den Haupt-kochzeiten und/oder individuell über
Ein/Aus Taster von den einzelnen Wohnung aus gesteuert werden konnten.
Dazu befindet sich ein GGH3 (Gerätegehäuse für 3 Einbauten) mit den 
beiden Tastern und einer Meldelampe als Betriebsanzeige in jeder 
Wohnung.

Herbert

von Bernd F. (metallfunk)


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Michael B. schrieb:

> Jein.
>
> Nicht ohne Grund werden bis zur Decke hoch rundum geflieste Bäder als
> Baumangel angesehen.
>
> Denn die Feuchtigkeit, die im Bad entsteht, muss auch wieder weg. Und
> dazu taugt die Fliese nicht, auch nicht die Stahlbetondecke, sondern nur
> der dampfdurchlässige Putz.
>
> Also muss in einem Bad ausreichend atmungsaktive Wand sein, oder sie
> gammelt und ist nur mit Lüfter vor'm Schimmeltod zu bewahreen.

Da ist ein Denkfehler drin.

Es gibt keine atmende Wand. ( Außer, da wären durchgehende Löcher
bis nach Außen).

Eine Wand ist grundsätzlich winddicht. Nun kann ein Innenputz ein
wenig Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben.

Das kann in einem Bad nicht funktionieren. Hier wird konstruktiv
darauf geachtet, die Oberfläche möglichst zu versiegeln, denn nur
eine trockene Wand behält ihre Dämmfähigkeit.

Eventueller Schimmel entsteht ja nicht durch einmaliges Befeuchten.
Dauernder Feuchteeintrag durchnässt dann das Mauerwerk, die Dämmung
verschlechtert sich, die Durchfeuchtung wird noch stärker.....

Das ist doch das gleiche, wie bei jeder Außendämmung, zuerst
kommt raumseitig die Dampfsperre. Also eine dichte Folie.
In dem Fall halt die Fliesen.

Grüße Bernd

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd F. schrieb:
> Der Anstrich erfolgte mit Latexfarbe. Das sorgt dafür, dass sich die
> Wand nicht mit Wasser vollsaugen kann.

Gerade im Bad soll sich die Wand mit Feuchtigkeit vollsaugen, und sie 
dann langsam wieder abgeben, damit regelt sie die Luftfeuchte auf 
Durchschnittswerte und die liegen durchschnittlich eben unter der 
Schimmelgrenze.

Obwohl 'Latexfarbe' heute kein Latex mehr enthält und daher keine 
Gummihaut mehr ist, sondern eine normale Dispersionsfarbe nur mit 
(seidenmatt)glänzender Oberfläche, wirkt Alkydharzfarbe natürlich 
dampfbremsend und ist daher im Bad fehl am Platze.

Bernd F. schrieb:
> Da ist ein Denkfehler drin.
> Es gibt keine atmende Wand.

Natürlich doch. Der Denkfehler ist auf deiner Seite. Mineralische 
Baustoffe transportieren Feuchtigkeit. Ist die Luftfeuchte höher als die 
Feuchte im Material, nehmen sie Wasser auf und verteilen es in ihrer 
ganzen Substanz. Ist die Luftfeuchte geinrger, geben die Wasser ab. Ist 
es drinnen feuchter als draussen, geht die Feuchte von innen nach 
aussen, obwohl die Wand winddicht ist. Es funktioniert beodners gut, 
wenn duie AUssenwand durch die Sonne getrocknet wird.

Hat man das unterbunden, z.B. durch Styropor aussen drauf statt 
Multipor, oder Alkydharzfarben statt Silikatfarben, hat man ein 
(Schimmel-)problem (je nach dem wie knapp man an der Grenze war).

Bernd F. schrieb:
> nur eine trockene Wand behält ihre Dämmfähigkeit.

Im Prinzip ja, aber die Wand ist ja auch durchschnitlich nur so feucht 
wie die Luft, und das ist weit entfernt von 'durchfeuchtet'.

Bernd F. schrieb:
> Die Wände sind auch nicht mit Gips verputzt, sondern mit Kalk-Zementputz.

Natürlich.

Bernd F. schrieb:
> Also Kalk-Zementputz verwenden.

Zum Befestigen von UP-Dosen und UP-Leitungen ? Nicht wirklich, wie lange 
willst du auf deren Abbinden warten. In den kleinen Mengen spielt das 
keine Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Michael,

Der Feuchtigkeitsdurchlass einer Mauer (Von Innen bis Außen),
ist schlichtweg zu vernachlässigen.

Jeglicher Feuchtigkeitseintrag von Innen ist schlecht, und
sorgt langfristig für Probleme.

Die unterschiedliche Luftfeuchte, witterungsabhängig, spielt
da keine Rolle.

Probleme treten ja in "feuchten" Räumen auf. Egal ob das Bad,
Küche oder Schlafzimmer ist.

Da hilf nur Lüften. Das ist mindestens 1000 mal effektiver,
als jeder Putz.

Natürlich hat man diese Probleme "früher" nicht gehabt, da waren
Fenster und Türen recht durchlässig, weil sie ohne Dichtungen
verbaut waren. Der Luftdurchsatz (Lüftung), war permanent da.

Die großen Probleme manch älteren Wohnung kommen ja erst nach
dem Einbau neuer Fenster und Türen.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Michael B. schrieb:

> Bernd F. schrieb:
>> nur eine trockene Wand behält ihre Dämmfähigkeit.
>
> Im Prinzip ja, aber die Wand ist ja auch durchschnitlich nur so feucht
> wie die Luft, und das ist weit entfernt von 'durchfeuchtet'.
>
Das stimmt eben nicht.
Da eine Außenwand kälter als die Raumluft ist, konzentriert sich
die Feuchtigkeit im Putz und in der Wand.

Das Ergebniss ist "Schimmel".

Grüße Bernd

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd F. schrieb:
> Der Feuchtigkeitsdurchlass einer Mauer (Von Innen bis Außen),
> ist schlichtweg zu vernachlässigen.

Falsch. Richtig ist:

Der Feuchtigkeitstransport einer mineralischen Wand wird von vielen 
vernachlässig, das Ergebnis sind verschimmelte Gebäude nach der 
Sanierung.

Bernd F. schrieb:
> Da eine Außenwand kälter als die Raumluft ist, konzentriert sich
> die Feuchtigkeit im Putz und in der Wand.

Das ist natürlich eine strunznaive Betrachtung die meistens falsch ist.

Wäre die Wand nicht aus hygroskopischem Material, wäre die absolute 
Feuchte vor der Wand und in der Wand gleich, so lange der Taupunkt nicht 
unterschritten ist.

Unterschreitet man den Taupunkt, kondensiert dort die Feuchtigkeit, man 
entzieht damit danebenliegendem Material bzw. Luft absolute Feuchte, wie 
es z.B. bei kompressorbasierten Luftentfeuchtern gemacht wird.

Da eine mineralische Wand áuch aus hybgroskopischem Material ist, nimmt 
sie mehr Wasser auf, vor allem dadurch ist mehr Feuchtigkeit in der Wand 
als in der Luft, der Dampfdruck ist aber derselbe.

Lässt man bei der Betrachung mal Aussenwände weg (stellt nur einen 
Brocken aus Wand ins Zimmer), ist sicher auch dir hinlänglich bekannt, 
daß der mineralische Brocken das Raumklima positiv reguliert: Er macht 
es durch sine Masse wärmeträge, und er puffert durch seine 
Feuchtespeicherfähigkeit die Luftfeuchte. Wird die Luft im Zimmer kurz 
feucht, Luft speicher nicht viel Feuchtigkeit pro Kubikmeter, kann der 
Brocken aus mineralischem Material ein Vielfaches der Feuchtigkeit 
aufnehmen, senkt also die Luftfeuchte ab, ist die Zimmerluft trocken, 
gibt der Brocken wieder Feuchtigkeit ab. Besonders gut funktioniert das 
bei Lehmbauweise oder Kalksandsteinen, schlechter bei hydrophobiertem 
Ytong. Die Feuchtigkeit im Raum schwank daher nicht so stark, wie wenn 
der Brocken fehlen würde, was ein angenehmeres Raumklima ergibt. Die 
kritische Feuchte, die nur in Spitzenwerten erreicht wird z.B. beim 
duschen oder kochen, die zum Schimmel führt, wird also weggepuffert und 
so Schimmelbildung vermieden.

Wenn wir jetzt noch Aussenwände betrachten, kommt nicht nur die 
Pufferwirkung des mineralischen Materials zum Tragen, sondern auch die 
Luft draussen. Die hat nicht immer eine geringere (absolute oder 
relative) Luftfeuchte als drinnen und nicht immer eine geringere 
Temperatur, aber im Schnitt ist es draussen kälter und trockener als 
drinnen. Da die mineralische Wand Feuchte aufnimmt wenn die Luft 
feuchter als die Wand ist, und Feuchte abgibt wenn die Luft trockner ist 
als die Wand, transportiert sie so die Feuchte nach aussen. Innerhalb 
der Wand ist der Feuchtetransport recht gut von Kristall zu Kristall 
dank Kapillarwirkung und chemischem Dampfdruck-Gleichgewicht.

Verstärkt wird der Effekt noch, wenn die Wand aussen von der Sonne 
beschienen wird. Und verstärkt wird der Effekt, wenn der Taupunkt im 
mineralischen Material liegt, weil am Taupunkt Feuchte kondensiert, der 
Luft also noch mehr entzogen wird, also auch im Winter gibt es einen 
erheblichen Feuchtetransport von drinnen nach draussen, den z.B. ein 
plastikfolienverpacktes Holzständerhaus oder ein Stahlblechcontainer 
nicht hat. Den guten Effekt der mineralischen Wand kann man durch 
Styproporverkleidung und dampfdichte Farben leider ruinieren, wie es 
auch von unerfahrenen Sanierern gemacht wird.

Du musst noch viel lernen.

: Bearbeitet durch User
von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Michael B. schrieb:
> wie es auch von unerfahrenen Sanierern gemacht wird.

Keine Angst, die Erfahrung hat mit dem Fehlverhalten beim Sanieren oder 
auch beim Neubau Nichts zu tun.
Früher war die Bude bereits bezogen, bevor der Außenputz drauf kam und 
so die Außenwände 'dicht' wurden - heute ist der zuletzt geputzte 
Innenraum noch nicht fest, wo draußen schon die Eckschienen gesetzt 
werden.

Und: Keine Angst, es gibt prozentual mehr schimmelnde Neu-, als 
Altbauten, wenn auch diese Neubauten mit wesentlich weniger Energie 
beheizt werden können und man einen Furz auch noch nach zwei Wochen 
genießen kann.

Früher war nicht Alles besser, aber hier und da ... schon.

MfG

von Georg A. (georga)


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Bernd F. schrieb:
> Natürlich hat man diese Probleme "früher" nicht gehabt, da waren
> Fenster und Türen recht durchlässig, weil sie ohne Dichtungen
> verbaut waren. Der Luftdurchsatz (Lüftung), war permanent da.
>
> Die großen Probleme manch älteren Wohnung kommen ja erst nach
> dem Einbau neuer Fenster und Türen.

Das ist IMO nur die eine Hälfte der Wahrheit, wenn überhaupt. Früher 
waren die Fenster wirklich die kältesten Orte im Raum, dank 
Kohle/Holz-IR-Bollerheizung auch nicht wie die Wand durch 
Strahlungswärme aufheizbar. Da ist dann bevorzugt die feuchte Luft 
auskondensiert bzw. gleich angefroren. Natürlich war sie damit nicht 
weg, aber Glas und lackiertes Holz schimmelt halt doch weniger als eine 
Wand mit Leimfarbe oder Tapeten und damit viel organischem Futter für 
den Schimmel... Das Problem ist ja nicht die Kälte oder Feuchte an sich, 
sondern die Nahrung, die der Schimmel vorfindet. Eine alte roh verputze 
Wand kann zwar schon flauschig werden, dann aber nur wg. 
Salpeterausblühungen ;)

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Und wenn man den Salpeter dann mit Holzkohle einreibt, konnte man das 
Problem auch in Luft auflösen ... oda so

Verdammt, Schwefel war auch noch drin - vll. also doch nicht damit 
einreiben - Schwefel riecht immer so muffig an den Fingern ;)

MfG

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