Hallo zusammen! Weiß jemand was in diesen Dosen, die man als sogenanntes DIY Klimaanlagen Nachfüllset kaufen kann, drin ist? http://www.ebay.de/itm/3S-Kaltemittel-453g-Kompatibel-mit-r134a-zur-Nachfullung-ihrer-Klimaanlage-gas/172859668113?_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIM.MBE%26ao%3D1%26asc%3D46153%26meid%3Dce9ba7a18eb44f0ba715cad1c6942f9d%26pid%3D100011%26rk%3D2%26rkt%3D4%26sd%3D172704705374&_trksid=p2047675.c100011.m1850 Drauf steht ja R134A kompatibel und an der Seite der Dose sieht man noch das "hochentzündlich" Symbol. Kann ja dann eigentlich nur R1234yf sein, aber das verträgt sich ja eigentlich nicht mit dem Kompressoröl von R134A... und für das auch ganz gut brennbare R600A gilt ja weder das eine, noch das andere. Und dazu noch eine viel geringere Kälteleistung... Ich hab kein Auto wo ich das Zeug einfüllen will/könnte, aber es interessiert mich mal, was man dort als angeblich umweltfreundlichen R134A kompatiblen Ersatz wohl bekommen soll.
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Ich weiß nicht, ob es auch auf dieses Set zutrifft, aber zu anderen habe ich in erfahrung gebracht, dass es sich hierbei wohl um R290/R600 handelt. Als anderer Begriff wurde mir "LPG" genannt. https://www.motor-talk.de/forum/erfahrungen-mit-easyklima-und-alternative-kaeltemittel-zu-r134a-t6008957.html
Dazu kann man nur eines sagen: Lass es. Klimaanlagen funktionieren etwa komplexer als mit Kühlwasser. Wenn die Anlage undicht oder "leer" ist, dann ist sie in Wahrheit gar nicht leer. Entweder ist Luft drin oder irgendeine unbekannte Restfüllmenge. Die Füllmenge ist aber ein kritischer Wert, der ziemlich genau stimmen muß und Luft darf überhaupt keine drin sein. Folglich muß man bei solchen Anlagen (nach der Reparatur) erst ein sehr tiefes Vakuum ziehen (evakuieren) und danach die korrekte Menge Kältemittel füllen. Macht man das nicht, sondern kippt da einfach irgendwie irgendwas rein, funktioniert das hinterher genau so schlecht wie vorher oder man riskiert einen Verdichterschaden - das wird dann gleich wieder eine teure Reparatur.
Noch ein Tipp: Kälteanlagenbauer finden sich in jeder Stadt und haben die gleiche Technik wie KFZ-Werkstätten. Aber oft zu einem viel günstigeren Preis.
Ben B. schrieb: > Dazu kann man nur eines sagen: Lass es. Jain. Deine Beschreibung ist richtig. Aber im Normalfall verliert eine KFZ-Klimaanlage durch die Wellendichtung so 1 bis 5% pro Jahr. Die Leistung der Klimaanlage sinkt dann, aber es ist noch Überdruck im System, also keine Fremdluft, und weder Schmiermittel noch Lecksuchmittel ist ausgetreten. Da kann das Nachfüllen von echtem R134A schon helfen. Da man nicht weiss, wie viel ausgetreten ist, kann man etappenweise kleine Mengen nachfüllen, bis die Anlage wieder die alte Klimaleistung hat. So eine kleine Überfüllung von 50g macht nichts aus. So spart man sich das Evakuieren und nachfüllen der definierten Menge. Natürlich ist das in Deutschland verboten, so daß Klimawartung zu den lukrativsten Angeboten der KFZ Werkstätten gehört. Man muss allerdings bedenken, daß R134A auch recht teuer ist. Eine Klimaanlage einfach zu öffnen und das teure R134A in die Umwelt zu entlassen (was auf Gutem Grund verboten ist und daher auch die Gesetzesbeschränkung daß nur Fachleute an Klimaanlgen dürfen), dann per Vakuumpumpe von Luft zu evakuieren und aus der Flasche einfach die definierte Menge (Flache wiegen) einströmen lassen, ist also auf jeden Fall zu teuer. Bei einem Unfall gehlt natürlich die Klimaanlagenbefüllung trotzdem auf die Art verloren. Wer das System ohne Vakuumanlage evekuieren muss, kann jedoch die Flasche anschliessen und tiefkühlen, dann sammelt sich das ganze R134A flüssig in der Flasche und nur minimale Mengen verbleiben gasförmig im Auto. Bei mir hat es AutoPlus geschafft, beim Klimacheck nach dem Evakuieren statt 650g einfach 900g einzufüllen weil die zu blöd waren, die richtige Menge in ihren Listen zu finden. Das ist eine Überfüllung bei der vor allem im Winter der Verdichter platzt, er versucht dann nämlich Flüssigkeit zu verdichten. Seit dem habe ich 250g R134a zum nachfüllen in einer Aluflasche.
Gute Ansätze, allerdings bekommt ein Absauggerät deutlich mehr Kältemittel(dampf) aus der Anlage, weil R134a bei 1 bar (Normal-Luftdruck) immer noch einen Siedpunkt von -27 Grad oder so hat. Sprich selbst wenn Du Deine Flasche auf -18 Grad tiefkühlst, bleiben 1-2 bar (absolut) Restdruck in der Anlage, von "evakuieren" kann also keine Rede sein. Evakuieren bedeutet, daß die Restgase bzw. Luft aus dem System entfernt werden, bei Kälteanlagen auf bis 1-5mbar (absolut) herunter. Das ist ohne gute Vakuumpumpe nicht zu schaffen. Der Unfall ist durch die Umweltschutz-Verordnungen nicht erfasst. Was anderes ist es, wenn man Dir nachweist, Du hättest den Unfall mutwillig herbeigeführt. Dann könnte man Dir theoretisch das "entwichene" Kältemittel ankreiden. Bei wiederholtem Nachfüllen ohne die Schläuche zu evakuieren drückt man sich übrigens immer die in Schläuchen enthaltene Luft mit in die Anlage. So eine richtig gute Idee ist das also auch nicht.
Ben B. schrieb: > selbst wenn Du Deine Flasche auf -18 Grad tiefkühlst, bleiben 1-2 > bar (absolut) Restdruck in der Anlage, von "evakuieren" kann also keine > Rede sein. Bei 2 bar hat das gasförmige R134a aber 1/150 der Dichte vom flüssigen, es befindet sich also weniger als 1% Restgas in der Anlage.
Und nach dem Absaugen mit einem guten Gerät bleiben vieleicht 0,1% Restgas übrig. Um wieviel das besser ist kannste Dir selber ausrechnen.
Ben B. schrieb: > Und nach dem Absaugen mit einem guten Gerät bleiben vieleicht 0,1% > Restgas übrig. Um wieviel das besser ist kannste Dir selber ausrechnen. Wozu ? Alle paar Monate verliert so eine Anlage locker die Menge durch ihre Dichtungen. Selbst beim Befüllen mit ordnungsgemässer Ausrüstung geht etwas durch Öffnen von Schläuchen verloren. Du hast ein Realitätsproblem, wie man auch im Flugzeug-Thread merkt.
Leute... Von dieser Art Threads zum Thema hab ich genug gefunden. Zumindest mir ist die prekäre Auswirkung von FCKW und F-Gasen allgemein bewusst. Auch r134a mit immer noch 1430 Co2-Einheiten möchte ich nicht freilassen. Daher war meine Eingangsfrage, mit welchem angeblich kompatiblen und angeblich klimaneutralem Ersatzmittel dort geworben wird. Mir war da nichts bekannt, was ja aber nichts heißt. Mal davon ab, auch eine Füllvorrichtung mit Vakuumpumpe kostet nicht mehr die Welt, wenn man ein paar Verwendungen hat. Es scheitert hauptsächlich daran, dass man privat (eigentlich zum Glück) nicht einfach mal eben Kältemittel kaufen darf.
Ben B. schrieb: > Bei wiederholtem Nachfüllen ohne die Schläuche zu evakuieren drückt man > sich übrigens immer die in Schläuchen enthaltene Luft mit in die Anlage. > So eine richtig gute Idee ist das also auch nicht. Nein. Die Schleuche werden vor dem Öffnen der Ventile mit KM geflutet damit keine Luft ins System kommt. Evakuieren nur, wenn Luft oder Wasser im System ist, was bei normalem Betrieb nicht vorkommen dürfte. Um die richtige Füllmenge feststellen zu können, haben die Anlagen ein Schauglas. Wenn im Betrieb im Schauglas keine Blasen mehr sichtbar sind steht flüssiges Kältemittel am Expansionsventil an und die Füllmenge ist in Ordnung. Es ist eine Sauerei, dass PKW-Klimaanlagen nicht - wie z.B. jeder Kühlschrank - hermetisch dicht sind.
Zur Eigentlichen Frage, das müsste irgend ein Alkan sein. Propan/Butan Gemisch wahrscheinlich. Und zu der Annahme, dass R134a (Tetrafluorethan) nicht käuflich zu erwerben sei, das is nicht so. Klimagas kannst du kaufen, darfst es nur nicht verwenden, wenn der Sachkundenachweis fehlt. Auch etwa Gasfanfaren (diese häufig bei Formel-1 Events zu hörenden Tröten) werden mit TFE betrieben, da brennbare Gase hierbei verboten sind.
Hi, Tom H. schrieb: > Und zu der Annahme, dass R134a (Tetrafluorethan) nicht käuflich zu > erwerben sei, das is nicht so. Klimagas kannst du kaufen, darfst es nur > nicht verwenden, wenn der Sachkundenachweis fehlt. Korrektur: Du darfst es NUR NICHT für die Befüllung von Klimaanlagen verwenden ohne den Sachkundenachweis zu haben. Aber Selbstverständlich darfst du es nach belieben frei in die Umwelt herumsprühen. Beispielsweise um damit elektronische Bauteile zwecks Fehlersuche herunterzukühlen! Oder zur Kühlung im medizinischen Bereich. Zu diesen Zweck findet es sich beispielsweise auch bei vielen Elektronik-Versandhändlern (und anderen) im Programm. Natürlich in der praktischen Sprühdose: https://www.conrad.de/de/kaeltespray-nicht-brennbar-crc-kontakt-chemie-kaelte-75-84409-af-200-ml-824631.html Wer es nicht glauben mag sollte einen Blick ins Sicherheitsdatenblatt werfen. Die Dosenfüllung besteht laut SDB zu 75% - 100% aus R134a! DAs es jetzt natürlich nicht sonderlich logisch erscheint für die Klimaanlagenbefüllung einen Sachkundenachweis zu verlangen damit ja kein Molekül zu viel entweicht, gleichzeitig derselbe Stoff aber von jedermann frei gekauft und ganz offiziell in die Atmosphäre entlassen werden darf mag man annehmen. Aber ich bin mir sicher das die Herren und Damen Politiker dafür eine ganz überzeugende Erklärung haben werden... (vorsicht Ironie) Gruß Carsten
Na, dann füll halt deine Klimanalage mit Druckluftspray (unbrennbar), das besteht auch aus Tetraflourethan, hört sich saber liebevoll harmlos an. Man darf wohl davon ausgehen, dass das Zeug, wenn es zum Abblasen von irgendwelchen kostbaren Dingen geht, ungehindert in die Umwelt gepustet wird, ebenso wie Kältespray unbrennbar. Wieviele Dosen à 400 ml werden wohl produziert, die als Druckluftspray verkauft werden und mit Sicherheit nicht als Kältemittel gehandhabt werden? 1000? dafür fährt doch niemand 'ne Produktion an, oder? Diese bescheuerte Doppelzüngigkeit, Deutsche, schützt eure deutsche Atmosphäre, wir sind ja alleine auf diesem Planeten... Grüssens, harry
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