Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lichtdetektierung mit Fototransistor


von G. W. (hwc)


Lesenswert?

Hallo,

ich würde gerne eine Schaltung mit einem Fototransistor aufbauen um 
Licht in einem dunklen Raum detektieren zu können. Ich würde dabei auch 
gerne bereits sehr schwaches Licht damit erkennen können und dachte 
somit den Fototransistor mit einem Operationsverstärker zu beschalten. 
Geht das überhaupt? Wenn ja, wie beschalte ich das am Besten?

Mfg

von Mario M. (thelonging)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?


von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Die übliche Schaltung für kleine Lichtintensitäten ist ein 
Transimpedanzverstärker und dann kein Phototransistor sondern eine 
Photodiode. Das geht auch mit einem Phototransistor (ist ggf. billiger), 
wenn der etwas Spannung hat - eine Photodiode würde man eher im quasi 
Kurzschluss nutzen.

Über den Widerstand in der Rückkopplung kann man die Empfindlichkeit 
wählen - irgendwo im Bereich Sonnenlicht bis runter zu fast dunkel.

Bei der Schaltung von Mario M, sollte der 4 K Widerstand am 
Fototransistor eher größer werden, wenn man es empfindlich braucht. Das 
kann bis in den MOhm Bereich gehen, wenn es sein muss.

von dolf (Gast)


Lesenswert?

G. W. schrieb:
> Ich würde dabei auch
> gerne bereits sehr schwaches Licht damit erkennen können

welches licht und wie schwach darf es sein?
glühwürmchen, glimmende zigarrette, feuerzeug?
wie kurz darf das lichtereignis sein?
fototransen sind nicht besonders fix.
deine angaben sind mangelhaft.
nachbessern!

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

> sehr schwaches Licht ..

> .. bedeutet erst mal ein paar Versuche machen.

von Werner H. (werner45)


Lesenswert?

Viel empfindlicher als Fototransistoren sind Fotowiderstände (LDR), 
waren in alten Belichtungsmessern und Kameras, auch für Nachtaufnahmen.
Der Nachteil ist die relative Trägheit und Hysterese, aber für 
Lichtdetektion geht es gut.

Teste mal einen LDR mit einem Ohmmeter, einfacher geht es nicht. Der 
erkennt sogar eine brennende Kerze in einem großen Raum oder die 
Mond-Helligkeit.

Gruß   -   Werner

von G. W. (hwc)


Lesenswert?

Lurchi schrieb:
> Die übliche Schaltung für kleine Lichtintensitäten ist ein
> Transimpedanzverstärker und dann kein Phototransistor sondern eine
> Photodiode. Das geht auch mit einem Phototransistor (ist ggf. billiger),
> wenn der etwas Spannung hat - eine Photodiode würde man eher im quasi
> Kurzschluss nutzen.
>
> Über den Widerstand in der Rückkopplung kann man die Empfindlichkeit
> wählen - irgendwo im Bereich Sonnenlicht bis runter zu fast dunkel.
>
> Bei der Schaltung von Mario M, sollte der 4 K Widerstand am
> Fototransistor eher größer werden, wenn man es empfindlich braucht. Das
> kann bis in den MOhm Bereich gehen, wenn es sein muss.


Müsste dann aber nicht eher der 100 K Widerstand größer werden?
Kann man das auch mit einer 9V Spannungsversorgung betreiben?

es sollte licht einer glimmenden zigarette oder vielleicht auch etwas 
kleiner messbar sein.

mfg

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Der 100k muss natuerlich auch groesser werden. Nein 9V bringen nichts, 
das der ADC keine 9V kann. Bei sehr hohen Widerstaenden kann der 
Eingangsstrom und die Offsetspannung wichtig werden.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lurchi schrieb:
> Bei der Schaltung von Mario M, sollte der 4 K Widerstand am
> Fototransistor eher größer werden, wenn man es empfindlich braucht. Das
> kann bis in den MOhm Bereich gehen, wenn es sein muss.

Nicht wirklich.
Selbst bei völliger Dunkelheit fliesst ein Strom durch den 
Phototransiostor (Dunkelstrom, je nach Temperatur) und der darf, schon 
wegen der nachfolgenden Verstärkung um 101, zu keinem relevanten 
Spannungsabfall an diesem Widerstand führen. Damit ist "die Dunkelheit 
begrenzt".

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

G. W. schrieb:
> es sollte licht einer glimmenden zigarette oder vielleicht auch etwas
> kleiner messbar sein.

nach meiner Erfahrung kann bei sehr geringer Beleuchtung die Verstärkung 
von Fototransistoren in den Keller gehen (ebenso wie bei normalen 
Bipolartransistoren, wenn der Basisstrom sehr klein wird). Der Betrieb 
mit einer Fotodiode (wie von Lurchi vorgeschlagen) kann da tatsächlich 
besser sein als mit Fototransistor.

Für eine glimmende Zigarette in größerem Abstand ist aber die 
Wahrscheinlichkeit groß, dass sowohl mit normaler Fotodiode als auch mit 
Fototransistor das Signal im Rauschen untergeht. Wenn du einen LDR 
auftreiben kannst, dann solltest du Werners Vorschlag in Erwägung 
ziehen.

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

An sich haben LDRs eher die geringere Empfindlichkeit. Nur Beschaltung 
ist beim LDR einfacher, und die Fläche ist ggf. auch größer. Um wirklich 
die Grenzen eine Photodiode auszunutzen braucht es dagegen schon einen 
guten TIA, d.h. hohen Widerstand (etwa im GOhms Bereich) und auch einen 
entsprechenden OP und auch die "Platine" muss sauber sein, oder man 
verdrahtet gleich frei schwebend. Der zu detektierende Photostrom kann 
durchaus im pA oder gar fA Bereich sein.

Bei den Photodioden gibt es auch verschiedene gute Ausführungen, die 
günstigen im Kunststoffgehäuse sind nicht unbedingt die empfindlichsten, 
aber dafür erschwinglich. Auch mehr Fläche hilft - wirkt sich aber auch 
auf den Preis aus.

Eine erschwingliche Lösung mit Photodioden wären etwa BPW34 (recht große 
Photodiode in Kunststoff) und dann TIA mit einem OP wie lmc6482 und etwa 
20 MOhms (ggf. mehr wenn erschwinglich) und ein paar 10-100 pF im FB. Je 
nach Größe der Photodiode wäre ggf. auch ein OPA141 als OP eine gute 
Wahl (mehr Bias Strom aber weniger Rauschen).

Eine elektrische Abschirmung ist ein muss, und zwischen Detektor und 
Verstärker sollte auch nicht viel Kabel sein.

Mit einer guten Si Photodiode kann man bereits die Wärmestrahlung (bzw. 
die Ausläufer bis etwa 1 µm) so ab etwa 100 C wahrnehmen.

von Werner H. (pic16)


Lesenswert?

Hier gibts was richtig empfindliches: 
http://www.ebay.de/itm/2-Stuck-EMI-Photomultiplier-Tube-Typ-6256B-/253201315109?hash=item3af3f97525:g:GtYAAOSww3tY7OtG
Alledings ist die Auswertung des Signals "etwas" komplizierter.

von raster (Gast)


Lesenswert?

Das war doch klar, dass irgendwer mit einem Photomultiplier ankommt 
bisher war aber noch nirgends die Rede von ausreichend geringen 
Lichtintensitäten um den Einsatz zu rechtfertigen.

von Werner H. (pic16)


Lesenswert?

raster schrieb:
> bisher war aber noch nirgends die Rede von ausreichend geringen
> Lichtintensitäten um den Einsatz zu rechtfertigen.

Wie wärs damit?
G. W. schrieb:
> Ich würde dabei auch
> gerne bereits sehr schwaches Licht damit erkennen können

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.