Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik drehstrommotor - anschlussbelegung


von grundschüler (Gast)


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Ich möchte ein Brunnenbohrgerät bauen. Dazu habe ich einen "EMB 
08-0,46/4S" GetriebeMotor erworben. Das Teil wiegt über 30kg und hat 
1,1/1,5 kW.

Spannend ist jetzt der elektrische Anschluss. Es sind 2x3 schwarze 
Drähte mit UVW bezeichnet - also die Wicklungen für die zwei 
Leistungsstufen. Dazu 2 rote Leitungen. 2 blaue Leitungen gehen an den 
auf dem Foto rechts sichtbaren Anbau(?).

Wofür ist dieses Anbauteil?
Wofür sind die roten Leitungen?

Schön wäre es, wenn man das ganze mit 230V~ betreiben könnte. Das müsste 
mit einem FU gehen. Welche Anschlussleisung müsste der FU haben?

von waflija (Gast)


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Ein Bild vom Typenschild mit der genauen Angabe des Motortypes wäre 
nicht schlecht. Es gibt verschiedene Varianten und ohne genaue Daten 
kann dass alles sein. Im Notfall kann aus dem vorherigen Einsatzort 
zumindest "raten" was es sein könnte.

aus der Glaskugel:
Dsa hinten könnte eine Bremse sein, dafür die blauen Kabel. Rot könnte 
Drehzahlüberwachung  Temperatur  ? sein. - Und das nur für den Fall 
das es ein "normaler" Motor mit 3-Windungen (6-Pol) für Drehstrom ist.

von hinz (Gast)


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Taugliches Foto vom Typenschild liefern.

von Der Andere (Gast)


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waflija schrieb:
> aus der Glaskugel:
> Dsa hinten könnte eine Bremse sein

Das Teil erinnert mich an den Antrieb für ein Rolltor. Wenn das stimmt 
wäre die Idee mit der Bremse ein Volltreffer.

von Holm T. (Gast)


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Bremse .. oder aber der Anschluß eines Thermistors zur 
Temperaturüberwachung.

Gruß,

Holm

von Thorsten S. (thosch)


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Brunnenbohrgerät klingt aber nach langdauendem Einsatz. Da wo 
normalerweise das Lüfterrad für die Zwangskühlung sitzt ist aber was 
anderes montiert (verm. Bremse).

Da würde ich aber mal genau aufs Typenschild schauen, da steht 
hächstwahrscheinlich unter ED was anderes als 100%, und somit wäre der 
Motor nur für Kurzzeitbetrieb geeignet.

Bei Motoren für Torantriebe wäre das typisch.

von grundschüler (Gast)


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waflija schrieb:
> könnte eine Bremse sein, dafür die blauen Kabel

"Verkaufe gebrauchten

Getriebe Motor EMB

ist aus Karteikarten-Rondell

Drehzahl am Getriebe 1.   30 U/min
                                    2.    46 U/min

Der Motor hat Y / Y Schaltung  2 getrennte Wicklungen für die Drehzahlen
mit Motor-Bremse
Daten siehe Typenschild
Gewicht 30kg -- Abholung wäre mir recht , oder Sped.Versand auch 
möglich(teuer) GLS  26,42 €
"

Bremse ist also richtig. Wie? Anlegen von 230V, dann bremst er?

von Der Andere (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Bremse ist also richtig. Wie? Anlegen von 230V, dann bremst er?

Eher umgedreht. Die Bremse ist zu, ausser du öffnest sie indem du 230V 
anlegst.
Oder meinst du ein Tor soll runterrauschen wenn mal der Strom ausfällt? 
Das gibts nur in Hollywood.

von waflija (Gast)


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Also...

Bei der Anwedung aus der es stammt, definitiv nicht für Dauerbetrieb 
gedacht. Deshalb auch kein Lüfter.

Er hat 2x3 Wicklungen für Eilgang und Schleichgang - also insgesamt 6 
Windungen je fest auf Stern ( Y ) verklemmt -> deshalb nur 6 Klemmen. 
(Entsprechend scheinbar auch in dem Kabelstück zusammengeklebt)

Allerdings sind da noch die roten und Blauen Kabel. Ist auf dem 
Anbauteil noch irgendeine Angabe zu finden?

Ich würde folgende Teile noch an dem Motor vermuten aus der alten 
Verwendung:

Temperatursensor - um Schäden durch Dauerbetrieb zu verhindern.

Bremse, wenn Spannung anliegt auf (muss also immer erst gelüftet werden, 
durch "knacken" hörbar)

Viellecht ein Drehgeber zur Positionsbestimung (Anbauteil? - Wird hier 
230V Angelegt ist der Schrott)

Fest steht wie Thorsten S. schon schrieb: Lange Einschaltzeiten 
(vermutlich alles was länger als 5 Minuten ist) wird der auf Dauer mit 
Rauch quitieren. Das ist ein Motor zur Positionierung, quasi der 
Vorgänger der heutigen "Servomotoren"in CNC Maschinen.

von grundschüler (Gast)


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Danke für alle Beiträge.  Werde die Bremse abbauen und den Motor 
hinsichtlich der Dauerbelastung einfach mal laufen lassen. Das teil 
wiegt 30kg. 15 Minuten sollte er schon abkönnen. Notfalls kann ich ihn 
für das Ziehen des Gestäges verwenden.

Was ist mit Betrieb über 230V auf 400V FU? Da wäre dann auch das Problem 
mit der Wärmeentwicklung nicht so groß.

von waflija (Gast)


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FU geht, am besten die Eilgang Windungen nehmen, die Anderen einfach 
abgeklemmt lassen. Der FU sollte ensprechend min. 1,5kW haben.

Zum Test und probieren reicht auch so ein China-Kracher von ebay, gibt 
einfach mal:
"1.5KW 220V AC 7A Frequenzumrichter"
ein.

Vorsicht ist übrigend geboten: durch FUs können Sicherungseinrichtungen 
wie Fehlerstromschutzschalter außer Funktion gesetzt werden. Stichworte 
Fehlergleichstrom und Sättigung durch hohe Frequenzen. Du solltest dich 
also nicht darauf verlassen, dass der FI noch funktioniert mit dem Motor 
und FU. Am besten auch an einer komplett getrennten Steckdose arbeiten, 
damit nich auch andere Personen hinter dem gleichen FI gefährdet werden.

von hinz (Gast)


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Einen 380V Motor an einem 230V FU zu betreiben ist keine gute Idee.

von waflija (Gast)


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hinz schrieb:
> Einen 380V Motor an einem 230V FU zu betreiben ist keine gute
> Idee.

der hat 220 1PH Eingang, 380V 3PH Ausgang

von hinz (Gast)


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waflija schrieb:
> hinz schrieb:
>> Einen 380V Motor an einem 230V FU zu betreiben ist keine gute
>> Idee.
>
> der hat 220 1PH Eingang, 380V 3PH Ausgang

Den zeig mal her.

von waflija (Gast)


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Suchen muss man schon selbst, bin ja keine Ebay-Suchfunktion.

PS: Die kombination 220V IN 380V Out ist mit Abstand das teuerste was es 
gibt als FU.

von Der Andere (Gast)


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waflija schrieb:
> PS: Die kombination 220V IN 380V Out ist mit Abstand das teuerste was es
> gibt als FU.

Stimmt, inzwischen gibt es fast nur noch 230V / 400V
duck und weg :-)

von hinz (Gast)


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waflija schrieb:
> Suchen muss man schon selbst, bin ja keine Ebay-Suchfunktion.
>
> PS: Die kombination 220V IN 380V Out ist mit Abstand das teuerste was es
> gibt als FU.

Die von dir erwähnten "China-Kracher" können das nicht, die haben nur 
einen 220V Ausgang.

von Suchdienstleister (Gast)


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hinz schrieb:
>> der hat 220 1PH Eingang, 380V 3PH Ausgang
>
> Den zeig mal her.

Bitte schön:

https://www.klibo.de/frequenzumrichter_ac10.html

Soll ich Dir noch mehr suchen? Fall nur nicht aus der Hängematte....

von C123 (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Das Teil wiegt über 30kg und hat
> 1,1/1,5 kW.

Der Andere schrieb:
> Das Teil erinnert mich an den Antrieb für ein Rolltor.

Thorsten S. schrieb:
> Bei Motoren für Torantriebe wäre das typisch.

Der Andere schrieb:
> Oder meinst du ein Tor soll runterrauschen wenn mal der Strom ausfällt?
> Das gibts nur in Hollywood.

1,5kW, Rolltor vom Flugzeughangar oder was?

waflija schrieb:
> Bremse, wenn Spannung anliegt auf (muss also immer erst gelüftet werden,
> durch "knacken" hörbar)
>
> Viellecht ein Drehgeber zur Positionsbestimung (Anbauteil? - Wird hier
> 230V Angelegt ist der Schrott)

Das ist ne Bremse, Betriebsspannung wäre noch zu klären, häufig 
Gleichspannung!
Google Suchbegriff: "Bremsgleichrichter".
230 Volt wechsel würde ich dort nur sehr vorsichtig anlegen.
Außerdem sollte sich die Bremse auch ohne Strom, rein mechanisch lösen 
lassen mit dem Bügel der auf dem Foto rechts unten (ansatzweise, 
undeutlich) erkennbar ist. Ziehen...

waflija schrieb:
> Fest steht wie Thorsten S. schon schrieb: Lange Einschaltzeiten
> (vermutlich alles was länger als 5 Minuten ist) wird der auf Dauer mit
> Rauch quitieren.

Wieso steht das fest? Wenn es so wäre würde es auf dem Typenschild 
stehen! Außerdem, schon mal ein Karteikarten-Rondell in dieser Größe im 
Betrieb beobachtet? Man man...

von Master (Gast)


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Für den Betrieb am Frequenzumrichter sind normalerweise Motoren mit 
Isolierstoffklasse F gefordert, deiner hat aber nur B.
Auch das Fehlende Lüfterrad sind nicht von Vorteil beim Betrieb am FU.

von hinz (Gast)


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Suchdienstleister schrieb:
> hinz schrieb:
>>> der hat 220 1PH Eingang, 380V 3PH Ausgang
>>
>> Den zeig mal her.
>
> Bitte schön:
>
> https://www.klibo.de/frequenzumrichter_ac10.html
>
> Soll ich Dir noch mehr suchen? Fall nur nicht aus der Hängematte....

1Ph-230V:
Ausführungen mit Netzfilter C3. Nicht für 1Ph-Wechselstrommotoren 
geeignet. Ausgangsspannung: 3Ph-230V

Hat also 230V Ausgang, wie zu erwarten.

von hinz (Gast)


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C123 schrieb:
> waflija schrieb:
>> Fest steht wie Thorsten S. schon schrieb: Lange Einschaltzeiten
>> (vermutlich alles was länger als 5 Minuten ist) wird der auf Dauer mit
>> Rauch quitieren.
>
> Wieso steht das fest? Wenn es so wäre würde es auf dem Typenschild
> stehen! Außerdem, schon mal ein Karteikarten-Rondell in dieser Größe im
> Betrieb beobachtet? Man man...

Ausserdem ist ziemlich sicher ein Temperaturfühler verbaut, den kann man 
ja auch nutzen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein Getriebemotor fuer eine Brunnenpumpe ... lass mich raten. Das waere 
dann eine Zahnradpumpe, .. Schneckenpumpe, .. Kolbenpumpe, ..

Eine normale Radialpumpe, fuer ein paar Meter Wassersaeule, darf kein 
Getriebe haben. Da kommt nichts mehr hoch. Also nimm den Wecker und in 
die Tonne damit

von Der Andere (Gast)


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Sapperlot W. schrieb:
> Ein Getriebemotor fuer eine Brunnenpumpe

Er will ein BrunnenBOHRGERÄT bauen.

Wobei ich nicht ganz verstehe warum man sowas nicht einfach ausleiht. 
Das braucht man ja wiklich nicht öfter.

von hinz (Gast)


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Der Andere schrieb:

> Er will ein BrunnenBOHRGERÄT bauen.
>
> Wobei ich nicht ganz verstehe warum man sowas nicht einfach ausleiht.
> Das braucht man ja wiklich nicht öfter.

Landschaftsgärtner?

von grundschüler (Gast)


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hinz schrieb:
> Hat also 230V Ausgang, wie zu erwarten

3 x 230V Wechselstrom (gemessen gegen Nulleiter) ergibt in der Summe 
380V Drehstrom (gemessen zwischen zwei Phasen). Der hier solls werden:

http://www.ebay.de/itm/VFD-2-2KW-380V-3HP-Frequenzumrichter-Variable-Frequency-Drive-Inverter/263121934289?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2055119.m1438.l2649

von H. S. (wellenloeter)


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Der Andere schrieb:
> Wobei ich nicht ganz verstehe warum man sowas nicht einfach ausleiht.
> Das braucht man ja wiklich nicht öfter.

Das geht ums Prinzip. Ich will auch immer alles selbst haben (oder 
selber bauen um es zu haben).

...einmalig 60m Streifenfundemante machen -> Betonmischschaufel kaufen 
und nicht wieder hergeben..könnte man ja noch mal brauchen
... ein paar 60 Jahre alte Fichten gefällt? Erstmal aus stahlresten ein 
Sägewerk bauen um paar Balken zu sägen, Balken brauhct man ja immer
... neuen Zaun bauen? Hydraulikbohrer für'n Bagger bauen und freuen das 
man's hat
...für's neue Badezimmer KG Rohr durch Kellerdecke verlegen...vielleicht 
schaffe ich das diese WE doch nicht, also lieber selbst ordentliche 
Hilti kaufen als mieten und tag länger bezahlen


Das Verstehen i.d.R. aber auch nur Leute vom Land, nur Städter und 
Stadträndler leihen sich immer alles. :-)

von hinz (Gast)


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grundschüler schrieb:
> 3 x 230V Wechselstrom (gemessen gegen Nulleiter) ergibt in der Summe
> 380V Drehstrom (gemessen zwischen zwei Phasen). Der hier solls werden:

Zeig mal am Ausgang eines FU den Neutralleiter.


> Ebay-Artikel Nr. 263121934289

Ist also untauglich.

von H. S. (wellenloeter)


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grundschüler schrieb:
> hinz schrieb:
>> Hat also 230V Ausgang, wie zu erwarten
>
> 3 x 230V Wechselstrom (gemessen gegen Nulleiter) ergibt in der Summe
> 380V Drehstrom (gemessen zwischen zwei Phasen). Der hier solls werden:
>
> Ebay-Artikel Nr. 263121934289

NÖ, da kommen aber nicht  3 x 230V Wechselstrom raus.

Der macht aus 1*230VAC 325V DC und daraus dann die 3 Phasen, also 230V 
zwischen 2 Phasen und nicht so wie durch schriebt. ...steht auch in der 
Beschreibung:
Ausgangsspannung: 208 - 240 V AC

von Der Andere (Gast)


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H. S. schrieb:
> Das Verstehen i.d.R. aber auch nur Leute vom Land, nur Städter und
> Stadträndler leihen sich immer alles. :-)

Ich bin aufm Land aufgewachsen, habe selbst genug Werkzeug dass ich 
inzwischen mehrere Räume dafür brauche, einen alten Traktor und denke 
über die Anschaffung eines alten Unimogs nach.
Trotzdem gibt es Dinge die ich nicht kaufe oder baue sondern leihe.

von grundschüler (Gast)


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H. S. schrieb:
> Ausgangsspannung: 208 - 240 V AC

Für mich sind 3x phasenversetzter 208 - 240 V AC => 1x 346-400V 
Drehstrom.

Es gibt ja das Matthias-Schöldgen-Projekt:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Frequenzumrichter_Wettbewerb

Da werden 230_V AC in 325V DC und dann in 400V Drehstrom gewandelt - 
wenn ich es richtig verstanden habe. Warum sollte es kommerzielle 
Produkte geben, die wenig brauchbaren Drehstrom von 240 Volt 
produzieren, wenn die Bereitstellung von 400V Drehstrom aus einer 230V 
Phase problemlos möglich ist?

Der Andere schrieb:
> Wobei ich nicht ganz verstehe warum man sowas nicht einfach ausleiht.
> Das braucht man ja wiklich nicht öfter.

Ich brauche für eine DV-Wärmepumpe 3 x10mm-Cu-Erdsonden mit jeweils ca. 
20m
Länge. Wenn ich die Sonden setzen lasse, kostet es rund 5.000 €. Lohnt 
nicht, weil ich nicht weiß, ob die WP damit wirklich gut funktioniert. 
Wenn es funktioniert, werde ich das ganze sicher mehrfach einsetzen. 
Dafür lohnt sich dann die Bastelei, wenn ein halbwegs professionelles 
Bohrgerät dabei rauskommt. Wenn nicht, hab ich knapp 2.000€ in den Sand 
gesetzt. Wäre nicht das erste mal.

von Der Andere (Gast)


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Ich gehe mal davon aus, daß das dein Bagger ist und die Konstruktion 
vorne ein Teil des "Bohrgeräts".
Ohne jetzt zu wissen was man für einen gebrauchten Hydraulikmotor zahlt, 
warum nimmst du nicht einen Hydraulikmotor, wenn der Bagger soch sogar 
Hydraulik hat und du den Kreis für die Schaufelewegung nicht brauchst.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Die Städter bekommen an jeder Ecke und in jedem Kaufland alles in den 
Hintern geschoben und brauchen nicht noch mehr Krempel in der 
Mietwohnung lagern als nötig. Ein Landei weiß sein Hab und Gut zu 
schätzen und hat auch viel Platz, deswegen ist es nur verständlich, dass 
Landeier schon eher unter Habsucht leiden dürfen.

von waflija (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Warum sollte es kommerzielle
> Produkte geben, die wenig brauchbaren Drehstrom von 240 Volt
> produzieren, wenn die Bereitstellung von 400V Drehstrom aus einer 230V
> Phase problemlos möglich ist?

Problemlos ist das eben nicht. Deshalb sind die Dinger entsprechend 
selten und teuer. Wenn möglich nimm also 3 phasigen (400V) Eingang. Dann 
biste direkt fertig.

von Der Andere (Gast)


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Oder du baust dir mit einem 230V Kondensatormotor und einem 400V 3p 
Synchrongenerator einen Umformersatz :-)

von grundschüler (Gast)


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waflija schrieb:
> Wenn möglich nimm also 3 phasigen (400V) Eingang.

naja, 100€ für einen FU mit wahlweise 230V/380V - Eingang ist5 nicht 
wirklich teuer. Ich bin fast brereit, die 100€ auszugeben um das Problem 
von hinz abschließend durch Nachmessen zu klären.

Der Vorteil  der 230V ist doch, dass nahezu überall eine Steckdose 
vorhanden ist, an die man mit normalem Verlängerungskabel anschließen 
kann. Möglicherweise kann der Bagger die 230Volt mjit einem 
Wechselrichter selbst herstellen.

Der Andere schrieb:
> Hydraulikmotor

Wäre eine Überlegung, wenn es mit Strom nicht geht. Ist aber 
wahrscheinlich deutlich teurer. Eine Hydraulikleitung für Zusatzgeräte 
ist vorhanden - wenn ich auch nicht weiß, wie man die bedient.

von hinz (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Für mich sind 3x phasenversetzter 208 - 240 V AC => 1x 346-400V
> Drehstrom.

Es gibt keinen Sternpunkt am FU! Die Ausgangsspannung wird so wie bei 
Drehstrom üblich zwischen den Aussenleitern angegeben.


> Es gibt ja das Matthias-Schöldgen-Projekt:
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Frequenzumrichter_Wettbewerb
>
> Da werden 230_V AC in 325V DC und dann in 400V Drehstrom gewandelt -
> wenn ich es richtig verstanden habe.

Du hast das nicht richtig verstanden.

von hinz (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Ich bin fast brereit, die 100€ auszugeben um das Problem
> von hinz abschließend durch Nachmessen zu klären.

Du hast das Verständnisproblem, aber gib dein Geld ruhig aus.

von OS (Gast)


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Kann es sein, dass Du für den Motor nicht alle Teile hast ?
Wo ist der Schalter des Motors, als wo das Kabel vom Motor angeklemmt 
war.
Wenn ich den Motor so sehe ist das ein Typisches Klemmbrett eines 
Drehstrom Motors. Das sind die sechs Klemmen wo die schwarzen Litzen 
dran sind.
Hier gibt es die Möglichkeit der Stern und Dreieck Schaltung.
So z.B.

https://www.elektro-kahlhorn.de/klemmbrettschaltungen:_:420.html

Deshalb auch meine frage nach dem Schalter.
Ich würde den Motor mal mit Dreieck beschalten und Testen.

von hinz (Gast)


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OS schrieb:
> Wenn ich den Motor so sehe ist das ein Typisches Klemmbrett eines
> Drehstrom Motors. Das sind die sechs Klemmen wo die schwarzen Litzen
> dran sind.
> Hier gibt es die Möglichkeit der Stern und Dreieck Schaltung.

Schau aufs Typenschild! Das ist ein Motor mit zwei getrennten 
Wicklungen, eine 4-polig, die andere 6-polig.

von OS (Gast)


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hinz schrieb:
> Schau aufs Typenschild! Das ist ein Motor mit zwei getrennten
> Wicklungen, eine 4-polig, die andere 6-polig.

Das habe ich schon gesehen, aber er kann deshalb die Klemmen mit den 
sechs Schwarzen Litzen im Dreieck verschalten.
Er hat dann nur die eine Drehzahl, aber er läuft.

von hinz (Gast)


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OS schrieb:
> hinz schrieb:
>> Schau aufs Typenschild! Das ist ein Motor mit zwei getrennten
>> Wicklungen, eine 4-polig, die andere 6-polig.
>
> Das habe ich schon gesehen, aber er kann deshalb die Klemmen mit den
> sechs Schwarzen Litzen im Dreieck verschalten.
> Er hat dann nur die eine Drehzahl, aber er läuft.

Nein, er läuft nicht, es rumst dann.

von OS (Gast)


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hinz schrieb:
> Nein, er läuft nicht, es rumst dann.

Warum denn ? Das musst  jetzt aber mal erklären !
Die sechs Klemmen mir den Schwarzen Litzen dran sind doch die drei 
Wicklungen, wie bei jedem Drehstrommotor.

von hinz (Gast)


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OS schrieb:
> Die sechs Klemmen mir den Schwarzen Litzen dran sind doch die drei
> Wicklungen, wie bei jedem Drehstrommotor.

Nein, dem ist eben nicht so. Schau auf Typenschild, da steht Y/Y nicht 
D/Y, und es stehen zwei Nenndrehzahlen drauf.

von Isolde (Gast)


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Hinz hat hier schon mal kein Verständnis-Problem.

grundschüler schrieb:
> Ich bin fast brereit, die 100€ auszugeben um
> (...) abschließend durch Nachmessen zu klären.

Witzig. (Vor allem, wenn man auch ein paar Leute kennt, die sich halb 
tot arbeiten, um über die Runden zu kommen. Schöne Gegensätze... :)

Anders gesagt: Um Gottes Willen!

Wäre es nicht klüger, und sogar einfacher

(vielleicht minimal mehr Aufwand - doch potentiell schneller zu 
erledigen, im Vergleich mit dem Zeitraum von der Bestellung bis zum 
Paket-Empfang)

einige Schaltbilder anzusehen, aus denen hervorgeht, daß...

aus einem einzigen Zwischenkreis nicht (was aber nötig wäre für 
"zwischen den Phasen liegt doch aber... mehr") plötzlich 
potentialgetrennte 3 Phasen werden können (zumindest nicht ohne 
passenden Trafo)?

aus 325VDC auch nicht auf magische Weise in der 3-Phasen 3-fach 
Halbbrücke eine höhere Spannung wird - und dazu schon ein 
Boost-Konverter für einen höheren Zwischenkreis nötig wäre (*)?

((*) Oder aber ein Spannungsverdoppler, dann hätte man aber im 
Durchschnitt längere Offtime der Schalter, deshalb auch höheren Ripple - 
weil Spannung etwas zu hoch.)

von OS (Gast)


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hinz schrieb:
> Nein, dem ist eben nicht so. Schau auf Typenschild, da steht Y/Y nicht
> D/Y, und es stehen zwei Nenndrehzahlen drauf.

Es steht aber auch drauf 380V und nicht 220 / 380 Volt.
So kann er den Motor schon mit drei mal 380 Volt ( 400 ) Volt betreiben.

Andere Möglichkeit wäre eben Sternschaltung mit drei mal 230 Volt.
Auch an den sechs Klemmen, nur anders verschalten.

von hinz (Gast)


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OS schrieb:
> hinz schrieb:
>> Nein, dem ist eben nicht so. Schau auf Typenschild, da steht Y/Y nicht
>> D/Y, und es stehen zwei Nenndrehzahlen drauf.
>
> Es steht aber auch drauf 380V und nicht 220 / 380 Volt.
> So kann er den Motor schon mit drei mal 380 Volt ( 400 ) Volt betreiben.
>
> Andere Möglichkeit wäre eben Sternschaltung mit drei mal 230 Volt.
> Auch an den sechs Klemmen, nur anders verschalten.

Du hast es immer noch nicht verstanden: der Motor kann nicht umgeklemmt 
werden. Man kann ihn entweder über U1/V1/W1 als 6-poligen Motor 
betreiben, oder über U2/V2/W2 als 4-poligen. Das sind zwei völlig 
getrennte und auch galvanisch getrennte Wicklungen und jeweils fest im 
Stern verschaltet.

von hinz (Gast)


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von OS (Gast)


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hinz schrieb:
> Du hast es immer noch nicht verstanden: der Motor kann nicht umgeklemmt
> werden. Man kann ihn entweder über U1/V1/W1 als 6-poligen Motor
> betreiben, oder über U2/V2/W2 als 4-poligen. Das sind zwei völlig
> getrennte und auch galvanisch getrennte Wicklungen und jeweils fest im
> Stern verschaltet.

Ist mir alles klar, 4 Polig oder 6 Polig sind nur wegen der Drehzahl, 
und es ist doch selbstverständlich das nur 4 oder 6 Poliger Betrieb 
möglich ist, aber nie gemeinsam. Nur die Klemmenbezeichnung nach ist U1 
U2, V1 V2, W1 W2 jeweils eine Wicklung, das könnte man auch durch 
messen. Wenn ich dann diesen Wicklungen an Drei Phasen betreibe dann 
läuft der Motor. Oder es ist ein Motor mit Intern vorschalteten 
Sternpunkt habe, aufgrund der Messung, dann würden die Bezeichnungen so 
nicht stimmen, solche Motoren haben dann noch XYZ 1 2.
Aber wie gesagt im Zweifeln nachmessen.

von hinz (Gast)


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si tacuisses, philosophus mansisses

von Herbert B. (herbert_b)


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hinz schrieb:
> Du hast es immer noch nicht verstanden: der Motor kann nicht umgeklemmt
> werden. Man kann ihn entweder über U1/V1/W1 als 6-poligen Motor
> betreiben, oder über U2/V2/W2 als 4-poligen.

Hör auf mit Deiner Rechthaberei! Das ist doch nicht zum Aushalten...

Guck Dir an, wie man die Wicklungen verschalten MUSS, um die hohe 
Drehzahl hier überhaupt erreichen zu können.

(Das Bild stammt aus der von Dir verlinkten Datei)

Herbert

von hinz (Gast)


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Herbert B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Du hast es immer noch nicht verstanden: der Motor kann nicht umgeklemmt
>> werden. Man kann ihn entweder über U1/V1/W1 als 6-poligen Motor
>> betreiben, oder über U2/V2/W2 als 4-poligen.
>
> Hör auf mit Deiner Rechthaberei! Das ist doch nicht zum Aushalten...

Schau mal in den Spiegel.


> Guck Dir an, wie man die Wicklungen verschalten MUSS, um die hohe
> Drehzahl hier überhaupt erreichen zu können.
>
> (Das Bild stammt aus der von Dir verlinkten Datei)

Das ist aber eine Dahlanderschaltung, so ein Motor ist das nicht.

von Herbert B. (herbert_b)


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hinz schrieb:
> Schau mal in den Spiegel.

Das war's dann.

Mit solchen "Kräften" werde ich wohl streiten?!
Im Leben nicht.

Herbert

von Dieter W. (dds5)


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Eine Dahlanderschaltung ist ziemlich unwahrscheinlich, denn da müssen 
die beiden Drehzahlen im Verhältnis 2:1 stehen.

Außerdem ist auf dem Typschild ein (nicht leserlicher) Wert für CB in µF 
genannt, das würde ich jetzt mal spontan als Betriebskondensator 
ansehen.

von hinz (Gast)


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Dieter W. schrieb:
> Außerdem ist auf dem Typschild ein (nicht leserlicher) Wert für CB in µF
> genannt, das würde ich jetzt mal spontan als Betriebskondensator
> ansehen.

Da steht eben kein Wert, ist ja auch kein Kondensatormotor.

von Herbert B. (herbert_b)


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Dieter W. schrieb:
> Eine Dahlanderschaltung ist ziemlich unwahrscheinlich, denn da müssen
> die beiden Drehzahlen im Verhältnis 2:1 stehen.

Nein, das müssen sie NICHT.


Zitat aus Wikipedia:
"Eine Variation von Gordon Hindle Rawcliffe stellt die sogenannte 
PAM-Schaltung dar. Sie ermöglicht ein Drehzahlverhältnis von 1:1,5 als 
4/6-poliger Antrieb nach dem Dahlanderprinzip."

https://de.wikipedia.org/wiki/Dahlandermotor

Der o.g. Motor hat mit 1380:920 U/min nämlich das Drehzahleverhältnis 
1:1,5.

Aber: Laßt Euch nicht stören oder aufhalten -schönen Abend noch.

Herbert

von hinz (Gast)


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Herbert B. schrieb:
> "Eine Variation von Gordon Hindle Rawcliffe stellt die sogenannte
> PAM-Schaltung dar. Sie ermöglicht ein Drehzahlverhältnis von 1:1,5 als
> 4/6-poliger Antrieb nach dem Dahlanderprinzip."

Es ist aber kein Dahlandermotor, so stehts auf dem Typenschild.

von Nicht-Prüf-Elektriker (Gast)


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Mir fällt auf dem Typenschild auf daß da ein Feld "KB" steht, das war 
doch mal früher die Abkürzung für "Kurzzeit-Betrieb".

Auch meiner Meinung nach ist deR Motor nicht dauerlauffest.


Danke für den hinweis zur PAM-Schaltung, ich lerne imemr wieder gerne 
neues kennen.

von L. H. (holzkopf)


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grundschüler schrieb:
> Ich brauche für eine DV-Wärmepumpe 3 x10mm-Cu-Erdsonden mit jeweils ca.
> 20m
> Länge. Wenn ich die Sonden setzen lasse, kostet es rund 5.000 €. Lohnt
> nicht, weil ich nicht weiß, ob die WP damit wirklich gut funktioniert.
> Wenn es funktioniert, werde ich das ganze sicher mehrfach einsetzen.
> Dafür lohnt sich dann die Bastelei, wenn ein halbwegs professionelles
> Bohrgerät dabei rauskommt. Wenn nicht, hab ich knapp 2.000€ in den Sand
> gesetzt. Wäre nicht das erste mal.

Bevor Du mehrere Tausende von Euros "in den Sand setzt", will ich Dir 
mal einige Punkte bei Deinem Vorhaben zu bedenken geben, weil Du 
vermutlich noch nie einen Brunnen oder ein 20 m-Bohrloch in die Erde 
gesetzt hast. :)Z

Ganz abgesehen davon, kann ich Dir nur DRINGEND empfehlen, Dich mal über 
wirkliche Leistungszahlen (LZ) von WP zu informieren.
V.a. über die von DV-WP, bei denen Du sehr schnell feststellen kannst, 
daß so gut wir gar keine konkreten LZ genannt werden.
Z.B. auch hier nicht: http://www.pro-dx.de/index.html

Welche Probleme bei Erdlochbohrungen (Sonden) entstehen können, ist hier 
ganz gut umrissen: 
http://www.gartentechnik.de/News/2009/08/20/erdbohrer/

Bei den Lochbohrungen ist das an sich weniger ein Problem des Antriebs 
als viel mehr mehrere, die das Bohr-Verfahren einigermaßen sicher machen 
können, ohne daß die Bohr-Werkzeuge beschädigt werden können.

1) E-Mot. Bremse brauchst Du NICHT!
Ganz im Gegenteil IMMER eher eine Rutschkupplung, die bei unerwarteten 
Widerständen im Boden verhindert, daß "Bohrspiralen" und/oder Gestänge 
zerstört werden.

2) Nachdem Du schon die Möglichkeit hast, einen HY-Mot. anschließen zu 
können, ist das selbstverständlich die ERSTE Wahl.
Das hier => grundschüler schrieb:

> Der Andere schrieb:
>> Hydraulikmotor
>
> Wäre eine Überlegung, wenn es mit Strom nicht geht. Ist aber
> wahrscheinlich deutlich teurer. Eine Hydraulikleitung für Zusatzgeräte
> ist vorhanden - wenn ich auch nicht weiß, wie man die bedient.

sehe ich nicht nur genau so wie Der Andere, sondern der Punkt bei 
Erdbohrungen ist der, daß dabei ein E-Mot. einem HY-Mot. bei weitem 
unterlegen ist!!
Du hast sicher ZWEI Hy-Leitungen für Zusatzgeräte.
Eine Druckleitung zur Anströmung + eine Rückführungsleitung.
(Wenn Du damit Schwierigkeiten haben solltest, schick mir eine PN.
Ist ja schließlich hier kein Hy-Forum. :D)

3) Bei maschineller Bohrung brauchst Du ZWINGEND eine Lafette.
Vertikal "einstellbar", damit das auch etwas wird.
Hast Du ja an Deinem Minibagger.

4) Du brauchst auch eine Vorschub- bzw. Rückhol-Vorrichtung an der 
Lafette.
Die kannst Du dann auch mit einem E-Mot. realisieren.

5) Nutz für die Lafette möglichst den gesamten Weg aus, der 
unproblematisch machbar ist.
Vorschub bräuchtest Du im Erdreich an sich nicht, weil sich die 
Bohrspirale "von selbst" durch ihre Drehung vorantreibt.
Du kannst diese aber immer nur ein Stück weit vorantreiben und mußt sie 
dann (mitsamt dem Erdreich in ihr) herausziehen können.
Das Erdreich aus der Spirale entfernen, sie wieder einführen und erneut 
ein Stück vorantreiben usw. usw.

Am Anfang (bei geringer Tiefe der Bohrung) ist das alles noch relativ 
einfach machbar.
Mit zunehmender Tiefe läuft es aber darauf hinaus, daß Du durch 
Schnellwechsel-Kupplungen (am Gestänge) den "Bohrmist" nach und nach 
herausziehen kannst.

6) Spätestens dann, wenn Du auf Schlick oder Wasser stößt, wird das 
richtig "strapazierend".
Weil Du dann mit ganz anderen Bohrspiralen und ZWINGEND mit Vorschub 
arbeiten mußt.
Kennst Du denn die Boden-Beschaffenheit?
Und ob mit Grundwasser zu rechnen ist?
Bzw. ab welcher Bohrlochtiefe?

Aus meiner Brunnenbohr-Erfahrung kann ich Dir nur zweierlei raten:
a) Der Antrieb beim Erdlochbohren ist das geringste Problem.
b) NIEMALS würde ich bei 20 m-Bohrlochtiefe OHNE Hüllrohr-Vortrieb 
arbeiten.
Denn wenn man dabei auf Schlick oder Grundwasser stößt, ist ein weiterer 
Vortrieb der Bohrung ohne Hüllrohr so gut wie unmöglich.

Und aus meiner WP-Erfahrung kann ich Dir nur raten, eine Sole/Wasser-WP 
einzusetzen.
Weil Du damit GARANTIERT eine LZ von ca. 2,5 fahren kannst.
Dagegen kann keine L/W-WP "anstinken" und eine W/W-WP meistens schon 
gleich gar nicht.
Weil nämlich i.d.R. bei W/W-WP-Anlagen die W-Bohrungen ("Saug"- und/oder 
"Schluck"-Bohrung) verockern: https://de.wikipedia.org/wiki/Verockerung

"Versprochen" werden bei W/W-WP-Anlagen i.d.R. LZ von ca. 3.
Anfangs mag das schon zutreffen.
Im Laufe der Zeit "heizen" aber nicht wenige Anlagen nur noch über die 
Kompressor-Leistung.

"Klappern" gehört zum Handwerk.
Hinreichend genug sollte man das aber m.E. schon hinterfragen. :)

Grüße
holzkopf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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grundschüler schrieb:
> Es gibt ja das Matthias-Schöldgen-Projekt:
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Frequenzumrichter_Wettbewerb
>
> Da werden 230_V AC in 325V DC und dann in 400V Drehstrom gewandelt -
> wenn ich es richtig verstanden habe.

Nö. In meinem Projekt wird der Zwischenkreiskondensator auf 325V 
aufgeladen und kann damit maximal 325V Spitze-Spitze abgeben = 230V eff.
Das ist so gut wie bei allen Umrichtern so.

Normalerweise schaltet man einen 230V/400V Drehstrom Motor von Stern auf 
Dreieck um und betreibt ihn dann am FU. Dein Motor scheint fest auf 
Stern geklemmt zu sein - leider.

von Der Andere (Gast)


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L. H. schrieb:
> Grüße
> holzkopf

Danke für den interessanten Ausflug in die Materie. Trifft so ziemlich 
das was ich mir gedacht habe.
Eine Frage habe ich: Wie funktioniert rein technisch der Hüllrohr 
Vortrieb?
Bei weichem Erdreich kann ich mir das ja noch vorstellen. Das etwas 
größere Hüllrohr schabt das Erdreich ab das dann ins Bohrloch fällt. 
Aber wie ist das wenn man eine feste Gesteinsschicht dazwischen hat?

Sorry für das halbe OT.

von L. H. (holzkopf)


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Der Andere schrieb:
> Bei weichem Erdreich kann ich mir das ja noch vorstellen. Das etwas
> größere Hüllrohr schabt das Erdreich ab das dann ins Bohrloch fällt.
> Aber wie ist das wenn man eine feste Gesteinsschicht dazwischen hat?

Wenn eine feste Gesteinsschicht oder, z.B. auch bei Sandboden, sehr 
harte lehmige Zwischenschichten vorliegen, muß in beiden Fällen 
(notfalls) über das Hüllrohr weitergebohrt werden können.

D.h. der (untenliegende) Vortriebs-Durchmesser muß so "bestückt" sein, 
daß er ggf. das weitere Vorbohren ermöglichen kann.

Bei zu erwartendem Gestein braucht man deshalb ein Stahl-Hüllrohr, das 
mit Diamant-Segmenten bestückt ist. Ähnlich wie bei Beton-Bohrkronen 
kann man die Segmente auflöten.

Bei reinen Sandböden kann man das aber auch mit KG-Kunststoff-Rohren 
machen.
Beim untersten Rohr reicht es dann, in die gekürzte Muffe ein rundes 
VA-Rohr einzusetzen, das unten Sägezähne hat.
Sehr große, damit notfalls ein im Sand eingebetteter Stein 
herausgerüttelt werden kann.
Dazu muß man aber wissen, wie groß im Sand eingebettete Steine sein 
können, weil sich danach die Größe der Bohrspirale bzw. des Bohrloches 
richtet.
Denn die Spirale muß einen herausgerüttelten Stein auch "packen" können, 
damit man ihn aus dem Bohrloch herausbringt.
Kann man den Stein nicht packen, war die gesamte Bohrung bis zum Stein 
"für die Katz". => Andere Bohrung setzen.
Sondenbohrungen sind einfach mit dem Risiko des Scheiterns verbunden.
Selbst bei Sandböden kann das so sein, wenn man verkehrt vorgeht.


Der Andere schrieb:
> Ich bin aufm Land aufgewachsen, habe selbst genug Werkzeug dass ich
> inzwischen mehrere Räume dafür brauche, einen alten Traktor und denke
> über die Anschaffung eines alten Unimogs nach.

Unimog ist schon äußerst vielseitig verwendbar, weil man viele Geräte 
"andocken" kann.
Hatte mal einen U 411 - nur Fliegen ist schöner als mit einem Unimog 
"herumzutoben". :D


@ grundschüler:
Überleg Dir bitte gründlich, wo die Problematik beim Bohren von 
Erdsonden liegt.

M.E. wirklich nicht beim Antrieb.
Sondern je nach Bodenverhältnissen darin, auch das Unerwartete 
bewältigen zu können.
Stößt Du z.B. auf Gestein, das Du durchbohren mußt, bist Du mit den 
Drehzahlen des von Dir angedachten E-Mot sofort "beendet".
Das ist alles nicht so einfach, wie Du Dir das (vermutlich) vorstellst. 
:)

Grüße
holzkopf

von grundschüler (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Zwischenkreiskondensator auf 325V
> aufgeladen und kann damit maximal 325V Spitze-Spitze abgeben = 230V eff

danke für die Antwort. hinz hat also recht. Wieso nimmt man nicht drei 
potentialgetrennte Kondensatoren und lädt diese jeweils mit 325V DC auf, 
so dass mann daraus dann wieder 3 Phasen mit 380V zusammenstzen kann?

L. H. schrieb:
> weil Du
> vermutlich noch nie einen Brunnen oder ein 20 m-Bohrloch in die Erde
> gesetzt hast.

Erst mal danke für deinen Beitrag. Du hast offensichtlich Erfahrung mit 
Hydraulik und Brunnenbau. Das hilft weiter.

Ich hatte mit einem gebraucht gekauften Selbstbau-Bohrgerät 
Schwierigkeiten ab etwa 7m, weil die Kräfte zu groß und die Anlage zu 
schwach war. Ganz feiner Sand, Wasser ab 2m. Das wird jetzt so umgebaut, 
dass es reicht. Vorher war es ein 150Watt-Getriebemotor. Der Motor jetzt 
hat 1,5kW. Man wird sehen. Um das Gestänge handhaben zu können muss der 
Hub mindestens 2m sein. Im Prinzip ist das fertig und funktioniert - es 
muss nur die Aufhängung des Flaschenzugs noch 40cm nach oben gelegt 
werden. Wenn der 230V  Seilzug nicht reicht, kommt ein Kettenzug zur 
Anwendung. Fraglich ist noch die notwendige Spülpumpe. Benzin, Diesel, 
Elektro?


L. H. schrieb:
> b) NIEMALS würde ich bei 20 m-Bohrlochtiefe OHNE Hüllrohr-Vortrieb
> arbeiten.

Das Gestänge besteht aus 20m 5/4"-Rohr. Angeblich soll man damit 20m 
runterkommen. Gedacht ist das so, dass das Rohr auf 20m eingespült wird, 
Die Erdsonde in das Rohr eingeführt wird und das Rohr dann wieder 
gezogen wird. ??

L. H. schrieb:
> Weil Du damit GARANTIERT eine LZ von ca. 2,5 fahren kannst.

Meine umgebaute Erdkollektoren-DV-WP bringt zur Zeit eine AZ > 4. 2,5 
ist unterirdisch. Unter 4 ist nicht akzeptabel.

von hinz (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Wieso nimmt man nicht drei
> potentialgetrennte Kondensatoren und lädt diese jeweils mit 325V DC auf,
> so dass mann daraus dann wieder 3 Phasen mit 380V zusammenstzen kann?

Ein Drehstromtrafo am Ausgang wäre einfacher.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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hinz schrieb:
> Ein Drehstromtrafo am Ausgang wäre einfacher.

Müsste aber ein ziemlich großes Frequenzband abdecken - ob so unter 1Hz 
am anderen Ende des Drehstrom-Trafo noch was Messbares raus fällt?

MfG

von hinz (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Ein Drehstromtrafo am Ausgang wäre einfacher.
>
> Müsste aber ein ziemlich großes Frequenzband abdecken - ob so unter 1Hz
> am anderen Ende des Drehstrom-Trafo noch was Messbares raus fällt?

Auch der Motor mag bei 1Hz nicht mehr viel Spannung. Die passen also 
zueinander...

von agathepower (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> ob so unter 1Hz
> am anderen Ende des Drehstrom-Trafo noch was Messbares raus fällt?

Alles eine Frage von Leistung und Kernquerschnitt...:-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Utility_pole_transformers.jpg

von L. H. (holzkopf)


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grundschüler schrieb:
> Ich hatte mit einem gebraucht gekauften Selbstbau-Bohrgerät
> Schwierigkeiten ab etwa 7m, weil die Kräfte zu groß und die Anlage zu
> schwach war. Ganz feiner Sand, Wasser ab 2m.

Wenn da schon ab 2 m Wasser kam, verstehe ich nicht, wieso es beim 
Weiterbohren Schwierigkeiten gab.

grundschüler schrieb:
> Gedacht ist das so, dass das Rohr auf 20m eingespült wird,
> Die Erdsonde in das Rohr eingeführt wird und das Rohr dann wieder
> gezogen wird. ??

Welchen D brauchst Du denn für Deine Sonde?

Bei Deinem Grundwasserpegel glaube ich eher, daß ein Hüllrohr 
erforderlich ist und auch drin bleiben MUSS.
Was damit zu tun hat, daß das Rohr über das Loch an der Erdoberfläche 
(oder auch in einem Schacht) ein ganzes Stück weit herausstehen MUSS, 
damit das Loch "versiegelt" werden kann.

Meldepflichtig dürften Deine Bohrungen ohnehin sein.
Ich rate Dir deshalb, Dich vorher kundig zu machen, was dabei alles zu 
beachten ist.

Weil völlig zu Recht Vorschriften existieren, die verhindern sollen, daß 
das GW "versaut" werden kann. :)
Beispiele hier:
https://www.landratsamt-unterallgaeu.de/buergerservice/wasserrecht/energie-aus-wasser/waermepumpen.html

Grüße
holzkopf

von grundschüler (Gast)


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L. H. schrieb:
> Was damit zu tun hat, daß das Rohr über das Loch an der Erdoberfläche
> (oder auch in einem Schacht) ein ganzes Stück weit herausstehen MUSS,
> damit das Loch "versiegelt" werden kann.

Das habe ich nicht verstanden.


Die Sonde besteht aus 2 Cu-Rohren 10mm, die unten mit einer Hülse 
verbunden sind - ca 25mm.

Genehmigung für einen Brunnen hab ich.

Kannst du mir bzgl. der erforderlichen Leistung der Spülpumpe was 
empfehlen?

von L. H. (holzkopf)


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grundschüler schrieb:
> Das habe ich nicht verstanden.

Wenn Du eine Bohrung in's oder durch das GW erstellst, entsteht durch 
diese Bohrung die Möglichkeit, daß unerwünschte Stoffe in's GW gelangen 
können.

Deshalb gibt es relativ genaue Vorschriften, wie die Bohrung (hinterher) 
möglichst sicher "versiegelt" werden kann.

Wundert mich etwas, daß Du bei einem genehmigten Brunnen keine Kenntnis 
davon hast. :)

Die sicherste Methode der Bohrloch-Versiegelung besteht darin, daß man 
das Hüllrohr z.B. an der Erdoberfläche so weit herausstehen läßt, daß 
mit Sicherheit nichts IN das Rohr hineinlaufen kann.

Die Versiegelung Hüllrohr/Erdreich MUSS dauerelastisch sein und 
bleiben!!
Akzeptiert wird dabei i.d.R. NUR eine ordentliche "Lehm-Packung".
Suchbegriff: Brunnenkopf-Abdichtung o.ä.

Kannst z.B. auch hier dazu "weiterackern":
http://www.gartendialog.de/gartengestaltung/gartenprojekte/brunnen-bohren.html

Sei Dir bitte im Klaren darüber, daß Du die volle Verantwortung dafür 
trägst, was Du bei Brunnen- oder Erdsonden-Bohrungen machst!!

grundschüler schrieb:
> Die Sonde besteht aus 2 Cu-Rohren 10mm, die unten mit einer Hülse
> verbunden sind - ca 25mm.

Warum muß man Dir hier eigentlich "die Würmer aus der Nase ziehen"? :)

Ich fragte nach dem Bohrloch-D!

Was soll denn bittesehr ein geneigter Leser mit Deiner Angabe von ca. 25 
mm anfangen können??
Wenn Du schon ein Bohrgestänge von 5/4" hast, liegt doch das schon weit 
über 25 mm!

Bzgl. Cu-Rohren in GW kann ich Dir nur DRINGEND empfehlen:
Sieh Dir sehr genau den pH-Wert des GW an, bevor Du Cu im Boden mit GW 
verbaust.

grundschüler schrieb:
> Kannst du mir bzgl. der erforderlichen Leistung der Spülpumpe was
> empfehlen?

Dazu kann ich Dir leider nichts sagen.
Außer vielleicht, daß Spülbohrungen eine "Sauerei" sind und Du SOFORT 
damit "beendet" sein wirst, wenn Du auf einen größeren Stein triffst.
Oder willst Du den dann "herausspülen" können oder wie oder was?

Grüße
holzkopf

von grundschüler (Gast)


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L. H. schrieb:
> Ich fragte nach dem Bohrloch-D!
bei 5/4" sind das knapp 45mm - die frage war mir unverständlich.

Ich habe eine Genehmigung für WW-WP mit 5m Schachtbrunnen. Wenn ich 
soweit komme, dass das Bohrgerät tiefer als 10m geht, werde ich mich um 
die Genehmigung kümmern. Die Nachbarn haben 80m(?)-Sole-Sonden, da war 
GWS-Genehmigung kein Problem.

PH-Wert: Werde über CU-Rohr mit Ummantelung nachdenken.


größerer Stein: es gibt hier vereinzelt Findlinge. Dann ist natürlich 
Schluss.

Danke für deine hilfreichen Anregungen.

von L. H. (holzkopf)


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grundschüler schrieb:
> Ich habe eine Genehmigung für WW-WP mit 5m Schachtbrunnen. Wenn ich
> soweit komme, dass das Bohrgerät tiefer als 10m geht, werde ich mich um
> die Genehmigung kümmern. Die Nachbarn haben 80m(?)-Sole-Sonden, da war
> GWS-Genehmigung kein Problem.

Denke, am besten ist es, wenn Du das VOR dem Bohren alles so weit 
klärst.
Sollte kein Problem sein, wenn Du auf Nachbarn hinweisen kannst, die 
auch schon Erdsonden bohren durften. :)

grundschüler schrieb:
> PH-Wert: Werde über CU-Rohr mit Ummantelung nachdenken.

Es gibt ja in der Kältetechnik mit PVC oder PE ummantelte Cu-Rohre.
Nimm unbedingt solche, damit Du kein Korrosions-"Theater" hast.

Wie ist denn unten die Umlenkung bei der Erdsonde technisch ausgeführt?
Rotguß und hart verlötet?

Die Erdsonde selbst sitzt im Kältekreislauf nach dem Kondensator und 
Expansions-Ventil.
Kennst Du Druck und Temperatur, die im Verdampfer vorliegen?

Es gibt nämlich auch solche Sonden aus Kunststoff-Rohr.
Kam mir kürzlich zufällig unter als ich bei Rehau nach 
PEX-Rohr-Abmessungen suchte.
Das könnte eine Alternative zu Cu-Rohr sein.

grundschüler schrieb:
> größerer Stein: es gibt hier vereinzelt Findlinge. Dann ist natürlich
> Schluss.

Jede Bohrung in's Erdreich hat Risiken, zu denen Dir kein Arzt oder 
Apotheker etwas sagen kann. :D

Auch für Erdsonden würde ich prinzipiell mit einem großzügigen Hüllrohr 
bohren.
Genauer gesagt, mit Hüllrohr-Vortrieb und Schnecken, mit denen man das 
Material herausholen kann.
Aus drei Gründen:

1) Wenn nicht gerade ein sehr großer Stein im Bohrweg ist, ist das 
problemlos auch bis zu einer Tiefe von 20 m möglich.

2) Das Hüllrohr dient ab GW-Pegel auch dazu, durch seinen Vortrieb zu 
verhindern, daß ständig Material in's Bohrloch "geschwemmt" werden kann.
Ab GW-Pegel braucht man eine andere Schnecke.
Die heißt "Kiespumpe" o.ä.

Hat aber mit einer Pumpe überhaupt nichts zu tun.
Weil es nur eine Schnecke mit geringerer Steigung als die "Erdschnecke" 
ist, die allerdings in ihrem "Einlass-Querschnitt" eine Art 
selbstfedernde Klappe hat.
Aus Leder, Gummi oder Silikon.

Es liegt auf der Hand, daß sich unter GW-Pegel per Erdschnecke kein 
Material mehr herausholen läßt, weil das alles aus den Schneckengängen 
herausgespült wird.
Mit der Kiespumpe geschieht der weitere Vortrieb so:

a) Hüllrohr drehend und schiebend "auf Anschlag" fahren.

b) dann mit der Kiespumpe drehend weiterschürfen, bis sie "voll" ist 
bzw. ihr max. zulässiger Vorschub erreicht ist.
Dabei "würgt" man das Material über die Klappe in die Schneckengänge.
Zieht man anschließend die Schnecke heraus, verschließt die Klappe mehr 
oder weniger gut die Einlass- bzw. dann Auslass-Öffnung der Schnecke.

Auch bei der Kiespumpe schwemmt es natürlich wieder etwas Material 
heraus.
Aber nur einen Bruchteil - verglichen mit der Erdschnecke.

3) Mit einer Erdsonde will man ja erreichen, daß max. möglicher 
Wärme-Eintrag in die Sonde stattfindet.

Du hast glücklicherweise bereits bei 2 m Tiefe GW.
Wasser ist nicht nur beim Schleifen das ideale Kühlmittel (Wärmeabfuhr), 
sondern umgekehrt bei Erdwärme-Nutzung das ebenfalls ideale Mittel für 
Wärmezufuhr.

Dazu MUSS man aber m.E. die Wärmezufuhr auch bestmöglich realisieren 
wollen.

Nimm beispielsweise ein Bohrloch mit einem D her, in das Du gerade mal 
Deine Erdsonde einführen kannst.
Und vergleich das dann bitte mit einem ERHEBLICH größeren Bohrloch-D.
Völlig egal, WIE Du das bohrst.

Unter Berücksichtigung dessen, was mit dem Wasser im Bohrloch 
tatsächlich bei Wärme-Entzug geschieht.
Du kühlst es zweifellos per Erdsonden-Verdampfer ab!

Was im Prinzip genau dem umgekehrten Prinzip der Thermosyphon-Kühlung 
entspricht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermosiphonk%C3%BChlung

Weil Du nämlich an sich NICHT kühlen willst, sondern das nur "in Kauf 
nehmen" MUSST, damit der ganze Sums einigermaßen zufriedenstellend 
funktioniert.

Bzgl. Bohrloch-D kannst Du Dich dann fragen, bei welchen Querschnitten 
das "Schwerkraft"-Prinzip von abgekühltem Wasser vermutlich besser 
funktioniert, wenn es darum geht, dem Wasser möglichst viel Wärme 
entziehen zu können.

Denke, es ist eine ganz interessante Überlegung, die Verhältnismäßigkeit 
zwischen einem einmaligen Aufwand (z.B. Bohrloch) und jahrzehntelanger 
Nutzung des Aufwandes abzuwägen. :)


Ist alles außerhalb des Thematisierten.
Der geneigte Leser möge es mir bitte nachsehen.
Ist alles nur gut gemeint, um jemand "Irrwege" ersparen zu können.


Grüße
holzkopf

von grundschüler (Gast)


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L. H. schrieb:
> Wie ist denn unten die Umlenkung bei der Erdsonde technisch ausgeführt?
> Rotguß und hart verlötet?

2x 10mm CU-Rohr in ein 15cm langes 22er CU-Rohr gesteckt, 
zusammengedrückt, hartverlötet.

> Kennst Du Druck und Temperatur, die im Verdampfer vorliegen?
In meiner R404-Anlage liegt t0 derzeit bei 3°, t1 bei 10°. Die neue 
Anlage wird mit R290 betrieben, die Werte müssten ähnlich liegen. Es 
kann aber auch sein, dass die Sonde vereist.

> max. möglicher Wärme-Eintrag
Ich glaube nicht, dass in dem Bohrloch Wasser zirkuliert. Zumindest bis 
5m ist das ganz feiner Sand. Der setzt das Loch sofort zu.

> Sonden aus Kunststoff-Rohr
Für Kältemittel? Gasdicht? würde mich interessieren. Hast du eine 
Produktbezeichnung?

von L. H. (holzkopf)


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grundschüler schrieb:
> 2x 10mm CU-Rohr in ein 15cm langes 22er CU-Rohr gesteckt,
> zusammengedrückt, hartverlötet.

danke, jetzt ist mir klar, wie das mit der von Dir w.o.g. "Hülse" zu 
verstehen ist. :)

grundschüler schrieb:
> In meiner R404-Anlage liegt t0 derzeit bei 3°, t1 bei 10°. Die neue
> Anlage wird mit R290 betrieben, die Werte müssten ähnlich liegen. Es
> kann aber auch sein, dass die Sonde vereist.

Die T klingen ganz gut.
Bzgl. Drücken nach dem Ex-Ventil hatte ich das nicht mehr "im Kopf".
Ist lange her, daß ich mit WP-Anlagen zu tun hatte.
"Reaktiverte" mein Wissen dazu wieder etwas und fand das hier:
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=2955s%2f0a&id=11006C0A10CC872E7BD64CB3DB4F64C61E6DA7A6&thid=OIP.2955s_0a35tYCf4aJU8xrwEsDe&q=DX-W%c3%a4rmepumpe+&simid=608046081046482605&selectedIndex=75&ajaxhist=0

Prinzipiell kann man ja die "Vereisung" bei WP-Anlagen als "angenehm" 
"mitnehmen", weil man sich dabei in einer der beiden Latent-Phasen von 
Wasser befindet. ;)
Soll heißen:
Bei guter Auslegung von WP-Anlagen kann man sich normalerweise ziemlich 
lange in der Latent-Phase bewegen, OHNE daß weiterer T-Abfall 
stattfindet.

Findet der aber (im Extremfall des Wärmeentzuges) statt, sinkt damit 
zwangsläufig der Wirkungsgrad der Anlage.
Bis hin zum "Heizen" mit der Kompressor-Leistung. :)
Keine Seltenheit bei W/W-WP-Anlagen, weil die Brunnen (unbemerkt) 
verockerten.


grundschüler schrieb:
>> max. möglicher Wärme-Eintrag
> Ich glaube nicht, dass in dem Bohrloch Wasser zirkuliert. Zumindest bis
> 5m ist das ganz feiner Sand. Der setzt das Loch sofort zu.

Nicht mal feinster Sand KANN das Loch zusetzen, wenn Du mit einem 
Hüllrohr-Vortrieb arbeitest.
Kannst Du mir schon glauben.
Als ich meinen Brunnen (in Sand-Untergrund) bohrte, stieß ich bei ca. 7 
m Tiefe auf den GW-Pegel.

Bohrte dann noch weiter bis auf 14 m Tiefe.
Weil es dazu so eine "Bauernregel" gibt:
Ab GW-Pegeltiefe um ca. diese Distanz noch weiterbohren, damit der 
Brunnen auch im "Dauerbetrieb" genug "hergibt".
Hat damit zu tun, daß sich bei GW-Entnahme ein ungefähr trichterförmiger 
Nachfluß des GW einstellt.

Bohrte übrigens mit Gestänge von D 10 mm per Hand-Drehung.
Die menschliche Dauer-Arbeits-Leistung liegt bei ca. 200 W.
Nur so viel dazu, was bei Brunnenbohrungen wirklich erforderlich ist, 
wenn man das richtig macht. :)

In Deinem Fall ist das aber alles irrelevant.
Relevant ist dabei ausschließlich das Prinzip kommunizierender Rohre:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunizierende_R%C3%B6hren

Es sind ganz simple Prinzipien, die man an sich problemlos realisieren 
KANN.
Meinst Du nicht, daß es nur vorteilhaft sein KANN, wenn Du es darauf 
"anlegst", Deine Erdsonde mit dem idealen Wärmeträger-Medium (Wasser) 
bestmöglich "umgeben" zu können?
Damit Du ggf. "voll" möglichst lange in die Vereisung fahren kannst.
OHNE, daß sich Deine Kompressor-Eingangs-T negativ weiterentwickeln.


grundschüler schrieb:
>> Sonden aus Kunststoff-Rohr
> Für Kältemittel? Gasdicht? würde mich interessieren. Hast du eine
> Produktbezeichnung?

http://www.cleanthinking.de/rehau-baut-europas-grosten-erdsonden-waermespeicher/

https://www.rehau.com/de-de/handwerker/industrierohrsysteme/gasrohr-pe-xa

Kannst ja selbst mal weitersuchen.
Vielleicht ganz hilfreich dabei:
Von Engel, dem Erfinder der Hochdruck-Vernetzung von PE wurden weltweit 
nur zwei Lizenzen seiner Patent-Nutzung vergeben:
An Rehau und Wirsbo.

Relativ gasdichte Rohre wurden von beiden Herstellern bereits im 
Zusammenhang mit Sauerstoff-Diffusion in Heizungs-Anlagen extrudiert.

Wie sich das bzgl. Gas-Dichtheit bei Kältemitteln verhält weiß ich 
nicht.
Von den T- und Druck-Einsatz-Bedingungen könnte m.E. PE-Xa aber durchaus 
dafür geeignet sein.


Jetzt beenden wir das aber besser mal mit Beiträgen, die mit dem 
Thematisierten an sich nichts zu tun haben.
Denke, es ist auch wirklich genug Peripheres dazu gesagt, um das 
Richtige tun zu können.


Grüße
holzkopf

: Bearbeitet durch User
von grundschüler (Gast)


Angehängte Dateien:

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grundschüler schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Zwischenkreiskondensator auf 325V
>> aufgeladen und kann damit maximal 325V Spitze-Spitze abgeben = 230V eff
>
> danke für die Antwort. hinz hat also recht.


Hinz hat doch nicht recht. Habe den 100€-FU gekauft und ausprobiert. Wie 
erwartet ging nichts. Dann habe ich anhand des manuals versucht, V 
anzupassen. Für torque-compensation gibt es drei Einstell-Möglichkeiten 
im menu. Den Motor erneut an den FU angeschlossen: Ab 30 Hz rumpelt der 
Motor los.

V gemessen: Deutlich über 250V~ AC. Könnte auch bei ca. 400V AC liegen - 
brauche dafür aber ein anderes Messgerät.

Vorläufiges Fazit: Der 230V-Billig-FU ist geeignet, eine 
400V-Drehstrommotor in Sternschaltung anzutreiben.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

grundschüler schrieb:
> V gemessen: Deutlich über 250V~ AC. Könnte auch bei ca. 400V AC liegen -
> brauche dafür aber ein anderes Messgerät.

Mist gemessen.


> Vorläufiges Fazit: Der 230V-Billig-FU ist geeignet, eine
> 400V-Drehstrommotor in Sternschaltung anzutreiben.

Du wirst es schon noch merken...

von Klaus (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Vorläufiges Fazit: Der 230V-Billig-FU ist geeignet, eine
> 400V-Drehstrommotor in Sternschaltung anzutreiben.

Wer hätte das gedacht. Ein 400V Motor dreht schon mit 230V. Wow.

MfG Klaus

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
>> V gemessen: Deutlich über 250V~ AC. Könnte auch bei ca. 400V AC liegen -
>> brauche dafür aber ein anderes Messgerät.
>
> Mist gemessen.

Jupp, denke ich auch. Ein normales AC Multimeter zeigt auch bei meinem 
FU Bockmist an (teilweise über 500V), denn es kommt mit der PWM nicht 
klar. Vernünftige Werte misst man entweder über einen Tiefpass oder mit 
dem Oszi.

Wie soll das auch gehen? Da ist ja kein magischer Spannungshochsteller 
drin der müsste ja auch die Leistung des Motors erbringen.
Und klar, der Motor läuft an, das ist auch bei allen meinen in Stern 
geschalteten Maschinen so, er kommt aber nicht bis auf Nennleistung.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Schon Mal schön, daß der Motor am FU Zuckungen zeigt.
Finde aber die untere Frequenz, bis was passiert, doch sehr hoch - 30Hz.
Mein 1,5kW ASM dürfte noch unter 10Hz sauber laufen.
(Motor im Dreieck verschaltet, FU ATV31HU11M2, per externen 
Tasten/Drehschalter(Richtung) angesteuert, KloecknerMoeller M22-I3 
216538 Gehäuse und per Neodym-Magnete 'anbäppbar' - Richtungswahl mit 
einfachem R-C-Glied zeitverzögert, da die Richtung vor dem 'Enable' 
gesetzt werden muß)
... nicht vorzeigbar ;) ...

MfG

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