Hallo, wie würdet ihr einen überschüssigen OPV eines z.B. Dual-package wie dem THS3202 verschalten? Alles auf Masse? Oder nur IN+ IN-? Oder ganz anders! Danke schonmal!
G4st schrieb: > Alles auf Masse? Oder nur IN+ IN-? Oder ganz > anders! "Alles" würde ich nicht auf Masse legen...
G4st schrieb: > wie würdet ihr einen überschüssigen OPV eines z.B. Dual-package wie dem > THS3202 verschalten? Alles auf Masse? Oder nur IN+ IN-? Oder ganz > anders! Auf keinen Fall den Ausgang auf GND legen. Wenn du beide Eingänge auf GND legst, liegt am Ausgang die Offsetspannung mit der Leerlaufverstärkung verstärkt. Alternativ und wenn der OP das verträgt, kann auch ein Eingang auf GND und der andere auf VCC.
Wenn er bei Verstärkung 1 stabil ist, dann Ausgang auf -In, und +In auf eine Spannung innerhalb des CMIR.
G4st schrieb: > Oder nur IN+ IN-? Oder ganz > anders! Schau mal ins Datenblatt des betreffenden Typs. Oft steht da, wie man unbenutzte Verstärker (oder Gates) beschalten soll, damit sie die geringste Leistung verbrauchen.
Bipolare Stromversorgung: OPV als +1 Verstärker beschalten und den nichtinvertierenden Eingang auf Masse legen. Ausgang bleibt offen. Unipolare Stromversorgung: OPV wider als +1 Verstärker und den nichtinvertierenden Eingang auf z.B. VCC/2. OPV Ausgang bleibt offen.
https://www.electronicproducts.com/Analog_Mixed_Signal_ICs/Amplifiers/Properly_terminating_an_unused_op_amp.aspx https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/1957 http://www.analog.com/media/en/analog-dialogue/raqs/raq-issue-46.pdf
...bei OPV mit Stromgegenkopplung den Ausgang nicht direkt sondern über einen hochohmigen Widerstand mit dem nichtinvertierenden Eingang verbinden.
Zumindest beim LM358 und den meisten anderen OPV's kann man das so machen (Pin 5,6,7). Aber das funktioniert, wie oben bereits erwähnt, nicht bei allen OPV's.
Gerade gestern darüber gestolpert: http://www.ti.com/lit/sg/slyt701/slyt701.pdf 28. The unused op amp: what to do?
[...Richtig ist es, dass die nicht benutzten Eingänge im zulässigen Gleichtaktbereich liegen müssen...] nach Thomas Schärer in https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/opa1.htm unter: 6. Der unbenutzte Opamp und die richtige Beschaltung
Der THS3202 ist ein CFA (Current Feedback Amp), der auch noch 2GHz versteht. Da sollte man nicht einfach den Ausgang auf den inv. Eingang legen. Ich würde den daher als Unity-Gain beschalten, mit den lt. DB empfohlenen Werten. Und non-inv. Eingang auf Masse (bzw. Mitte der Ub) Warum nimmste überhaupt einen Dual-OPV, wenn Du ohnehin nur einen brauchst? Nimm einen THS3201, dann stellt sich das Problem gar nicht erst.
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@ Peter M. (r2d3)
> https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaer...
In des TOs Falle eher ungeeignet, da er einen CFA vor sich hat.
Hallo Jens, Jens G. schrieb: > @ Peter M. (r2d3) > >> https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaer... > > In des TOs Falle eher ungeeignet, da er einen CFA vor sich hat. Danke für den Hinweis, aber was ist ein "CFA"? Ich bin hier nicht fündig geworden: https://en.wikipedia.org/wiki/CFA
Peter M. schrieb: > Jens G. schrieb: >> @ Peter M. (r2d3) >> >>> https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaer... >> >> In des TOs Falle eher ungeeignet, da er einen CFA vor sich hat. > > Danke für den Hinweis, aber was ist ein "CFA"? Ähmmmm..... Jens G. schrieb: > Der THS3202 ist ein CFA (Current Feedback Amp), der auch noch 2GHz > versteht. Liest Du die / alle Antworten in deinem Thread?
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Magnus M. schrieb: >> Danke für den Hinweis, aber was ist ein "CFA"? > Liest Du die / alle Antworten in deinem Thread? Ich mach das immer so: Gesuchter Begriff oder unbek. Abkürzung kommt (notfalls mit einem wahrscheinlich korrelierenden weiteren solchen, der bekannt ist) in die SUMA: https://www.google.de/search?num=30&client=firefox-b-ab&dcr=0&q=opamp+cfa&oq=opamp+cfa&gs_l=psy-ab.3..0i8i30k1.10841.13626.0.15683.6.4.0.0.0.0.436.436.4-1.1.0....0...1.1.64.psy-ab..5.1.435....0.YQl5kQwaGhg
Robert M. schrieb: > OPV als +1 Verstärker beschalten Das empfiehlt sich nur, wenn der Baustein bei einer Verstärkung (genauer: Dämpfung im Rückkopplungszweck) von eins stabil arbeitet. Das ist zwar bei den meisten heuten gebräuchlichen Universal-OPV der Fall, aber gerade sehr schnelle, intern nicht kompensierte Baustein schwingen dann wie blöd. Neulich hatte ich mit LTC6269-10 gearbeitet, welche bei zu hochohmigem Eingangssignal ebenfalls schwangen. Leider konnte ich nicht einfach die Verstärkung senken, weil ich dadurch ebenfalls die Dämpfung gesenkt hätte. Leider musste ich dann in den sauren Apfel beißen und die Bausteine durch LTC6269 (ohne -10) ersetzen und damit ordentlich an Bandbreite einbußen. In den Datenblättern begehen viele Hersteller ganz bewusst den Fehler, von "unity-gain stable" oder "gain-of-10 stable" zu sprechen, obwohl eigentlich fast das Gegenteil gemeint ist, nämlich die Dämpfung im Rückkopplungszweig. Wenn man einen OPV mit geringer Verstärkung (<<10), aber hoher kapazitiver Last am Ausgang betreiben muss, sollte man trotzdem mit hoher Dämpfung arbeiten.
Magnus M. schrieb: > Liest Du die / alle Antworten in deinem Thread? Kannst Du lesen? :) Dies ist nicht mein Faden! Ich habe die Erklärung des Begriffs beim Drüberfliegen nicht gefunden, jetzt aber schon.
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Jens G. schrieb: > Warum nimmste überhaupt einen Dual-OPV, wenn Du ohnehin nur einen > brauchst? > Nimm einen THS3201, dann stellt sich das Problem gar nicht erst. Der THS3201 wird bald nicht mehr verfügbar sein. Dieser ist bereits abgekündigt worden. Den THS3202 will TI bis zu einem Redesign am Markt lassen. Es gibt schlicht auch keinen anderen OPV mit diesen Eigenschaften, sollte jemand einen kennen bitte melden ;). Aber danke für die ganzen Beiträge.
Andreas S. schrieb: > Das empfiehlt sich nur, wenn der Baustein bei einer Verstärkung > (genauer: Dämpfung im Rückkopplungszweck) von eins stabil arbeitet. > Neulich hatte ich mit LTC6269-10 gearbeitet, welche bei zu hochohmigem > Eingangssignal ebenfalls schwangen. Der LTC6269-10 kann abgeschaltet werden und kommt auch als Einzel-OPV wenn gewünscht. Man kommt daher nie in der Verlegenheit einen übrig gebliebenen OPV irgendwie beschalten zu müssen.
Robert M. schrieb: > Der LTC6269-10 kann abgeschaltet werden und kommt auch als Einzel-OPV > wenn gewünscht. Man kommt daher nie in der Verlegenheit einen übrig > gebliebenen OPV irgendwie beschalten zu müssen. Es ging mir auch nicht darum, einen der beiden OPV abzuschalten, außer zu Testzwecken. Es handelte sich nämlich um einen symmetrisch aufgebauten Differenzverstärker, der wie wild schwang. Daher ging es darum, herauszufinden, wodurch die Schwingungen verursacht wurden, wofür ich u.a. testweise einen der beiden OPV sicher deaktivieren musste, damit er den jeweils anderen nicht stört. Nach sehr langer und aufwändiger Fehlersuche musste ich dann feststellen, dass der LTC6269-10 (genauer: jeder einzelne der beiden OPV) nur dann stabil arbeitet, wenn der nichtinvertierende Eingang mit einer recht niederohmigen Signalquelle verbunden ist. Man kann den Baustein offenbar nicht für hochohmige Eingangsverstärker verwenden. Wenn man mit diesem Wissen das Datenblatt des LTC6269-10 noch einmal liest, stellt man fest, dass dort ausschließlich TIA beschrieben werden. Beim Vergleich mit dem Datenblatt des LTC6269 (ohne -10) sieht man, dass dort durchaus auch ein nichtinvertierender Verstärker dargestellt ist. Und wie schon zuvor geschrieben, funktioniert die von mir aufgebaute Schaltung mit dem LTC6269 und einer Verstärkung von 20 wie geschnitten Brot ohne jegliche Schwingneigung. Und selbstverständlich habe ich das ganze nicht auf dem Steckbrett aufgebaut, sondern auf einem Multilayer mit kürzestmöglichen Verbindungen, ordentlicher Filterung der Versorgungsspannungen, Abblockkondensatoren "in Lothar-Miller-Anbindung" und natürlich minimaler kapazitiver Kopplung zwischen Eingängen und Ausgängen. Die von mir oben ebenfalls dargestellte Problematik, zwischen Verstärkung und Dämpfung zu unterscheiden, bezieht sich aber auf komplett andere Schaltungen. Hohe kapazitive Belastungen von OPV-Ausgängen treten ja z.B. dann auf, wenn lange Kabel getrieben werden müssen. Sofern die angeschlossene Senke einen sehr hochohmigen Eingang hat, kann man auch einfach am OPV-Ausgang einen Serienwiderstand verwenden. Bei hohen Frequenzen würde man natürlich beide Enden mit dem Wellenwiderstand des Kabels abschließen, aber das ist für Gleichspannungssignale nicht praktikabel. Um also dann z.B. einen OPV als Leitungstreiber einzusetzen, sollte man ihn z.B. mit einer Verstärkung von 1 und einer Dämpfung von 10 betreiben.
Andreas S. schrieb: > Nach sehr langer und aufwändiger Fehlersuche musste ich dann > feststellen, dass der LTC6269-10 (genauer: jeder einzelne der beiden > OPV) nur dann stabil arbeitet, wenn der nichtinvertierende Eingang mit > einer recht niederohmigen Signalquelle verbunden ist. Man kann den > Baustein offenbar nicht für hochohmige Eingangsverstärker verwenden. > Wenn man mit diesem Wissen das Datenblatt des LTC6269-10 noch einmal > liest, stellt man fest, dass dort ausschließlich TIA beschrieben werden. > Beim Vergleich mit dem Datenblatt des LTC6269 (ohne -10) sieht man, dass > dort durchaus auch ein nichtinvertierender Verstärker dargestellt ist. > Und wie schon zuvor geschrieben, funktioniert die von mir aufgebaute > Schaltung mit dem LTC6269 und einer Verstärkung von 20 wie geschnitten > Brot ohne jegliche Schwingneigung. Das Problem haben alle "Multi-GHz" OPV, insbesondere in nichtinvertierender Schaltung. Im UKW-Bereich wird der Eingangswiderstand des Verstärkers negativ und der Verstärker wird dort mit Sicherheit schwingen. Das läßt sich in Grenzen mit einem Boucherot-Glied zwischen Eingang und Masse kompensieren. Als Verstärker für hochohmige Quellen lassen sich diese OPVs aber nicht wirklich verwenden. IM Datenblatt des LTC6269-10 wird, wie du schon bemerkt hast, eine Beschaltung als nichtinvertierender Verstärker wie die Pest vermieden, da läßt sich schon erahnen warum.
> Im UKW-Bereich wird der Eingangswiderstand des Verstärkers negativ und der >
Verstärker wird dort mit Sicherheit schwingen.
Gerade im UKW-Bereich gibt es aber sehr häufig einen falschen Alarm, auf
den ich auch schon hereingefallen bin, d.h. Schwingungen um 100 MHz. In
der FFT-Darstellung oder auf einem Spektrumanalysator ist dann häufig
eine erstaunlich gute Übereinstimmung der Maxima mit den Sendefrequenzen
der in der Nähe gelegenen UKW-Radiosender festzustellen. Insbesondere
Tastkopfleitungen fangen sehr gerne solche Signale ein und koppeln diese
auch in die Schaltung ein.
Im Oszillogramm kann man solche UKW-Signale aber auch gut von
Eigenschwingungen eines Verstärkers unterscheiden:
- Radioeinkopplung zeigen typische Schwebungen
- Radioeinkopplungen sind stark von der räumlichen Ausrichtung der
Anschlussleitungen abhängig
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