Forum: Offtopic Obsoleszenz? geplant? im Gegenteil!


von Ulrich E. (sudu)


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Hallo,

im anderen Thread geht's ja gerade um geplante Obsoleszenz.
Hier nun mal ein Beispiel für das pure Gegenteil:

Beim Umsetzen von einem Schrankregal fand ich dahinter gestern ein lange 
verlorengeglaubtes DMM wieder. Es ist so ein 5-Euro-Ding vom Typ 404, 
wie es unter verschiedenen Labeln weltweit vertrieben wird. Zum Spannung 
messen und Durchgang prüfen unterwegs ausreichend.

Nun das "Kleine Wunder": Das Gerät ist von 1998. Hinter den Schrank 
gefallen muss es spätestens 2003 sein. Ich wollte es heute schon 
entsorgen, habe aber mächtig gestaunt als es nach dem Einschalten sofort 
funktionierte. Mit der Original-Batterie!!!

Keine sichtbare Korrosion an der Leiterplatte bzw. am Batterieclip.
Keine fehlenden Ziffernsegmente, kein eingetrübtes Display.
Keinerlei Kontaktprobleme beim Bereichsumschalter.
Anzeige im 20 V-Bereich bei 15.0 V am LNG: 14.98 V
Anzeige im 20 V-Bereich bei 2.0 V am LNG: 1.92 V

Der 9-Volt-Batterieblock hat sogar noch eine Spannung von 8.4 Volt.
Ein echter Ausschalter wie hier bei diesem Prachtstück hat eben doch so 
seine Vorteile.

Garnicht mal so schlecht für so ein Gerät finde ich. Dazu kommt, dass es 
die ganzen Jahre bei 60-95% rel. Luftfeuchte und in echter Tropenhitze 
verbracht hat.

Beste Grüße
Ulrich

von Thomas E. (thomase)


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Ulrich E. schrieb:
> bei 60-95% rel. Luftfeuchte und in echter Tropenhitze verbracht hat.

Das sind genau die Bedingungen, bei denen diese Dinger ewig halten. Bei 
Dunkelheit sogar noch drei Tage länger.

von Martin S. (led_martin)


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Schön auch der Teerklecks-Chip auf DIL-Adapterplatine

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von c. m. (Gast)


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Ulrich E. schrieb:
> im anderen Thread geht's ja gerade um geplante Obsoleszenz.
> Hier nun mal ein Beispiel für das pure Gegenteil:
>
> Es ist so ein 5-Euro-Ding vom Typ 404,

hmja, aber das ist doch vom design her schon ein wegwerf-gerät. oder 
anders gefragt: nachdem es verloren war - wie lange hast du denn 
intensiv danach gesucht? oder hast du nach 5 minuten "nicht gefunden" 
einfach mit den schultern gezuckt, "naja, dann isses halt weg"?

von Paul B. (paul_baumann)


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c. m. schrieb:
> der hast du nach 5 minuten "nicht gefunden"
> einfach mit den schultern gezuckt, "naja, dann isses halt weg"?

Deshalb plädiere ich für Röhrenvoltmeter. Die können nicht hinter die 
Schrankwand fallen und auch nicht unter den Teppich gekehrt werden.

MfG Paul

von Georg A. (georga)


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Ich nutze immer noch den Casio fx100 aus meiner Schulzeit, gekauft wohl 
so 85 oder so. Hat auch noch die Originalbatterien Marke Casio, die 
immer noch bei 2*1.49V sind. Der Batteriedeckel ist verloren, das 
Gehäuse hinten einen Sprung, der Einschalter einen Wackelkontakt. Aber 
das Ding geht immer noch...

von Robert L. (lrlr)


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2 Dinge:

erstens: Früher war alles besser: soll heißen, Argument FÜR "geplante 
Obsoleszenz" ist immer: früher konnten noch haltbare Geräte gebaut 
werden, heute nicht mehr..

zweitens: Wenn man seinen 5€ Stabsmixer 20 Jahre in der Schublade 
lagert, wird er immer noch funktionieren, .. was nicht heißt dass er 
nicht nach 2 Jahren und 1 Tag Gebrauch! schon die Grätsche macht..

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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> Deshalb plädiere ich für Röhrenvoltmeter. Die können nicht hinter die
> Schrankwand fallen und auch nicht unter den Teppich gekehrt werden.
>
> MfG Paul

Hallo Paul, so halte ich das hier auch.
An jeder meiner Wirkungsstätten steht ein altes Multimeter mit 
Netzkabel.

Meist historisch. Zuhause jedoch ein Röhrenvoltmeter anderer Art. Ein 
altes schuhkartongroßes von R&S mit schön heimelig glimmenden 
Nixieröhren.

Vorteil: Nie "grade verschwunden", nie "Sonntag und kein 9V block mehr 
im Haus"

vg
Maik


Wobei man für die Dinger eigentlich mal eine kleine DA-Wandler Uhr als 
umschaltbarer Zwischensteckadapter mit Bananenstecker - 
Standardstiftabstand für den 2V oder 20V Bereich bauen könnte...

Es ist gerade  14V und 290mV

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Die Chinesengurke hat mal 9,95 gekostet..DMark, gibts jetzt auch noch in 
der Preislage..in Euro.

So einem Teil habe ich mal interessiert zugeguckt wie es beim 
Netzspannung messen britzelte und qualmte, nein, nicht falsch 
angeschlossen auch nicht falscher Meßbereich, es löste sich nur ein 
1/10W Widerstand des Spannugsteilers auf...

Ich habe noch MV20 (GF20), QRV2 und URV2 aus DDR Zeiten, Alle in 
Ordnung.
Ich habe aber Zeugen hier aus dem Forum die es toll finden da ich hauch 
noch mehrere polnische V543 in Benutzung habe. Oben in der Wohnung habe 
ich 4 G1002.500 auf dem Basteltisch.
Wenn ich was transportables brauche nehme ich meist "Voltcraft 90S"
elektrisch Top, Mechanik beschissen, aber die haben wenigstens einen 
funktionierenden Durchgangsprüferpieps ohne Bedenkzeit. Die Dinger habe 
ich
teilweise defekt aus der Bucht gezogen und neue NJUirgendwas ICs 
eingelötet... Kann die Bitte Jemand mit verbesserter Mechanik/Schaltern 
neu auflegen?

Gruß,

Holm

von Michael B. (laberkopp)


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Ulrich E. schrieb:
> Garnicht mal so schlecht für so ein Gerät finde ich. Dazu kommt, dass es
> die ganzen Jahre bei 60-95% rel. Luftfeuchte und in echter Tropenhitze
> verbracht hat.

Wo auch immer du wohnst.

Natürlich darf man nach 20 Jahren mal erwarten, daß die Batterie 
getauscht werden muss.

Aber die Elektronik und das Gerät dürfte noch lange nicht kaputt gehen, 
vielleicht dejustiert sein.

Leider sind mir schon 2 von diesen Multimetern kaputt gegangen: Das eine 
bekommt schwarze Flecken im LCD, die Epoxyverklebung der Glasplatten 
wurde also undicht, das andere hörte einfach auf zu arbeiten obwohl 
Spannung am Chip anlag, eventuell ein Bondingproblem unter dem schwarzen 
Klecks.

Aber das lag nicht am Preis von damals 4.95 DM, sondern dasselbe (LCD 
Problem) passiert auch bei deutlich teureem (130 DM ?) Multimeter und 
(Chipausfall) bei teurem Thermo/Uhr-Modul (45 DM ?).

von Michael L. (michaelx)


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Ulrich E. schrieb:
> Hallo,
>
> im anderen Thread geht's ja gerade um geplante Obsoleszenz.
> Hier nun mal ein Beispiel für das pure Gegenteil:
>
> Nun das "Kleine Wunder": Das Gerät ist von 1998.
                           ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Das ist gerade kein Beweis gegen eine geplante Obsoleszenz.

Bei mir ist es so, dass so gut wie alle Geräte die vor ca. 15 Jahren 
oder mehr angeschafft wurden, nach wie vor funktionieren, während der 
größte Teil der jüngeren Geräte recht zuverlässig in irgendeiner Weise 
unbrauchbar wird.

Das Problem mit "planmäßig" ausfallenden Geräten begang etwa um 
2002/2003.

von Andrea B. (stromteam)


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Ich habe genau diese Technik täglich im Einsatz ( bis 42V- ), im 
Gegensatz zu 300€ Fluke Geräten sind die Schätzchen absolut rubust wenn 
sie von er Leiter fallen.
Der einzige Schwachpunkt sind die 4mm Buchsen, muß man öfter nachlöten.

Andreas

von Ulrich E. (sudu)


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Michael B. schrieb:
> Wo auch immer du wohnst.

Da, wo ich leider gerade pausenlos damit beschäftigt bin, eine große 
Anzahl fleißiger Erntehelfer (Bild) aus unserem Garten zu vertreiben. 
Nur ein paar Zitronen bleiben da am Baum hängen.

OT: Habt ihr eine Idee, wie man mit Hilfe von irgendeinem 
(µC?)-Eigenbaugerät (so ähnlich wie bei Marder-, Maulwurf-, 
Mückenschreck usw) die Plagegeister auf Abstand halten könnte? An die 
zur Abwehr hier von den Einheimischen empfohlenen Silvesterknaller 
hatten sich die Affen extrem schnell gewöhnt.

Nochmal zum Thema:
Bei einigen LCD-Anzeigen hatte ich hier auch in höherpreisigen Geräten 
(Taschenrechner, Messgeräte, Uhren, Wetterstation) oft schon nach 
wenigen Jahren Ausfälle bei einigen Segmenten oder dunkle Flecken. 
Deshalb finde ich es erstaunlich, dass bei diesem Billiggerät die 
Anzeige noch so tadellos funktioniert.


Beste Grüße

Ulrich

von Gerald B. (gerald_b)


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Ulrich E. schrieb:
> OT: Habt ihr eine Idee, wie man mit Hilfe von irgendeinem
> (µC?)-Eigenbaugerät (so ähnlich wie bei Marder-, Maulwurf-,
> Mückenschreck usw) die Plagegeister auf Abstand halten könnte? An die
> zur Abwehr hier von den Einheimischen empfohlenen Silvesterknaller
> hatten sich die Affen extrem schnell gewöhnt.

Säugetiere mögen durch die Bank weg kein Capsaicin (Wirkstoff von 
Chilis), wie du das Zeug ausbringst, ist deiner Phantasie überlassen. 
Dabei ist Chili lediglich ein Repellent, also ungiftig, nur schmerzhaft.
Entweder du extrahierst es selber mit Pflanzenöl oder Alkohol, bzw. 
kannst auch eine Paste daraus herstellen und damit z.B. die Stellen, wo 
die Affen sitzen, einstreichen.
Oder halt ein fertiges Pfefferstray und das dann mittels Bewegungsmelder 
versprühen.
Was ganz primitiv, aber nicht minder wirkungsvoll ist, einen Einweggrill 
anbrennen und in die Glut getrocknete Chilis reinschmeißen. Man beachte 
unbedingt die Windrichtung ;-)))
Diesen Trick haben sogar schon die ollen Azteken gekannt und die 
militärisch viel besser aufgestellten Spanier fast besiegt, wenn sie 
konsequent gewesen wären und sie nicht für Götter gehalten hätten.
Die Chilidämpfe sind wie Tränengas, ließen die Pferde durchgehen und die 
Spanier sahen nichts mehr und konnten die Pferde nicht bändigen.
Versuch's mal bei den Affen und berichte :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Gerald B. schrieb:
> Versuch's mal bei den Affen und berichte :-)

Die sind da wahrscheinlich nicht scharf drauf...
;-)
MfG Paul

von Bardo H. (bardoheinlein)


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Bei mir geht Computerzubehör nicht kaputt, es wird mir irgendwann zu 
langsam und ich kaufe mir etwas Schnelleres oder Größeres. Ich verwende 
meinen Computer jeden Tag und er funktioniert immer noch wie zu Beginn.

Mein Monitor wird schon nicht mehr produziert und er hatte noch nie 
einen Ausfall.

Ich halte geplante Obs. im normalen Gebrauchsrahmen für einen Mythos.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Bardo H. schrieb:
> Ich halte geplante Obs. im normalen Gebrauchsrahmen für einen Mythos.

nicht bei windows, mit jedem "Sicherheitsupdate" wurde min win98se 
langsamer bis nichts mehr flüssig rund lief, sonst hatte ich keinerlei 
Installationen und hätte ewig mit den installierten Tools weiterarbeiten 
können.
Nun wurde eben winXP "totgesagt" dabei läuft es wie eh und je.....

von Henry G. (gtem-zelle)


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Ulrich E. schrieb:
> Hallo,
>
> im anderen Thread geht's ja gerade um geplante Obsoleszenz.
> Hier nun mal ein Beispiel für das pure Gegenteil:
>
> Beim Umsetzen von einem Schrankregal fand ich dahinter gestern ein lange
> verlorengeglaubtes DMM wieder. Es ist so ein 5-Euro-Ding vom Typ 404,
> wie es unter verschiedenen Labeln weltweit vertrieben wird. Zum Spannung
> messen und Durchgang prüfen unterwegs ausreichend.
>
> Nun das "Kleine Wunder": Das Gerät ist von 1998. Hinter den Schrank
> gefallen muss es spätestens 2003 sein.
> Beste Grüße
> Ulrich

Wow, wie kann man so viel auf einmal nicht begreifen. das ist schon eine 
Leistung. Ich habe auch noch eine Nähmaschine aus der DDR, funzt immer 
noch. Voll der logische Beweis, dass geplante Obsolenz ein Phantom ist.

kopschüttel

von Bernd T. (bastelmensch)


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Bardo H. schrieb:
> Ich halte geplante Obs. im normalen Gebrauchsrahmen für einen Mythos.

ACK

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd T. schrieb:
> Bardo H. schrieb:
>> Ich halte geplante Obs. im normalen Gebrauchsrahmen für einen Mythos.
>
> ACK

Du kannst dir natürlich überlegen, ob ein Ingenieur der ein Handy 
entwickelt und auf die Frage "wie lang muss das halten" vom BWLer '2 
Jahre' hört, oder ein Konstrukteur bei VW OEM Zulieferer, der auf 
dieselbe Frage '7 Jahre' als Antwort bekommt, die Obsoleszenz plant, 
wenn er Lager, Akkus, Materialdicken etc. auslegt.

Richtig früh in der Garantie ausfallende Geräte sind natürlich ein 
Versehen. Nicht für den Anwendungszweck taugliche Geräte, weil 
unterdimensioniert, sind aber durchaus handelsüblich.

Beispiel: Mixer, das Getriebe schnappte über das erste Mal als Teig 
gerührt werden sollte. Beispiel: Kreissäge: Sägeblatt nicht in derselben 
Fluchtlinie wie Anlegeführung, kann also keinen geführten Schnitt sägen. 
Beispiel: Spaten: Blatt knickt bei moderatem schaufeln ab weil aus 2 
Blechen hohl verschweisst. Beispiel: Elektrische Hacke, nach wenigen 
Tagen Benutzung Getriebe runtergeritten weil zu hoher Verschleiss, 
natürlich liegen die Benutzungstage auf mehr als 2 Jahre verteilt. 
Beispiel: Smart Home Controller, nutzlos weil Anbieter seine Server 
runterfährt, das mag er nicht so geplant haben aber obsoleszent sind die 
nun.

Hingegen gibt es haufenweise Konstruktionen die halten: Neulich einen 
Rollei Diaprojektor ausgepackt. Wie neu nach 40 Jahren. Massives 
Aludruckguss, gutes ABS, selbst der Gummiriemen ist astrein. Es geht 
also, leider ist Rollei nun pleite. Oder die Drehbank von 1908. Läuft 
besser als manche neue. Selbst vom Ford A Modell 1928 sollen noch viele 
(von 4.8 Mio gebauten angeblich hundertausende) funktionstüchtig sein, 
weil blanke Teile aus Edelstahl gefertigt wurden und Träger dick genug 
waren.

von Michael B. (laberkopp)


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Ulrich E. schrieb:
> Bei einigen LCD-Anzeigen hatte ich hier auch in höherpreisigen Geräten
> (Taschenrechner, Messgeräte, Uhren, Wetterstation) oft schon nach
> wenigen Jahren Ausfälle bei einigen Segmenten oder dunkle Flecken.
> Deshalb finde ich es erstaunlich, dass bei diesem Billiggerät die
> Anzeige noch so tadellos funktioniert.

Tja, heissgeklebte Folien als Anschluss vs. Zebragummies vs. 
aufgeklipste Drahtpins, sind offenbar aufsteigende Reihenfolge von 
haltbar.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Beispiel: Smart Home Controller, nutzlos weil Anbieter seine Server
> runterfährt, das mag er nicht so geplant haben aber obsoleszent sind die
> nun.

logitech harmony EUR 279.00, neue FB anlernen über Codes vom Server
"Für Online-Einrichtung:
    Windows®-PC: Windows 10, Windows 8 oder Windows 7
    oder
    Intel® Mac OS-Computer: Mac OS X 10.7 oder höher"

wenn die Server aber nicht mehr laufen kann man nicht mal neue 
Fernbedienungen anlernen, die IR Diode fehlte, jede 9,-€ FB zum anlernen 
kann das.

Ich hatte das ganze System kurz mal, in Summe immerhin knapp 500,-€ und 
aus diesem Grunde zurück geschickt.

von Ulrich E. (sudu)


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Henry G. schrieb:

...
> Wow, wie kann man so viel auf einmal nicht begreifen. das ist schon eine
> Leistung.
...
> kopschüttel

Wieso, hilft das beim entkalken?
Schon mal was von rel. Luftfeuchte, Temperatur oder Taupunkt gehört?
Für die meisten elektronischen Geräte werden dazu im User Manual für 
Lagerung und Betrieb konkrete Grenzwerte angegeben. Und die wurden hier 
in diesem Fall bei min. 14 Jahren Lagerung heftig überschritten.

Als wir hier noch Fernseher und Computerbildschirme mit Bildröhre 
hatten, konnte man die morgens oft nicht benutzen. Intern hatte sich da 
Kondenswasser gebildet und es gab im Hochspannungsteil gut hörbare 
Spannungsüberschläge. Das war nichts für schwache Nerven.

Gerald B. schrieb:
...
> Säugetiere mögen durch die Bank weg kein Capsaicin (Wirkstoff von
> Chilis), wie du das Zeug ausbringst, ist deiner Phantasie überlassen.
...

Interessanter Beitrag. Und tolle Idee.
Ich würde dafür wohl aber ganze Jahresernten an Chili benötigen. Dazu 
kommt, dass die Geister uns aus Wut und Rache schon eine Menge Schaden 
verursacht haben. Abgerissene Dachrinnen, demolierte CCTV-Kameras, 3 
verspeiste Hauskatzen fallen mir da so spontan ein. Neben den 
regelmäßigen Totalausfällen bei der Ernte natürlich.


Gerald B. schrieb:
> und berichte :-)

Im Prinzip gerne. Aber ob das hier das richtige Forum dafür ist?


Beste Grüße

Ulrich

von H-G S. (haenschen)


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Bei den Heizstäben der neuen Waschmaschienen läuft etwas Schräges: 
früher hielten die viele Jahre und heute muss man die ständig wechseln 
weil sie druchbrennen. Die Kalkschicht ist zwar drauf aber wieso hat das 
denen früher nichts ausgemacht ? Waren da die Heiztemperaturen anders ?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ulrich E. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
> ...
>> Säugetiere mögen durch die Bank weg kein Capsaicin (Wirkstoff von
>> Chilis), wie du das Zeug ausbringst, ist deiner Phantasie überlassen.
> ...
>
> Interessanter Beitrag. Und tolle Idee.
> Ich würde dafür wohl aber ganze Jahresernten an Chili benötigen.

Es gibt richtig bösartige Chilies. Wenn bei euch Jackfruit wachsen, dann 
sicher auch Habaneros.

> Dazu
> kommt, dass die Geister uns aus Wut und Rache schon eine Menge Schaden
> verursacht haben. Abgerissene Dachrinnen, demolierte CCTV-Kameras, 3
> verspeiste Hauskatzen fallen mir da so spontan ein.

Auch hier wieder die Unterstellung bösen Willens, die schon den Titel 
des Threads dominiert. Affen unterscheiden nicht zwischen Bäumen im 
Dschungel und Bäumen in deinem Garten. Genausowenig wie zwischen deinen 
Hauskatzen und anderem jagdbarem Kleinwild. Die haben einfach Hunger und 
nehmen sich, was sie kriegen können.

Außerdem sind sie schlau (kein Wunder, sind ja unsere Vettern). Es ist 
also anzunehmen, daß man Strategien zur Vertreibung regelmäßig anpassen 
muß. (Nicht daß ich persönliche Erfahrung hätte.)

von Gerald B. (gerald_b)


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Axel S. schrieb:
> Es gibt richtig bösartige Chilies. Wenn bei euch Jackfruit wachsen, dann
> sicher auch Habaneros.

Genau so habe ich auch gedacht. Ca doppelt so scharf wie Habaneros sind 
Bih Jolokia bzw. Bhut Jolokia.
Wobei das mein Stand von vor fast 10 Jahren ist. Vielleicht wurde 
inzwischen noch etwas Abartigeres gezüchtet.
Die Bih Jolokia ist ja in einer Region von Indien heimisch, die gerade 
keine optimalen Bedingungen für das Wachstum von Chilis bietet.
Früchte von dort haben um die 1,1 Millionen Scouville. Es gab schon 
Mutmaßungen, das die unter optimalen Bedinigungen in Mexico angebaut, 
auch die 2 Millionen Scouville knacken könnten.
Nur mal zum Verständinis: 1 Scouville ist eine unbekannte scharfe 
Substanz solange mit Zuckerwasser verdünnt, bis ein untrainierter 
Normalbürger gerade so noch Schärfe wahrnehmen kann. 1000 Scouville sind 
für einen Untrainierten schon höllisch scharf. Tabasco hat so um die 
35.000 Scouville rum und chemisch reines Capsaicin wird mit 16 Millionen 
Scouville angegeben. Wir reden also schon von Wirkstoffgehalten von um 
die 10% rum.
Es ist davon auszugehen, das der Affe als Wildtier sogar noch etwas 
empfindlicher auf Schärfe reagiert, als der Mensch.
Das Zeug hat wirklich Kampfstoffcarakter! Die Wirkungsweise ist sehr 
ähnlich und damit auch die notwendigen Mengen. Nervengase blocken die 
Reizweiterleitung zwischen den Nervenenden und schalten den Nerv auf 
Dauerreiz. Capsaicin schaltet Thermorezeptoren auf Dauerreiz.
Nicht von ungefähr wird in Indien in den Fabriken, wo die Bih Jolokia 
verarbeitet wird, ABC-Schutzausrüstung getragen ;-)
Übrigens, ca. 3/4 der Jahresproduktion fließt nicht in die 
Nahrungsmittelindustrie, sondern wird für Bootsanstriche und Kabelmäntel 
verwendet, habe ich mal gelesen.

von Ulrich E. (sudu)


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Axel S. schrieb:
> Affen unterscheiden nicht zwischen Bäumen im
> ...

Volle Zustimmung - mit einer kleinen Ergänzung.

Viel mehr Schaden als ein hungriger Affe richtet einer an der sich 
langweilt. Und sie treten hier in Horden auf, die zahlenmäßig locker für 
zwei Fußballteams ausreichen. Alles was nicht festbetoniert oder 
angeschweißt ist wird mit großem Eifer zerlegt. Bei ihren zweibeinigen 
Kollegen würde man sowas sicher Re-Engineering nennen ;-)).

Und auch ihre Neugierde sollte man nicht unterschätzen.
Ich hatte mal Reserveschlüssel gut versteckt in einer schwer 
zugänglichen Wandnische deponiert. Was für eine tolle Herausforderung 
für die Affen! Anstatt aber die Schlüssel nach dem üblichen 
Geschmackstest wieder ordentlich zurückzulegen, oder wenigstens einfach 
nach unten fallen zu lassen, verschleppen sie die Beute weit weg ins 
Gebüsch. Bei zwei Gebäuden ist mir das schon passiert. Das Positive 
dabei war nur, dass ich so endlich mal zum Bau eines lange geplanten 
Metallsuchgeräts gezwungen wurde.

Gerald B. schrieb:
> Früchte von dort haben um die 1,1 Millionen Scouville.

Kenn' ich, die haben hier die meisten als übliche Küchenzutat.

Seit Jahren muss ich Einladungen ablehnen, bei denen mit fester Nahrung 
zu rechnen ist. Das gilt hier als sehr unhöflich, es geht aber nicht 
anders.
Selbst lecker aussehende Speisen sind dermaßen mit Chili versetzt, dass 
man (als Europäer zumindest) nicht den kleinsten Bissen davon schlucken 
kann. Wasser danach trinken hilft auch nicht weiter. Und selbst die oft 
empfohlenen Kokosraspel bringen kaum Linderung.

Beste Grüße

Ulrich

von Paul B. (paul_baumann)


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Axel S. schrieb:
> Es gibt richtig bösartige Chilies.

Wenn nach dem Verzehr keine Flammen aus den Ohren schlagen, dann war's 
auch nicht bösartig.
;)

MfG Paul

von Michael L. (michaelx)


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Paul B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Es gibt richtig bösartige Chilies.
>
> Wenn nach dem Verzehr keine Flammen aus den Ohren schlagen, dann war's
> auch nicht bösartig.

Also so wie hier ...

https://www.youtube.com/watch?v=fKtNawQ3cxM

Da kommen die Flammen nur aus dem Mund. :-D

von (prx) A. K. (prx)


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Ulrich E. schrieb:
> Viel mehr Schaden als ein hungriger Affe richtet einer an der sich
> langweilt. Und sie treten hier in Horden auf, die zahlenmäßig locker für
> zwei Fußballteams ausreichen.

Meinst du jetzt Affen oder Menschen? ;-)
Ok, der Mensch ist auch nur ein Affe.

von (prx) A. K. (prx)


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Ulrich E. schrieb:
> Wasser danach trinken hilft auch nicht weiter.

Alkohol schon. Da Capsaicin angeblich gut für die Leber ist...

von (prx) A. K. (prx)


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Michael L. schrieb:
> Da kommen die Flammen nur aus dem Mund. :-D

Mit Zimt sieht das viel eindrucksvoller aus als mit Chili:
https://www.youtube.com/watch?v=Cyk7utV_D2I

Wer es unbedingt ausprobieren will: Auch hier ist Wasser nutzlos. Ist 
ausserdem gefährlich, weil man das Zeug einatmen kann.

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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So ein Vegetarier-Guru hat ein youtube-Video gemacht, wo er erklärt was 
alles den Mageneingang angreift.

Ich meine mich zu erinnern dass er scharfes auch erwähnte, neben kaltem, 
heissem usw.


Der Mageneingang kriegt es sowieso richtig dicke, da schwappt auch immer 
die Magensäure raus wenn man zuviel isst oder falsch liegt. Es gibt da 
auch einige Erkrankungen für den Bereich.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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A. K. schrieb:

> Meinst du jetzt Affen oder Menschen? ;-)
> Ok, der Mensch ist auch nur ein Affe.

Was technisch gesehen einfach nicht stimmt.

von Leroy M. (mayl)


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H-G S. schrieb:
> Bei den Heizstäben der neuen Waschmaschienen läuft etwas Schräges:
> früher hielten die viele Jahre und heute muss man die ständig wechseln
> weil sie druchbrennen. Die Kalkschicht ist zwar drauf aber wieso hat das
> denen früher nichts ausgemacht ? Waren da die Heiztemperaturen anders ?

Die Temperaturen waren heißer.

Denn das neue "Arie-Propper-Vanish" wäscht jetzt weißer als weiß, und 
das schon ab Temperatren von -10°C.

Wahrscheinlich war der Heizdraht einfach dicker und länger und hat somit 
die selbe Leistungsabgabe gehabt, wie es heute ein dünner und kurzer 
Draht hat.
Bloß dqas letzterer weniger Materieal kostet und für regelmäßigen 
Ersatzteilbedarf sorgt...

von H-G S. (haenschen)


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Leroy M. schrieb:
> Wahrscheinlich war der Heizdraht einfach dicker und länger und hat somit
> die selbe Leistungsabgabe gehabt, wie es heute ein dünner und kurzer
> Draht hat.
> Bloß dqas letzterer weniger Materieal kostet und für regelmäßigen
> Ersatzteilbedarf sorgt...

Das würde es erklären ... 40 Euro kostet ein Heizstab-Nachbau und der 
Einbau ist schwer bis gefährlich wenn man es überhaupt selber machen 
kann.

von Leroy M. (mayl)


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Ach du Schande, was habe ich da für einen Mist geschrieben.

Merke: Keine Kommentare mehr zwischen Tür und Angel.

Die Rechtschreib- bzw. Tippfehler sind wirklich peinlich...

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
>> Ok, der Mensch ist auch nur ein Affe.
>
> Was technisch gesehen einfach nicht stimmt.

Dass man zwischen Menschen und Affen gerne unterscheidet, liegt bloss 
daran, dass die ungemein enge Verwandtschaft den Affen zu peinlich ist. 
Taxonomisch scheint mir der Unterschied schwer zu begründen.

von Cyblord -. (cyblord)


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A. K. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>>> Ok, der Mensch ist auch nur ein Affe.
>>
>> Was technisch gesehen einfach nicht stimmt.
>
> Dass man zwischen Menschen und Affen gerne unterscheidet, liegt bloss
> daran, dass die ungemein enge Verwandtschaft den Affen zu peinlich ist.
> Taxonomisch scheint mir der Unterschied schwer zu begründen.

Taxonomisch haben Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren. Das heißt 
allerdings nicht dass der Mensch ein Affe ist oder vom Affen abstammt. 
Der gemeinsame Vorfahre war eben weder ein Affe noch ein Mensch.

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Taxonomisch haben Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren. Das heißt
> allerdings nicht dass der Mensch ein Affe ist oder vom Affen abstammt.
> Der gemeinsame Vorfahre war eben weder ein Affe noch ein Mensch.

Der Schimpanse ist mit dem Menschen näher verwandt als mit dem Orang 
Utan. Trotzdem werden Schimpanse, Gorilla und Orang Utan zusammen 
deutsch als Menschenaffe kategorisiert, der Mensch aber davon 
abgetrennt. Das ist m.E. nicht taxonomisch begründbar, sondern hat 
psychologische Gründe.

Um diesem Dilemma zu umgehen vermeidet man taxonomisch den "Affen" und 
spricht lieber Latein von Hominidae. Damit man den Menschen nicht als 
Affen bezeichnen muss, aber die Affen noch als Affen bezeichnen darf - 
weil das nun kein präziser taxonomischer Begriff ist.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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A. K. schrieb:
> Der Schimpanse ist mit dem Menschen näher verwandt als mit dem Orang
> Utan.

Das bedeutet allein sehr wenig. 70% aller biochemischen Prozesse im 
menschlichen Körper laufen EXAKT so auch in einer Banane ab.

Aber Spaß bei Seite, reine genetische Ähnlichkeit sagt wenig aus und die 
gesamte Taxonomie ist am Ende eine willkürliche Einordnung die man auch 
ganz anders vornehmen könnte und trotzdem logisch begründet wäre.

D.h. allerdings du hast recht, man hat einfach entschieden den Menschen 
in eine eigene Kategorie einzuordnen.

von Ulrich E. (sudu)


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Mal zur Entspannung eine schöne Episode mit Affen.
Hier begegnen sie einem künstlichen Artgenossen, der mit Kamera bestückt 
der BBC für Filmaufnahmen dienen sollte.

https://www.youtube.com/watch?v=vaIH5tLmC8U

Beste Grüße

Ulrich

: Bearbeitet durch User
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