Forum: Platinen Belichtung & Haushalts-Vakuumiergerät?


von Guny (Gast)


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Huhu :o)
Nach einiger Übung mit der Belichtungsmethode stimmen langsam nun auch 
die Ergebnisse. Allerdings arbeite ich ja nach der guten, alten 
Holzfäller-Methode: Glasplatte, Tussibelichter. Was für meine Ansprüche 
ja auch ausreichend ist. Aaaaber: Ich bemerke immer wieder optische 
Fehler, die daher rühren, dass die Glasplatte eben nicht wirklich eben 
auf jeder Stelle des Werkstücks liegt. Das ist mit dem bloßen Auge oft 
gar nicht bzw. nur sehr schwer zu erkennen, produziert dann aber schon 
Belichtungsunterschiede oder -Fehler.

Nun würde ich doch gerne mal Vakuum benutzen, um einen möglichst 
homogenen Anpressdruck auf jedem Quadratmillimeter des Werkstücks zu 
erreichen. Ein Vakuumbelichter scheidet aber aus, das ist für mein 
Budget und meine Ansprüche oversized - ich würde es einfach gerne mal 
mit einem netten, freundlichen, billigen, kleinen Vakuumiergerät und 
Gefrierbeutel oder Vakuumierbeutel versuchen. Hier im Forum las ich, 
dass das schon recht gute Ergebnisse bringen soll.

Tut es dabei jedes normale Haushalts-Vakuumiergerät?

Und ich habe gesehen, dass scheinbar alle Vakuumierbeutel so eine 
komische, geriffelte Strukur besitzen, ich weiß nicht, ob das nicht 
ungünstig für das Belichten ist? Kann man mit normalen Vakuumiergeräten 
jede beliebige Form von Gefrierbeutel benutzen?
Ich las hier irgendwo auch, dass die Folie UV-stabilisiert sein sollte. 
Ist das wichtig, und in welchem Level findet man die? :o)

Und habt Ihr vielleicht ein paar Beispiel-Links zu Produkten, mit 
welchen Ihr gute Erfahrung gemacht habt, oder was Ihr da so benutzt?

Und: Wie geht man denn dabei insgesamt vor? Motiv-Folie in exakt der 
gleichen Größe zuschneiden, wie das Werkstück, Beutel drüber - und 
zuvakuumieren? Oder muss man da noch mehr beachten?

Und ja, Teoderix, eine Aquariumpumpe habe ich, aber das mit dem Umbauen 
wird nix - ich finde bei der ja nicht mal die Ansaugöffnung :D :D Daher 
lieber ein Vakuumiergerät für 30 Ocken oder so - falls das möglich ist?

Glasplatte ist jedenfalls nichts, damit produziere ich zuviele Fehler 
:-\

von Wolfgang (Gast)


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Guny schrieb:
> Nun würde ich doch gerne mal Vakuum benutzen, um einen möglichst
> homogenen Anpressdruck auf jedem Quadratmillimeter des Werkstücks zu
> erreichen.

Du brauchst weder Vakuum noch einen "möglichst homogenen Anpressdruck".

Ob du einen Differenzdruck von 1013hPa oder einen von 700hPa hast, ist 
ziemlich egal. Und wenn der Anpressdruck über die Fläche um 10% 
schwankt, ist das auch unkritisch. Sorge dafür, dass deine Andruckfolie 
an kritischen Stelle keine Stufen macht und überall flächig aufliegen 
kann. Ob du einen Ansaugdruck von 300hPa hast oder Ultrahochvakuum, 
bringt für den Anpressdruck nur eine Erhöhung von gut 40%, bedeutet aber 
einen riesen Aufwand.

von Guny (Gast)


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Mit "Homogenem Anpressdruck" meinte ich eigentlich nicht, dass wörtlich 
der DRUCK überall exakt gleich sein muss. Sondern dass die Oberfläche 
überall gut aufliegen muss. Was bei einem Glas definitiv nicht der Fall 
ist - zumindest nicht bei dem, das ich derzeit benutze. Zudem ist kaum 
ein Werkstück wirklich überall eben (viele Glas- oder Kunststoffplatten 
sind es eben auch nicht), vom Untergrund ganz zu schweigen.
Das Vakuum und eine Folie haben den riesigen Vorteil, das sie genau das 
ausgleichen, ein Vorteil, den ich jetzt erkenne. Hier muss kein starres 
Material mehr an jeder Stelle des Werkstücks gleichsam aufliegen (was 
oft gar nicht möglich ist), sondern das Vakuum kann, so hoffe ich, eine 
flexible Folie tatsächlich überall exakt aufpressen - das meine ich mit 
"homogenem Anpressdruck" :o) Missverständlich ausgedrückt - "homogenes 
Aufliegen" trifft es vielleicht eher :o)

von Georg (Gast)


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Guny schrieb:
> ich weiß nicht, ob das nicht
> ungünstig für das Belichten ist? Kann man mit normalen Vakuumiergeräten
> jede beliebige Form von Gefrierbeutel benutzen?
> Ich las hier irgendwo auch, dass die Folie UV-stabilisiert sein sollte

Struktur sollte der Beutel nicht haben. UV-stabilisiert muss er auch 
nicht sein, das sind ja Pfennig-, vielmehr Cent-Artikel, da nimmt man 
öfter mal einen neuen. Aber nicht danach Obst darin einfrieren.

Georg

von Wolfgang (Gast)


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Guny schrieb:
> Ich las hier irgendwo auch, dass die Folie UV-stabilisiert sein sollte.

UV-stabilisiert muss sie nur sein, wenn sie das UV-Licht absorbiert. Das 
wäre für ein Belichtungsgerät sowieso ausgesprochen kontraproduktiv, 
weil es die Belichtungszeit unnötig hoch treibt.

von ZF (Gast)


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Hallo Guny,

Guny schrieb:
> Ich bemerke immer wieder optische
> Fehler, die daher rühren, dass die Glasplatte eben nicht wirklich eben
> auf jeder Stelle des Werkstücks liegt.

Das Problem dürfte von unebenem Basismaterial kommen. Da erscheint mit 
der umgedrehte Weg zur Nutzung der Schwerkraft zuverlässiger als 
Vakuumbeutel:
Tussibelichterröhren in altes Flachbettscannergehäuse einbauen, Film und 
Basismaterial auf die Scheibe. Gleichmäßiger Andruck der Platine durch 
Scannerdeckel oder Buch.

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