Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Step-Up Wandler arbeitet nicht mit Schmitt-Trigger


von Doener (Gast)


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Hallo,

ich habe folgendes vor:
4 AA Akkus sollen einen Arduino betreiben. Der Arduino läuft soweit.

Die Spannung der Akkus soll zunächst per StepUp Wandler auf stabile 7V 
gehoben werden. Grundsätzlich funktioniert das. Allerdings machen diese 
fertigen Stepup Wandler (von Ebay mit einen xl6009 chip und 47µH Spule), 
wenn die Eingangsspannung zu niedrig wird, Unfug. Das heißt, die 
Ausgangsspannung steigt enorm, bis mir der Arduino kaputt geht.

Deshalb habe ich zunächst einen Testaufbau gestaltet, bei dem statt der 
Akkus ein Netzteil verwendet wird. Dabei hängen Lastwiderstände am 
StepUp Wandler, sodass bei 5V Eingangsspannung 330mA Eingangsstrom 
fließen (Ua weiterhin 7V).

Um die Akkus zu schonen und den schlechten Grenzbereich zu vermeiden, 
habe ich einen Schmitttrigger mit einem OP(LM358P mit LM385 
Referenzspannungsquelle) davor geschaltet. Dieser schaltet bei ca 3,7V 
ab und erst ab 4,1V wieder ein.
Dieser Trigger schaltet einen MOSFET Treiber, der ein Relais schaltet. 
Dieses Relais schaltet den Pluspol des StepUp Wandlers.
Soweit der Plan.

Jetzt mein Problem:
Wenn ich den StepUp Wandler bei 5V direkt an das Netzteil hänge, fließen 
die 330mA. Lasse ich den Pluspol jedoch über das Relais schalten, 
fließen jedoch etwa 800mA! Der Schmitttrigger zieht bei 5V mit 
eingeschalteter Spule ca 20mA. Das gleiche passiert auch, wenn ich den 
Minuspol schaltet und auch, wenn ich das Relais weglasse und den Wandler 
direkt mit dem Treiber Mosfet ansteuere.

Kann mir jemand erklären, wieso der StepUp Wandler sich so komisch 
verhält, obwohl an ihm nichts verändert wird? Ist der kaputt?

MFG
Doener

von Hubert G. (hubertg)


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Mit der Schaltung kann es gar nicht funktionieren.
Hast du in den einzelnen Fällen die Eingangsspannug und Ausgangsspannung 
gemessen?

von Doener (Gast)


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Wieso soll es damit denn nicht funktionieren können?

Habe es gerade gemessen - direkt am Netzteil sind es natürlich 5V, über 
das Relais ca 3V. Also fällt der StepUp Wandler wieder in den 
fehlerhaften bereich...
Nur wohin verschwinden die 2V, die werden doch wohl nicht im Relais 
geschluckt...

von jz23 (Gast)


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Warum nutzt du einen MOSFET, der 27A verkraftet, um ein Relais zu 
schalten? Warum nicht gleich mit dem MOSFET den Rest schalten? Gerade 
wenn du mit Akkus arbeitest.

von Hubert G. (hubertg)


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Doener schrieb:
> Wieso soll es damit denn nicht funktionieren können?

Weil du beim Relais Pin 2 und 3 vertauscht hast.

Es könnte das Relais defekt sein, ist aber unwahrscheinlich, eher ein 
Schaltungsfehler.

von von und zu (Gast)


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Doener schrieb:
> Die Spannung der Akkus soll zunächst per StepUp Wandler auf stabile 7V
> gehoben werden.

Warum? Um anschließend wieder 2V im Linearregler zu verbraten?

Doener schrieb:
> llerdings machen diese
> fertigen Stepup Wandler (von Ebay mit einen xl6009 chip und 47µH Spule),
> wenn die Eingangsspannung zu niedrig wird, Unfug. Das heißt, die
> Ausgangsspannung steigt enorm, bis mir der Arduino kaputt geht.

Wäre mir neu, meine tun das nicht, aber ok.

Doener schrieb:
> Dieser Trigger schaltet einen
abartig überdimensionierten
> MOSFET Treiber, der ein Relais schaltet.
Aber ok.

Doener schrieb:
> Also fällt der StepUp Wandler wieder in den
> fehlerhaften bereich...

XL6009 sind für den Betrieb unter 5V auch einfach nicht spezifiziert, 
wie schon die erste Zeile unter "Features" im Datenblatt verrät.

Keine Ahnung, was in deinem speziellen Fall passiert, aber dein 
Boost-Modul ist schlicht ungeeignet.

von Michael B. (laberkopp)


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Doener schrieb:
> Kann mir jemand erklären, wieso der StepUp Wandler sich so komisch
> verhält

Meinst du wirklich, daß man einen 1.18 EUR Billig-China-Konverter der 
das ganr nicht leisten kann was du willst mit so einer aufwändigen 
Drumrumschaltung vor einer Beschädigung des Arduino zurückhalten muss 
und nicht einfach wegwerfen kann und gegen was ordentliches ersetzt ?

Z.B. direkte Versorgung des Arduino mit 5V.

Zudem schaltet deine Unterspannungsschaltung bei

Doener schrieb:
> Dieser schaltet bei 4,1V wieder ein.

Da kommen aus einem LM358 aber nur 4.1-1.5 = 2.6V raus, das reicht nicht 
um einem IRLZ34 sicher einzuschalten (4.5V).

von Manfred (Gast)


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von und zu schrieb:
> XL6009 sind für den Betrieb unter 5V auch einfach nicht spezifiziert,
> wie schon die erste Zeile unter "Features" im Datenblatt verrät.

Wenn der Herstellerkasper das selbst nicht so genau weiß ... vergleiche 
mal die zwei Anhänge.

von Doener (Gast)


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jz23 schrieb:
> Warum nutzt du einen MOSFET, der 27A verkraftet, um ein Relais zu
> schalten? Warum nicht gleich mit dem MOSFET den Rest schalten? Gerade
> wenn du mit Akkus arbeitest.

Weil ich den Mosfet übrig hatte. Das Relais habe ich verwendet, weil die 
Schaltung mit Mosfet die gleichen Probleme aufwies. Daher dachte ich, 
ein Relais schaltet das sauberer.


Hubert G. schrieb:
> Doener schrieb:
>> Wieso soll es damit denn nicht funktionieren können?
>
> Weil du beim Relais Pin 2 und 3 vertauscht hast.
>
> Es könnte das Relais defekt sein, ist aber unwahrscheinlich, eher ein
> Schaltungsfehler.

Huch, das ist leider ein Fehler im Schaltplan. In der Schaltung habe ich 
es richtig, ich höre das Relais ja klicken und es schaltet, da ich ja 
eine Spannung am Wandler erhalte.



von und zu schrieb:
> Doener schrieb:
>> Die Spannung der Akkus soll zunächst per StepUp Wandler auf stabile 7V
>> gehoben werden.
>
> Warum? Um anschließend wieder 2V im Linearregler zu verbraten?

Ja. Ich brauche 5V vom Arduino. Laut Datenblatt brauch dieser mind. 7V 
am Eingang oder 5V direkt am 5V-Pin. 4 Akkus geben mir aber 3,6V bis 
6,4V. Daher wollte ich mit dem Wandler eine stabile Eingangsspannung 
erzeugen.


> Doener schrieb:
>> llerdings machen diese
>> fertigen Stepup Wandler (von Ebay mit einen xl6009 chip und 47µH Spule),
>> wenn die Eingangsspannung zu niedrig wird, Unfug. Das heißt, die
>> Ausgangsspannung steigt enorm, bis mir der Arduino kaputt geht.
>
> Wäre mir neu, meine tun das nicht, aber ok.
>
> Doener schrieb:
>> Dieser Trigger schaltet einen
> abartig überdimensionierten
>> MOSFET Treiber, der ein Relais schaltet.
> Aber ok.

ja der war nunmal noch übrig


> Doener schrieb:
>> Also fällt der StepUp Wandler wieder in den
>> fehlerhaften bereich...
>
> XL6009 sind für den Betrieb unter 5V auch einfach nicht spezifiziert,
> wie schon die erste Zeile unter "Features" im Datenblatt verrät.
>
> Keine Ahnung, was in deinem speziellen Fall passiert, aber dein
> Boost-Modul ist schlicht ungeeignet.

Aha, das ist doch schon mal was. Ich habe mich auf die Angaben des 
Verkäufers verlassen, das es ab 3V funktioniert.


Michael B. schrieb:
> Doener schrieb:
>> Kann mir jemand erklären, wieso der StepUp Wandler sich so komisch
>> verhält
>
> Meinst du wirklich, daß man einen 1.18 EUR Billig-China-Konverter der
> das ganr nicht leisten kann was du willst mit so einer aufwändigen
> Drumrumschaltung vor einer Beschädigung des Arduino zurückhalten muss
> und nicht einfach wegwerfen kann und gegen was ordentliches ersetzt ?
>
> Z.B. direkte Versorgung des Arduino mit 5V.
>
> Zudem schaltet deine Unterspannungsschaltung bei
>
> Doener schrieb:
>> Dieser schaltet bei 4,1V wieder ein.
>
> Da kommen aus einem LM358 aber nur 4.1-1.5 = 2.6V raus, das reicht nicht
> um einem IRLZ34 sicher einzuschalten (4.5V).

Hm, ich hatte auch vermutet, das der Mosfet ein Problem darstellt. 
Deshalb habe ich ja das Relais dazwischen geschaltet, das kennt ja nur 
an und aus. Also wenn es klickt und der Wandler in Betrieb ist, kann es 
ja nicht halb durchgeschaltet haben.

Weiterhin arbeite ich ja aktuell zum testen mit einem Netzteil das 5V 
liefert, von daher ist ja noch etwas mehr Spannung zum Einschalten 
vorhanden.



Insgesamt liest sich das alles so, als sollte ich mal den Wandler 
überarbeiten bzw einen vernünftigen holen und daran nicht sparen.
Dann würde ich mich mal daran setzen einen zu dimensionieren oder hat 
jemand vielleicht noch eine Idee, wie man die Stromversorgung sinnvoll 
gestalten kann?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Doener schrieb:
> als sollte ich mal den Wandler
> überarbeiten

Mein Vorschlag zur Überarbeitung: Den Wandler durch zusätzliche Akkus 
ersetzen. Diese Methode würde den Wirkungsgrad und die Funktion der 
Stromversorgung drastisch verbessern.

von excurso (Gast)


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@Döner
Der xl6009 hat einen Enable-Pin.
Diesen kannst du auf Masse ziehen, um den Chip auszuschalten.
Du kannst diesen Pin direkt mit dem Open-Kollektor-Ausgang des 
Komparators/OPV ansteuern und brauchst daher keinen zusätzlichen 
Schalter.
Damit sollten sich deine "Strom-Probleme" lösen lassen.

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