Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Composite (AV) output aufteilen - analog möglich?


von Alex G. (dragongamer)


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Hallo Community,

composite video, also analoges video-signal nach NTSC oder PAL Standard, 
ist soweit ich das verstanden habe, ein kontinuierlicher Stream aus 
Pixeln (wobei die Differenz zum vorherigen pixel übertragen wird) sowie 
etwas zusatz-Information für Zeilensprung und vertikaler 
Synchronisierung.

Meine Frage ist nun, könnte man ohne komplizierten AD+DA Wandler, also 
rein analog, das Bild in zwei Bildern spalten?
Damit meine ich dass z.B. die ersten 100 Zeilen auf einen AV-Ausgang 
umgeleitet werden und alle weiteren auf einen zweiten.
Es soll keine Spiegelung oder Kopieren stattfinden wie mit einem 
Y-Kabel, sondern wirklich eine Aufspaltung.

Da ich in meinem Fall maschinennahen Zugriff auf den Renderer habe, 
welcher der Input bereitstellt, wäre es nicht relevant wie die Pixel 
angeordnet sind.

Jemand mal an sowas gedacht?

Schon mal riesigen Dank!

: Bearbeitet durch User
von NixVersteher (Gast)


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Und das Ganze nur, um bei einem TPS, wo die Bildausgabe für 2 bestimmte 
Player horizontal aufgeteilt ist, irgendwie besser zielen zu können? :)

von Alex G. (dragongamer)


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NixVersteher schrieb:
> Und das Ganze nur, um bei einem TPS, wo die Bildausgabe für 2 bestimmte
> Player horizontal aufgeteilt ist, irgendwie besser zielen zu können? :)
Huh? Nein, geht um ein kpmpaktes Raspberry Projekt mit dem zwei kleine 
Displays angesprochen werden sollen.
Da der Raspi ja auch keine zwei HDMIs hat und das für die Auflösungen 
sowieso unsinnig wäre, dachte ich den AV Ausgang zu nutzen.

von Joe F. (easylife)


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Und welche Displays kommen mit 100 Zeilen Composite + Pause klar?

von MaWin (Gast)


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Alex G. schrieb:
> könnte man ohne komplizierten AD+DA Wandler, also rein analog, das Bild
> in zwei Bildern spalten?
> Damit meine ich dass z.B. die ersten 100 Zeilen auf einen AV-Ausgang
> umgeleitet werden und alle weiteren auf einen zweiten.

Nein.

Es sei denn, du bist zufrieden, wenn auf dem ersten Monitor nur die 
obere Hälfte ein Bild anzeigt und darunter schwarz und auf dem anderen 
Monitor die obere Hälfte schwarz ist und die untere das Restbild 
anzeigt, also "spiegeln' wie du es nennst mit ausblenden durch 
Schwarztastung.

Das ginge mit LM1881 und etwas Zusatzlogik.

Alles andere erfordert eine Dehnung des Bildes über mehr Bildzeilen, und 
damit eine Bildausgabe zu einer anderen Zeit als es am Eingang anlag und 
damit einen Bildspeicher mit der notwendigen Beschreib- und Ausleselogik 
und wenn man das nicht mit Eimerkettenspeichern machen will sondern 
digital braucht man dafür A/D-D/A Wandler.

Freu dich, so was ist heute billig.

von Joe F. (easylife)


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Einfacherer Weg:
Paralleles RGB Interface nutzen und Pixelclock per Flipflop durch 2 
Teilen. Datenleitungen und Sync parallel an beide Displays. Clock nach 
dem Flipflop für ein Display invertieren bzw. Flipflop mit Q und Q/ 
nehmen.
Alle 'geraden' Pixel gehen dann an Display 1, alle 'ungeraden' an 
Display 2. Auflösung der Bildausgabe muss 2x der hor. Displayauflösung 
(und 1x vert.) entsprechen.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Alex G. schrieb:
> composite video, also analoges video-signal nach NTSC oder PAL Standard,
> ist soweit ich das verstanden habe, ein kontinuierlicher Stream aus
> Pixeln (wobei die Differenz zum vorherigen pixel übertragen wird)

Nein. https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal#BAS-Signal

> Meine Frage ist nun, könnte man ohne komplizierten AD+DA Wandler, also
> rein analog, das Bild in zwei Bildern spalten?
> Damit meine ich dass z.B. die ersten 100 Zeilen auf einen AV-Ausgang
> umgeleitet werden und alle weiteren auf einen zweiten.
> Es soll keine Spiegelung oder Kopieren stattfinden wie mit einem
> Y-Kabel, sondern wirklich eine Aufspaltung.

Im Prinzip geht das, man müßte halt das Vertikal-Synchronsignal für 
jeden der beiden Ausgänge neu erzeugen. Allerdings müßtest du - um ein 
normgerechtes Signal zu erhalten - die jeweils fehlenden Zeilen mit 
irgend etwas füllen. Falls dir vorschwebte, die jeweils kopierten Zeilen 
zu verdoppeln - das wird richtig aufwendig.

Alex G. schrieb:
> geht um ein kpmpaktes Raspberry Projekt mit dem zwei kleine
> Displays angesprochen werden sollen.
> Da der Raspi ja auch keine zwei HDMIs hat und das für die Auflösungen
> sowieso unsinnig wäre, dachte ich den AV Ausgang zu nutzen.

Das ergibt keinen rechten Sinn. Displays, die analoge Videosignale 
akzeptieren, haben ein entsprechendes Seitenverhältnis. Mit zwei jeweils 
halbgefüllten Displays ist dir genauso wenig geholfen wie mit zwei 
Displays, die vertikal die doppelte Höhe von normal haben. Mit 4 
Displays würde das Sinn ergeben.

Ich könnte mir vorstellen, daß es für HDMI entsprechende Konverter gibt, 
um Bildschirmwände anzusteuern.

von c-hater (Gast)


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Alex G. schrieb:

> composite video, also analoges video-signal nach NTSC oder PAL Standard,
> ist soweit ich das verstanden habe, ein kontinuierlicher Stream aus
> Pixeln (wobei die Differenz zum vorherigen pixel übertragen wird)

Nein. Analoges Video kennt erstmal grundsätzlich keine Pixel. Und die 
Übertragung ist auch nicht differentiell, sondern absolut.

> sowie
> etwas zusatz-Information für Zeilensprung und vertikaler
> Synchronisierung.

Nicht nur vertikale, sondern auch horizontale Synchronisierung. Außerdem 
der Colorburst als Referenz für die Farbe.

> Meine Frage ist nun, könnte man ohne komplizierten AD+DA Wandler, also
> rein analog, das Bild in zwei Bildern spalten?
> Damit meine ich dass z.B. die ersten 100 Zeilen auf einen AV-Ausgang
> umgeleitet werden und alle weiteren auf einen zweiten.

Ja, das ist "relativ" einfach zu bewerkstelligen. Man braucht:

2x Videobuffer mit je zwei Eingängen (z.B. MAX453CP)
1x Sync-Extraktor (z.B. der im Thread schon genannte LM1881)
1x Steuerlogik

Letzteres kann man in einem (sehr kleinen) µC als Programm realisieren 
oder halt auch mit einem Sack voll CMOS-Standard-ICs. Dann wird's halt 
etwas größer. Allerdings auch nicht so groß, dass die Sache für einen 
halbwegs ambitionierten Bastler nicht mehr beherrschbar wäre.

Wichtig ist natürlich, festzulegen, was in dem jeweils nicht 
weitergeleiteten Bildteil zu sehen sein soll. Einfach ist Schwarz. Alles 
andere ist kompliziert bis fast unmöglich.

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