Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Überspannung durch Renovierungsarbeiten


von Couray (Gast)


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Unsere Wohnung wird gerade grundsaniert. Dabei haben die Handwerker es 
angeblich geschafft eine Überspannung zu erzeugen und damit die 
Hauptplatine der dummerweise noch angeschlossenen Heizung zu zerstören. 
Es wurde auch schon auf deren Kosten die Platine ersetzt, aber die 
Ursache ist mir nicht klar.

Es wäre möglich, dass die Handwerker irgendwelche Kabel beschädigt 
haben, aber dann wüsste ich nicht wie es zu einer Überspannung bei der 
Heizung kommen konnte. Was könnte es gewesen sein?

von Joe F. (easylife)


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Schweissarbeiten?

von Michael B. (laberkopp)


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Couray schrieb:
> Was könnte es gewesen sein?

Nulleiter durchtrennen, Kurzschluss zwischen Phase und Null an einer 
3-phasigen Leitung produziert wodurch die anderen beiden Phasen 
kurzfristig Überspannung bekommen, 3-phasige Leitung falsch 
angeschlossen so daß Phase auf Null liegt, also 400V an eine eigentlich 
230V Leitung...

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Diese 'Fehler' sind aber schon recht weit her geholt.
Wobei - der Handwerker kann auch ein Elektriker sein - Da wäre ein 
abgeklemmter N denkbar - auch könnte Dieser Diesen wieder anschließen, 
als wäre Nichts passiert.
Bei Maurer/Putzer/Fliesenleger hätte ich eher Bauchschmerzen, wenn Denen 
'ein N flöten geht' - und noch Mehr, wenn dieser N wieder an Seinen 
Platz findet!

Was für Handwerker?
Schwere Maschinen dabei?
Sonst noch was kaputt gegangen?
-> auf dem gleichen Außenleiter??

MfG

von Mani W. (e-doc)


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Couray schrieb:
> Dabei haben die Handwerker es
> angeblich geschafft eine Überspannung zu erzeugen und damit die
> Hauptplatine der dummerweise noch angeschlossenen Heizung zu zerstören.

Angeblich!

von Couray (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Schweissarbeiten?

Ist eine Idee, aber wüsste nicht wofür die Handwerker das gemacht haben 
sollten.

Michael B. schrieb:
> Nulleiter durchtrennen,

Ok, das kann ich nachvollziehen, dass es dann 400 V gibt. Da die Heizung 
aber direkt neben dem Stromverteiler hängt und in dem Raum nichts 
gemacht wurde, glaube ich nicht, dass der Nulleiter zur Heizung 
durchtrennt wurde.

Michael B. schrieb:
> 3-phasige Leitung falsch
> angeschlossen so daß Phase auf Null liegt, also 400V an eine eigentlich
> 230V Leitung...

Müsste ja auch auf der Strecke zwischen Heizung und Stromverteiler 
passiert sein.

Michael B. schrieb:
> Kurzschluss zwischen Phase und Null an einer
> 3-phasigen Leitung produziert wodurch die anderen beiden Phasen
> kurzfristig Überspannung bekommen

Wenn ich das richtig verstehe, wäre das ein ganz klassischer Kurzschluss 
in einer dreiphasigen Hausverteilung. Das müsste doch immer passieren 
bis die Sicherung fliegt. Möglich ist es dennoch...

Patrick J. schrieb:
> der Handwerker kann auch ein Elektriker sein

Der war eigentlich noch nicht da.

Patrick J. schrieb:
> Was für Handwerker?
> Schwere Maschinen dabei?

Bisher wurde nur zurückgebaut, inklusive Einreissen von Wänden. Dabei 
wurden sicherlich auch schwere Maschinen (Abbruchhammer...) verwendet.

Patrick J. schrieb:
> Sonst noch was kaputt gegangen?
> -> auf dem gleichen Außenleiter??

Es waren noch eine alte Waschmaschine auf dem gleichen Außenleiter und 
ein alter Herd (dreiphasig) angeschlossen. Beide habe ich leider nicht 
getestet bevor sie abgebaut wurden. Der Stecker von der Waschmaschine 
sieht auch etwas verschmort aus, aber ich kann nicht sagen ob das vorher 
schon war.

Mani W. schrieb:
> Angeblich!

Das ist eine wichtige Anmerkung! Ich habe die Platine gesehen und die 
Sicherung war noch intakt, aber die Leiterbahn der Phase war weggebraten 
und es gab viele dunkle Flecken in dem Bereich. Da war deren Erklärung 
"Überspannung durch Renovierungsarbeiten" für mich plausibel. Könnte 
aber auch was anderes gewesen sein. Vielleicht doch ein Blitzeinschlag 
von dem keiner etwas mitbekommen hatte.

von Blechspucker / (Gast)


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Böse Falle!
Neutralleiter "N " ( sein Vorfahre Null ) machte kurzzeitig 
Unterbrechung. Potenzierung des Elends! Durch die extreme Schieflast 
sprach so ein vorgesteckter Überspannungsschutz in einem weiter 
entfernten Teil der Wohnung an. Der Varistor veringerte schlagartig und 
für immer seinen Widerstand auf kleiner 2Ohm. Damit wurden verschärft 
zwischen den beiden anderen Außenleitern knapp 400 Volt wirksam. Ohne 
Vorwarnung kurzes Stöhnen eines Motors!  Hin ist hin. Es gab plötzlich 
sehr viel zu essen. Der Tiefkühlschrank nahm jetzt stärker an der 
allgemeinen Erderwärmung teil.

von meckerziege (Gast)


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Vibrationen nahe dem Verteiler? N wackelt sich hin und wieder los, 
dadurch Überspannung?

von Stefan F. (Gast)


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Shit happens. Das haben in meinem Familienkreis schon mehrere Leute 
erlebt.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Da will mal wieder jemand seine kaputte Heizung den Handwerkern in die 
Schuhe schieben und erhofft sich hier Unterstützung im Forum.

von VOA (Gast)


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Couray schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Nulleiter durchtrennen,
>
> Ok, das kann ich nachvollziehen, dass es dann 400 V gibt. Da die Heizung
> aber direkt neben dem Stromverteiler hängt und in dem Raum nichts
> gemacht wurde, glaube ich nicht, dass der Nulleiter zur Heizung
> durchtrennt wurde.

Der Nullleiter zur Heizung muß dazu auch nicht durchtrennt werden, diese 
wird im allgemeinen ohnehin einphasig versorgt, so daß in diesem Fall 
keine Versorgungsspannung mehr anliegen würde (allerdings ein Potential 
von 230 Volt).
400V an der Heizung kann nur passieren wenn der Nulleiter vor der 
Unterverteilung unterbrochen wurde. Ich denke das ist bei Bauarbeiten 
durchaus im Bereich des möglichen.

von Mani W. (e-doc)


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Couray schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Angeblich!
>
> Das ist eine wichtige Anmerkung! Ich habe die Platine gesehen und die
> Sicherung war noch intakt, aber die Leiterbahn der Phase war weggebraten
> und es gab viele dunkle Flecken in dem Bereich. Da war deren Erklärung
> "Überspannung durch Renovierungsarbeiten" für mich plausibel.

Das mit der "Überspannung durch Handwerker" ist wohl die dümmste
Aussage eines Sachverständigen...

Wenn eine Leiterbahn weggebrannt ist, dann durch zu viel Strom, sprich
Defekt im Inneren der Schaltung...


Bei einem Blitzschlag (indirekt) wäre das noch nachzuvollziehen, da
wären aber dann deutliche Schmauchspuren zu sehen, wenn schon eine
Leiterbahn abgekratzt ist...

Allerdings ist es heute sehr leicht, einen Blitzschlag im Umkreis von
300 Metern und weniger zu detektieren mit Uhrzeit, was ja auch die
Versicherungen nutzen...

Bsp.:

ALDIS

Blitzortung.org








Couray schrieb:
> Dabei haben die Handwerker es
> angeblich geschafft eine Überspannung zu erzeugen und damit die
> Hauptplatine der dummerweise noch angeschlossenen Heizung zu zerstören.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Um was für eine Heizung handelt es sich eigentlich?
Bei einer Gas-Therme, Die per Schuko-Stecker versorgt wird, wäre auch 
ein Umdrehen des Stecker tödlich - warum? KA, tot war Sie aber trotzdem.

MfG

von MaWin (Gast)


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Couray schrieb:
> Ich habe die Platine gesehen und die Sicherung war noch intakt, aber die
> Leiterbahn der Phase war weggebraten und es gab viele dunkle Flecken in
> dem Bereich. Da war deren Erklärung "Überspannung durch
> Renovierungsarbeiten" für mich plausibel.

Die Überspannung läge bei maximal 400V (560v peak). Das macht keine 
schwarzen Spuren, sondern lässt höchstens Transistoren, VDR und Elkos 
platzen.

> Könnte aber auch was anderes
> gewesen sein. Vielleicht doch ein Blitzeinschlag von dem keiner etwas
> mitbekommen hatte.

Sieht eher danach aus.

von Vka (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Bei einer Gas-Therme, Die per Schuko-Stecker versorgt wird, wäre auch
> ein Umdrehen des Stecker tödlich - warum? KA, tot war Sie aber trotzdem.

Das ist tatsächlich sehr seltsam. Klingt fast nach einer 
Fehlkonstruktion!! Das Gerät erfordert dann ja eindeutig einen 
Festanschluss.
Hast du die Platine untersucht? Ich kann mir momentan nur vorstellen 
dass sich da leitfähiger Dreck abgelagert hat und die Schaltung nicht 
isoliert ist. Beim Stecker drehen lag dann irgend ein Teil auf 230V 
Potential gegen Erde und hat Fehlerstrom abbekommen.
Ich kenne nur Ionisations-Sensoren die Phase und Null korrekt 
angeschlossen brauchen. Aber die gehen eigentlich nicht kaputt wenn man 
was vertauscht geschweige denn nehmen sie die ganze Steuerung dabei mit.

von Mani W. (e-doc)


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Patrick J. schrieb:
> Bei einer Gas-Therme, Die per Schuko-Stecker versorgt wird, wäre auch
> ein Umdrehen des Stecker tödlich - warum? KA, tot war Sie aber trotzdem.


Manche Geräte wollen nur N und L richtig angeschlossen, sonst 
funktionieren
sie nicht...

Wenn eine solche Steuerung alleine durch Umpolen stirbt, dann würde
ich dem Entwickler eine klassische 5 einschreiben...

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Vka schrieb:
> Hast du die Platine untersucht?

Nein, hatte nur mit dem Aufspüren des Defekt zu tun, wo auch ich das 
erste Mal hörte, daß eine Gas-Therme ein Umdrehen des Stecker nicht mag 
- der dortige Heizungsbauer hatte schon mehrerer solche Defekte - immer 
bei provisorisch angeschlossenen Thermen, wo Jemand 'Eben Mal kurz' 
Strom brauchte und danach die Therme wieder einsteckte.

Womit Das zusammen hängt ist mir aber ebenfalls ein Rätsel, da die 
Therme ja eigentlich auch nur die beiden sich abwechselnden Potentiale 
'sieht' und mit PE eigentlich 'nichts am Hut hat'.
Wie Dem aber auch sei - seit Dem sich Stecker von Gas-Thermen tabu ;)

MfG

PS: Die Gas-Thermen SIND (normal) Festanschluß - trotzdem funktionieren 
Die auch, wenn der Strom per Stecker kommt - wenn auch nur provisorisch.

: Bearbeitet durch User
von MeWon (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Überspannung läge bei maximal 400V (560v peak). Das macht keine
> schwarzen Spuren,

Wenn der VDR hinreichend potent ist kann das schon mal passieren.

von oszi40 (Gast)


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Couray schrieb:
> Wohnung wird gerade grundsaniert.

Dann wird statt bisher einer 25W-Glühbirne pro Raum wohl nun "etwas" 
mehr Strom in der Wohnung verteilt. Ob allerdings die ZULEITUNG dafür 
noch geeignet ist? Das sollte der Elektriker vor Ort mal genauer 
nachsehen. Nullpunktverschiebung durch Baumaschinen ist natürlich eine 
von vielen Möglichkeiten.

von Couray (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Vibrationen nahe dem Verteiler? N wackelt sich hin und wieder los,
> dadurch Überspannung?

Das wäre eine Erklärung. Besonders wenn man das Innere vom Verteiler 
sieht...

Dirk J. schrieb:
> Da will mal wieder jemand seine kaputte Heizung den Handwerkern in die
> Schuhe schieben und erhofft sich hier Unterstützung im Forum.

Quark nicht rum. Ich habe mit den finanziellen Aspekten des Problems 
garnichts zu tun. Ich bin nur Mieter. Die Handwerker haben mir nur die 
Platine gezeigt weil ich gerade da war und es mich interessiert hat. Das 
mit der Überspannung war deren Vermutung.

Mani W. schrieb:
> Das mit der "Überspannung durch Handwerker" ist wohl die dümmste
> Aussage eines Sachverständigen...

Kein Sachverständiger, sondern Aussage des Handwerkers der mir die 
Platine gezeigt hat.

Mani W. schrieb:
> Wenn eine Leiterbahn weggebrannt ist, dann durch zu viel Strom, sprich
> Defekt im Inneren der Schaltung...

Wie Blechspucker schon schrieb sorgt aber der Varistor dafür, dass bei 
einer (zu) hohen Spannung auch ein (zu) hoher Strom fliesst.

Patrick J. schrieb:
> Um was für eine Heizung handelt es sich eigentlich?
> Bei einer Gas-Therme, Die per Schuko-Stecker versorgt wird, wäre auch
> ein Umdrehen des Stecker tödlich - warum? KA, tot war Sie aber trotzdem.

Gas-Therme aber fest verdrahtete Zuleitung.

von Mani W. (e-doc)


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Couray schrieb:
> Kein Sachverständiger, sondern Aussage des Handwerkers der mir die
> Platine gezeigt hat.

Dann ist ja alles klar...

Und der Handwerker war von der Heizungsfirma?

von Mani W. (e-doc)


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Couray schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Wenn eine Leiterbahn weggebrannt ist, dann durch zu viel Strom, sprich
>> Defekt im Inneren der Schaltung...
>
> Wie Blechspucker schon schrieb sorgt aber der Varistor dafür, dass bei
> einer (zu) hohen Spannung auch ein (zu) hoher Strom fliesst.

Der Varistor gehört aber im Normalfall direkt an die Anschlussklemmen,
und nicht erst nach einigen Zentimetern Leiterbahn irgendwo hin...

von Couray (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Couray schrieb:
>> Mani W. schrieb:
>>> Wenn eine Leiterbahn weggebrannt ist, dann durch zu viel Strom, sprich
>>> Defekt im Inneren der Schaltung...
>>
>> Wie Blechspucker schon schrieb sorgt aber der Varistor dafür, dass bei
>> einer (zu) hohen Spannung auch ein (zu) hoher Strom fliesst.
>
> Der Varistor gehört aber im Normalfall direkt an die Anschlussklemmen,
> und nicht erst nach einigen Zentimetern Leiterbahn irgendwo hin...

Wo steht denn was von einigen Zentimetern?

von Unmusikalische Noten (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Wenn eine solche Steuerung alleine durch Umpolen stirbt, dann würde
> ich dem Entwickler eine klassische 5 einschreiben...

5 = mangelhaft.

Als Mangel kann man  bezeichnen, was sich entweder nur relativ (!) 
leicht, oder aber relativ (!) selten, auf die grundlegende Funktion (, 
oder ..., oder ..., ...) auswirkt.

Je nach Fall kann diese Definition auch unzutreffend sein - wenn z.B. 
auch leichte(ste) und/oder selten(st)e Störungen/ Ausfälle/ Schäden/ 
oder...etc. überhaupt nicht tolerabel sind.

Führt allerdings obiger Umstand/ Zustand/ ...etc. sofort, oder in 
kürzestem, kurzem, oder auch nur mittlerem (wiederum - falls halt nicht 
tolerabel) Zeitraum zu weiteren / gesteigerten Problemen, oder gar einem 
Totalausfall,

so handelt es sich nicht mehr um einen Mangel, sondern einen Fehler - da 
die mechanische Konstruktion, verbleibende Funktionalität, resultierende 
Optik, oder...etc. nicht mehr im genügend stabilen, arbeitenden oder 
"schönen" Bereich liegt.

(Hier der Fall, da niemand mit dem Glück rechnen kann, rein zufällig 
einen adäquaten (vergleichbar mit der Lebensdauer ohne jene 
Beeinträchtigung) Zeitraum lang immer wieder "richtig herum" 
einzustecken.)

Nicht genügend = ungenügend = ... 6.

Sorry...

von Bernd F. (metallfunk)


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Das möchte ich jetzt mal näher erklärt bekommen.

Bei Wechselstrom ändert sich das Potenzial mit 50 Hertz.

Welche Rolle spielt die Einsteckrichtung des Steckers?
Das sollte doch dem ersten Trafo, der die Betriebsspannung
liefert, strunzegal sein?

Ich lerne gerne dazu.

Grüße Bernd

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

ich kenne mich mit Thermen im speziellen überhaupt nicht aus, weiß zudem 
nicht wie alt "diese" Erlebnisse waren (welche Vorschriften zu der Zeit 
galten) noch welche Netzform in den Häusern vorhanden war...

Daher äussere ich mich mal ganz allgemein:

Bernd F. schrieb:
> Das möchte ich jetzt mal näher erklärt bekommen.
>
> Bei Wechselstrom ändert sich das Potenzial mit 50 Hertz.
-> JAIN!
Das Potenzial ist ja eine Größe die immer nur den Unterschied zu einer 
anderen Bezugsgröße angibt. Wenn du die zwei Leitungen die an dem 
1Phasigen Stecker hängen isoliert betrachtest hast du völlig recht. Bei 
dieser Betrachtung wechseln sich die Spannungen einfach nur ab.

Interessant wird es jedoch wenn du die Umgebung mit in die Betrachtung 
einbeziehst. Denn die beiden Leitungen im Anschlusskabel haben ja nicht 
nur untereinander einen Potentialbezug, sondern auch noch einen ganz 
klar definierten Bezug zur "Erde".
Der eine Leiter ist dabei der Nullleiter der das "Nullpotential" führt.
In der Theorie ist es so das dieser exakt das Erdpotential führt, also 
NULL Spannungsdifferenz zu irgendeinem geerdeten Teil vorhanden ist.
(In der Realität können da auch ohne Fehler in der Installation schon 
Spannungsdifferenzen vorhanden sein. Alleine schon weil die Leitung und 
die Verbindungsklemmen bis hin zum Fundamenterder ja einen 
Eigenwiderstand haben. In einem normalen Haushalt ist dieser Unterschied 
nur gering, in einer Industrieanlage können bei einer unabsichtlichen 
Verbidnung von Nullleiter und Erde an der falschen Stelle schon ettliche 
kA fießen)

Der andere Leiter ist die Phase die immer im Wechsel positive und 
negative Spannung im Bezug zur Erde führt.

Wenn ein Gerät in bestimmten Teilen Erdbezug hat - was bei einer Therme 
durch den Wasseranschluss ja zwingend gegeben ist- ist es also nicht 
mehr egal welchen der beiden Leiter man nun gerade hat.
Der eine führt (theoretisch) keine Spannung gegen Erde, der andere das 
volle Programm. Vertauscht man nun die beiden Adern hat man an Stellen 
wo vorher kein Potential war auf einmal 230V, während an Stellen im 
System die vorher Spannung gegen Erde geführt haben plötzlich 0V 
anliegen.

Wenn man sich nun bei der Auslegung des Gerätes darauf verlassen hat das 
an bestimmten Stellen keine Spannung gegen Erde anliegt kann ein solches 
Vertauschen das System zerstören.
(Ob das bei Thermen zulässig ist oder jemals war ist mir aber unbekannt. 
Bei beweglichen Geräten mit Anschlussstecker sind aber immer beide Adern 
als Potentiell Spannungsführend gegen Erde zu betrachten und das Gerät 
muss so ausgelegt werden das die Anschlussrichtung egal ist)

> Welche Rolle spielt die Einsteckrichtung des Steckers?
> Das sollte doch dem ersten Trafo, der die Betriebsspannung
> liefert, strunzegal sein?
Wenn das Anschlusskabel im Gerät direkt und einzig auf einen Trafo geht 
hast du recht! Aber schon wenn statt eines Trafos ein Spartrafo 
verwendung findet sieht es bei Geräten mit Erdbezug anders aus. Bei 
Kondensatornetzteil usw auch. Und natürlich bei jedem anderen 
Verbraucher...
Bei beweglichen Geräten ohne Festanschluss ist es strikt verboten die 
Geräte so auszulegen das die Anschlussrichtung ( N und Phase) eine Rolle 
für die Sicherkeit spielen kann.
Ob es bei Geräten für den normalen Haushaltsgebrauch mit Festanschluss 
(noch) zulässig ist, da muss ich passen...
(Aus der Industrie kenne ich das, aber mit Haushaltselektrik hatte ich 
nie auch nur am Rande was zu tun)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Unmusikalische Noten schrieb:
> Nicht genügend = ungenügend = ... 6.

Ich hatte mit 5 das österreichische System gemeint, also gut, dann 6,
setzen und nächstes Jahr wieder...

von Mani W. (e-doc)


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Couray schrieb:
>> Der Varistor gehört aber im Normalfall direkt an die Anschlussklemmen,
>> und nicht erst nach einigen Zentimetern Leiterbahn irgendwo hin...
>
> Wo steht denn was von einigen Zentimetern?

Das ergibt sich von selbst, denn wenn eine Leiterbahn abgebrannt ist 
nach
dem Überspannungsschutz, hervorgerufen durch eine Überspannung, dann
ist oft auch der SIOV beschädigt weil der die gesamte Energie
vernichten müsste...

Und nicht schaffte...

Mani W. schrieb:
> Bei einem Blitzschlag (indirekt) wäre das noch nachzuvollziehen, da
> wären aber dann deutliche Schmauchspuren zu sehen, wenn schon eine
> Leiterbahn abgekratzt ist...

Bei einer Überspannung durch Induktion von Maschinen würde es nicht
zum Abfackeln einer Leiterbahn kommen...

Aber es gibt sicher auch andere Meinungen!

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Carsten S. schrieb:
> Wenn ein Gerät in bestimmten Teilen Erdbezug hat - was bei einer Therme
> durch den Wasseranschluss ja zwingend gegeben ist- ist es also nicht
> mehr egal welchen der beiden Leiter man nun gerade hat.

Wieso sollte man einen der beiden Leiter erden?

Warum ausgerechnet bei Gasthermen?

von Mani W. (e-doc)


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Carsten S. schrieb:
> Aber schon wenn statt eines Trafos ein Spartrafo
> verwendung findet sieht es bei Geräten mit Erdbezug anders aus.

Was spart man denn bei einem "Spartrafo"?

Etwas Isolation und eine Anschlussklemme?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Mani W. schrieb:
> Was spart man denn bei einem "Spartrafo"?

https://de.wikipedia.org/wiki/Spartransformator

Um Es vorweg zu nehmen: eine der Spulen.
Kauft man aber damit ein, daß man KEINE galvanische Trennung mehr hat.

MfG

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> Was spart man denn bei einem "Spartrafo"?

Patrick J. schrieb:
> Um Es vorweg zu nehmen: eine der Spulen.
> Kauft man aber damit ein, daß man KEINE galvanische Trennung mehr hat.

Klar!

Aber einen solchen einsetzen bei einer Gastherme?

Widerspräche sich das nicht mit der Sicherheit?

von Mani W. (e-doc)


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Und?

Was wissen wir jetzt?


Wohl nichts!


Hier wird einfach etwas behauptet, das sich nicht nachvollziehen
lässt...

von Mani W. (e-doc)


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Dem TO ist es aber wie immer wurscht...

von Mani W. (e-doc)


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Carsten S. schrieb:
> Wenn ein Gerät in bestimmten Teilen Erdbezug hat - was bei einer Therme
> durch den Wasseranschluss ja zwingend gegeben ist- ist es also nicht
> mehr egal welchen der beiden Leiter man nun gerade hat.

Bitte erklär das mit dem Wasseranschluss und dem Erdbezug...
Erkläre bitte auch, was es mit N und L auf sich hat...

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