Liebe Experten, ich beschäftige mich gerade mit Funk-Themen, und habe mich gefragt, wieso immer noch so viele Sat-Schüsseln funktionieren: Es befinden sich doch oft WLan-Router und Handys in der Nähe, und auch wenn die nicht die gleiche Frequenz benutzen - warum "übertönen" die sich nicht? Also ist das SAT-Signal so stark? Oder wenn jemand eine Funkantenne genau in Richtung LNB ausrichtet - müsste das nicht viel mehr stören?
Die Signale, die theoretisch stören könnten müssten sehr genau im richtigen Frequenzbereich sein. Die LNBs haben sehr wirksame Filter, die nur die Sollfrequenzen durchlassen. Fernsehen ( Astra etc. liegt grob zwischen 10 und 12 Ghz. Da gibt es ( auf der Erde ) kaum Geräte die dort senden. Es wäre auch unzulässig, denn es gibt ja verbindliche Frequenznutzungspläne. Ausserdem ist die Bündelung ( Öffnungswinkel ) der Satschüsseln so scharf, dass ein Störer schon genau zwischen Satellit und Schüssen sein müsste. Das wäred dann also nur für ein Flugzeug möglich. Daher braucht man sich keine Sorgen machen, was das angeht.
Da das Satellitensignal zwar schwach ist, aber sowohl mit stark bündelnden Antennen empfangen wird, als auch auf sehr hohen Frequenzen (etwa 10-12 GHz), ist eine Störung eher durch Dämpfung der Funkstrecke (Regen, Fremdkörper) als durch Oberwellen anderer Geräte zu erwarten. Ein störender Sender müsste ja erstmal Oberwellen in dem Bereich 10-12 GHz abstrahlen, und das können sie nicht bzw. dürfen es auch nicht, weil sie sonst nicht den Bestimmungen entsprechen.
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...einfach ausdgedrückt: Im Empfänger/Konverter an der Schüssel sind Filter, die zwischen 10 und 12 GHz liegen, alle anderen Frequenzen werden so stark unterdrückt, daß sie nicht mehr stören können. Außerdem fallen durch den Parabolspiegel nur Wellen auf den LNC, die aus Richtung Satellit kommen, alle anderen gehen daran vorbei. Es gelten hier die Gesetze der Optik, die richtige Schüssel-Ausrichtung ist wichtig. Es gibt aber eine Störung durch starke Gewitterzellen in Richtung des Satelliten, erzeugt totalen Bildausfall, weil das gesendete Signal von der Zelle fast komplett absorbiert wird. Abhilfe durch eine größere Schüssel, die naturgemäß mehr Verstärkung hat. Bei kleinen Schüsseln tritt das häufiger auf. Gruß - Werner p.S. war wieder mal zu langsam
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Danke, das erklärt schon einiges, insbesondere der Vergleich mit einer Optik.. Aber ich habe gelesen, dass es durch DECT - Telefone auch zu Störungen kommen kann - die senden doch nicht mit 10-12 GHz?
Klaus schrieb: > Aber ich habe gelesen, dass es durch DECT - Telefone auch zu > Störungen kommen kann - die senden doch nicht mit 10-12 GHz? Das nicht, sie streuen in die ZF rein (nicht in die Schüssel bzw den LNB selber, sondern in das Kabel zwischen LNB und Receiver).
Hugo schrieb: > Das nicht, sie streuen in die ZF rein (nicht in die Schüssel bzw den LNB > selber, sondern in das Kabel zwischen LNB und Receiver). Weshalb das Kabel zwischen LNC und Sat Receiver auch mehrgefach geschirmt sein sollte. Wer da ein billig-Kabel einsetzt hat mehr Probleme.
Hugo schrieb: > Das nicht, sie streuen in die ZF rein (nicht in die Schüssel bzw den LNB > selber, sondern in das Kabel zwischen LNB und Receiver). Und DECT ist auch schmalbanding genug, um nur manche der Frequenzen am Sat-Kabel zu stören. Vor 10 Jahren hat Pro Sieben mal den Transponder gewechselt, weil genau deren ZF von DECT gestört wurde: https://heise.de/-146658
Stefan M. schrieb: > Daher braucht man sich keine Sorgen machen, was das angeht. Für das Ku-Band (also Astra usw.) mag das zutreffen. Im C-Band sieht es schon ganz anders aus. Speziell für dicht besiedelte Gebiete mit einem hohen Anteil an WLAN-Verkehr werden schon eine Weile besondere LNB eingesetzt, die extra dafür ausgelegt sind und folglich auch einen heftigen Preisaufschlag haben. Beste Grüße Ulrich
Hugo schrieb: > Klaus schrieb: >> Aber ich habe gelesen, dass es durch DECT - Telefone auch zu >> Störungen kommen kann - die senden doch nicht mit 10-12 GHz? > > Das nicht, sie streuen in die ZF rein (nicht in die Schüssel bzw den LNB > selber, sondern in das Kabel zwischen LNB und Receiver). Das Kabel ist das geringste Problem dabei. Ich habe vor Jahren ein paar Tests durchgeführt, DECT mit einer Richtantenne: Die wesentlichste Schwachstelle waren die Receiver, selbst solche, die ein scheinbar ordentliches Metallgehäuse haben. Fast beliebig störresitent war meine Hauppauge PCI-Karte, die wurde ja gebaut, um im verseuchten PC zu laufen. Ich rechne mal die potentiellen Opfer von DECT aus: 9750 + 1880 = 11630 MHz, da liegen z.B. Aljazeera English und CNN International. Oberband: 10600 + 1880 = 12480, passt genau auf AstroTV, DMAX Deutschland etc. Ein schneller Test: Passt, mein LG-Fernseher hat eine schlechte Einstrahlfestigkeit, CNN und DMAX brechen weg, wenn zwei DECT-Telefone im Gespräch in die Nähe kommen. Direkt über DECT arbeitet DCS1900 (Handy E+), sollte auch deutlich stören können!
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