Hallo, Es gibt ja einige verschiedene Ätzmittel mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Bisher habe ich nur Natriumpersulfat benutzt, welches jedoch ziemlich teuer und wenig ergiebig ist. Jetzt würde mich interessieren, welches Ätzmittel eurer Meinung nach das Beste ist. Folgende kenne ich: - Natriumpersulfat: Sehr sauberes Ergebnis, meines Wissens nach keine "Überätzung" möglich; teuer, wenig ergiebig, muss erwärmt werden - Eisen(III)-chlorid : Relativ günstig, einfach selbst herzustellen (müsste ausrechnen, ob es sich lohnt), relativ schnell; nicht durchsichtig, Überätzung möglich?, (Flecken) - Wasserstoffperoxid + Salzsäure: Relativ günstig, sehr schnell; aggressiv, Überätzung möglich? - Kupfer(II)-chlorid: Extrem günstig, wiederverwertbar, einfach herzustellen; Überätzung möglich? Im Allgemeinen wäre mir ein vergleichbar sauberes Ergebnis wie beim Natriumpersulfat wichtig und die geschützten Bereiche sollten nicht direkt weggeätzt werden, wenn man die Platine 5 Minuten zu lange ätzt. Freue mich auf eure Antworten. Grüße, Nestade
Jonas K. schrieb: > - *Natriumpersulfat*: Sehr sauberes Ergebnis, meines Wissens nach keine > "Überätzung" möglich; teuer, wenig ergiebig, muss erwärmt werden "teuer"? Wo kaufst du das denn? Bei meinen Ätzungen ist das Ätzbad locker eine Größenordnung billiger als das Platinenmaterial und da nutze ich meistens schon Chinakram. Überätzung ist auch da möglich, aber 5 Minuten zu lang ist ja auch eine Ewigkeit Ich bleibe bei Naps und wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, solltest du das denke ich auch. Es ist vergleichsweise ungefährlich, macht keine Flecken, wird nicht alt und fließend warmes Wasser kann ich auftreiben, selbst in meinem Kuhkaff :)
Typ schrieb: > Jonas K. schrieb: >> - *Natriumpersulfat*: Sehr sauberes Ergebnis, meines Wissens nach keine >> "Überätzung" möglich; teuer, wenig ergiebig, muss erwärmt werden > > "teuer"? Wo kaufst du das denn? Bei meinen Ätzungen ist das Ätzbad > locker eine Größenordnung billiger als das Platinenmaterial und da nutze > ich meistens schon Chinakram. > > Überätzung ist auch da möglich, aber 5 Minuten zu lang ist ja auch eine > Ewigkeit > > Ich bleibe bei Naps und wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, > solltest du das denke ich auch. > > Es ist vergleichsweise ungefährlich, macht keine Flecken, wird nicht alt > und fließend warmes Wasser kann ich auftreiben, selbst in meinem Kuhkaff > :) Hi, Okay, gerade gesehen, dass es bei eBay 5kg für ~40€ gibt - das geht ja. Hat mich nur mal interessiert, wie die anderen Ätzmittel im Vergleich zu Natriumpersulfat abschneiden. Vor allem das Kupfer(II)-chlorid und Eisen(III)-chlorid wären interessant. Aber im Endeffekt probier ichs wohl einfach mal selbst aus. Grüße, Nestade
Du kannst mit JEDEM Ätzmittel zu viel wegätzen, meistens an den Rändern der Leiterbahnen. Das nennt sich aber nicht Über-, sondern Unterätzung, weil das Ätzmittel von der Seite unter dem Ätzresist weiterätzt. Je nach verwendetem Ätzresist können die Ätzmittelchen aber auch allmählich durch den Resist hindurchsickern und die Kupferoberfläche der Leiterbahnen anätzen. Beide Effekte wirken sich natürlich bei eher langsam ätzenden Mitteln weniger aus, weshalb dir Natriumpersulfat am saubersten erscheint - es ätzt halt langsamer... Die beiden Mittelchen Kupferchlorid sowie Salzsäure mit Wasserstoffperoxid hast du üblicherweise gemeinsam im Einsatz. Das Kupferchlorid entsteht aus der Salzsäure und dem weggeätzten Kupfer, das Wasserstoffperoxid bringt den für die Reaktion nötigen Sauerstoff in die Lösung, aber das ginge auch anders (z.B. durch Einblasen von Luft per Sprudelstein o. dgl.). Ich bevorzuge EisenIII im Winter, weil es in einer simplen Glasschüssel (Ikea-Auflaufform) bequem auf dem Herd etwas angewärmt werden kann, recht schnell ätzt und dabei nicht stinkt. Man sollte eben nicht kleckern, weil die braunen Flecken sehr hartnäckig sind und beim Umgießen der wiederzuverwendenen Lösung in der Edelstahlspüle empfiehlt sich auch sofortiges uund gründliches Nachspülen - das Zeug korrodiert nämlich auch Edelstahl. Im Sommer geh' ich zum Ätzen in den Garten und bevorzuge dort die Salzsäure/Kupferchlorid. Das Zeug stinkt nun mal nach Chlor, deshalb draußen. Dafür ist es durchsichtig, man kann den Ätzfortschritt besser sehen als bei EisenIII. Bei beiden Lösungen passiert es einfach nicht, dass ich 5 Minuten zu lange ätze, weil ich einfach daneben stehen bleibe. Die Ätzerei dauert ja nur ein paar Minuten und die Platine muss im Ätzbad ohnehin bewegt werden.
Jonas K. schrieb: > - Natriumpersulfat: Sehr sauberes Ergebnis, meines Wissens nach keine > "Überätzung" möglich; teuer, wenig ergiebig, muss erwärmt werden Natürlich Überätzung möglich. Zwar behaupten manche Hersteller, es wäre "Feinätzkristall" aber die Ergebnisse sind nicht besser als andere auch, wie weit 'unterätzt' wird hängt vor allem von der Geschwindigkeit und der Badbwegeung ab, Sprühätzen unterätzt besonders wenig. Problem: Grundstoff nicht ewig lagerfähig, Lösungen gasen aus weil Peroxid zerfällt. > - Eisen(III)-chlorid : Relativ günstig, einfach selbst herzustellen > (müsste ausrechnen, ob es sich lohnt), relativ schnell; nicht > durchsichtig, Überätzung möglich?, (Flecken) Das schnellste Ätzverfahren von allen bei 70 GradC http://www.prowet.co.kr/download/board06/120177308463302.pdf Seit Eisen(III)chlorid als Lösung verkauft wird im Prinzip ewig lagerfähig ohne in der Flasche zu verklumpen, gast auch nicht aus. > - Wasserstoffperoxid + Salzsäure: Relativ günstig, sehr schnell; > aggressiv, Überätzung möglich? Günstig vor allem deswegen, wenn man Kupfer zurückgewinnt, was bei den anderen Verfahren nicht sinnvoll geht, was aber der Privatmann sowieso nicht macht. Ansonsten langsamer als Eisen(III)chlorid und schwieriger weil Badparameter wie Redoxpotential überwacht werden müssen. Teuer weil es schnell zerfällt, also nicht lange aufhebbar ist sondern immer wieder aus neu gekauften Grundstoffen angesetzt werden muss. > - Kupfer(II)-chlorid: Extrem günstig, wiederverwertbar, einfach > herzustellen; Überätzung möglich? Prinzipiell dasselbe wie Wasserstoffperoxid und Salzsäure, nur anderer Name. Auch bei Wasserstoffperoxid+Salzsäure ätzt das Kupferchlorid, das der dumme Hobbychemiker aber nicht verher reingetan hat. Das stammt dann von kleinen Mengen Kupferoxid der Platine, die zuerst abgelöst werden, und weil man vorher ungeduldig auf den Start der Reaktion wartete und immer mehr Peroxid hinzugegegebn hat, legt dann die sich selbst verstärkende Reaktion heftig los. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.6
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