Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Glättungskondensator zerstört Netzteil - Noobfrage


von Rene (Gast)


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Hallo,
ich habe etwas rumprobiert - allerdings eine Sache nicht kapiert.

Ein Verstärker läuft auf 12V max 3A, ich hatte ein 5A Netzteil. Damit 
hats gebrummt (50Hz Brummen)
Also denke ich mir hänge ich einen Kondensator parallel (schaltplan 
siehe Anhang).

Ein einzelner Kondensator mit 1000µF hatte das Problem aber nur sehr 
geringfügig geändert.
Bei 4000µF war das Brummen dann weg. Aber das dünne Kabel wurde "warm".
(2x 35V Elko und 2x 16V Elko mit je 1000µF)

Ok denke ich sind auch sehr dünn und bei 3A des Verstärkers könnte das 
die Ursache sein also vom Testbrett runter auf eine Platine mit einem 
Kabel das die Leistung vertragen dürfte.

Nach 5 Minuten war dann der Verstärker aus - kein Saft mehr. Getestet - 
das 12V Netzteil ist platt...

Was ich nicht verstehe:
Fließt ein konstanter Strom durch den Elko?
Ich denke ein Elko wird aufgeladen und gibt den Strom dann wieder über 
den Plus-Pol ab, wenn die Spannung des Netzteils unter die des Elkos 
fällt.
Polung sollte gestimmt haben, hatte ich mit einem Multimeter auch 
gemessen.

Nach Adam Riese müsste ich einen Wiederstand von unter 2,4Ohm gehabt 
haben dass ein so hoher Strom fließt, der das Netzteil nicht liefern 
kann.

Sorry damals in Physik nicht aufgepasst und nun einfach nur interessiert 
mit Niedervolt rumzuspielen.

Grüße
René

von Volt (Gast)


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Man weiss ja nie:
Handelt es sich ganz sicher um ein DC Netzteil oder waren es vielleicht 
12V AC?

von Wolfgang (Gast)


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Rene schrieb:
> Getestet - das 12V Netzteil ist platt...

Bevor jetzt orakelt wird, was da wohl alles passiert sein könnte, wäre 
es IMHO ausgesprochen Thread-verkürzend, wenn du mal erzählst, was das 
für ein Netzteil war.

Wurden die Elkos warm?

Und was ist an dem Netzteil bei der Aktion kaputt gegangen. "Geht nicht" 
hilft bei der Ursachenforschung nur bedingt weiter.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Alternativ kam es auch mit dem (quasi-)Kurzschluss durch die großen 
Elkos nicht klar.

Du solltest etwas mehr über das Netzteil verraten und genau darstellen, 
wie du die ganze Sache verdrahtet hast.

Dass es AC anstatt DC war ist natürlich auch gut möglich...

von Rene W. (oompf)


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Das ist ein einfaches Steckdosennetzteil von einer Schreibtischlampe.
Eingang 230V-240V 50Hz, 0,023A
Ausgang 12V~5VA

Es ist nicht direkt beim einschalten sondern nach einigen Minuten kapput 
gegangen.

Wobei ist die 5VA zu lesen das es 5A auf 1V und demnach nur 0,4A auf 12V 
sein sollen?

Das Netzteil ist verdammt schwer und groß (etwa halbes Notebooknetzteil)
wiegt locker seine 800g.

Wenn ich das aufgrund deiner Nachfrage so recht überlege - 0,023A bei 
230V sind etwa 5W, kaum zu glauben das der Klotz nur so wenig Leistung 
bringt, 5W klingen mir auch etwas wenig.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Rene W. schrieb:
> Ausgang 12V~5VA

5VA bedeutet soviel wie 5 Watt.

von Joachim B. (jar)


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Rene W. schrieb:
> Ausgang 12V~

sagt doch alles -> Wechselspannung AC

Rene schrieb:
> Nach 5 Minuten war dann der Verstärker aus - kein Saft mehr. Getestet -
> das 12V Netzteil ist platt...
>
> Was ich nicht verstehe:
> Fließt ein konstanter Strom durch den Elko?

logisch, Elkos sind für Gleichspannung und wer Wechselspannung eingibt 
sorgt bei 50Hz für einen Xc von 1/( 2  Pi  f * C) und damit einen 
konstanten Strom, abgesehen davon das die Elkos hätten explodieren 
können.

von Jens G. (jensig)


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> Ausgang 12V~5VA

5VA - also nicht 5A.

>Wobei ist die 5VA zu lesen das es 5A auf 1V und demnach nur 0,4A auf 12V
>sein sollen?

Ja.

>Wenn ich das aufgrund deiner Nachfrage so recht überlege - 0,023A bei
>230V sind etwa 5W, kaum zu glauben das der Klotz nur so wenig Leistung
>bringt, 5W klingen mir auch etwas wenig.

Vielleicht ein Netzteilm mit normalem Netztrafo drin?

von Joachim B. (jar)


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Rene schrieb:
> Sorry damals in Physik nicht aufgepasst und nun einfach nur interessiert
> mit Niedervolt rumzuspielen.

das war dein Fehler -> Das Zeichen hat eine Bedeutung ~ nicht ungefähr 
sondern AC

von Theor (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Rene W. schrieb:
>> Ausgang 12V~5VA
>
> 5VA bedeutet soviel wie 5 Watt Scheinleistung.

Und das wiederum bedeutet, dass das Netzteil bei 12 V einen Strom von I 
= P/U, als I = 5/12 0,433 Ampere liefern kann. Also etwa ein Neuntel 
dessen was Du benötigst; wenn man mal davon absieht, dass es hier um 
Scheinleistung geht.

Das das arme Ding überflüssigerweise kaputt gegangen ist, ist kein 
Wunder. Aber das hätte man eigentlich vermeiden können, wenn man zwar 
"A" als Einheitenzeichen kennt, aber auf "VA" stösst. Es ist immer 
hilfreich wenn man die Tatsachen nicht den "Theorien" bzw. "Annahmen" 
anpasst, sondern umkehrt. Steht in jedem zweiten Kriminalroman, diese 
Regel.

von Joachim B. (jar)


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Rene schrieb:
> Polung sollte gestimmt haben, hatte ich mit einem Multimeter auch
> gemessen.

echt bei ~? wie denn?

von (prx) A. K. (prx)


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Rene W. schrieb:
> Das Netzteil ist verdammt schwer und groß (etwa halbes Notebooknetzteil)
> wiegt locker seine 800g.

Wenn AC rauskommt ist es meist einfach bloss ein 50Hz-Trafo. Und die 
sind halt schwerer als die bekannten Schaltnetzteile, aus denen DC 
rauskommt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich denke auch, wenns schwer war und AC draufsteht und relativ wenig 
Ausgangsleistung für seine Größe und Masse rauskommt, dann wars ein 
herkömmlicher Trafo.
Trafo und Elko haben "Armdrücken" gemacht und der Schwächere hat 
verloren.
Im Zweifelsfall immer mit einem Multimeter messen. Auch in Hinblick 
darauf, das Elkos nicht verpolt werden dürfen, wenn ihnen nicht der Hut 
hochgehen soll. Für sowas langt das einfachste und billigste Multimeter.
Bei einem kräftigeren Trafo hättest du jetzt stinkendes Konfetti :-)))

von Rene W. (oompf)


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Ok... ich sehe schon
1) Netzteil mit Gleichstrom nehmen.
2) 12V mit 3A oder 36VA beachten...

Ich war so fest davon ausgegangen (da die Lampe eine LED-Lampe ist) dass 
das Netzteil gleichstrom abgibt... Ich hätte sogar eher an eine falsche 
interpretation des ~ Zeichens gedacht als das dieses Netzteil 
Wechselspannung abgibt. Das ~ Zeichen habe ich auch erst gerade mal so 
beachtet.

Immerhin den Verstärker hats nicht zerstört. Der hat auch ein 
eingebautes Netzteil - mit dem Brummts aber genau so.

Ich suche mal ob ein so starkes Netzteil finde.
Sollte das auch Brummen, müsste aber mein Schaltplan doch funktionieren 
oder?

Danke ich bin nun ein bischen schlauer.

von Gerald B. (gerald_b)


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Der Verstärker wird eine Gleichrichterbrücke drauf haben, der ist es 
egal, wie rum du die Spanungsversorgung anschließt. Zum Glück, denn 
sonst wäre der Verstärker ebenfalls hin. Das erklärt auch das starke 
Brummen. Du hast den Verstärker mit ungesiebter Gleichspannung 
betrieben. Hättest du den Elko nach dem Gleichrister zwischen Plus und 
Minus angeschlossen, hätte es sicherlich geklappt. Wobei dort der 
nächste Stolperstein naht. Bei wechselspannung wird der Effektivwert 
angegeben. Der Elko läd sich aber auf den Scheitelwert weniger 2 
Diodenflusspannungen auf. 17V weniger 1,4V ist verdammt auf Kante 
genäht. Wenn dann noch ein paar Prozent Überspannung auf dem Netz 
unterwegs sind und es ein 220V und kein 230V Trafo ist, dann macht der 
Elko trotzdem dicke Backen.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Rene W. schrieb:
> Immerhin den Verstärker hats nicht zerstört. Der hat auch ein
> eingebautes Netzteil - mit dem Brummts aber genau so.

Der hat - höchstwahrscheinlich - einen Brückengleichrichter eingebaut 
und NACH dem Gleichrichter sind Elkos verbaut.

Je nach dem wie alt die sind, könnten die ihre Kapazität verloren haben 
und ihrer Funktion nicht mehr nachkommen. Dies führt dazu, dass die 
Spannung periodisch so stark einbricht, dass sich diese Schwankung bis 
zum Ausgang bemerkbar macht.

Man könnte jetzt natürlich blindwütig alle Elkos tauschen - oder 
schaltet das Hirn (und sofern vorhanden) das Oszilloskop an und schaut 
sich mit einem Oszilloskop die Versorgungsspannung an.

Es könnte sich nämlich genau so gut um eine Brummschleife handeln. Oder 
anderweitig wird der 50-Hz-Ton (ungewollt) eingekoppelt.

von Stefan F. (Gast)


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Es könnte auch sein, dass der Verstärker einfach schlecht konstruiert 
ist. Hatte er schon immer gebrummt?

Ein halbwegs abständig gemachter Verstärker toleriert ganz erheblichen 
Brumm auf der Spannungsversorgung, ohne dass man davon etwas am 
Lautsprecher hört.

> Es könnte sich nämlich genau so gut um eine Brummschleife handeln.
> Oder anderweitig wird der 50-Hz-Ton (ungewollt) eingekoppelt.

Ja, das wäre dann allerdings außerhalb des Verstärkers zu lösen und ganz 
sicher nicht mit einem anderen Transformator.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Stefan S. schrieb:
> oder schaltet das Hirn (und sofern vorhanden) das Oszilloskop an

oder schalte das Hirn (sofern vorhanden) und das Oszilloskop an

von Saudumm_gelaufen (Gast)


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na wenn der Verstärker ein China-Modul war, die haben oft eine Dioden in 
Flussrichtung verbaut als Verpolschutz, danach ein kleiner Elko. Deshalb 
lebt er noch.. Kauf Dir ein billiges schalt- NT von Meanwell...

von Rene W. (oompf)


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Danke Volt und gar nicht so schrecklicher Sven, das war es.


Zum Rest: Danke dass jeder der nicht gerade ein 1000€ Oziloskop zu Hause 
rumstehen hat als Hirnlos dargestellt wird.

Das Forum wäre sogar gut wenn nicht jede Frage zu einer 
Grundsatzdiskussion ausgebreitet würde.

Fakt:
Das Traffo-Netzteil war schlicht überlastet.
Die Elkos haben es trotz Verwunderung der Fachleute überlebt.
Ich habe keine Ahnung warum mir mein Multimeter bei angeblicher 
Wechselspannung etwa 12V angezeigt hat. Vielleicht war es doch 
Gleichspannung aber mit 3VA war das Netzteil ja sowieso total 
überfordert.

Da das Netzteil nun mal schon lange im Schrott liegt, lebe ich nun mit 
dem Brummen.

Wenn nun noch jeder der seine Meinung kund geben möchte möge er das tun. 
Ich hoffe ich muss hier nie eine kompliziertere Frage stellen, sonst 
kann man aus den Beiträgen einen Kriminalroman machen.

von malsehen (Gast)


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Rene W. schrieb:
> Da das Netzteil nun mal schon lange im Schrott liegt, lebe ich nun mit
> dem Brummen.

Glueckwunsch.
Brhrbrh...

von Mani W. (e-doc)


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Rene W. schrieb:
> Fakt:
> Das Traffo-Netzteil war schlicht überlastet.
> Die Elkos haben es trotz Verwunderung der Fachleute überlebt.
> Ich habe keine Ahnung warum mir mein Multimeter bei angeblicher
> Wechselspannung etwa 12V angezeigt hat. Vielleicht war es doch
> Gleichspannung aber mit 3VA war das Netzteil ja sowieso total
> überfordert.

Das sind keine Fakten!!!

von Mani W. (e-doc)


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Rene W. schrieb:
> Das Forum wäre sogar gut wenn nicht jede Frage zu einer
> Grundsatzdiskussion ausgebreitet würde.

Das ist ein schöner Satz...

von MaWin (Gast)


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Rene W. schrieb:
> Das Forum wäre sogar gut wenn nicht jede Frage zu einer
> Grundsatzdiskussion ausgebreitet würde.

Das Forum würde sogar passende Antworten liefern, wenn die Fragenden 
nicht zu faul für aussagekräftige Bilder zu ihrem Aufbau und Links zu 
den verwendeten Teilen wären.

von Stefan F. (Gast)


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> Das Forum wäre sogar gut wenn nicht jede Frage zu einer
> Grundsatzdiskussion ausgebreitet würde.

Die Leute, die hier helfend antworten machen das, weil es ihnen Freude 
bereitet. Es bereitet aber wenig Freude, jemandem die nötigen Details 
durch zahlreiche Rückfragen einzeln aus der Nase ziehen zu müssen. Dann 
folgen Frust und hämische Kommentare, denn wer den Schaden hat braucht 
für den Spott nicht zu sorgen. So sind die Menschen halt.

Ruf mal in einer Bar laut in die Menge "Kann mir mal einer helfen, mein 
Auto bummst komisch." Du kannst Dir denken, was dann passiert...

Wenn Dir das nicht passt kannst solltest du Vulkanier werden, oder Zeuge 
Jehovas. Die gehen auch zum lachen in den Keller.

von Achim B. (bobdylan)


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Rene W. schrieb:
> Da das Netzteil nun mal schon lange im Schrott liegt, lebe ich nun mit
> dem Brummen.

Schmollst du jetzt ein bissi..?

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