Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fernstudium oder berufsbegleitend E-Technik studieren?


von Kaffeetrinker (Gast)


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Guten Abend,

ich arbeite derzeit als Sachbearbeiter im Gesundheitswesen und möchte 
gerne Elektrotechnik studieren.

Ich überlege, ob ich an einer Fachhochschule berufsbegleitend studieren 
soll oder an der AKAD Fernhochschule.

An der Fachhochschule, kann ich im berufsbegleitenden Modell als 
Studienschwerpunkt nur "Allgemeine Elektrotechnik" wählen und nicht 
"Nachrichtentechnik".

An der AKAD Fernhochschule, hab ich die Möglichkeit, den 
Studienschwerpunkt "Nachrichtentechnik" zu wählen.

So, nun steh ich zwischen den Stühlen:

Studier ich an einer Fernhochschule, fehlt mir die Praxis. Allerdings, 
kann ich mich dann auf Nachrichtentechnik spezialisieren, was ich schon 
immer unheimlich interessant fand.

Studier ich berufsbegleitend an der Fachhochschule, kann ich mich nur 
auf "Allgemeine Elektrotechnik" spezialisieren. Das dauert dann auch 
noch neun Semester.

Wie sehen das die Unternehmen? Wird ein Fernstudium genau so wertvoll 
wie ein Präsenzstudium angesehen? Das würde mir die Entscheidung ein 
wenig erleichtern.

Vielen Dank im Voraus!

von genervt (Gast)


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Fh in Vollzieht Bitte.

von genervt (Gast)


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Vollzeit! Sch... Autokorrektur!

von Normal (Gast)


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Sachbearbeiter im Gesundheitswesen? Heißt das, dass Du - nicht falsch 
verstehen - Reserven hättest, quasi unbemerkt während der Arbeitszeit 
für‘s Studium lernen könntest? Ohne dass es jemand merkt? Ansonsten 
finde ich nebenberuflich studieren  sportlich. Du wärst dann eventuell 
eher geeignet für‘s Management (Zeitmanagement, Organisation, 
Multitasking).

Das Nachrichtentechnikgedöns kannst Du ja dann in der Freizeit machen. 
Nicht böse gemeint. Aber wieso willst Du studieren?

von Kaffeetrinker (Gast)


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Ich will studieren, weil ich gerne als Ingenieur arbeiten will. Mich 
langweilt die kaufmännische Tätigkeit sehr.

von Hilfesuchender_Masterstudent (Gast)


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Kaffeetrinker schrieb:
> Ich will studieren, weil ich gerne als Ingenieur arbeiten will.
> Mich langweilt die kaufmännische Tätigkeit sehr.

Hi. Eine Vorliebe für ein Ingenieursberuf muss man eigentlich in seiner 
Jugend entwickeln. Du bist eigentlich zu spät dran.

von Normal (Gast)


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Kaffeetrinker schrieb:
> Ich will studieren, weil ich gerne als Ingenieur arbeiten will.
> Mich langweilt die kaufmännische Tätigkeit sehr.

Okay, das hatte ich vermutet. Und warum wird Dich die 
Ingenieurstätigkeit nicht langweilen. Das ist doch grob dasselbe. 
Bürokratie halt. Wieso machst Du das Nachrichtentechnikding nicht als 
Hobby.

Dein jetziger Job langweilt Dich. Das ist doch prima!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kaffeetrinker schrieb:
> auf "Allgemeine Elektrotechnik" spezialisieren.
Das ist ein Widerspruch in sich....

Normal schrieb:
> Ansonsten finde ich nebenberuflich studieren  sportlich
Ich kenne einige, die nebenher Betriebswirte geworden sind (und mir 
jetzt mein Geld bewilligen). Aber ich kenne keinen, der "nebenher" was 
Technisches studiert hat.

: Bearbeitet durch Moderator
von Normal (Gast)


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Ich habe null Ahnung von Nachrichtentechnik, aber wenn Dein aktueller 
Job Dich langweilt, spräche das meiner Meinung nach für ein 
nebenberufliches Studium. Du hast abends vermutlich noch Power zum 
Lernen. Dein Job sollte halt nicht unter der Doppelbelastung leiden, und 
Du klingst nicht gerade überfordert.

von Qwertz (Gast)


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Elektrotechnik ist ein schweres Studium, das schaffen viele junge Leute 
schon in Vollzeit nicht. Wer das nach ein paar Jahren in einem anderen 
Beruf mal eben so nebenberuflich durchziehen will, wird sich noch 
umgucken, vor allem aufgrund der Mathematik. Der Plan ist extrem 
herausfordernd mit einer hohen Chance zu scheitern. Das nur als Warnung.

von Leroy M. (mayl)


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Ist dir denn klar, worin sich “allgemeine Elektrotechnik“ und 
“Nachrichtentechnik“ überhaupt unterschieden?

Wenn du klar dein Ziel vor Augen hast, stellt sich die Frage eigentlich 
allein wegen des Inhalts nicht.
Und vom späteren Aufgabenprofil unterscheidet sich das ebenfalls.

Allerdings kann ich dir sagen, dass Elekroingenieure oft nichts mehr mit 
Elektrik zu tun haben, sondern sich um das Projektteam kümmern, mit 
Kunden und Lieferanten zu kommunizieren, Ressourcen und Termine zu 
verwalten etc...

Im Maschinen- und insbesondere im Anlagenbau z.B. kannst du Basteln, 
experimentieren und Spielen mit Elektronik so ziemlich vergessen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Kaffeetrinker schrieb:
> Ich will studieren, weil ich gerne als Ingenieur arbeiten will. Mich
> langweilt die kaufmännische Tätigkeit sehr.

Ich versteh die Motivation nicht. Du langweilst dich in deinem Job und 
hast dir aus dem Katalog einen neuen Beruf ausgesucht? Denn nach einem 
begeisterten Spätberufenen klingt das nicht.

Hast du überhaupt die Zulassungsvoraussetzungen? Dazu anständige 
Mathekenntnisse, nicht nur den kaufmännischen Kindergartenquatsch? Wie 
willst du vorgeschriebene betriebliche Projektarbeiten erstellen wenn 
dein Betrieb branchenfremd ist?

von Kaffeetrinker (Gast)


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Ich danke erst mal allen für die zahlreichen Antworten.
Also, ich besitze die Fachhochschulreife in NRW und habe mir 
Mathematikkenntnisse aus der Hochschulmathematik schon ein wenig 
angeeignet, damit ich im Studium nicht schon bei den ersten Vorlesungen 
vor Schock zur Salzsäule erstarre. Davor hab ich nicht wirklich Angst.

Einige hier, haben es schon direkt auf den Punkt gebracht: Ich mache mir 
erst mal Sorgen darum, ob ein Fernstudium in Elektrotechnik gut 
angesehen ist, wenn man im kaufmännischen Bereich tätig ist.

Ich möchte nicht nur einfach als Ingenieur arbeiten, mich zieht dieser 
Beruf an. Nicht als Maschinenbauingenieur, nicht als Chemieingenieur 
sondern gerade in der Elektrotechnik. Ich finde die Themengebiete der 
Elektrotechnik sehr interessant.

Ich habe einfach Angst, dass wenn ich Elektrotechnik studiere, ich 
einfach keinen Job bekomme, da ich im kaufmännischen Bereich tätig bin.

Und daher weiß ich nicht, ob ein Fernstudium oder ein berufsbegleitendes 
Präsenzstudium für mich besser geeignet wäre.

Dass dieser Studiengang nicht gerade zu den einfachsten gehört, ist mir 
bewusst.

von Seb A. (aslmx)


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Kaffeetrinker schrieb:
> Ich möchte nicht nur einfach als Ingenieur arbeiten, mich zieht dieser
> Beruf an.

Was genau zieht dich denn an diesem Beruf an? Was interessiert oder 
begeistert dich? Hast du eine bestimmte Branche im Blick in der du 
arbeiten möchtest?
Was machst du in deiner Freizeit das in diese Richtung geht?

von Kaffeetrinker (Gast)


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Guten Morgen Sebastian,

also, ich löte sehr gerne. Ich habe erst klein angefangen, mit ganz 
einfachen Stromkreisen. Dann hab ich auch mal Pulsweitenmodulatoren 
gebaut - auch, wenn es diese in der Apotheke oder im Internet fertig zu 
kaufen gibt - damit ich mich mal ein wenig mit den üblichen Bauteilen 
vertraut mache . Demnächst, will ich gerne auch mal einfache Antennen 
durch Bücher.

Mich interessiert gerade der Bereich Kommunikation, insbesondere die 
Nachrichtentechnik. Empfang von elektromagnetischen Wellen, die 
informationstechnische Verarbeitung von Strom, Elektroakustik usw.

von Kaffeetrinker (Gast)


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Ja, ich könnte mir vorstellen, bei der Entwicklung von Antennen, 
Radargeräten, Sensoren zu arbeiten oder auch in der Luftfahrt- und 
Raumfahrtindustrie. Die Elektroakustik finde ich auch sehr interessant, 
die ja auch Teil von Kommunikation und Nachrichtentechnik ist.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Hier mal die völlig andere Meinung: Sowas nebenher zu studieren ist hart 
aber nicht unmöglich. Ich beende gerade ein Fernstudium in 
Informationstechnik - neben einem 40-Stunden-Job. Wenn du bereit bist, 
deinen Urlaub für Präsenzveranstaltungen zu verballern und 100% deiner 
Freizeit in Lernen und Projekte zu investieren, dann: kein Problem. Und 
ich finde Interesse reicht, um das zu probieren. Ob du dich seit 
Kindheitstagen für E-Technik interessierst oder dich einfach nur seit 
Kurzem dafür interessierst ist scheißegal, wenn du das studieren willst, 
dann tu es. Wenn du merkst, dass das doch nichts für dich ist, dann lass 
es wieder. Ob du hinterher einen Job in dem Bereich findest, steht auf 
einem anderen Blatt.

: Bearbeitet durch User
von schlafwagenschaffner (Gast)


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Frag nicht um Rat, probiers einfach aus. Ob das passt musst du selber 
rausfinden, die Empfehlungen sind völlig nutzlos, da jeder anderes 
Vorwissen, Disziplin, Freizeit,... hat.

von Qwertz (Gast)


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Md M. schrieb:
> Ob du hinterher einen Job in dem Bereich findest, steht auf einem
> anderen Blatt.

Sorry, dass ich hier den Miesepeter geben muss, aber nach meiner 
Einschätzung stehen die Chancen dafür sehr schlecht. Wie alt bist du 
realistischerweise nach Abschluss des Studiums voraussichtlich?
Du konkurrierst dann als Anfänger mit vielen jungen Absolventen um die 
eh nicht üppig bemessenen Anfängerstellen.

Überlege dir zumindest einen Plan B und C für verschiedene Szenarien des 
Scheiterns bei diesem wagemutigen Plan:
- Du brichst das Studium ab, weil die Belastung neben dem Beruf einfach 
zu groß wird.
- Du findest anschließend keine Arbeit in diesem Bereich, oder nur eine 
sehr schlecht bezahlte.

Wenn du der Meinung bist, dass es diese Risiken wert ist, und du 
alternative Pläne in der Hinterhand hast (in deinem jetzigen, 
langweiligen Job weitermachen?), dann kannst du das Risiko wohl 
eingehen.

von EmbeddedCoder (Gast)


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Typischerweise ist ein Studium in einem ET Bereich wirklich was für
Menschen, die seit der Jugend sich damit begeistern konnten. Diese
Begeisterung reicht dann auch im Allgemeinen aus, um den Anfangsschock
bezüglich Mathe und anderen Fächern zu überwinden und weiterzumachen.

ET im Grundstudium an einer FernUni ist recht zeitaufwendig über Jahre,
aber machbar, wie bereits gesagt. Nach dem Bachelor stünde dann auch 
noch
der Master an.
Btw: Ich habe selbst vor Jahren an einer FernUni den Master für ET 
draufgesetzt und nie bereut. Ich profitiere heute auch davon noch in
meinem Beruf.

Wenn Du alterstechnisch fortgeschritten bist, stellt sich wirklich die 
Frage, ob es sich lohnt? Denn Du konkurrierst tatsächlich mit jungen, 
finanziell unerfahrenen Menschen. Mit Anfang 40 hast Du ganz andere 
Ansprüche an Einkommen, als mit 30 und daher wählen die Firmen die 
Junden aus.

Vieleicht wäre ein MBA mit technischer Note für Dich das Richtige, Du 
kannst Anteile Deiner bisherigen Bildung mit neuen technischen 
Komponenten mischen.

Gruss EmbeddedCoder

von Kaffeetrinker (Gast)


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Ich werde nächstes Jahr 29. Das stimmt, dass ich nicht mehr zu den 
Jüngsten gehöre. Trotzdem will ich mir diese Chance nicht entgehen 
lassen.

von Qwertz (Gast)


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Kaffeetrinker schrieb:
> Ich werde nächstes Jahr 29. Das stimmt, dass ich nicht mehr zu den
> Jüngsten gehöre. Trotzdem will ich mir diese Chance nicht entgehen
> lassen.

Dann tu, was du dir nicht entgehen lassen willst, gewarnt würdest du ja. 
Zumindest trauerst du dann in 10 Jahren keiner verpassten Chance mehr 
nach, selbst wenn du scheitern solltest.
Die Entscheidung kann dir hier eh keiner abnehmen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> ich arbeite derzeit als Sachbearbeiter im Gesundheitswesen und möchte
> gerne Elektrotechnik studieren.

Finger weg davon ,  wenn man das Studium mit 33-34 beendet ist man zu 
alt für den Deutschen Arbeitsmarkt !!!

Wir haben eine Ingenieurschwämme ohne Ende ,  es wird in den nächsten 
Jahren noch schlimmer !!!

von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Dipl Ing ( FH ) (Gast)
> Datum: 22.10.2017 15:50

> > ich arbeite derzeit als Sachbearbeiter im Gesundheitswesen und möchte
> > gerne Elektrotechnik studieren.

> Finger weg davon ,  wenn man das Studium mit 33-34 beendet ist man zu
> alt für den Deutschen Arbeitsmarkt !!!

Lass es sein, das wird so nichts !

> Wir haben eine Ingenieurschwämme ohne Ende ,  es wird in den nächsten
> Jahren noch schlimmer !!!

Unsinn !

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> Wir haben eine Ingenieurschwämme ohne Ende ,  es wird in den nächsten
>> Jahren noch schlimmer !!!

> Unsinn !

Eher ne Tatsache

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>>> Wir haben eine Ingenieurschwämme ohne Ende ,  es wird in den nächsten
>>> Jahren noch schlimmer !!!
>
>> Unsinn !
>
> Eher ne Tatsache

Hatten wir doch schon: Du bist der einzige, der unzählige FH-MINTler 
kennt, die in der Gosse liegen.

von Hilfesuchender_Masterstudent (Gast)


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Md M. schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Wir haben eine Ingenieurschwämme ohne Ende ,  es wird in den nächsten
> Jahren noch schlimmer !!!
>
> Unsinn !
>
> Eher ne Tatsache
>
> Hatten wir doch schon: Du bist der einzige, der unzählige FH-MINTler
> kennt, die in der Gosse liegen.

Er sagt die Wahrheit. Bin bald mit dem Master fertig und es gibt einfach 
zu viele von uns. Der Kampf um vernünftige Plätze ist enorm. Ich finde 
nicht mal Praktikumsplätze.

von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Hilfesuchender_Masterstudent (Gast)
> Datum: 22.10.2017 17:02

> Bin bald mit dem Master fertig und es gibt einfach zu viele von uns. Der
> Kampf um vernünftige Plätze ist enorm. Ich finde nicht mal
> Praktikumsplätze.

Mein Gott was erwartest du denn ?

Heute fangen 127 an, davon werden 122 fertig, schlechteste Note eine 
1,8.
Da wunderst du dich das keiner was findet ? Bestenfalls noch eine 
Tätigkeit bei Zockerbuden wie Frunel und Perschau.

Zu meiner Zeit hatten 127 angefangen, 7 sind fertig geworden, alle haben
gute Jobs bekommen, sind alle Prachtkerle geworden. Beste Note 3 und
sechsmal eine 4.

von Hilfesuchender_Masterstudent (Gast)


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Zocker_52 schrieb:
> Zu meiner Zeit hatten 127 angefangen, 7 sind fertig geworden, alle haben
> gute Jobs bekommen, sind alle Prachtkerle geworden. Beste Note 3 und
> sechsmal eine 4.

Wie soll mir das jetzt helfen? Danke für die Geschichte aus der goldenen 
Ära. Hast mich jetzt richtig motiviert.

von Typ (Gast)


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Hilfesuchender_Masterstudent schrieb:
> Hi. Eine Vorliebe für ein Ingenieursberuf muss man eigentlich in seiner
> Jugend entwickeln. Du bist eigentlich zu spät dran.

Blödsinn.

Richtig wäre, man soll sich nicht in ein Ingenieursstudium stürzen ohne 
sich vorher mit der Thematik und Denkweise beschäftigt und angefreundet 
zu haben.
Ob man das mit 5 oder 50 anfängt ist doch völlig schnuppe, so lange man 
noch frisch genug im Kopf ist.

Lieber ein langjähriger, älterer Hobbyist, als ein vollkommen 
uninteressierter gerade-eben-noch-Schüler, dem der Onkel erzählt hat, da 
könnte man Kohle machen.

von apollo2mond (Gast)


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hi,
ich würde immer abraten von fernstudium - besonders im technischen 
bereich! die abbrecherquote ist sehr hoch und es bedarf besonderer 
voraussetzungen  bzgl. lernstyle/arbeitstechniken, motivation, 
durchhalte-/leidensvermögen und passendes umfeld.

ich selber habe et/informationtechnik 5y an tu, dann fu uk mba/msc 
finanz und denke, ich kann das beurteilen im vergleich nach 3 uni 
abschlüssen.

fernstudium ist auch ein sehr "einsamer weg" und hat schon aus 
zeitbudgetgründen nie die qualität eines direktstudiums!

in der regel brauchst du ein gutes netzwerk mit anderen studenten und 
die vernetzung im fernstudium ist mehr auf "paper level".

wenn du beides erlebt hast wie ich, dann heisst die antwort immer laut 
direktstudium.

die frage et/nachrichtentechnik stellt sich für mich garnicht, weil 
beide gebiete sich grosszügig im fundament überschneiden.

dagegen wäre die frage wichtig wo studiere ich, weil die qualität der 
lehre und die allgemeine atmosphäre schwanken sehr!


die frage, et abschluss und danach taxifahrer, weil zu alt und dann 
arbeitslos ist durchaus interessant aber sehr schwer zu beantworten.

ich neige dazu, jeden abzuraten informatik zu studieren und eher et, 
weil die wissensentwertung im informtikbereich sehr hoch ist UND ja 
jeder - zumindest denkt, er könne programmieren, was so simple natürlich 
quatsch ist.

ABER wirtschaftlich relevant ist eher was die "hr spezialisten" im sinne 
des kapitalistischen zeitgeistes so denken ...


mein rat - studiere nur/aussschliesslich was dich wirklich interessiert 
- sonst hast du schon verloren!

von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Hilfesuchender_Masterstudent (Gast)
> Datum: 22.10.2017 17:14

> Wie soll mir das jetzt helfen?

Überhaupt nicht ! !

Aber etwas Trost spenden.

von genervt (Gast)


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Zocker_52 schrieb:
> sind alle Prachtkerle geworden.

Bis auf einen...

von der Gezeichnete! (Gast)


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Hi,

ich habe ET nebenberuflich studiert. Ich war aber nicht Fachfremd! Es 
gab so einige hürden:

- Lernstoff der teilweise sehr hart ist
- Lernstoff der total einfach, aber sehr trocken ist - schlimmer als 
Punkt 1.
- Zeitmanagement ist extrem Straff
- Privates, soziales Umfeld wird massiv Leiden!!! Abbrecher waren das 
kleinste Übel! Von Scheidungen über Burn-Out war alles mit dabei!
- Wenns keine psyschichen Probleme sind, dann physische: die einen haben 
20+kg zugenommen, die anderen 20+kg abgenommen! Und nicht in jedem der 
Fälle war das sicherlich Gesund.
- Lerngruppen sind eine Wunschvorstellung, klappt mal mehr, mal weniger 
gut. Die meiste Zeit ist man auf sich allein gestellt.
- Langzeitmotivation !!! Eines der schwersten Brocken. 5 Jahre und mehr 
gehen drauf!


Dir wird nix geschenkt. Die Fakultät kämpft um Anerkennung und wenn sich 
da rumspricht das die Abschlüsse nichts taugen können die den Laden 
dicht machen! (nicht privat, staatlich!) Im Gegenteil, die Jungs "von 
dort" sind sehr gefragt gewesen - falls das getrolle von den TU 
Diplomern respektive Dr.  Ing. wieder losgeht, denen wir natürlich nicht 
das Wasser reichen können weil die ja soviel besser sind...: Wir können 
um so einiges mehr auch wenn es sich in der tiefe oder Details hier und 
da unterscheiden mag. Ich habe so einige Pfeifen mit 1,0 Abschluss 
erleben dürfen und so einige wahre Meister die nicht von irgendwelchen 
renomierten Eliteunis mit 1,X kamen! Es spielen da soviele Faktoren mit 
ein und jemand in seinem Handeln und tun bewerten zu können!

In Vorstellungsgesprächen bleib ich COOL! Auch ich hatte das eine oder 
andere Fach indem man auf "4 Gewinnt" setzte! Sollen mich die lieben 
Personaler darauf ruhig ansprechen: Systemtheorie mit 3,3... Neben 
50h-Woche Projektarbeit, Frau, Kinder...! Wenn andere schliefen, 
büffelte ich. Während andere am Strand lagen, saß ich im Keller-Labor 
der Fakultät und absolvierte Versuche. Während andere Das Wochenende 
Bier tranken und Fussball schauten saß ich in der Bibliothek! 
Irgendjemand von der Verwandtschaft feiert den 80ten? Und schon wieder 
kannst du nicht weil du einen Pflichttermin hast. Hochzeitstag? Misst am 
gleichen Tag schreibst du Regelungstechnik!


Bereu ich es? NEIN!
Hat es sich finanziell gelohnt? NEIN! Preis/Leistung passt bisher nicht 
- vielleicht kann ich in einigern Jahren über diesen Punkt positiver 
Berichten.
Hat es sich fachlich/inhaltlich gelohnt? JA!!!
Würde ich es wieder machen? Eher schmeiß ich mich vor den Zug!

Gruß
der Gezeichnete!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Kaffeetrinker schrieb:
> Guten Abend,
>
> ich arbeite derzeit als Sachbearbeiter im Gesundheitswesen und möchte
> gerne Elektrotechnik studieren.
Ähh, warum dat den?
> Ich überlege, ob ich an einer Fachhochschule berufsbegleitend studieren
> soll oder an der AKAD Fernhochschule.

Weder noch!
E-technik ist tot!
Am Arbeitsmarkt gibt`s genügend Leute die für lau (36-40k/per anno) zu 
haben sind.
Dafür braucht man nicht mehr "studiern".
Und für die häusliche Kabelverlegung kannst dir einen FernLehrgang zur 
"befähigten" Person reinziehen!
Reicht vollkommen!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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der Gezeichnete! schrieb:
> Bereu ich es? NEIN!
In der Zeit hättest du 3 Einfamilienhäuser gebaut.

> Hat es sich finanziell gelohnt? NEIN! Preis/Leistung passt bisher nicht
> - vielleicht kann ich in einigern Jahren über diesen Punkt positiver
> Berichten.
> Hat es sich fachlich/inhaltlich gelohnt? JA!!!
???????
> Würde ich es wieder machen? Eher schmeiß ich mich vor den Zug!
Besser ist du kippts dir einen Eimer Mit Benzin über den Kopf und 
zündest dich an. Dann sind wenigsten die Fahrgäste aussen vor!
> Gruß
> der Gezeichnete!

Wer nebenberuflich studiert, der hat einen Schuß in der Waffel, oder der 
Studiengang ist dermaßen lau, dass selbst der Quali dagegen ein 
megaharter Abschluß ist!

von Nebenberuf-Studi (Gast)


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der Gezeichnete! schrieb:
> Hi,
>
> ich habe ET nebenberuflich studiert.
> [...]

Ich markiere mal nicht alles, aber deinem Text kann ich zu 100% 
zustimmen.
Denn ich habe den B.Eng nebenberuflich studiert und bin derzeit am M.Eng 
dran. (Verbundstudium an der FH-SWF)

Die Entbehrungen sind enorm. Alles mögliche muss zurückgestellt werden.
Putze ich heute meine Wohnung? Nein, muss lernen.
Firmenfeier? Nein, Klausurphase.
Kirmes in der Stadt? Kann nicht, Praktikum ...

Es ist extrem Zeitaufwändig. Sich, besonders am Ende, noch zu Motivieren 
ist extrem schwierig. (In der Phase bin ich gerade wieder)
Aber ich bereue nichts und bin froh den Schritt gemacht zu haben.

von Gästchen (Gast)


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Wenn der Kollege einen Fensterjob hat, gibt es durchaus Chancen ein 
Fernstudium durchzuziehen. Ich kannte sogar einen der sich auch 
gelangweilt und das sogar zum Teil in der Arbeitszeit gemacht hat. So 
könnte es noch funktionieren, aber Fernstudium ist was für harte Nüsse. 
Und so romantsch ist ein Ingenieurjob wie in Holywood-Filmen auch nicht, 
es kann sein dass du auch nur blöd irgendwelche Papiere bearbeitest und 
das war's.

von Jo S. (Gast)


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Zocker_52 schrieb:
> Heute fangen 127 an, davon werden mindestens 132 fertig,
> schlechteste Note eine 1,1
>
> Zu meiner Zeit hatten 1270 angefangen, 7 sind frühestens nach
> 28 Semestern fertig geworden, die beste Abschlußnote war 4,8, manche Prüfungen 
mußte man mehr als 10 mal wiederholen, bis man sie endlich bestand hatte, später 
wurde ein Alkoholtest als Zulassungsvoraussetzung eingeführt, dann wurde es 
besser,
> alle haben gute Jobs bekommen,

als Elektromonteure in Wüstenländern

Tja, damals!
Analogrechner mit Röhrenverstärkern ....
Die Bits wurden auf Lederriemen transportiert ...
Das waren noch Zeiten!!

Zocker, die Faustkämpfe, die vielen Schläge auf den Kopf, der viele 
Alkohol ... und das sind jetzt die Folgen!

;)    :)))

von Andreas S. (andi-dt)


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Hi,

erstmal: Es ist sicherlich immer eine gute Idee sich weiterzubilden. 
Davon abgesehen kann man ein Fernstudium durchaus schaffen, auch wenn 
man im Job ausgelastet ist. Einfach wird es aber nicht.

Zum Thema Wertschätzung: Ich denke jeder der sich auch nur annähernd mit 
dieser Thematik beschäftigt oder beschäftigt hat, wird ein 
abgeschlossenes Studium wertschätzen. Egal ob FernUni, FernHS oder 
Präsenzstudium.

Ich selbst habe erst eine Diplom (FH) in E-Technik gemacht und 
anschließend einen Master in Elektro- und Informationstechnik an der 
FernUni Hagen. Aus meiner bissherigen Erfahrung im Fernstudium kann ich 
nur berichten, dass es wirklich nicht einfach ist sich den ganzen Stoff 
autodidaktisch beizubringen. Insbesondere die Einordnung einzelner 
Themenaspekte in einen Gesamtzusammenhang ist nicht immer ganz einfach; 
das soll natürlich nicht heißen, es sei unmöglich ;-)


In einem Masterstudiengang kann man davon ausgehen, dass die Grundlagen 
gelegt sind und das Verständnis der Grundlagen des Studienfachs 
vorhanden ist. In einem Bachelor stelle ich es mir schon recht schwierig 
vor, dieses tief gehende Verständnis zu entwickeln, gerade wenn das 
Lernen autodidaktisch erfolgt. Einen Bachelor würde ich immer im 
Präsenzstudium (Vollzeit) oder in Teilzeit machen. Ich glaube die Hilfe 
in den Präsenzphasen ist wirklich wichtig. Einfach mal bei diversen 
Hochschule gucken was so angeboten wird.


Ein Beispiel für ein Teilzeitstudium: 
https://www.hs-owl.de/fb5/studiengaenge/bsc-elektrotechnik-fernstudium.html


Aber mal am Rande: Wie kommt es denn zu dem Studienwunsch 
"Elektrotechnik"?


VG
Andi

P.S. In Lemgo gibts den Schwerpunkt Informationstechnik, der diverse 
Aspekte der Nachrichtentechnik aufgreift.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Andreas S. schrieb:
> Zum Thema Wertschätzung: Ich denke jeder der sich auch nur annähernd mit
> dieser Thematik beschäftigt oder beschäftigt hat, wird ein
> abgeschlossenes Studium wertschätzen. Egal ob FernUni, FernHS oder
> Präsenzstudium.

Nein, jeder der sich damit, nicht zuletzt in jahrzehntelanger Praxis, 
auseinander gesetzt hat, bzw. musste, wird einige Abschlüsse nicht 
sonderlich wertschätzen.

Beispiele:

- Vieles aus dem nicht-naturwissenschaftlichen oder nicht-technischen 
Bereich kann ich nicht ernst nehmen

- Die alten Ingenieure-Abschlüsse von den süddeutschen Berufsakademien

- Einiges was aus Österreich kommt, wie HTL Ingenieur oder der 
Weiterbildung-Master

- Einiges aus der ex-DDR, das stark ideologisch unterwandert war

- Ironischerweise deutsche Elite-Uni Abschlüsse. Egal wie hoch das 
Können ist, es wird meist von der Arroganz übertroffen.

Massive Bauchschmerzen habe ich zum Beispiel bei:

- Vielen der Abschlüsse von privaten Winz-Hochschulen und 
Fernhochschulen

- Duale Studienabschlüsse

Das allgemein der Bachelor eher ein Schuss in den Ofen ist, ist auch 
kein Geheimnis, aber das ist nicht hochschul- sondern systemspezifisch.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>...musste, wird einige Abschlüsse nicht sonderlich wertschätzen.

Hauptsache du bist ein toller Hecht. Und falls du keine Sachargumente 
mehr hast, dann kommt die dunkle Hofecke.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Weder noch!

Finger weg vom "MINT" Studium ...

> E-technik ist tot!

Toter als nur tot , ist ernst gemeint ...

> Am Arbeitsmarkt gibt`s genügend Leute die für lau (36-40k/per anno) zu
> haben sind.

Richtig heisst es ...

> Am Arbeitsmarkt gibt`s genügend Leute die für lau (0 - 30k/per anno) zu
> haben sind. BRUTTO natürlich ...

> Dafür braucht man nicht mehr "studiern".

Vergeudete Lebenszeit , von den Finanzen sprechen wir mal lieber 
garnicht .

> Und für die häusliche Kabelverlegung kannst dir einen FernLehrgang zur
> "befähigten" Person reinziehen!

Weiss nicht ob man sowas wirklich braucht ?

Also lieber bleiben wo man ist und fleissig GELD verdienen !

von Karl (Gast)


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Nebenberuf-Studi schrieb:
> Die Entbehrungen sind enorm. Alles mögliche muss zurückgestellt werden.
> Putze ich heute meine Wohnung? Nein, muss lernen.
> Firmenfeier? Nein, Klausurphase.
> Kirmes in der Stadt? Kann nicht, Praktikum ...

Lol.

Du hast wohl das für dich falsche Studium gewählt. Ich hab für mein 
ganzes Bachelorstudium der Elektrotechnik keine 100 Stunden zu Hause 
aufgewendet, bin gelegentlich mal in die Vorlesung gestolpert und war 
die Woche mindestens zweimal einen heben.

Klausurenphase bestand darin mal ggf. 2-3 Tage ein paar Aufgaben je 
Klausur anzuschauen. Aber so schwer ist das Studium auch nicht wie es 
alle immer hinstellen. Es ist eigentlich sogar pisseinfach, man muss es 
nur können. Wer natürlich heult und für alle eine Show spielen muss wie 
zeitaufreibend es doch ist bekommt dadurch natürlich Zeitprobleme. Was 
viel nerviger ist, ist der Umstand mit wenig Geld rumzukrebsen. Arbeitet 
man etwas zu wird einem gleich das bafög weggestrichen und dann 
prostituiert man sich für 1€ die Stunde. Da macht man besser daheim ein 
Bierchen auf und kann halt nicht so rumreisen wie sponsored by Daddy.


Aber ich kann mich den anderen hier nur anschließen: Elektrotechnik usw. 
ist alles eine schlechte Wahl, man landet gehaltstechnisch im 50-70k 
Bereich in dem man maximal vom parasitären deutschen Staat (maximale 
Steuerlast, Spitzensteuersatz, man hat kaum mehr als der Geselle der 
hier schon zig Jahre früher das Arbeiten beginnt!) ausgenommen wird um 
arbeitslose Sozipack usw. zu finanzieren.

Wer schlau ist, der macht eine Maurerlehre, schafft 20 Stunden die Woche 
von 18-30 schwarz und hat dann mit 30 ein eigenes Haus und >500k auf der 
Seite. Von Frau und 4 Kindern nicht zu schweigen. Da fängt der Masterand 
erst mal mit 45-55k Einstiegsgehalt an zu buckeln, da war der Maurer 
schon auf der ganzen Welt im Urlaub.

von µ*µ=µ² (Gast)


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Karl schrieb:
> Du hast wohl das für dich falsche Studium gewählt. Ich hab für mein
> ganzes Bachelorstudium der Elektrotechnik keine 100 Stunden zu Hause
> aufgewendet, bin gelegentlich mal in die Vorlesung gestolpert und war
> die Woche mindestens zweimal einen heben.

Du hast bestimmt an einer Hinterhof-FH studiert. Bin mir 100% sicher.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

µ*µ=µ² schrieb:
> Karl schrieb:
>> Du hast wohl das für dich falsche Studium gewählt. Ich hab für mein
>> ganzes Bachelorstudium der Elektrotechnik keine 100 Stunden zu Hause
>> aufgewendet, bin gelegentlich mal in die Vorlesung gestolpert und war
>> die Woche mindestens zweimal einen heben.
>
> Du hast bestimmt an einer Hinterhof-FH studiert. Bin mir 100% sicher.

Sind immer die anderen, nie die eigene Unfähigkeit.

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