Forum: PC Hard- und Software Frontpanel zeichnen


von Andreas (Gast)


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Hallo zusammen.

Ich habe mir in ein kleines Kunststoffgehäuse (50 x 100 mm) eine 
Mikrocontroller-Schaltung gebaut.
Da das Gehäuse aus Kunststoff ist und Beschriftungen mit einem 
Labeldrucker stümperhaft aussehen, habe ich vor, mir ein Frontpanel am 
PC zu erstellen.
Das Ganze soll auf ein normales Papier gedruckt, anschließend laminiert 
und auf die Front des Gehäuses geklebt werden.
Das Gehäuse hat ein paar Bananenbuchsen nach außen, sodass ich auch 
kreisrunde Aussparungen ("Löcher") auf dem Frontpanel vorsehen möchte.

Nun probiere ich seit einiger Zeit herum, z.B. mit Word ein solches 
Panel zu designen, leider ohne Erfolg.

Das Problem sind die Abstände, da man in Word keinerlei Ansicht hat, 
welche (relative) Position ein bestimmtes Zeichenobjekt (z.B. die 
Aussparungen) hat.

Könnt ihr mir deshalb eine Software empfehlen, mit der man so etwas am 
PC zeichnen und anschließend ausdrucken kann?


Vielen Dank!

: Verschoben durch Moderator
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ich würde es mit QCad probieren.

von Walter T. (nicolas)


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Nur um Dich im Vornherein zu warnen: Ausdrucken und laminieren sieht 
auch stümperhaft aus. Es gibt extra-Alu-Laserdrucker-Folie. Die sieht 
zwar auch nicht modern aus, aber sauber.

Zum Programm:
CorelDraw,
Eagle,
XFig,
WinFig,
LibreOffice Draw,
TopDraw,
Frontplatten Designer,
LibreCAD,
TurboCAD usw.,

Du hast die Auswahl. Ich würde mit LibreOffice Draw anfangen. Das ist 
gut und kostenlos.

von Forist (Gast)


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Andreas schrieb:
> Könnt ihr mir deshalb eine Software empfehlen, mit der man so etwas am
> PC zeichnen und anschließend ausdrucken kann?

Obwohl ein Mikrocontroller in dem Gehäuse sitzt, ist das doch wohl eher 
kein Problem, dass irgendetwas mit Mikrocontrollern oder digitaler 
Elektronik zu tun hat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wir machen so etwas mit Inkscape.

Dort gibt es auch entsprechende Erweiterungen bspw. für lineare und 
Rundskalen (Potis etc.): den Scale generator

Außerdem kann man aus dem CAD die entsprechende Ansicht als 
Hintergrundlayer importieren und die Frontfolie dann daran exakt 
anpassen.

Funktioniert wunderbar :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg G. (df2au)


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Schau mal hier:
https://www.avery-zweckform.com/produkt/typenschild-etiketten-l6013-20
Die passende Software gibt es dort auch, kostenlos.

von Andreas (Gast)


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Hallo,

Danke für die Vorschläge.
Ich habe es nun mit LibreCAD versucht, leider ebenfalls ohne Erfolg.

Ich kann zwar Rechtecke und Aussparungen (Kreise zeichnen), allerdings 
weiß ich nicht, wie ich den Mittelpunkt eines Kreises einstelle, damit 
ich (wie ich die Abstände mit dem Messschieber am Gerät gemessen habe) 
die entsprechenden Abstände in mm eingeben kann.

Wo kann ich diesen Nullpunkt/Mittelpunkt verändern?

von Lutz H. (luhe)


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Bei mir ist links unten eine Anzeige mit der Position des Mauszeigers. 
Die Blattgröße auf A4 stellen :Options  ->  current drawing..

von R. M. (Gast)


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Andreas schrieb:
> Wo kann ich diesen Nullpunkt/Mittelpunkt verändern?

Menü "Andern->Eigenschaften", Kreis anklicken, dann kannst du die 
Koordinaten mit der Hand eingeben.

Wenn du vorher noch nie was mit CAD gemacht hast, lohnt es sich auf 
jeden Fall, vorher erstmal nach Tutorials zu suchen. Das ist für 
LibreCAD noch etwas dürftig, unter QCad findest du mehr. Da LibreCad ein 
Fork von diesem ist, passen die aber größtenteils auch.

Kurz zusammengefasst:
Du hast bei der Konstruktion, sehr viele Möglichkeiten, die Koordinaten 
anzugeben, Maus, mit und ohne Fangraster, Bezüge auf bereits gezeichnete 
Objekte (Mittelpunkt, Endpunkte, Schnittpunkte..) bis zur Möglichkeit 
die Werte mit der Tastatur einzugeben. Letzteres in Absolutkoordinaten, 
oder mit einem @ davor, relativ zur aktuellen "Cursorposition" (der 
letzte definierte Punkt).
Ist am Anfang viel zu lernen, der Aufwand lohnt sich aber!
mfG

von Andreas (Gast)


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Ok, ja, wie ihr vielleicht merkt, habe ich noch nie etwas mit CAD zutun 
gehabt. Komme aus der Softwareentwicklung.. ;-)

von OS (Gast)


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Es gibt eine Software  " FrontDesigner " von Abacom, ist relativ einfach 
anzuwenden. Kannst ja mal die Demoversion testen.
Andere Möglichkeit wäre eine Frontplatte von Schäffer anfertigen zu 
lassen.
Die ist dann Professionell aber auch nicht ganz billig.
Bei Schäffer gibt es ein Tool für das Design.

http://www.schaeffer-ag.de/produkte/frontplatten/

von Lanzette (Gast)


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OS schrieb:
> Andere Möglichkeit wäre eine Frontplatte von Schäffer anfertigen zu
> lassen.
> Die ist dann Professionell aber auch nicht ganz billig.
> Bei Schäffer gibt es ein Tool für das Design.
>
> http://www.schaeffer-ag.de/produkte/frontplatten/

Wohl quasi nicht zu toppen wenn man's in perfekter Qualität braucht. Nur 
leider hat das ganze dann auch seinen Preis, siehe als Beispiel

http://www.schaeffer-ag.de/fileadmin/user_upload/Screenshots/Screenshots_de/Bestellen_de.png

Soviel allein für eine FP? Ist wohl eher was für gut Betuchte bzw. für 
Firmen.

Oder geht's bei denen auch deutlich günstiger?

von Lanzette (Gast)


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Nebenbei bemerkt, gehört ein Thread über Frontplatten nicht eher nach 
Mechanik & Werkzeug?

(dort würde ich jedenfalls suchen, wenn es ums Erstellen von 
Frontplatten geht)

von R. M. (Gast)


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Andreas schrieb:
> Ok, ja, wie ihr vielleicht merkt, habe ich noch nie etwas mit CAD zutun
> gehabt. Komme aus der Softwareentwicklung.. ;-)

Tschuldigung!

Wollte damit nur gesagt haben, das die Handhabung sich selbst von einem 
EDA-Programm schon deutlich unterscheidet, weil hier andere 
Funktionalität im Vordergrund steht.

von Walter T. (nicolas)


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Lanzette schrieb:
> Soviel allein für eine FP? Ist wohl eher was für gut Betuchte bzw. für
> Firmen.

140 x 122 mm ist aber auch schon ein Riesen-Teil. Die Qualität stimmt. 
Und ganz ehrlich: Müßte ich den Aufwand, den ich für eine selbstgemachte 
Frontplatte habe, in Rechnung stellen und Mehrwertsteuer draufschlagen, 
läge ich in der gleichen Größenordnung.

Nebenbei kann man den FrontDesigner auch einfach so zum zeichnen nutzen 
und dann selbst ausdrucken.

So im großen und Ganzen ist LibreCad in der Liste der genannten 
Programme (bei denen ich Inkscape tatsächlich vergessen hatte, danke 
Chris) nun wirklich das mit dem höchsten Einarbeitungsaufwand.

von Torsten K. (Firma: TOKA) (avantasia)


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Ich benutze sowohl den

- Frontdesigner von Schaeffler, wenn ich gute Alu Frontplatten haben 
möchte

als auch den

- Abacom Frontdesigner und drucke das Ergebnis auf eine Folie,

welche in Wasser vom Deckblatt abgezogen werden kann und direkt auf das 
Gehäuse aufgeklebt wird. Aber Vorsicht... es braucht einigermassen Übung 
bis das zur Zufriedenheit klappt und ohne Falten und dergleichen gut 
aussieht. Das dann nach dem Trocknen mit Klarlack übersprüht, sieht 
ebenfalls toll aus.

von Teo D. (teoderix)


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Lanzette schrieb:
> Oder geht's bei denen auch deutlich günstiger?

Wenn du mehr Zeit(Lust), als Geld hast.
http://www.fdm-ware.de/Elox/index.html

von Torsten K. (Firma: TOKA) (avantasia)


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Das hatte ich vergessen, die Folie läuft unter dem Namen Decalfolie und 
gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Wie gesagt... der Transfe auf 
das Gehäuse ist nicht einfach und die Folie ist hauchdünn. Etwas Abstand 
zu den Rändern sollte berücksichtigt werden, damit der Klarlack auch auf 
dem Gehäuse aufgebracht werden kann um ein späteres Ablösen zu 
vermeiden.

Kann ggf. ein Bild eines so behandelten Gehäuses posten.

von Teo D. (teoderix)


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Torsten K. schrieb:
> Kann ggf. ein Bild eines so behandelten Gehäuses posten.

Bidde.

Mein Vorschlag, is da ja doch, eher was für Enthusiasten. :D

von Walter Tarpan (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Bidde.



bitte: Aus meinem Frühwerk

http://dl1dow.de/artikel/t7ftnc2q/index.htm

von Walter Tarpan (Gast)


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Gezeichnet damals mit TopDraw. Würde ich aber nicht mehr verwenden. 
Typisches Windows-3.1-Programm.

von Teo D. (teoderix)


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Fehlt irgend wie noch'n Link, zur besagten Folie?!

von Torsten K. (Firma: TOKA) (avantasia)


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Teo D. schrieb:
> Fehlt irgend wie noch'n Link, zur besagten Folie?!

Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass das eingeben des Begriffs Decalfolie 
in gurgle Deines Vertrauens so viel Schwierigkeiten macht... aber na ;-)

Hier eine von hunderten von Möglichkeiten für Tintendrucker, gibt es 
aber auch für Laserdrucker...

https://www.modellparadies.com/decalfolie-klar-inkjet--5728.html

Die beiden Bilder sind mit einem iPad ohne Blitz etc. gemacht und sicher 
nicht sonderlich schön. Aber zur Veranschaulichung sicher okay. Das 
Layout dieser Tretmine wurde mit Abacom Designer gemacht.

LG

von Lanzette (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Lanzette schrieb:
>> Soviel allein für eine FP? Ist wohl eher was für gut Betuchte bzw. für
>> Firmen.
>
> 140 x 122 mm ist aber auch schon ein Riesen-Teil.

Findest du? So 200x100 mm FP ist beispielsweise für ein Selbstbau LNT 
doch eher noch überschaubar. Die 2.5 mm Blechstärke bräuchte ich 
allerdings nicht. Nur ob das den Preis senkt?

> Die Qualität stimmt.

Ja, es gefällt mir auch.

> Und ganz ehrlich: Müßte ich den Aufwand, den ich für eine selbstgemachte
> Frontplatte habe, in Rechnung stellen und Mehrwertsteuer draufschlagen,
> läge ich in der gleichen Größenordnung.

Naja, für meine eigene würde mir auch eine Platte aus ALUCOREX genügen 
und die kostet gerade mal Zwölffuchzich.

Alternativ machen die es wohl auch günstiger
http://www.wk-mechanik.de/produktpalette/frontplatten-in-cnc-praezision/

http://www.wk-mechanik.de/Online-Kalkulator/

https://www.youtube.com/watch?v=D8dnhKN5xG4

> Nebenbei kann man den FrontDesigner auch einfach so zum zeichnen nutzen
> und dann selbst ausdrucken.

Ja, ich weiß.

> So im großen und Ganzen ist LibreCad in der Liste der genannten
> Programme (bei denen ich Inkscape tatsächlich vergessen hatte, danke
> Chris) nun wirklich das mit dem höchsten Einarbeitungsaufwand.

LibreCAD habe ich nach kurzem ausprobieren verworfen.
QCAD funktioniert für mich besser. Damit lässt sich z.B. DXF fehlerfrei 
in Diptrace importieren.

http://www.qcad.org/en/qcad-downloads-trial
http://www.qcad.org/archives/qcad/qcadcam-3.18.1-trial-win64-installer.msi

Einfach das "QCAD Professional add-on" direkt nach der Installation beim 
ersten Aufruf entfernen und schon hat man die freie (zeitlich 
unbeschränkte) Community Edition.

Sehr hilfreiches Programm.

von Teo D. (teoderix)


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Torsten K. schrieb:
> Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass das eingeben des Begriffs Decalfolie
> in gurgle Deines Vertrauens so viel Schwierigkeiten macht... aber na ;-)

Jo, hät ich 'Decalfolie' noch im Gedächtnis gehabt...
Aber so hätte ich jeden deiner Beiträge, noch mal durchlesen müssen. :`(
Also verzeih bitte, meinem leider bereits in die Jahre gekommenen Hirn 
und müden Augen. :-}

Ich bin meist so zuvorkommend, diese Arbeit allen Inserierten 
abzunehmen. (spard ja a schtrom)

Nichts desto Trotz, ich kann dich schon verstehen.... :/



Ach so, da war ja noch was. Danke!

von Torsten K. (Firma: TOKA) (avantasia)


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Hast ja recht... ich hätte den Link gleich einfügen können... mach ich 
normalerweise auch... nur musste ich erst selber nach der genauen 
Typenbezeichnung schauen, da auch schon älter ;-)

von Ulf P. (bastler2004)


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Andreas schrieb:
> ... mit Word ein solches Panel zu designen, leider ohne Erfolg.

Versuchs doch mit Excel
Gruß Ulf P.

von Lutz H. (luhe)


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Ulf P. schrieb:
> mit Excel


Geht:
Die Zellen im Raster anordnen und den Zellen Bilder zuordnen.


Leider ist die Exportfunktion zu 3 D Konstruktionsprogrammen bei Excel 
sehr beschränkt.
:-)

von Stephan (Gast)


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die Version von Schaeffer reicht dicke aus. Die druckt offiziell nicht. 
Mit PDF ging es damals. Allerdings musste ich mit Faktor drucken, weil 
es sonst einige mm zu klein war.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich zeichne das als extra Layer in der Boardansicht von Eagle. So kann 
ich meine Potentiometer, Displays etc. die ich auf der Platine habe, 
sozusagen "durchpausen".

Wenn man alles Andere ausblendet, hat man exakt passende Durchbrüche und 
muß dafür nicht extra mit der Liebeschere, äh Schiebelehre messen.

MfG Paul

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