Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nichtinvertierender OPV - Einkopplungen auf dem Steckbrett


von Burkhard K. (buks)


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Beim Aufbau der abgebildeten Schaltung sehe ich auf dem Steckbrett, dass 
Störsignale zwischen C1 und dem nichtinvertierenden OPV-Eingang 
einkoppeln. Brumm dominiert, viel störender sind aber die 
hochfrequenteren Anteile die in einem nachfolgenden Hochpass noch 
verstärkt würden.

Die Störsignale stammen nicht aus der Versorgungspannung. Je nach Art 
des Abgriff sehe ich bis zu 20 mV pp, auf +V (3.3 V, Netzteil mit 
Längsregler) dagegen nicht mehr als 1 mV pp).

Ein Verkleinern des vom Spannungsteiler R1||R2 bestimmten 
Eingangswiderstand senkt natürlich den Störpegel, belastet dafür die 
Signalquelle entsprechend stärker; unter 75kOhm (R1||R2) sollte der 
Eingangswiderstand daher nicht liegen.

Handelt es sich dabei um ein Steckbrettartefakt (aufgrund der parallel 
laufenden Leiterschienen)? Oder werde ich dasselbe Problem auf der (noch 
zu entwerfenden) Leiterplatte auch haben? Würde eine Metallbschirmung 
dagegen helfen - oder schaltungstechnische Kniffe?

Gruß,
Burkhard

von M. K. (sylaina)


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Burkhard K. schrieb:
> Würde eine Metallbschirmung
> dagegen helfen - oder schaltungstechnische Kniffe?

Vielleicht mal einen Gegroundeten Metallkorb/-gehäuse über das 
Steckbrett stülpen und schauen ob die Einkopplungen damit sinken. Dann 
weiß man das ja direkt ob eine Metallabschirmung hilft.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Burkhard K. schrieb:
> Handelt es sich dabei um ein Steckbrettartefakt (aufgrund der parallel
> laufenden Leiterschienen)? Oder werde ich dasselbe Problem auf der (noch
> zu entwerfenden) Leiterplatte auch haben? Würde eine Metallbschirmung
> dagegen helfen - oder schaltungstechnische Kniffe?

Deine Vermutungen sind komplett - richtig!
Das Steckbrett ist größer als eine Platine, was mehr "Antenne" bedeutet. 
Eine Platine ist (verm.) kleiner, was aber das Problem nur mildert. 
Abschirmen hilft mit Sicherheit. Aber auch abgeschirmtes Kabel zw. Mikro 
und Verstärker verwenden! Schaltungstechnischer Kniff: 
Differenzverstärker.

von Bernhard S. (gmb)


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Ich verwende diese Steckbretter, die auf einer Metallplatte kommen (oder 
befestige die Steckbretter auf einer eben solchen). Dann kommt eine 
Schraube mit Lötfahne an die Metallplatte und ein Kabel von dort an die 
Steckbrett Masse. Das beseitigt solche Probleme, die ich selbst auch 
schon beobachtet habe.

Dein nichtinvertierender Eingang ist mit 110 kOhm recht hochohmig und 
daher anfällig, ich würde aber erst die Metallplatte probieren, bevor 
ich die Schaltung ändern würde.

von Robert M. (r0bm)


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Sind am Steckbrett die Versorgungsanschlüsse für den OPV und 
insbesondere den Ub/2 Spanungsteiler für NF und HF gut entkoppelt? Im 
Simulator vernachlässigbar, in der Realität jedoch nicht.

von Burkhard K. (buks)


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Vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise!

Inzwischen hab ich C1 auf 470 nF erhöht und damit die Störeinkopplungen 
dramatisch reduziert. Ursprünglich war C1 als zuätzlicher Hochpass-Pol 
gedacht (Trittschall- und Ploppfilter).

Interessanterweise driftet der DC-Level des Mikrofonausgangs schon mal 
um +/- 100 mV (insbesondere nach lautem Klatschen), so dass ein 
Koppelkondensator wohl nicht verzichtbar ist.

Versorgungsanschlüsse sind entkoppelt.

von Mani W. (e-doc)


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Vielleicht liegt es auch an Störquellen wie manche LED-Leuchtmittel,
diverse Schaltnetzteile oder LapTop in der Nähe...

von Burkhard K. (buks)


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Mani W. schrieb:
> Vielleicht liegt es auch an Störquellen wie manche LED-Leuchtmittel,
> diverse Schaltnetzteile oder LapTop in der Nähe...

Es koppelt(en) sowohl 50 Hertz-Brumm als auch Hochfrequenzschlonz ein.

Welche Störquellen im Einzelfall vorhanden sind, spielt letztendlich 
keine Rolle - der springende Punkt war der hochohmige Spannungsteiler in 
Kombination mit dem Koppelkondensator C1.

Wird dagegen auf Koppelkondensator und Spannungsteiler verzichtet 
(möglich, da C2 die Widerstände im Feedbackpfad des OpAmps von der Masse 
abkoppelt), verschwinden die Einkopplungen. Da die Spannung am 
invertierenden Eingang dem nichtinvertierenden folgt, wird der 
Gleichspannunganteil nicht verstärkt und die erwähnten langsamen 
Spannungsschwankungen am Mikrofonausgang schlagen nicht auf den 
Verstäkerausgang durch.

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