Hallo, ich wüsste gerne ob es irgendwelche Normen oder andere Hinweise gibt wie fest eine Platinenbefestigungsschraube angezogen werden darf. Das ist bestimmt auch abhängig davon wie dick die Platine ist und aus welchem Material genau das PCB gefertig wurde. Außerdem würde es mich interessieren welcher Abstand zwischen Schraube und Bauteilen gehalten werden muss da sich die Platine in dem Bereich natürlich etwas verformen wird wenn die Schraube angezogen wird. Das ist natürlich abhängig von den Bauteilen und Drehmoment ist. Und wie sieht das aus bei den Schrauben die z.B. von "unten" eine Steckerbuchse zusätzlich zu den Lötungen fixiert ? Hier treten oft sehr groß Belastungen auf wenn jemand den gesteckten Stecker steckt oder rauszieht oder noch schlimmer seitlich dagegen drückt/schlägt. Ich freue mich über jeden Hinweis. Gruß und Danke normanmueller
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Hallo Ich ziehe die Platinenbefestigungsschrauben so fest an, wie ich kann. ;-) Bei einem Connector welcher angeschraubt und auch verlötet wird, wird in der Regel zuerst angeschraubt und dann gelötet. Weil umgekehr kann es passieren dass beim Anschrauben mech. Spannungen entstehen welche die Lötstellen "brechen" lassen. Zusatz (vielleicht interessant): Ich kenne Spacer, das ist eine Mutter welche auf die PCB gelötet(auch maschinell) wird. Für den 9774010243R Spacer ist 0.2Nm angegeben. http://at.farnell.com/wurth-elektronik/9774010243r/abstandhalter-smd-rund-stahl-m2/dp/2497590 mfg Mike
Interessante Frage. Ich gehe mal davon aus, dass du die Schraube in einem Bereich ohne Kupfer einbringst und wir also nicht über Deformation von Cu oder irgendwelchen Schlüssen zwischen benachbarten Lagen reden, sondern nur über die Belastbarkeit von FR4. Etwas Googeln hat dann das hier (willkürlich herausgegriffen) hochgeepült: https://circuitboards.com/wp-content/uploads/FR-4180Tg.pdf. Bei den "Mechanical Properties" wird auf die IPC-TM-650 2.4.8 verwiesen. Vielleicht steht ja dort was zum maximal zulässigen Druck drin (der dann auf Kraft und damit wieder auf Moment umrechenbar wäre)?
Mike schrieb: > Bei einem Connector welcher angeschraubt und auch verlötet wird, > wird in der Regel zuerst angeschraubt und dann gelötet. Wer das ignoriert, produziert vorsätzliche Ausfälle. Jahrzehnte her, hatten wir in der Serie genau deswegen Ausfälle: Schwere Übertrager erst gelötet und dann die Schraube rein. Privat ist mir ein SAT-Receiver aus genau diesem Grunde ausgefallen: TO-220 Spannungsregler eingelötet und bei Montage der Platine ins Gehäuse 90° abgebogen und am Chassis angeschraubt. Auch am Netztrafo gab es Lötstellenbrüche, dessen Befestigungslöcher dienten gleichzeitig der Montage der Platine ins Chassis.
Das problem bei FR4 und anderen PCB-Substraten ist, dass diese unter Druck fließen können, da es Komposite sind. Sprich bei extrem viel Dremoment zerdrückst Du die PCB. Mehr als 1-2Nm sollten es bei M4 vermutlich eh nicht sein..
blubb schrieb: > Das problem bei FR4 und anderen PCB-Substraten ist, dass diese unter > Druck fließen können, da es Komposite sind. Blubb blubb! Gerade FR4-Leiterplatten sind Faserverstärkt und gepresst, in der Praxis ist kein Fließen zu beobachten. > Mehr als 1-2Nm sollten es bei M4 vermutlich eh nicht sein.. Was dann näherungsweise garnichts ist, weil der Reibkoeffizient der FR4-Oberfläche nicht berücksichtigt wurde.
blubb schrieb: > Sprich bei extrem viel Dremoment zerdrückst Du die PCB. Was ist bei dir extrem? Eine M3 Schraube reißt sicher vorher ab!
blubb schrieb: > Mehr als 1-2Nm sollten es bei M4 vermutlich eh nicht sein.. ist M4 für Platinen nicht ein wenig dick? Ich nehm dafür eigentlich überall M3 und wenn es eng zugeht M2.5. Wenn die Platine groß und schwer bestückt ist, würde ich lieber mehr Befestigungspunkte mit M3 wählen, anstatt einige wenige M4.
Mein Arbeitgeber entwickelt und fertigt ne menge FR4 Platinen (bis zu 10 Lagen) 1.6mm bis 3mm dick. Die Platinen werden mit Schauben in Gehäusen oder mittels eingelöteter Einpresshülsen (M3) auf anderen Platinen montiert. Bis das die FR4 Platine unter dem Druck leidet, reißt dir die Schaube ab. Bei den gelöteten Hülsen sind es ca 2-3NM bis das sich die Hülse löst. Generell schadet es nicht U-Scheiben zu verwenden und zur nächsten Plane/Leiterbahn 2mm Abstand zu lassen.
Nils H. schrieb: > Und wie sieht das aus bei den Schrauben die z.B. von "unten" eine > Steckerbuchse zusätzlich zu den Lötungen fixiert ? > Hier treten oft sehr groß Belastungen auf wenn jemand den gesteckten > Stecker steckt oder rauszieht oder noch schlimmer seitlich dagegen > drückt/schlägt. Das kommt doch auf die Buchse und den Anwendungszweck an. Centronics Printerbuchsen waren immer mit dem Blechgehäuse verschraubt. Was ist dein Problem konkret?
Hallo, danke für die vielen Antworten !! Leider konnte ich nicht früher antworten. Ich versuche mal alle Fragen zu beantworten. Spacer werden nicht eingesetzt. Wir setzen metallische M3 Schrauben ein um die Wärme an das metallische Gehäuse abzuführen. Die Schraubdome des Gehäuses haben einen Durchmesser von 9 mm. Außerdem sind die durchkontaktierten Löcher maximal mit Kupfer versehen d.h. die Kupferpads haben eine Durchmesser von 10mm. Zudem setzen wir viele kleine keramik SMD Bauteile ein welche sehr schnell brechen. Es reicht schon wenn man die mit der Lötkolbenspitze "anstuppst". Von der resultierenden, gefährlichen, ungleichmäßigen Abkühlung, welche zu Verwindungen und somit zum Bruch der Bauteile führt, ganz zu schweigen. Wir vermuten, dass eine M3 Schraube eventuell auch die Platine verbiegt und somit die in der Nähe liegenden keramischen Bauteile zerstört. Deshalb hätte ich gerne irgendwelche Richtlinien/Normen wo drin steht, wie weit (vor allem keramische) Bauteile von Löchern entfernt sein sollten. Das Problem mit dem Stecker ist das, dass es nur an der Platine befestigt ist (fehlplanung) und das wird auch erst mal nicht geändert. Deshalb hatte mich mal interessiert ob es dazu auch irgendwelche Regeln dazu gibt. Ich freue mich über jeden Hinweis. Gruß und Danke Nils
Nils H. schrieb: > Hallo, > danke für die vielen Antworten !! > Leider konnte ich nicht früher antworten. > > Ich versuche mal alle Fragen zu beantworten. > > > Ich freue mich über jeden Hinweis. > > Gruß und Danke > Nils Zeige uns bitte einmal die Platine. Und ALLE Informationen dazu!
Hallo, die Platine darf ich nicht veröffentlichen. Hier noch ein paar Infos: Die Größe ist ca 2 x Eurokarte. 1,55 mm dick. 1400 Bauteile ca 3500 Verbindungen 6 Lagen Beidseitig SMD Metallgehäuse Fehlen dir noch Infos ?
Das ist alles unwichtig! Redundante Nichtinformationen.
Nils H. schrieb: > die Platine darf ich nicht veröffentlichen. Ja - dann eben nicht. Ob die Bauelemente unter dem Anpressdruck der Schrauben leiden, hängt sicher auch vom Abstand Bauelement - Verschraubung ab.
Hier gibt es zur Frage ein paar nützliche Ressourcen: http://www.pemnet.com/design_info/tech-articles/ http://www.pemnet.com/design_info/articles/ http://www.pemnet.com/design_info/articles/surface-mount-technology-smt/ https://www.fastenernewsdesk.com/16396/design-tips-fasteners-printed-circuit-boards/
Hallo, ich bin nun mit dem Wechseln der Räder am Auto durch, könnte also meinen Drehmomentschlüssel zur Verfügung stellen... Ist allerdings nur so ein einfacher von Mannesmann, weis ja nicht ob das für die M4-Schrauben zur Befestigung eurer High-Tech Platinen reichen würde ?
Michael S. schrieb: > Hallo, ich bin nun mit dem Wechseln der Räder am Auto durch, könnte > also > meinen Drehmomentschlüssel zur Verfügung stellen... Das will ich aber sehen: Die Drehmomentschlüssel in der Größe haben doch meist ein minimal einstellbares Drehmoment von ca. 20 Nm (Das ist zumindest bei meinem NoName-Schlüssel fürs Auto der Fall). Wenn du es schaffst, 20 Nm auf eine PH1-Schraube auszuüben (Ohne dass die die Klinge aus dem Kopf rausgedrückt wird), bist du wohl wirklich ein "Schraubengott".
jz23 schrieb: > Michael S. schrieb: >> Hallo, ich bin nun mit dem Wechseln der Räder am Auto durch, könnte >> also >> meinen Drehmomentschlüssel zur Verfügung stellen... > > Das will ich aber sehen: Die Drehmomentschlüssel in der Größe haben doch > meist ein minimal einstellbares Drehmoment von ca. 20 Nm (Das ist > zumindest bei meinem NoName-Schlüssel fürs Auto der Fall). Wenn du es > schaffst, 20 Nm auf eine PH1-Schraube auszuüben (Ohne dass die die > Klinge aus dem Kopf rausgedrückt wird), bist du wohl wirklich ein > "Schraubengott". Das Gefährliche an Ironie ist, dass sie nicht jeder versteht!
Nils H. schrieb: > udem setzen wir viele kleine keramik SMD Bauteile ein welche sehr > schnell brechen. > Es reicht schon wenn man die mit der Lötkolbenspitze "anstuppst". Von > der resultierenden, gefährlichen, > ungleichmäßigen Abkühlung, welche zu Verwindungen und somit zum Bruch > der Bauteile führt, ganz zu schweigen. Dann ist deine Drehmomentfrage beantwortet, das optimale liegt bei null. Du darfst vom Prinzip her die Leiterplatte (PCB) gar nicht belasten. Das gilt auch und gerade bei der Montage da sich dort einseitige Belastungen nicht vermeiden lassen. Kunststoff- oder Federscheiben sind mittel der Wahl und Schraubenlängen die so gewählt sind das sie Anschlagen bevor Sie Kraft auf das PCB übertragen. auf der anderen Seite darf Sie auch nicht zu weich aufgehängt werden da die Steckverbinder nicht zu sehr belastet werden dürfen. Bei VG64 etc ist das als Erfahrungswert eher unkritisch. Lötstellen nach dem löten nicht mehr mechanisch zu belasten sollte selbstverständlich sein. Das wurde schon in Datenblättern der '60er Jahre beschrieben.
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