Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem Operationsverstärkerschaltung


von Marcel B (Gast)


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Guten Abend,

irgendwie verstehe ich gerade nicht so recht, wo mein Fehler liegt. Ich 
habe eine OPV-Verstärkerschaltung simuliert, getestet und habe alle 
gewünschten Parameter eingehalten (Gain und Frequenzgang). Leider musste 
ich feststellen, dass eine Koppelkapazität eingangsseitig etwas 
komisches bewirkt, was ich mir nicht erklären kann:

Verstärkerschaltung ohne Koppelkondensator zieht recht symmetrisch 
knappe 7mA, mit Koppelkondensator laut Simulation knapp 70mA bzw. -0.7mA 
und völlig unsymmetrisch.

Hat hier jemand so etwas schon erlebt oder entdeckt meinen Fehler? Ich 
hänge ein Minimalbeispiel an.

Freundliche Grüße

von Dussel (Gast)


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Für schnelle Hilfe ist es immer praktisch, Dateien in einem Format 
anzuhängen, das man sofort ohne spezielle Programme ansehen kann. Hier 
in dem Beispiel also zum Beispiel eine Zeichnung in einem 
Standardbildformat.

von Michael B. (laberkopp)


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Marcel B schrieb:
> mit Koppelkondensator laut Simulation knapp 70mA bzw. -0.7mA
> und völlig unsymmetrisch

Welche Spannung soll denn deiner Meinung nach am OpAmp nach dem 
Kopppelkondenstaor im Durchschnitt sein ?

0V ?

Warum ? Weil du es gerne so hättest ?

Das muss man in der Elektronik schon festlegen, z.Bn durch 10k nach 
Masse.

von HildeK (Gast)


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Dein +Eingang am linken OPA hat keinen DC-Pfad nach GND, sondern lädt 
den Kondensator mit seinem Input Bias Current (typ 5µA) auf.
Dann ist der OPA auch als DC-Verstärker beschaltet. Innerhalb kurzer 
Zeit läuft dann der Ausgang an Anschlag.

Abhilfen:
- von +E nach GND einen (möglichst niederohmigen) Widerstand Rin legen
- zwischen C2 und GND einen Kondensator legen, so dass die DC (Biasstrom 
* Rin) nicht mit verstärkt wird.

von Marcel B (Gast)


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Man muss ich blind sein, danke für die Tipps, der DC-Pfad scheint das 
fehlende Übel zu sein!

von HildeK (Gast)


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Mir ist noch was generelles aufgefallen:
- bei den Quellen gibt man für die .ac Simulation normalerweise AC=1 an. 
Dann hat die Quelle 0dB und du siehst direkt die Verstärkung in der 
Kurve. Es gibt in der Simulationsart keine Übersteuerung.
- IMHO günstiger und übersichtlicher ist es auch, dort keine lineare 
Frequenzteilung anzugeben. Ich nehme das nur in Ausnahmefällen, sonst 
immer 'dec' ider 'oct' mit z.B. 100 Punkten.

von Marcel B (Gast)


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Die Amplitude habe ich bewusst nicht auf 1V gesetzt, da bei +-5V und bei 
der Verstärkung der OPV gar nicht arbeiten könnte und eine höhere 
Betriebsspannung kaum noch möglich ist (maximal 12.6V Unterschied 
zwischen -V und +V). Mit der Simulationsart hast du natürlich recht, 
hier habe ich einfach einen linearen Sweep durchführen lassen, da das 
Wechselstromverhalten so schon in Ordnung war.

von HildeK (Gast)


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Marcel B schrieb:
> Die Amplitude habe ich bewusst nicht auf 1V gesetzt, da bei +-5V und bei
> der Verstärkung der OPV gar nicht arbeiten könnte und eine höhere
> Betriebsspannung kaum noch möglich ist

Genau das meinte ich: bei der AC-Analyse gibt es keine Übersteuerung!
Nur bei .tran musst du die Amplitude korrekt eingeben.

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