Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Silberkontakte für weniger Verluste?


von A. D. (egsler)


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In diesem Artikel geht es um neue Schnellladetechniken für Elektroautos 
und die dabei zu bewältigenden Probleme:
https://www.golem.de/news/hpc-schnellladen-starker-strom-aus-kuehlem-kabel-1710-130805.html

>Bei Strömen von bis zu 400 Ampere verursachen selbst geringe Kontaktwiderstände 
>am Stecker hohe Wärmeverluste. Schon ein Widerstand von 0,15 Milliohm reicht aus, 
>um aus dem Stecker einen 25-Watt-Lötkolben zu machen.

Ergibt soweit Sinn. Aber auf der zweiten Seite steht:
>Die Kontakte sollen mit Silber beschichtet werden, da dieses Metall die 
>geringsten Kontaktwiderstände ermögliche.

Ja, Silber ist nochmal ein wenig leitfähiger als Kupfer, aber es 
korrodiert doch auch sehr schnell und bildet eine isolierende 
Oxidschicht auf der Oberfläche. Wieso nutzt man da kein Gold, um die 
Oberfläche der Kontakte zu schützen und einen gute Verbindung zu 
sichern? Wird das wirklich irgendwo eingesetzt, der Umwelt ausgesetzte 
Kontaktflächen zu versilbern?

: Bearbeitet durch User
von Nimm (Gast)


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20 Stecker und schalte sie parallel, dann passt das!

von Der Andere (Gast)


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Nimm schrieb:
> 20 Stecker und schalte sie parallel, dann passt das!

Ich sehe gerade vor meinem inneren Auge, wie der Tesla Fahrer 20 
Kabelbündel aus dem angehängten Anhänger rausholt und die dann 
nacheinander an sein Auto und an die Ladestation anschliesst.

Sieht bestimmt lustig aus.

von Nimm (Gast)


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Es geht auch wie bei der Eisenbahn mit einer Hochspannungsleitung. Viel 
Spannung und wenig Strom für die gleiche Leistung. Man sollte es nur 
nicht so machen wie in Bombay. Für diejenigen die wissen was dort 
passiert ist.

von Der Andere (Gast)


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Nimm schrieb:
> Für diejenigen die wissen was dort
> passiert ist.

Und für die, die es nicht wissen?

von Peter II (Gast)


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Nimm schrieb:
> Es geht auch wie bei der Eisenbahn mit einer Hochspannungsleitung.

nur werden dabei die Stecker genauso groß werden, weil man nicht einen 
unendliche dünne Isolierung hinbekommt. Lass man die Buchse und den 
Stecker wegen Regen feucht sein. Da möchte man keine 10kV drüber jagen.

von lalelu (Gast)


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Peter II schrieb:
> nur werden dabei die Stecker genauso groß werden, weil man nicht einen
> unendliche dünne Isolierung hinbekommt. Lass man die Buchse und den
> Stecker wegen Regen feucht sein. Da möchte man keine 10kV drüber jagen.

Aber die Verluste sind geringer

von Peter II (Gast)


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lalelu schrieb:
> Aber die Verluste sind geringer

darum geht es aber nicht wirklich. Man kann auch mit 12V arbeiten, dann 
müssen die Kabel halt nur dicker sein.

Es geht am Anwenderfreundlich - also leicht und handlich. Große Stecker 
mit Hochspannung sind genauso unhandlich wie Stecker für 1000A

von c.m. (Gast)


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ich sehe da das gleiche problem wie bei LED glühbirnen: alte technik, 
"E27", die für alte technik, *glüh*birnen, funktioniert hat soll für 
neue technik weiter verwendet werden - weils ja so praktisch ist.
jetzt ist es aber so, das die alten glühbirnen heiß wurden, ihnen das 
aber nichts aus gemacht hat, während die neuen LED-lampen gekühlt werden 
müssen - andere ansprüche haben.

kann es sein, das "die industrie" sich davor drückt einen neuen, 
DAU-freundlichen, hochenergiestecker zu entwickeln und als norm zu 
definieren?

wie wäre es, übliche 400V dreiphasig mit 16/32A zu übertragen, und dafür 
einen stecker zu entwickeln der erstmal physisch eingesteckt wird, und 
bei dem dann per hebel die kontakte geschlossen werden?
spritzwassergeschützt, DAU-freundlich, viele steckzyklen, FI 
schutzschaltung… alles zu aufwändig?

von Peter II (Gast)


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c.m. schrieb:
> kann es sein, das "die industrie" sich davor drückt einen neuen,
> DAU-freundlichen, hochenergiestecker zu entwickeln und als norm zu
> definieren?

habe sie doch gemacht.

https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_62196_Typ_2
https://de.wikipedia.org/wiki/Combined_Charging_System

> wie wäre es, übliche 400V dreiphasig mit 16/32A zu übertragen
weil es nur 22kW sind, es werden aber 400kW gefordert.

von c.m. (Gast)


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Peter II schrieb:
>> wie wäre es, übliche 400V dreiphasig mit 16/32A zu übertragen
> weil es nur 22kW sind, es werden aber 400kW gefordert.

dann will ich nichts gesagt haben.
ich dachte 22kW seien genug (so alt und doch noch so blauäugig).

wie wäre es dann fahrzeuge zu bauen die weniger strom brauchen, also 
leichter sind und nicht so schnell? wahrscheinlich wieder zu blauäugig - 
das kauft doch keiner. "ein auto unter 1,5t eigengewicht ist doch ein 
go-cart"

naja egal. kann man nichts dran ändern. sind halt menschen. ^^

von Bitwurschtler (Gast)


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A. D. schrieb:
> Ja, Silber ist nochmal ein wenig leitfähiger als Kupfer, aber es
> korrodiert doch auch sehr schnell und bildet eine isolierende
> Oxidschicht auf der Oberfläche.

Sicher? Silber nennt sich doch nicht ohne Grund Edelmetall da ist nix 
mit Oxydieren an der Luft.
Was du meinst ist vermutlich "anlaufen" und das passiert mit 
Silberbesteck etc wenn es mit Schwefelverbindungen in organischen 
Material in Kontakt kommen. Das muss mal halt von  den Kontakten fern 
halten. Und besonders fest scheint diese Silber-verbindungsschicht auch 
nicht zu sein, beim Zusammenschalten der Kontakte ist so wohl 1,2 
abgeplatzt.

von Peter II (Gast)


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c.m. schrieb:
> wie wäre es dann fahrzeuge zu bauen die weniger strom brauchen, also
> leichter sind und nicht so schnell? wahrscheinlich wieder zu blauäugig -
> das kauft doch keiner. "ein auto unter 1,5t eigengewicht ist doch ein
> go-cart"

die Masse spielt bei einem e-Auto nicht wirklich mehr eine sehr große 
rolle. Denn die Energie die beim beschleunigen gebraucht wird, wird beim 
Bremen wieder zurückgewonnen.

Bei gleichmäßiger Geschwindigkeit spielt die Masse auch fast keine 
Rolle.

Selbst wenn du es schaffst ein Auto mit 500kG zu bauen, wird es nicht 
1/3 vom Verbrauch eines 1,5T Autos haben.

Also bleibt nur, die Geschwindigkeit zu senken um Energie zu sparen. Das 
kann ja jeder für ich entscheiden, wer gerne mit 30km/h unterwegs ist 
kann das ja tun.

von Alex W. (Pimmelberger) (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Nimm schrieb:
>> 20 Stecker und schalte sie parallel, dann passt das!
>
> Ich sehe gerade vor meinem inneren Auge, wie der Tesla Fahrer 20
> Kabelbündel aus dem angehängten Anhänger rausholt und die dann
> nacheinander an sein Auto und an die Ladestation anschliesst.

Ich habe an meinem PC zwei RS232-Ports 9Pol und 4 USB an der Front!
Beim RS232 muss ich auch nicht 9 einzeln einstecken, sondern habe dafür 
ein Gehäuse um die Kontakte herum. Die Norm sagt irgendwas mit Sub-D 9. 
Es kann auch sein das Gehäuse für Kontakte, mögene sie noch so 
vielzahlig sein, auch geben sollte! Gerade für Teslafahrer...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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c.m. schrieb:
> wie wäre es dann fahrzeuge zu bauen die weniger strom brauchen, also
> leichter sind und nicht so schnell?

Derzeit sind Elektrofahrzeuge eher etwas für Gutbetuchte. Wer heute vor 
der Entscheidung stünde, vom einem Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse 
oder Oberklasse auf ein Elektrofahrzeug umzusteigen, will keine 
minimalistische Klapperkiste haben.

Langfristig gesehen werden Elektrofahrzeuge aber wesentlich billiger 
angeboten werden können, weil sie wesentlich einfacher herzustellen 
sind. Nur die Batterie ist derzeit noch zu teuer. Wir haben eigentlich 
die gleiche Situation wie bei Flachbildschirmen. Als diese gegen Ende 
der 1990er Jahre eingeführt wurden, kostete ein großer LCD- oder 
Plasmafernseher ca. 10kDM bis 30kDM gegenüber 0,5kDM bis 3kDM für einen 
Röhrenfernseher. Und dann gab es plötzlich einen gewaltigen Preisrutsch, 
nachdem die Fertigungstechnik und Qualität für LCD optimiert wurde. 
Plasmafernseher sind dabei auf der Strecke geblieben.

> wahrscheinlich wieder zu blauäugig -
> das kauft doch keiner. "ein auto unter 1,5t eigengewicht ist doch ein
> go-cart"

Für Umsteiger: siehe oben

In einigen Regionen der Erde werden in zehn oder zwanzig Jahren 
Elektroautos die ersten für normale Bürger erschwinglichen Autos 
darstellen. Das werden natürlich keine heute üblichen Luxuskarossen 
sein, sondern zwei/vier Motoren, eine Batterie und ein draufgeschnallter 
Klappstuhl.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter II schrieb:
> die Masse spielt bei einem e-Auto nicht wirklich mehr eine sehr große
> rolle. Denn die Energie die beim beschleunigen gebraucht wird, wird beim
> Bremen wieder zurückgewonnen.

Das ist aber nur ein frommer Wunsch. Natürlich muss die Masse 
beschleunigt werden und das letzte Stückchen Bremsen geht auch nicht mit 
Rückgewinnung. Man braucht also Leistung und die Leistung geht einher 
mit hoher Spannung und/oder hohen Strömen. Selbst ein Supermini wie der 
der alte Kewet wiegt nun mal 1 Tonne mit seinen 5-6 Batterien - weit 
mehr als ein entsprechender Benziner.
Der E-Smart 2017 wiegt 1087kg (2363 lbs)
https://www.caranddriver.com/smart/fortwo-electric-drive/specs

und sein entsprechender Benzinkollege (ForTwo 2014-) 880kg.
https://en.wikipedia.org/wiki/Smart_Fortwo#Third_generation_.28Build_series_C453.2C_A453.2C_2014.E2.80.93present.29

von Peter II (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Selbst ein Supermini wie der
> der alte Kewet wiegt nun mal 1 Tonne mit seinen 5-6 Batterien - weit
> mehr als ein entsprechender Benziner.

Also müssen wir leichtere Batterien erfinden. Wenn sie der schwerste 
Teil vom Auto sind.

von Der Andere (Gast)


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.m. schrieb:
> wie wäre es dann fahrzeuge zu bauen die weniger strom brauchen, also
> leichter sind und nicht so schnell?

Auch das reicht nicht. Der kleine e-GO zum Beispiel hat eine 15kWh 
Batterie um auf eine halbwegs vernünftige Reichweite zu kommen.
Siehe http://www.e-go-mobile.com/de/modelle/e.go-life/

Wenn du jetzt dahin kommen willst, daß du innerhalb von 2-5 Minuten eine 
komplette Ladung erreichst, also so wie man es an der Tankstelle bei 
Verbrennern gewohnt ist, dann brauchst du bei 15kWh und 5 Minuten schon 
300kW an Leistung (bei 100% Wirkungsgrad)

Insofern sehe ich die Konzentration auf Elektrochemische Batterien als 
Energiespiecher kritisch, die haben per se ein mindestens 5-10 mal 
schlechteres Leistungsgewicht als Chemische Energiespeicher wie 
Kohlenwasserstoffe.
Statt diesem Hype E-Auto mit Akkus sollte man deutlich intensiver 
mehrgleisig forschen, z.B. an Kohlenwasserstoff-Synthese aus 
überschüssigem Strom und an Brennstoffzellen, die mit 
Kohlenwasserstoffen betrieben werden können.
Denn Benzin, Diesel, Propan, Butan lassen sich halt hundert mal besser 
speichern, umfüllen und transportieren als Strom oder auch reiner 
Wasserstoff.

Peter II schrieb:
> Also müssen wir leichtere Batterien erfinden.

Du kannst die Physik und Chemie aber nicht überlisten. Vieleicht so wie 
in USA in den 60gern. jedes Auto mit einem kleinen Fissionsreaktor

von Peter II (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Du kannst die Physik und Chemie aber nicht überlisten.

reicht dafür nicht ein Perfekter Isolator der extrem Dünn ist ( 1-2 
Atome). Schon hat man einen ausreichend großen Kondensator als Speicher.

Dafür braucht man keine großartige Chemie.

von c.m. (Gast)


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Peter II schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Du kannst die Physik und Chemie aber nicht überlisten.
>
> reicht dafür nicht ein Perfekter Isolator der extrem Dünn ist ( 1-2
> Atome). Schon hat man einen ausreichend großen Kondensator als Speicher.
>
> Dafür braucht man keine großartige Chemie.

der sich dann durch tunneleffekte schneller entlädt als er geladen 
werden kann ^^
der andere hat schon recht: physik bestimmt was gemacht werden kann.

Peter II schrieb:
> c.m. schrieb:
>> wie wäre es dann fahrzeuge zu bauen die weniger strom brauchen, also
>> leichter sind und nicht so schnell? wahrscheinlich wieder zu blauäugig -
> die Masse spielt bei einem e-Auto nicht wirklich mehr eine sehr große
> rolle. Denn die Energie die beim beschleunigen gebraucht wird, wird beim
> Bremen wieder zurückgewonnen.
> Selbst wenn du es schaffst ein Auto mit 500kG zu bauen, wird es nicht
> 1/3 vom Verbrauch eines 1,5T Autos haben.

rollwiderstand? was kannst du leichter schieben: ein 500kg auto, oder 
eins mit 1,5t?

von Peter II (Gast)


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c.m. schrieb:
> rollwiderstand? was kannst du leichter schieben: ein 500kg auto, oder
> eins mit 1,5t?

und wie viel macht der aus? 5% oder sogar weniger?

Ich habe nicht geschrieben, das es nichts ausmacht. Aber es macht sehr 
wenig aus.

Merkst du einen unterschied im Sprit Verbrauch on 1 Person oder 5 
Personen im Auto sitzen?

von Peter II (Gast)


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c.m. schrieb:
> rollwiderstand? was kannst du leichter schieben: ein 500kg auto, oder
> eins mit 1,5t?

Nachtrag:

> Der Anteil des Rollwiderstands am Gesamt-Fahrwiderstandliegt zwischen 30 > 
Prozent in der Stadt und etwa 20 Prozent auf der Autobahn.

selbst wenn er 0 ist, würde mal also Maximal 30% sparen können.

von c.m. (Gast)


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Peter II schrieb:
> c.m. schrieb:
>> rollwiderstand? was kannst du leichter schieben: ein 500kg auto, oder
>> eins mit 1,5t?
>
> und wie viel macht der aus? 5% oder sogar weniger?
1
Der Anteil des Rollwiderstands am Gesamt-Fahrwiderstandliegt zwischen 30 Prozent in der Stadt und etwa 20 Prozent auf der Autobahn.
https://www.adac.de/infotestrat/reifen/rollwiderstand.aspx

bei weniger max geschwindigkeit ginge auch der luftwiederstand runter, 
und bei e-antrieben ohne getriebe und dergleichen auch der innere 
widerstand. geringere masse bedeutet auch weniger benötigte 
bremsleistung, und auch bei energierückgewinnung weniger verluste.


> Merkst du einen unterschied im Sprit Verbrauch on 1 Person oder 5
> Personen im Auto sitzen?

bei 5 dürren personen in einem 3t SUV nicht, bei 5 kerlen die so fett 
sind wie ich in einer isetta schon. ;-)

von Der Andere (Gast)


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Peter II schrieb:
>> Der Anteil des Rollwiderstands am Gesamt-Fahrwiderstandliegt zwischen 30 >
> Prozent in der Stadt und etwa 20 Prozent auf der Autobahn.
>
> selbst wenn er 0 ist, würde mal also Maximal 30% sparen können.

Hast du mal geschaut was die größten Verluste bei Autobahnfahrt sind?
Fakt ist auch Luftwiderstand kannst du nicht mehr "rekuperieren".

Es hat schon seinen Grund, daß ich mit meinem Popelgolf auf der Autobahn 
öfter mal einen Tesla S überhole, owohl ich in der Regel "nur" 120 - 150 
fahre.

von Peter R. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Und dann gab es plötzlich einen gewaltigen Preisrutsch,
> nachdem die Fertigungstechnik und Qualität für LCD optimiert wurde.

Das ist blauäugiger Optimismus hinsichtlich Akkus.

An Akkus entwickelt und forscht man schon über ein Jahrhundert und hat 
in bezug auf Verbesserungen schon lange den Anschlag erreicht.

Bei dem neuen Anlauf inbezug auf Elektromobilität wurden schon tausende 
Mannjahre investiert ohne wesentlichen Fortschritt.

Bei LCDs war das anders. Da haben für neue Lösungen zwei Jahrzehnte 
ausgereicht, da ja das Thema noch nicht bis zur letzten Ecke 
ausgeforscht war.

Meiner Meinung nach ist das Nachladen auch die größte Engstelle. Ein 
Liter Benzin hat etwa 10kWh Energieinhalt. An der Tankstelle ist der in 
wenigen Sekunden nachgefüllt. An einer normalen Steckdose, die etwa 2kW 
zulässt, dauert das dann 5 Stunden.

Deswegen kommen dann für "Schnelladungen" solch monströse Lösungen wie 
eine 400A-Steckverbindung zustande.

Manche Leute sollten sich mal ausrechnen, wieviele kWh als Benzin oder 
Diesel an einer Tankstelle an einem Tag übergeben werden und dann die 
Leistung für 12h Tankbetrieb ausrechnen. Da kommen Leistungswerte raus, 
die eines Kraftwerks würdig sind.

von Peter II (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Hast du mal geschaut was die größten Verluste bei Autobahnfahrt sind?
> Fakt ist auch Luftwiderstand kannst du nicht mehr "rekuperieren".

gut erkannt, und diese kann man auch nicht durch geringes Gewicht nicht 
verkleinern.

Aus dem Grund habe ich geschrieben, das ein geringeres Gewicht nicht 
großartig zum geringeren Verbrauch beiträgt.

> Es hat schon seinen Grund, daß ich mit meinem Popelgolf auf der Autobahn
> öfter mal einen Tesla S überhole, owohl ich in der Regel "nur" 120 - 150
> fahre.
Und ich habe schon zu fuß Radfahrer überholt - was soll dieser 
Vergleich? Eventuell wollte der Tesla Fahrer einfach nicht schneller 
fahren.

von Peter R. (Gast)


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ES ist schon beinah lustig, wie jemand über die Verluste an 
(Silber-)Kontakten grübelt, wenn hunderte Watt an Leitung übergeben 
werden müssen. Oder die verschiedenen Prozentf an Verlust beim 
Elektrofahrzeug.

von Peter II (Gast)


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Peter R. schrieb:
> ES ist schon beinah lustig, wie jemand über die Verluste an
> (Silber-)Kontakten grübelt, wenn hunderte Watt an Leitung übergeben
> werden müssen. Oder die verschiedenen Prozentf an Verlust beim
> Elektrofahrzeug.

es geht ja nicht um der "verlorenen" Energie sondern um die Wärme die 
dabei entsteht. Ein glühenden Stecker will man ungern haben.

von c.m. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Manche Leute sollten sich mal ausrechnen, wieviele kWh als Benzin oder
> Diesel an einer Tankstelle an einem Tag übergeben werden und dann die
> Leistung für 12h Tankbetrieb ausrechnen. Da kommen Leistungswerte raus,
> die eines Kraftwerks würdig sind.

das ist auch eine der sachen, welche die akzeptanz für sinnvolle 
(sprich: leichte) fahrzeuge herabsetzt: man ist gewohnt viel energie 
billig kaufen, und sie fast beliebig verschwenden zu können.
wie viele fahren täglich ihre ø70kg in der gegend rum, und 
transportieren dabei noch 1,5t stahl mit sich.
stell dir mal vor du gehst (mit den füßen!) einkaufen, und schnallst dir 
dafür einen 20kg rucksack um - wäre doch viel zu anstrengend, zu 
energieaufwändig, oder?

aber das ist die welt in die wir hineingeboren wurden, und auf die wir 
uns eingestellt haben. billiges benzin und damit energie um überfluss 
bedeutet, dass man etliche kilometer von der arbeitsstelle weg wohnen 
kann - 40km sind auf der autobahn ja schnell erledigt.
und wenn die energie nun plötlich nicht mehr billig ist, regt man sich 
auf - weil man sich darauf eingestellt hat.

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Nimm schrieb:
> 20 Stecker und schalte sie parallel, dann passt das!

und jeder hat 'ne andere Pinbelegung.

von Der Andere (Gast)


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c.m. schrieb:
> stell dir mal vor du gehst (mit den füßen!) einkaufen, und schnallst dir
> dafür einen 20kg rucksack um - wäre doch viel zu anstrengend, zu
> energieaufwändig, oder?

Stell dir vor, es gibt Leute die kaufen für eine 5 Personen-Familie ein, 
und vieleicht noch für die Oma mit.
3 Kasten Wasser, 1 Kasten Bier, 10l Fruchtsaft, 5 kg Mehl, 5 kg Zucker, 
und der Rest der einen Einkaufswagen vollmacht transportierst du NICHT 
mit einem 500kg Auto und schon gar nicht zu Fuss. Da reicht auch schon 1 
Kasten Bier den du nicht tragen willst.
Und ich kann mir nicht 4 Autos daheim hinstellen, eins für Langstrecke, 
eins für die Stadt, eins wenn ich 4 Leute mitnehmen will, eins wenn ich 
alleine fahre und eins für den Großeinkauf.
Und nein, Poolautos sind garantiert nicht meins, ich will die Freiheit 
haben in mein Auto zu steigen und UNGEPLANT schnell mal zu einem Freund 
oder in den Baumarkt zu fahren.

Ich heb dir aber völlig recht daß man durchaus weniger mit dem Auto 
fahren könnte und die ganzen SuperMamis und Papis mit ihren Riesen 
SUFFs, die jeden Morgen den Zugang zu jeder Schule blockieren, gehen mir 
auch gewaltig auf den Sack!
Zumal sie meist so schlechte Autofahrer sind, daß schon ein Fiat500 ihre 
Fahrkünste übersteigt.

von Der Andere (Gast)


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c.m. schrieb:
> billiges benzin und damit energie um überfluss
> bedeutet, dass man etliche kilometer von der arbeitsstelle weg wohnen
> kann - 40km sind auf der autobahn ja schnell erledigt.

Das ist völlig am Thema vorbei. Wie willst du denn nahe am Arbeitsplatz 
wohnen. Dass das viele wollen sieht man ja an den Preisen für Immobilien 
in den Großstädten.
Was wäre deine Lösung dafür? Solche Trabantenstädte wie rund um Paris?

Und ganz ehrlich, ich will nicht in einer Großstadt leben, so kann ich 
raus und bin in 5 Minuten zu Fuss im Wald oder in den Feldern.
Und vor allem will ich nicht daß meine Kinder in einer Großstadt 
aufwachsen und glauben Milch kommt aus der Chemiefabrik und Honig von 
Langnese.

von Harald W. (wilhelms)


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A. D. schrieb:

> Ja, Silber ist nochmal ein wenig leitfähiger als Kupfer, aber es
> korrodiert doch auch sehr schnell und bildet eine isolierende
> Oxidschicht auf der Oberfläche.

Im Gegensatz zu Kupferoxyd leiten Silberoxyde aber noch recht gut.
Deshalb wird Silber als Kontaktmaterial sehr häufig in der Technik
verwendet.

> Wieso nutzt man da kein Gold, um die  Oberfläche der Kontakte zu
> schützen und einen gute Verbindung zu  sichern?

Weil Gold noch schlechter als Kupfer leitet und ausserdem
recht teuer ist. Gold als Kontaktmaterial wird eigentlich
nur bei geringen Strömen und wenigen Steckungen genommen.

von Nimm (Gast)


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Z.B. Pico oder Femtoampere.

von c.m. (Gast)



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Der Andere schrieb:
> c.m. schrieb:
>> billiges benzin und damit energie um überfluss
>> bedeutet, dass man etliche kilometer von der arbeitsstelle weg wohnen
>> kann - 40km sind auf der autobahn ja schnell erledigt.
>
> Das ist völlig am Thema vorbei. Wie willst du denn nahe am Arbeitsplatz
> wohnen. Dass das viele wollen sieht man ja an den Preisen für Immobilien
> in den Großstädten.
> Was wäre deine Lösung dafür? Solche Trabantenstädte wie rund um Paris?
>
> Und ganz ehrlich, ich will nicht in einer Großstadt leben, so kann ich
> raus und bin in 5 Minuten zu Fuss im Wald oder in den Feldern.
> Und vor allem will ich nicht daß meine Kinder in einer Großstadt
> aufwachsen und glauben Milch kommt aus der Chemiefabrik und Honig von
> Langnese.

das ist überhaupt nicht am thema vorbei (gut, am thema der TO 
vielleicht… silberkontakte) - 100kWh lassen sich halt einfacher und 
schneller flüssig in den tank füllen als elektrisch in einen akku 
transportieren - und billig ist die energie auch noch.

die verfügbarkeit dieser billigen und einfach zu handhabenden energie 
ist dir in die wiege gelegt worden, du hast dich darauf eingestellt, 
erachtest die verfügbarkeit als recht, und regst dich auf wenn 
irgendetwas dieses recht beschneidet.

das ist kein vorwurf :)

als es noch nicht flüssige energie im überschuss gab, haben die menschen 
sich anderweitig geholfen um "den einkauf" zu transportieren (bild).

von Der Andere (Gast)


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c.m. schrieb:
> als es noch nicht flüssige energie im überschuss gab, haben die menschen
> sich anderweitig geholfen um "den einkauf" zu transportieren (bild).

Und du propagierst also daß wir zurück zu den Bollerwagen sollen?
Nett, aber passt nicht zur Realität.

Sollen wir auch zurück zu der damaligen höheren Wochenarbeitszeit, der 
schlechteren medizinischen Versorgung, ...?

von A. D. (egsler)


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@Harald Wilhelms
Nach gefühlt 40 Off-Topics endlich mal eine Antwort, danke! Meine Güte, 
jedes Mal das Gleiche hier... Ich hätte den Hintergrund der Frage nicht 
nennen sollen :p

Dass Silberoxid noch so gut leitet war mir nicht bewusst. Aber dass die 
etwas geringere Leitfähigkeit von dem Gold eine große Rolle spielt kann 
ich mir nicht wirklich vorstellen, es geht ja nur um eine dünne 
Beschichtung. Und da war ich immer der Meinung, dass Gold durch seine 
geringe Härte und die Eigenschaft nahezu nie zu korrodieren das Element 
der Wahl wäre. Scheinbar falsch gedacht.

von Der Andere (Gast)


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A. D. schrieb:
> Aber dass die
> etwas geringere Leitfähigkeit von dem Gold eine große Rolle spielt kann
> ich mir nicht wirklich vorstellen, es geht ja nur um eine dünne
> Beschichtung. Und da war ich immer der Meinung, dass Gold durch seine
> geringe Härte und die Eigenschaft nahezu nie zu korrodieren das Element
> der Wahl wäre. Scheinbar falsch gedacht.

Du hast recht, back to Topic.

Bei solchen Hochstromsteckverbindungen brauchst du erst mal eins, 
nämlich einen ordentlichen Anpressdruck der Kontakte, damit auch 
mikroskopisch eine möglichst große Fläche direkt Kontakt hat.
Beim Kontaktiervorgang wird das Oxid/Sulfit normalerweise abgestreift 
oder zerbröselt. Der Rest macht dann der hohe Strom.

Dünne und weiche Beschichtungen würden bei den hohen mechanischen 
Belastungen auch nicht lange überleben.
Und für dicke Beschichtung ist Gold viel zu teuer.

von malsehen (Gast)


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Nimm schrieb:
> Man sollte es nur
> nicht so machen wie in Bombay. Für diejenigen die wissen was dort
> passiert ist.

Was ist denn nun dort passiert?
Bitte klaere mich auf...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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● J-A V. schrieb:
> und jeder hat 'ne andere Pinbelegung.

Das ist leider nahezu so. Neulich kam im Fernsehen ein Bericht, wo die 
Jungs mit dem iMiev von Stuttgart nach Hamburg fuhren, einer war 
Journalist und der andere einer vom E-Auto Verband (oder sowas ähnliches 
- siehe Bericht vom SWF).
Letzterer hatte etwa 20 Chipkarten in der Tasche, damit die kleine Kiste 
am jeweiligen Standort geladen werden konnte, weil es da natürlich 
keinen Abrechnungsverbund gibt, man also bei jeder Ladestation von Firma 
X auch die passende Abbuchung mit Karte der Firma X vollziehen muss. 
Sonst gibts keinen Saft.
Natürlich kamen sie auch an Ladesäulen, die entweder defekt waren oder 
keine der 20 Karten schlucken wollte. Das ist nicht schön, wenn man noch 
20km Reichweite auf der Uhr hat.

Die Pinbelegung ist es also zwar nicht, aber das Kleinkrämertum der 
Stromlieferanten (und vermutlich irgendwann ein Fall für die BNetzA). Im 
Gegensatz dazu hat Telsa zwar völlig andere Ladestecker, aber wenigstens 
überall das gleiche Kreditsystem, so das eine Chipkarte reicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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dazu kann ich immer nur sagen:

Wenn dem Statt nur ansatzweise irgendwas an Nachhaltigkeit
und Umweltschutz liegen würde, dann liefen hier
etliche Dinge gewaltig anders.

von Harald W. (wilhelms)


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A. D. schrieb:

> Dass Silberoxid noch so gut leitet war mir nicht bewusst.

"Gut" wäre falsch. "Ausreichend" gilt wohl zumindest für Relaiskontakte.

> Es geht ja nur um eine dünne Beschichtung.

...die aber bei Steckern schnell abgeschabt wäre. Früher hat man
Gold ja für Steckplatinen genommen. Aber die werden im Laufe ihres
Lebens kaum häufiger als zehnmal benutzt. Ausserdem ist man auch
davon inzwischen abgekommen, weil der Goldpreis gestiegen ist.

von Hp M. (nachtmix)


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A. D. schrieb:
> da war ich immer der Meinung, dass Gold durch seine
> geringe Härte und die Eigenschaft nahezu nie zu korrodieren das Element
> der Wahl wäre.

Ist es auch.
Aber da Gold auch sehr weich ist, muss man  bei einem häufig benutzen 
Kontakt eine recht dicke Schicht aufbringen. Das geht ins Geld, zumal 
Gold ja auch ein "richtiges" Schwermetall ist.
Beim aktuellen Goldpreis wäre Platin übrigens billiger, obwohl das 
deutlich schlechter leitet.

Anfangs wurde der Kunststoff der selbst zu beschreibenden CDs mit Gold 
beschichtet, weil das ein hervorragender Reflektor für IR-Licht ist.
Die aufgedampfte Goldschicht war, ähnlich wie die heute verwendete 
Silberschicht, so dünn, dass sie für bläuliches Licht durchlässig war.
Das ist bei einer Schichdicke von etwa 0,1µm der Fall.
Man kann  sich leicht ausrechnen, dass diese Goldschicht akuell einen 
Materialwert von 62 Cent hätte, obwohl sie so dünn ist, dass sie wohl 
schon beim ersten Steckvorgang abgewischt würde.

von Mani W. (e-doc)


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Bitwurschtler schrieb:
> Sicher? Silber nennt sich doch nicht ohne Grund Edelmetall da ist nix
> mit Oxydieren an der Luft.

Nicht umsonst habe ich in meinem fast 40 Jahr alten FORMANT-Synth
versilberte Kontaktfedern, die funktionieren noch...

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Gold ist erste Wahl bei niedrigen Spannungen und wenigen 
Kontaktierungen. Ansonsten kratzt man das Gold ab. Bei einem Ladestecker 
10.000 Kontaktierungen ist Gold also eher nicht die 1. Wahl.

Silberoxid leitet ausreichend. Aber: Kontaktfette und besonders 
ausreichender Anpressdruck und guter Formschluss helfen aber oft mehr.
IEC 62196 war sehr sehr lange unterwegs (Standardisierung halt), CHAdeMO 
lebt und manch einer kocht sein eigens Süppchen.

Ausserdem: 20 W kann man wegkühlen. Ladesäule hat mit Luftpumpe und 
Luftschlauch mit ins Kabel.
IEC 62196 Mode 4 (und nur der erlaubt die grossen Ströme) ist vom Lader 
konstant überwacht. Schon bei Mode 3 werden nur 32A bereitgestellt wenn 
kein Signal zurückkommt.

Die gewählte Lösung ist also nicht die Steckverbindung zu verbessern, 
sondern zu überwachen. Was Sinn macht, denn Fremdkörper können ja auch 
auftreten.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Matthias S. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> und jeder hat 'ne andere Pinbelegung.
>
> Das ist leider nahezu so. Neulich kam im Fernsehen ... einer war
> Journalist und der andere einer vom E-Auto Verband ....
> Letzterer hatte etwa 20 Chipkarten in der Tasche, ...

Wenn das in Deutschland - Dem Land von "nur Bares ist Wahres" und 
"anonyme Zahlungsverkehr" war, müsste das doch alles über 
Bargeldautomaten gehen.

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