Guten Tag ich habe ein paar Dioden 1N23E von Sylvania und Micro Optics in diesem Keramikpillen-Gehäuse mit Goldkontakten. Bekanntlich kann man damit Mischer oder Vervielfacher in Hohlleitertechnik bauen. Ich würde gerne wissen, wie ich die Diode im Hohlleiter montieren muss, um z.B. einen Frequenzverdoppler zu bauen. Ich habe mehrere Stücke von WR62 und WR90. Die Diode würde ich da dann montieren und mit einem Frequenzgenerator ein Signal einspeisen, das von der Diode dann vervielfacht wird und im Hohlleiter sich ausbreitet. Adapter und Mischer, um das ganze am Spektrumsanalyzer zu messen habe ich da.
Ich kenne diese Dioden nur als Detektor- oder Mischer, nicht als Vervielfacher. Spricht natürlich nichts dagegen, das auch zu versuchen. Ich habe ein Magic-Tee mit zwei dieser Dioden, deren Einbau könnte ich fotografieren, wenn das hilft.
Hallo Christoph ja, es wäre höchst interessant, wenn du hier ein paar Bilder hochladen köntest.
HFbastler schrieb: > Bekanntlich kann man damit > Mischer oder Vervielfacher in Hohlleitertechnik bauen. Das bezweifle ich etwas, bzw. es wird schlecht funktionieren. Die 1N23 ist intern auf das X-Band abgestimmt, indem die Diodenkapazität mit der Induktivität der Kontaktspitze*) eine Serienresonanz bildet. Dadurch erreicht man eine hohe Empfindlichkeit, aber eben auch eine Unterdrückung der Harmonischen von 10GHz. Es sei denn, du willst aus einer S-Band-Frequenz ca. 10GHz als einzig nutzbare Ausgangsfrequenz erzeugen. Aber auch dafür ist diese Diode wegen ihrer geringen thermischen Belastbarkeit nur mäßig geeignet. Mit den heute für wenig Geld verfügbaren SiGe-Bipolartransistoren (BFP405 & Co) sollte das besser gehen. *) Die ursprünglichen 1N21, 1N23 usw. waren Punktkontaktdioden und dadurch mechanisch empfindlich. Mittlerweile erzeugt man ein Array von vielen punktförmigen Schottkydioden und kontaktiert eine davon mit der Kontaktfeder.
Natuerlich sollte eine Diode in einem Hohlleiter funktionieren. Der niedrigste Mode hat das E-Feld durch die kurze Dimension des Hohlleiters. Also muss die Diode auch da angeordnet sein. Den Arbeitspunkt kann man ja mit einem per Induktivitaet aufgepraegtem Strom vorgeben. Wie bei einer Detektordiode. Bei der Detektordiode ist der Videoanteil des Diodenstromes das Resultat. Bei einer Vervielfacherdiode waeren dann die Oberwellen des Reaktanz der Diode das Resultat. Irgendwas kommt immer raus. Wie macht man das nun moeglichst effizient? Am Ende eines geschlossenen Wellenleiters, mit Lambda-Halbe Anstand gibt es die maximale E Feldstaerke, von einem Resonator mal abgesehen. Die Auskopplung muss dann in einem kleineren Wellenleiter erfolgen. Mit derselben Orientierung.
Zwölf M. schrieb: > Am Ende eines geschlossenen > Wellenleiters, mit Lambda-Halbe Anstand gibt es die maximale E > Feldstaerke, Och nöööö! Das tut ja schon weh!
Danke. Genau, muss Lamda-Viertel sein, wegen dem Phasensprung am Kurzschluss.
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HFbastler schrieb: > Adapter und Mischer, um das ganze am Spektrumsanalyzer zu messen habe > ich da. Was solls denn werden? Wenn du nur einen Oszillator brauchst, der im 3cm-Band schwingt, öffnest du du am einfachsten einen LNB von der Satellitenschüssel. Wenn das nicht ein ganz uraltes Teil ist, kannst du da sogar zwei recht genaue Frequenzen anzapfen, die über die Speisespannung umschaltbar sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Rauscharmer_Signalumsetzer
Ich habe mal ein paar Fotos von einer professionellen Halterung der 1N23 gemacht. Das Teil gehörte mal zu einem X-Band-Radar-Überwacher. Leider kann ich nicht in den Hohlleiter hineinfotografieren, da sich dieser Detektor hinter einer Iris in einem Seitenarm des eigentlichen Hohlleiters befindet. Die Diode ist in der Mitte der Breitseite eines WR 90 untergebracht, und zwar befindet sich ihre Achse 10mm vor dem verschlossenen Ende. Da der Isolierkörper der Diode ein bischen kürzer ist als die Höhe des Hohlleiters, lugen die beiden Metallenden so gerade eben in den Hohlleiter hinein. Auf den Bildern kannst du sehen, wie die Diode von rechts kommend in eine 6,5 mm Bohrung eingeführt wird und mit einer Gewindekappe dort fixiert wird. Von links wird dann eine federnde Hülse aufgesteckt, die am rechten Ende auf den Kontakt der Diode passt und links den Innenkontakt eines BNC-Weibchens bildet. Diese längliche Kontakthülse ist noch von einen Röhrchen aus Pulvereisen umgeben, das verhindert, dass die HF dort entweicht. Bei einem Mischer oder deinem Vervielfacher entfällt diese Dämpfungsperle natürlich. Rechts und links vom Pulvereisen sind noch Isolatoren und Führungen aus Kunststoff zu sehen, die einen Kurzschluss nach Masse verhindern. Natürlich wirst du nicht eine so aufwändige Konstruktion bauen wollen, und ich habe auch schon viel einfachere gesehen. Im Prinzip reicht es, wenn du beide Breitseiten des WR90 mit einem 3,5mm Bohrer durchbohrst. Das reicht, dass der dünne Kontakt der Diode nicht anstösst. Dann weitest du eines der Löcher auf 6,5mm, damit das dicke Ende der Diode hineinpasst. Dann musst du auf dem grossen Loch noch einen passenden Drahtring o.ä. auflöten, dessen Durchmesser möglichst genau dem Durchmesser des Diodenfusses entspricht, damit die Diode stramm hineinpasst, und der hauptsächlich dafür sorgt, dass die Diode im Hohlleiter die richtige Höhe einnimmt. Vergiss nicht den oberen Kontakt der Diode mit einem Isolierscheibchen zu versehen, damit es da bei der Wandberührung keinen Kurzschluss gibt. PTFE ist gut, aber muss nicht sein, weil dort kaum noch ein E-Feld ist.
P.S.: ... Und so sehen solche Dioden von innen aus. Die ziemlich harte Stahl(?)feder ist bei der 1N23 und der 1N21 normalerweise S-förmig gebogen und diese Schlingen haben die richtige Induktivität, dass die 1N21 bei etwa 3GHz und die 1N23 bei etwa 10GHz Resonanz hat. Das sind also keine breitbandigen Dioden, wenngleich sie bis UHF praktisch keine Frequenzabhängigkeit zeigen.
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