Hallo, ich empfange mit einem Weltempfänger die Wetterfaxe des DWD und die RTTY-Nachrichten für die Seefahrt über Kurzwelle (nicht Satellit) und decodiere alles mit FLDigi auf Linux. Jetzt würde ich das ganze gerne auf einen Rapsberry verlagern, aber nicht mit FLDigi (der Raspberry ist "headless"). Ich suche stattdessen nach einem Kommandozeilentool, das z.B. ein Soundfile oder von einem Sounddevice einliest und das Fax als PNG o.ä. ausgibt, oder die RTTY-Nachrichten als Textdatei. Die Ausgaben möchte ich dann in einer eigenen Software weiterverarbeiten. Meine Suche war bisher erfolglos, die meisten Programme haben eine GUI und lassen sich auch nicht ohne GUI starten (z.B. fldigi, acfax, hamfax). Ich könnte natürlich ein solches Programm nehmen und es umschreiben und abspecken, oder ganz neu schreiben, aber das wäre schon ein Fetzen Aufwand. Hat jemand eine Idee? Gibt es da vielleicht eine Gnuradio-Implementierung? Oder eine Library?
Habe gerade minimodem entdeckt (http://www.whence.com/minimodem/), das ist genau das was ich suche für RTTY. Das gleiche für WEFAX und die Welt wäre in Ordnung :-)
Vancouver schrieb: > die meisten Programme haben eine GUI und lassen sich auch nicht ohne GUI > starten (z.B. fldigi, acfax, hamfax) Wenn es nur am fehlenden X-Server scheitert: Xvnc. Bei Bedarf kannst Du Dich dann per VNC-Client verbinden, um auf das GUI-Zeug zuzugreifen.
Das Problem ist, dass diese Tools nichts machen, ohne das jemand die GUI bedient. Der Raspberry soll aber 24h laufen und automatisch jedes Wefax decodieren, das reinkommt. Daher nutzt mir eine Fernbedienung über xvnc nichts in dem Fall. Trotzdem danke für den Hinweis!
Vancouver schrieb: > Der Raspberry soll aber 24h laufen und automatisch jedes Wefax > decodieren, das reinkommt. Wusste gar nicht, dass die Wetterfaxe inzwischen kodiert werden. Früher (tm) wurde das Bild einfach Zeilenweise abgetastet und die Helligkeitswerte auf LW/KW sequentiell per Sendeart F1C übertragen. Aus dem Sender kommt einfach ein HF-Träger (bzw. im Einseitenbandempfänger ein Ton), der entsprechend der Helligkeit seine Frequenz ändert (weiß: +425 Hz, schwarz: -425 Hz). Vor dem Bild wird ein Einphassignal und eine schnelle Schwarz-Weiß-Umtastung zur Kennzeichnung der Drehzahl (Zeilenfrequenz) gesendet.
Wolfgang schrieb: > Früher (tm) wurde das Bild einfach Zeilenweise abgetastet und die > Helligkeitswerte auf LW/KW sequentiell per Sendeart F1C übertragen. Das ist auch heute noch der Fall. > der entsprechend der Helligkeit seine Frequenz ändert (weiß: > +425 Hz, schwarz: -425 Hz). Genau das ist eine Codierung, wenn auch eine sehr einfache. Die Helligkeit des Pixels wird als Frequenzoffset codiert. Verwechselst Du evtl. Codierung mit Verschlüsselung?
Als Terminal für die serielle Schnittstelle habe ich unter Rasbian das cutecom installiert. Aber das braucht auch eine GUI. Für Wettersatellitenfotos gibt es auch ein Programm, das auf dem Raspi läuft (weiss den Namen grad nicht). Das kann auch Tonaufnahmen einlesen. Ein Problem für die PNG-Ausgabe könnte sein, dass es quasi endlos aufzeichnet.
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Christoph K. schrieb: > Für Wettersatellitenfotos gibt es auch ein Programm, das auf dem Raspi > läuft (weiss den Namen grad nicht). Das kann auch Tonaufnahmen einlesen. Du meinst wahrscheinlich wxapt. Genau das bräuchte ich für Wefax auf Kurzwelle. Für Satellitenempfang braucht man halt immer eine exotische Riesenantenne (z.B. Quadrifilar Helix), das macht es etwas kompliziert. Bei Kurzwelle reicht eine Langdrahtantenne am nächten Baum. > Ein Problem für die PNG-Ausgabe könnte sein, dass es quasi endlos > aufzeichnet. fldigi erkennt Beginn und Ende einer Transmission und legt für jedes Fax ein separates PNG an. Das Programm macht alles was ich brauche. Wenn nur die GUI nicht wäre.
Vancouver schrieb: > Genau das ist eine Codierung, wenn auch eine sehr einfache. Ich würde das einfach als Modulation bezeichnen, wohingegen ich unter Kodierung irgendetwas verstehe, was ein Zeichen irgendeiner Art einem anderen Zeichen aus einem Zeichenvorrat zuordnet. Ein Analogsignal zu kodieren, fällt da schon schwer. Dafür braucht man eine stetige und streng monotone Übertragungskennlinie.
Wolfgang schrieb: > Ich würde das einfach als Modulation bezeichnen, wohingegen ich unter > Kodierung irgendetwas verstehe, was ein Zeichen irgendeiner Art einem > anderen Zeichen aus einem Zeichenvorrat zuordnet. Deine Ansicht von 'Codierung' ist nicht falsch. Aber nicht die einzig richtige! Zitat aus http://www.itwissen.info/Codierung-coding.html <pre> Bei der Codierung wird jedes einzelne Zeichen eines bestimmten Zeichenvorrats in das entsprechende Zeichen eines anderen Zeichenvorrats übertragen. Jedem Signalelement können dabei verschiedene Werte oder Zustände zugeordnet werden. Außer der Zustandsdefinition können den Signalen auch mehrpegelige Spannungswerte bestimmter Zeitdauer zugeordnet werden. Die Codierverfahren, von denen es ca. 50 gibt, sind optimal auf das zu codierende Signal, die Übertragungstechnik und die Anwendung abgestimmt. </pre> Danach würde ich sagen, dass die Meinung von 'Vancouver' ebenso zutrifft...
Erwin D. schrieb: > Aber nicht die einzig richtige! ... so man als Zeichenvorrat eine (theoretisch) unendliche Menge zulässt, ist das natürlich richtig. Bei den üblichen Eigenschaften von (nicht idealen) Übertragungskanälen, wird es allerdings schwierig, Zeichen zu trennen und Begriffe wie "Abstand zwischen Codeworten" (Hammingabstand) entarten da etwas ;-) > Die Codierverfahren, von denen es ca. 50 gibt, sind > optimal auf das zu codierende Signal, die Übertragungstechnik > und die Anwendung abgestimmt. Das mit dem "optimal" bezweifle ich mal. Den Nachweis zu führen, dürfte schwierig sein, da eine optimale Kodierung auch immer vom Nachrichteninhalt abhängt. ;-)
http://www.wxtoimg.com/beta/ das meinte ich, die Betaversion gibts auch für den Raspberry: "Linux ARM .deb package: EXPERIMENTAL! for Banana Pi, Raspbery Pi running Wheezy and other ARM processors running Linux with dpkg support (8.34MB)."
Christoph K. schrieb: > http://www.wxtoimg.com/beta/ Sorry, ich hatte gestern schon geantwortet, aber der Post ist irgendwie verlustich gegangen... Also wxtoimg habe ich mir auch schon angeschaut, aber das ist nur für Satellitenempfang, nicht Kurzwelle. Für die aktuelle Anwendung brauche ich aber das Seewetter des DWD.
Bin auch an Wetterfax interessiert, haben Sie schon eine Lösung? Mit freundlichen Grüßen Dieter
Vancouver schrieb: > Für Satellitenempfang braucht man halt immer eine exotische > Riesenantenne (z.B. Quadrifilar Helix), das macht es etwas kompliziert. > Bei Kurzwelle reicht eine Langdrahtantenne am nächten Baum. Naja,ein Kreuzdipol ist jetzt nicht so exotisch und funktioniert auch gut für solche zwecke. Jedenfalls reicht es für NOAA ;)
Vancouver schrieb: > Du meinst wahrscheinlich wxapt. Genau das bräuchte ich für Wefax auf > Kurzwelle. > Für Satellitenempfang braucht man halt immer eine exotische > Riesenantenne (z.B. Quadrifilar Helix), das macht es etwas kompliziert. > Bei Kurzwelle reicht eine Langdrahtantenne am nächten Baum. Das Programm heißt wxtoimg. Ich habe mir gerade eine automatische Wettersatellitenempfangsanlage mit RasPi gebaut. Funktioniert hervorragend. Und ja ich benutze eine Quadrifilar Helix, aber groß ist das Teil nun auch wieder nicht und die Herstellung ist auch kein Teufelswerk. Die Tonsignale des Wetterfaxes kannst Du mit sox aufzeichnen (benutze ich auch) und dann mit einem passenden Programm decodieren.
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